Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 18. DEZEMBER 2004 
blat INTERNATIONAL EPKSS. 40 VOLKS BLATT 
SPLITTER Mötley-Crüe-Sänger langt hin DALLAS - Der Sünger der Rockband Möt- ley Crüe, Vince Neil, war mit dem Sound in einem Nachtclub von Dallas offenbar gar nicht zufrieden und hat deshalb den Tontech­ niker bewusstlos geschlagen. Gegen ihn wur­ de jetzt Haftbefehl erlassen. Dem Polizeibe­ richt zufolge hatte sich Neil darüber be­ schwert, dass die Lautstärke für die Gitarre zu gering war. (AP) Don Johnson ist schuldenfrei ASPEN - Der Schauspieler Don Johnson kann wieder etwas befreiter atrrfen. Alle Schuldner des früheren Stars der TV-Krimi­ serie «Miami Vice» wurden inzwischen be­ zählt, wie der Rechtsanwalt Lee Kutner mit­ teilte. Johnsons Firmen würden in Kürze aus dem Konkursverfahren entlassen. «Er hat neue Finanzmittel bekommen», sagte Kut­ ner. Im Zuge des Verfahrens hätte unter an­ derem Johnsons Ranch für 21 Millionen Dol­ lar versteigert werden sollen. (AP) Otto erhält Satire-Preis GÖTTINGEN - Otto Waalkes erhält den Satire-Preis Göttinger Elch des Jahres 2005. Otto werde für seine Ausnahmestellung in der «Humor-Kultur unseres Landes» geehrt, teilte die Stadt Göttingen mit. * Über mehr als drei Jahrzehnte habe der 1948 in Emden geborene Entertainer den Nonsens zum System gemacht und gleich­ zeitig eben dieses System immer wieder selbst ad absurdum geführt, hiess es weiter. Der Satire-Preis wird am 5. März 2005 in Göttingen verliehen. (AP) Hohe Gebote für Springsteen-Karten ASBURY PARK - Die Karten für ein Wohl­ tätigkeitskonzert von Bruce Springsteen in seinem. Heimatstaat New Jersey sind heiss begehrt. Während der offizielle Verkaufspreis 100 Dollar beträgt, stiegen die Gebote in On- line-Auktionen bis auf 780 Dollar für eine einzelne Karte und auf 2000 Dollar für zwei Karten. (AP) ANZEIGE yOLJ-£3CAr 
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EU-Ja als positiver Effekt Erleichterung in der Türkei nach Einigung auf EU-Beitrittsgespräche ISTANBUL - «Uff», sagte Mehmet Ali Birand, der bekannteste Fem- sehmoderator der Türkei, am Freitagnachmittag in einer Live­ sendung, und wischte sich er­ leichtert die Stirn. «Wir sind der Katastrophe knapp entronnen.» So wie Birand erging es vielen sei­ ner Landsleute - und auch der Wirtschaft: Die Istanbuler Börse schloss am Freitag auf einem histo­ rischen Höchststand von 24 360 Punkten. Türkische Menschen­ rechtler und Minderheiten begrüs- sten die Entscheidung zur Aufnah­ me von EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei ebenfalls. Christen «Für uns ist das eine grosse Freu­ de», erklärte das Ökumenische Pa­ triarchat von Konstantinopel, das ausser den griechisch-orthodoxen Christen von Istanbul auch 300 Millionen orthodoxen Christen in aller Welt vorsteht. Patriarch Bartholomaios I. sei froh, dass der lange Weg zu Bei­ trittsverhandlungen mit der EU nun ein glückliches Ende genommen habe, sagte der Sprecher des Patri­ archats. Allerdings fange die Arbeit jetzt erst richtig an, ergänzte er mit Ver­ weis auf die noch ungelösten Pro­ bleme der religiösen Minderheiten in der Türkei, die spätestens im 
Zufriedene Gesichter: Der türkische Ministerpräsident Erdogan (re) und Aussenminister Gul am EU-Gipfel. Verhandlungsverlauf gelöst werden müssten. Kurden Die Entscheidung des Brüsseler Gipfels für Beitrittsverhandlungen mit Ankara sei auch aus Sicht der Kurden in der Türkei «gut und wichtig», erklärte der Kurden-Ver-treter 
Sefik Beyaz. «Wir stehen am Anfang eines Weges und haben noch weit zu gehen», sagte der Di­ rektor des Kurdischen Instituts in Istanbul. Der Beginn von Beitritts­ verhandlungen im kommenden Jahr garantiere einen Fortgang der Reformen, begrüsste Hüsnü Öndül, ein prominenter Vertreter des Men-schenrechtsvercins 
IHD, die Eini­ gung von Brüssel. Schon seit der Anerkennung der türkischen EU- Kandidatur 1999 sei ein grosser «positiver Effekt» auf die Achtung der Menschenrechte in der Türkei festzustellen gewesen, sagte Öndül mit Blick auf_die Reformen der letzten Jahre. (sda) Föderalismus-Reform gescheitert Deutschland: Differenzen im Streit über Kompetenzen in der Bildungspolitik BERLIN- In Deutschland ist nach monatelangen Verhand­ lungen eine grundlegende Re­ form der Aufgabenverteilung zwischen Bund und Ländern ge­ scheitert. Grund waren die Dif­ ferenzen im Streit über Kompe­ tenzen in der Bildungspolitik. Nach einem weiteren erfolglosen Einigungsversuch am Freitagnach­ mittag erklärten die beiden Vorsit­ zenden der Föderalismus-Kommis­ sion, CSU-Chef Edmund Stoiber und SPD-Chef Franz Müntefering, das Scheitern ihrer Bemühungen. Müntefering sagte in Berlin, die Länder hätten gefordert, dass sich der Bund aus dem Hochschulbe­ reich komplett zurückziehe, was 
Franz Müntefering (rechts), und Edmund Stoiber verkünden das Schei­ tern der Kommission nach der abschliessenden Sitzung. 
aber nicht in Frage komme. Regie­ rungssprecher Bela Anda nannte die Forderungen der Länder gro­ tesk. Stoiber gab der SPD die Schuld am Scheitern. Vor der Ab- schluss-Sitzung der Kommission hatten Stoiber und Müntefering am Nachmittag einen letzten Eini­ gungsversuch unternommen, nach dem beide am Morgen schon vom vorläufigen Scheitern gesprochen hatten. Durch die Reform sollten die Be­ ziehungen zwischen Bund und Ländern neu geordnet und die Handlungsfähigkeit des Gesamt­ staats verbessert werden. Die Straf­ fung von Entscheidungsabläufen galt als Schlüssel für die Reförmfii- higkeit Deutschlands. (sda) Europas Alleingang UNO-Klimakonferenz in Argentinien BUENOS AIRES - Europas Ver­ treter auf der Klimakonferenz in Buenos Aires haben immer wieder von der Vorreiterrolle Europas gesprochen. Nach dem zwölftägigen Verhandlungsma­ rathon wurde klar, dass es sich dabei eher um einen Alleingang handelt. Die energiehungrigen USA, die ein Viertel aller Treibhausgase welt­ weit verursachen, stellten sich taub für die Lockgesänge der EU, mehr Engagement beim Klimaschutz zu zeigen. «Zu früh» sogar für Ge­ spräche, lautete die gebetsmühlen- haft wiederholte Antwort der ein­ zigen verbliebenen Supermacht. Derweil warnte die Wissenschaft, 
für den Klimaschutz sei es bald schon «zu spät». Angesichts neuer Erkenntnisse malten Klimaforscher die vier Apokalyptischen Reiter Pest, Krieg, Hungersnot und Tod als Fol­ gen der Erderwärmung an die Wand. Um mehr als zwei Grad Celsius im Vergleich zu vorindu­ striellen Zeiten dürfe sich die Erde nicht erwärmen und die Treibhaus­ gasemissionen müssten bis 2050 weltweit mindestens halbiert wer­ den. «Die USA blasen bei einem Lebensstandard, der dem Europas entspricht, pro Kopf doppelt so viel Kohlendioxid in die Luft. Das ist einfach inakzeptabel», machte Trit­ tin seinem Unmut Uber die USA Luft. (sda) 
+ + + + + Zu guter Letzt... ++ + + + «Meh Dräck» VADUZ/BERN - «Meh Dräck», der Ausspruch des früheren Rockmusikers Chris von Rohr (Bild), ist das Wort des Jahres 2004 in der deutschen Schweiz, «ökoterror» wurde von einer sie­ benköpfigen Jury zum Unwort des Jahres gewählt. «Meh Dräck» sei innert Jahresfrist zur Kultfor­ mel in der Schweiz geworden, teilte die Jury im liechtensteini­ schen Vaduz mit. Die Wortkom­ bination habe sich zu einem Slo- . gan entwickelt, der auch in Poli­ tik, Wirtschaft, Gesellschaft und Sport verwendet werde. «Meh Drück» bedeutete in der ersten Sendung «MusicStar» eine Auf­forderung 
an die Kandidaten, das künstliche Getue abzulegen. Mit­ glieder in der Jury waren Bettina Walch, Zürich; Emil Egger, Zü­ rich; Bänz Friedli, Schlieren; Sil- van Lüchinger, St. Gallen; Günt­ her Meier, Triesen; Paul Schnee- berger, Zürich; Daniel Quaderer, Schaan. (sda)
	        

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