Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DONNERSTAG, 23. DEZEMBER 2004 
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5 UNTERSTÜTZUNG Humanitäre Hilfe für Haiti und Uganda VADUZ - Die Regierung hat beschlossen, die Aktivitäten des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Haiti und in Uganda zu unterstützen. Mit 50 000 Franken wird ein Beitrag an den Spendenaufruf des Liechten­ steinischen Roten Kreuzes (LRK) für die Not leidende Bevölkerung in Haiti geleistet. Nach den Ausschreitungen, die im Februar 2004 zum Rücktritt von Präsident Jean-Bertrand Aristide führten, und den Überschwemmun­ gen im Mai hat im September der Wirbel­ sturm «Jeanne» über tausend Todesopfer ge­ fordert. Die Regierung hat bereits im Septem­ ber die Soforthilfe des UNO-Kinderhilfs- werks (UNICEF) in Haiti mit 50 000 Franken unterstützt. Mit dem Beitrag an das IKRK soll nun die Wiederaufbauhilfe gefördert werden. In Uganda fordert seit 17 Jahren ein bluti­ ger interner Konflikt im Norden des Landes Tausende von Tote, Verletzten und intern Vertriebenen. Mit Nothilfemassnahmen si­ chert das IKRK das Überleben der besonders verletzlichen und benachteiligten Menschen und erfüllt seine traditionellen Vermittler- und Schutzfunktionen. Es kümmert sich ins­ besondere auch um den Schutz von Kindern in den Flüchtlingslagern, die der grossen Ge­ fahr ausgesetzt sind, von Rebellen entführt und zum Einsatz als Kindersoldaten miss­ braucht zu werden. Das IKRK ist die wichtigste Farmerorgani­ sation Liechtensteins im Bereich der-Nothilfe. Im Jahr 2003 war Liechtenstein der grösste Pro-Kopf-Beitragszahler der Organisation. Dieses Jahr hat die Regierung IKRK-Feldope- rationen in Uganda, Indonesien, Guinea und im Sudan sowie die Zentrale in Genf mit ins­ gesamt 
450 000 Franken unterstützt. (pafl) Feierliche Weihnachtsmesse in Vaduz VADUZ - Der Kirchenchor zu St. Florin wird gemeinsam mit dem Instrumentalensemble Raetianaden Hauptgottesdienst am Weihnachts­ tag musikalisch - gestalten. Der Gottesdienst beginnt am 25. Dezember um 10 Uhr in der Vaduzer Pfarrkirche. Die Missa pastoralis von Karl Kempter wird durch ihre gefälligen Me­ lodien dem Gottesdienst eine feierliche Note verleihen. In Vorfreude darf man auch das vom Tenor-Solisten vorgetragene «O Salutaris hostia» von Gabriel Faur£ (1845-1924) er­ warten. Die Ausführenden sind nebst dem Kirchenchor zu St. Florin und dem Instru­ mentalensemble Raetiana die Solisten Sarah Längle (Sopran), Martina Gmeinder (Alt), : Karl Jerolitsch (Tenor) und Christian Büchel (Bass). An der Orgel spielt Maciej Zborowski. Die musikalische Leitung hat William Max- field inne. Der 1819 in Limbach geborene ; Karl Kempter beschäftigte sich bereits früh mit Musik und war bereits/mit zwölf Jahren,, ein hervorragender Klavier- und Orgelspieler. ; Im Alter von 18 Jahren wurde er Organist bei St. Ulrich in Augsburg. Er galt als fleissiger Komponist! Den grössten Teil seines Schaf- • feris widmete er der Kirchenmusik. Wenn Mu- sikkritiker nicht alle seine Kompositionen als gelungen bezeichnen, so mag doch die «be­ rühmte» Missa pastoralis in anmutiger 
Art die 
 1 weihnachtliche Freude zum Ausdruck zu brin­ gen. KarL Kempter verstarb nach längerer Krankheit im Jahre 187 L Der Kirchenchor zu Str Florin freut sich;-mit der musikalischen Gestaltung einen Beitrag zum feierlichen Weihnachtsgottesdienst am 25. Dezember um 10 Uhr leisten zu können. . (PD) 
* Nicht auf PISA-Erfolg ausruhen Wie der Bildungsstandort Liechtenstein weiterentwickelt werden soll VADUZ - Nach den hervorragen­ den PISA-Noten, die Liechten­ steins Bildung eine enorme Ver­ besserung aus dem Mittelfeld auf den insgesamt 4. Platz be­ scherten, will man sich nicht auf dem Erfolg ausruhen. Wie Bildungsministerin Rita Kieber- Beck auf eine Landtagsanfrage des FBP-Abgeordneten Wende­ lin Lampert sagte, soll der Bil­ dungsstandort Liechtenstein ge­ zielt weiter entwickelt werden. • Martin Frömmelt Rückblick: Für die «lässigen Er­ gebnisse der ersten PISA-Studie, die 2001 veröffentlicht wurden, wurde damals von der Opposition die gerade heu bestellte Bildungs­ ministerin Rita Kieber-Beck ver­ antwortlich gemacht. Die Opposi­ tion sprach 2001 von einem «er­ schreckenden Bildungsniveau an Liechtensteins Schulen». Noch letztes Jahr wurden die umfangrei­ chen Massnahmen der Regierung von der VU als «Alibiübungen» ab­ qualifiziert. Auch dass die Regie­ rung als eine der ersten Massnah­ men die Bereiche Sprachen und Naturwissenschaften gestärkt hat, wurde kritisiert. Dadurch werde die Schule nur noch kopflastiger, mein­ te der VU-Abgeordnete Erich Sprenger letztes Jahr anlässlich der VU-Halbzeitbilanz... Widersprüchliche Kritiker Die Ergebnisse der neuen PISA- Studie sprechen für sich. Bezeich­ nend, dass seitens des VU-Parteior- gans «Vaterland» zuletzt mehrmals versucht wurde, diese erfreulichen Ergebnisse zu relativieren. Bezeich­ nend auch, dass Rita Kieber-Beck vor drei Jahren zwar den Kopf für das seinerzeit massige PISA-Ab- schneiden herhalten musste, wäh­ rend diesmal aus Sicht der Kritiker für das erfreuliche neue PISA-Re- sultat alles, nur nicht die Bildungs­ ministerin verantwortlich sein soll. «Was letztlich dafür verantwortlich 
«Ein Schwergewicht wird In den kommenden Jahren sicherlich die Ausarbeitung und Etablierung von Bildungs­ standards sein»: Bildungsmlnlsterin Rita Kleber-Beck. war, darüber mögen sich die Bil­ dungsexperten streiten. Mich inter­ essiert ein anderer Aspekt. Welche Massnahmen sieht die Regierung vor, um den Bildungsstandort Liechtenstein weiterzuentwickeln?», brachte Wendelin Lampert diese Di­ skussion auf eine sachliche Ebene. Auf PISA 2000 reagiert Wie Rita Kieber-Beck ausführte, bot PISA 2000 eine willkommene Möglichkeit, den Bildungsplatz Liechtenstein mit seinen Einfluss- faktoren auf die erbrachte Leistung mit denjenigen anderer Länder zu vergleichen: «Nach vertiefter Ana­ lysearbeit erstellte die Regierung 2002 einen Massnahmenkatalog für alle Schulstufen und -typen, welcher die wichtigsten Hand­ lungsfelder thematisierte und viel­ fältige Arbeitsschwerpunkte setzte. Die Umsetzung dieser Massnah­men 
ist noch im Gange und wird auch in Zukunft ein wesentlicher Beitrag zu punktuellen Neuorien­ tierungen des liechtensteinischen Bildungswesens sein. Exempla­ risch zu nennen sind hier die Ab­ klärungen für Tagesschulstruktu­ ren, die Konzeption eines Standard­ systems, die Möglichkeit für Ober­ schülerinnen und -schüler, einen Realschulabschluss in Mathematik zu erhalten und verschiedenste Ak­ tionen 
im Bereich der Förderung der Lesekompetenz sowie Mass­ nahmen für die bessere Integration von Migrantenschülern.» Analyse von PISA 2003 Zusammen mit anderen Ländern ist Liechtenstein auch nach PISA 2003 darum bemüht, von den er­ folgreichsten Bildungssystemen er­Rita 
Kieber-Beck: «Als weitere Schwerpunkte könnten dies etwa Lösungsansätze für eine bessere Chancengleichheit bei unterschied­ lichen sozio-ökonomischen Hinter­ gründen der Schulkinder sein, die gezieltere Förderung der Mädchen in den Fächern Mathematik und Naturwissenschaften sowie die konsequentere Beachtung des Kerngeschäftes Unterricht bei allen Projekten und Reformbestreben. Ein Schwergewicht wird in den kommenden Jahren sicherlich auch die Ausarbeitung und Etablierung von Bildungsstandards sein, dies, um die Transparenz gegen innen zu erhöhen und die Vergleichbarkeit gegen aussen zu verbessern. Weitere Massnahmenpakete können jedoch erst nach Vorliegen der erweiterten Analysenberichte, welche zusam- folgsversprechende FaktorenJTiiün__men mit der Schweiz im Jahre 2005 die Bildungsplanung aufzunehmen, erstellt werden, erarbeitet werden. Stadionfinanzierung durch (JEFA wegen Gemeinde Vaduz gescheitert Regierung spricht vorläufige Subventionszusicherung für Rheinparkstadion VADUZ- Die Begierung hat in ihrer Sitzung vom 21. Dezember 2004 einer vorläufigen Subven­ tionierung von 50 Prozent oder maximal 2,75 Mio. Franken der Baukosten der Erweiterung des Bheinparkstadions in Vaduz zu­ gestimmt. Die Subventionszusi­ cherung erfolgt unter Vorbehalt der Zustimmung des Landtages, der sich im Frühjahr 2005 mit der Subventionszusicherung be­ fassen wird. Die von der Gemeinde Vaduz ge­ plante Erweiterung des Rheinpark­ stadions beläuft sich auf Gesamt­ kosten von 9,5 Mio. Franken. Die vorgesehenen Trainingsplätze so­ wie der Kunstrasenplatz werden aber seitens des Landes nicht sub­ ventioniert. Die Finanzierung der­ selben ist ausschliesslich Sache der Gemeinde Vaduz, die bereits über eine dahingehende Absichtserklä­ rung von Sponsoren verfügt. Zusätzliche 1Hbüne und Räumlichkeiten Die. Subvention des Landes schliesslich beschränkt sich auf die Erstellung einer zusätzlichen 
Tribüne auf der Südseite samt Gar­ deroben, Fitness-, Trainer- und Spielerräume sowie auf den VIP- Bereich und Geschäftsräumlich­ keiten für Fussballverband und Fussballclub Vaduz. Die Subven­ tionszusicherung erfolgt als För­ derung einer regionalen Sportanla­ ge von besonderem öffentlichem Interesse. Kein Detail-Projekt vorliegend Da von Seiten der Gemeinde Vaduz noch kein detailliertes Pro­ jekt 
mit Kostenvoranschlag vor­ liegt, erfolgt eine definitive Zusi­ cherung der Subvention erst, nachdem die Gemeinde ein Kon­ zept vorgelegt hat, das die multi­ funktionale Verwendungsmög­ lichkeit des Stadions für sportli­ che und kulturelle Zwecke nach­ weist, und einen konkreten Antrag mit Bauprojekt und Kostenvoran­ schlag einreicht. Die Voranfrage seitens der Ge­ meinde Vaduz betreffend das Sub­ ventionsgesuch ging am 27. April 2004 ein. Da das Gesamtprojekt je­ doch nicht sämtliche Bedingungen für eine 
Subvention erfüllen konnte und die Subventionsfachstelle des 
Hochbauamtes Zweifel an der Not­ wendigkeit und Wirtschaftlichkeit des Projektes vorbrachte, wurden weitere Abklärungen notwendig. Zudem hat die Finanzkommission des Landtages zusätzliche Unterla­ gen von der Gemeinde Vaduz ein­ gefordert. Keine Mitfinanzierung < durch UEFA Eine Mitfinanzierung der Sta­ dionerweiterung von maximal 2,5 Mio. Franken durch die UEFA ist indes gescheitert, da sich die Ge­meinde 
Vaduz nicht bereit erklärt hat, dem Fussballverband ein ent­ sprechendes Stockwerkeigentum einzuräumen. Dies wäre eine not­ wendige Bedingung gewesen, um Fördermittel der UEFA zu erhalten. Mit der Zusicherung der Landes­ subvention an einen Teil der Ge­ samterweiterung des Rheinparksta­ dions konnte dennoch eine Lösung gefunden werden, welche bei mini­ malem Kostenaufwand seitens der öffentlichen Hand eine Weiterfüh­ rung des Erweiterungsprojektes er­ laubt. 
(pafl) ,,-'1 «V 17 ^ Ausbau des Vaduzer Bhelnpartetadlons: Die Begierung subventioniert maximal 2,75 Mio. Franken, sofern der Landtag seine Zustimmung erteilt. Biswellen war das Projekt In der Finanzkommission umstritten.
	        

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