Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

> 1 DONNERSTAG, 23. DEZEMBER 2004 BLATTI 
JAHRESRÜCKBLICK  ,NLAN D UND ̂INTERNATIONAL g INTERNATIONAL APRIL «Heifi»: Ein neuer Bundespräsident 25. April - SPÖ- Kandidat Heinz Fi­ scher gewinnt die österreichische Bundespräsidenten­ wahl 
mit 52,41 Pro­ zent der Stimmen ge­ gen ÖVP-Kandidatin Benita Ferrero-Waldner (47,59 Prozent). Da­ mit zieht erstmals seit 18 Jahren wieder ein SPÖ-Kandidat in die Holburg ein. Einen traurigen Schatten zur Präsidcntschaftsablö- sung wirft der Tod von Thomas Klcstil, der wenige Tage vor der offiziellen Amtsüber­ gabe stirbt. Keine Wiedervereinigung 25. April - Allen Appellen von UN und EU /.um Trotz bringen die griechischen Zyprio­ ten die Wiedervereinigung der geteilten Mittelmeerinsel vorerst zu Fall. Beim Volks­ entscheid votieren sie mit 76 Prozent gegen den entsprechenden UN-Plan, die türkischen Zyprioten stimmen indessen mit 65 Prozent dafür. «Abscheuliche» Folterbilder 28. April — Die ersten Folterfotos des'Ge­ fängnisses Abu Ghraib im Irak werden ver­ öffentlicht. US-Präsident George W. Bush verurteil! die von US-Soldaten verübten Misshandlungen irakischer Gefangener als abscheulich. Ein solches Verhalten entspre­ che nicht amerikanischen Wertvorstellungen, sagt er in Washington in einem Interview. EU-Osterweiterung ist in Kraft I. Mai - Erstmals in seiner Geschichte ist Europa vom Atlantik bis 
zur Weichsel friedlich vereint. Mit historischen Festak­ ten vollzieht die Eu­ ropäische Union die Aufnahme zehn neu­ er 
Mitgliedsstaaten, darunter mit Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und den baltischen Staaten als ehemals kom­ munistisch regierte Länder. Hunderttausende Menschen begehen die EU-Erweiterung auf nunmehr 25 Staaten mit ausgelassenen Feiern. Dummer Schülerstreich: Ein Wurm mit Folgen 7. Mai - Zwei Urheber weltweit verheeren­ der Computerviren fliegen in Deutschland auf: Ein 18-jähriger Schüler aus dem nieder- sächsischen Dorf Waffensen wird als Pro­ grammierer der Computerwiirmer «Netsky» und 
«Sasser» überführt und festgenommen. Am selben Tag wird ein 21-Jähriger aus dem Raum Lörrach gefasst, der «Sasser» dazu be­ nutzt haben soll, um seinen eigenen - weit gefährlicheren - Wurm «Agobot/Phatbot» zu verbreiten. Ronald Reagan ist tot 5. Juni - Der ehe­ malige US-Präsident Ronald Reagan stirbt. Reagan wird von der Weltöffent­ lichkeit vor allem als Wegbereiter 
des Untergangs der Sow- jetunion wahrgenom­ men. Ronald Reagan machte sich vor seiner Präsidentschaft einen internationalen Namen als Schauspieler. Historisches Zeichen 6. Juni - Am 60. Jahrestag der Landung al­ liierter 
Truppen in 
der Normandie setzen Staats- und Regierungschefs 
aus 16 Ländern ein einmaliges 
Zeichen der Versöhnung. Mit Gerhard Schröder nimmt erstmals 
ein deut­ scher 
Kanzler an der Gedenkfeier teil. 
Referenden unterstützt 5. April - Klares Votum der rund 17 000 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger: Das Sicherheitszen­ trum wird nicht gebaut und die un­ soziale NBU-Subventionierung wird beibehalten. Gegen die Erwei­ terung des Sicherheitszentrums sprachen sich 68,3 Prozent aus, für die Beibehaltung der NBU-Subven-tion 
66,2 Prozent. Die Stimmbetei­ ligung lag bei total 69,2 Prozent. In sämtlichen elf Gemeinden wurden beide Referenden unterstützt. Be­ züglich NBU-Abstimmung votier­ ten die Stiininbürgerinnen und Stimmbürger der Gemeinde Trie- senberg am deutlichsten: Nur 25,3 Prozent wollten die NBU-Subven­ tionierung abschaffen. Der Bau ei­ nes Sicherheitszentrum fand bei den 
Balzner Stimmberechtigten am we­ nigsten Zuspruch: Nur 25,4 Prozent der Stimmberechtigten legten ein «Ja» für den Erweiterungsbau in die Urne. «Es ist nur eine Absage an ei­ nen Kredit, nicht aber an die Sicher­ heitspolitik», so Alois Ospelt zur Ablehnung des Sicherheitszen­ trums. «Es ist nicht weniger, aber auch nicht mehr». Man werde den Entscheid des Volkes respektieren. 
Bildungsstandort sichern 13. April - Die Regierung - mit Bildungsministerin Kieber- Beck - verabschiedet einen Be­ richt zur Modernisierung des Hochschulwesens. Damit sollen die Vorgaben für eine einheitli­ che Hochschullandschaft 
in Eu­ ropa umgesetzt werden. Mitt­ lerweile wurden die Gesetzes­ vorhaben mit Erfolg umgesetzt und mit grosser Zustimmung verabschiedet. Ein Highlight für den Bildungsstandort. «In aller Freundschaft» 6. Mai - «Wir haben so ein prob­ lemloses Verhältnis, dass wir so ei­ nen Besuch wirklich in aller Freundschaft machen können», bringt Bundesrat Moritz Leuenber- ger das aktuelle Verhältnis zwi­ schen der Schweiz und Liechten­ stein auf den Punkt. Ähnlich wie Leuenberger spricht 
auch Regierungschef-Stellvertrete- rin und Verkehrsministerin Rita Kieber-Beck nach dem Besuch Leuenbcrgers von einem ausge­ zeichneten Einvernehmen: «Wir haben einen sehr offenen und freundschaftlichen Dialog gepflegt und verschiedene aktuelle Agenden zu den Themen Verkehr und Kom­ munikation diskutiert und auch Lö- sungsansätze gefunden.» 
Musikschulzentrum feierlich eröffnet 8. Mai - Unter Teilnahme zahlrei­ cher Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Wirtschaft wird das Musikschulzentrum Oberland in Triesen eingeweiht - ein den Be­ dürfnissen einer Musikschule Rechnung tragender und ästhetisch ansprechender Bau. In den Festan­sprachen 
von Regierungschef Ot­ mar Hasler, Gemeindevorsteher Xaver Hoch, Stiftungsratpräsiden- tin Gisela Biedermann, Architekt Werner Binotto und Musikschuldi- rektor Klaus Beck wird die 
Freude über das neue Haus und der Dank an das Land und alle Gönner aus­ gesprochen. Regierungschef Otmar Hasler spricht von einem grossen Augenblick der Kultur. JUNI Gelebte Integration in Liechtenstein 23. Juni - Die Präsidentinnen und Präsidenten aller Ausländervereine Liechtensteins treffen sich zu einem Roundtablegespräch mit Regie­ rungschef Otmar Hasler. Sie wer­ den aufgefordert, ihre Wünsche im Bezug auf eine gute Integrationspo­ litik vorzutragen. Regierungschef 
Otmar Hasler und zahlreiche Ver­ treter verschiedener Amtsstellen hö­ ren zu und schreiben auf. «Heute ist ein Anlass, an dem wir einfach nur zuhören», erklärte Regierungschef Otmar Hasler, als er die Vertreter von elf Staaten begrüsst, «wir kön­ nen heute Abend keine Probleme lösen.» Der Dialog wurde mittler­ weile vertieft und findet grosse Be­ achtung bei der Umsetzung. 
Erstmals ein Wirtschaftsleitbild 25. Juni - Regierungschef Otmar Hasler, Wirtschaftsminister Hans­ jörg Frick und Stabsstellenleiter Martin Meyer stellen das «Wirt­ schaftsleitbild Liechtenstein» vor. Das Leitbild soll breit diskutiert und in der Folge weiterentwickelt werden. Es sei das erste Mal, dass 
die Regierung ein Wirtschaftsleit­ bild vorlege, sagt Wirtschaftsminis­ ter Hansjörg Frick. «Wir haben im Land gute Karten, weil wir gute Rahmenbedingungen haben. Der Wettbewerbsdruck hat jedoch mas­ siv zugenommen», begründet Frick die Notwendigkeit eines Leitbildes. Das Wirtschaftsleitbild ist ein Mei­ lenstein zur Stärkung des Wirt- schaftsstandorts Liechtenstein.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.