Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

r -i * DONNERSTAG, 16. DEZEMBER 2004 BLATT 
INLAND HILFE FÜR VERTRIEBENE 
m. jr; AUS DER REGIERUNG Hilfe für Vertriebene VADUZ - Mit zwei Beiträgen in der Höhe von insgesamt 60 000 Franken unterstützt die Regierung die humanitäre Arbeit der Ver­ einten Nationen. Erstmals erhält das Welt- ernährungsprogramm einen Beitrag. Der Ab­ teilung für Binnenvertriebene des UNO-BU- ros für die Koordination humanitärer Ange­ legenheiten (OCHA) sprach die Regierung ebenfalls finanzielle Unterstützung zu. Die Zahl der Binnenvertriebenen in rund 50 Ländern wird auf 25 Millionen geschätzt. Damit sind Binnenvertriebene Personen, welche keine internationale Grenze über­ quert haben - weltweit zahlreicher als Flüchtlinge. Erst seit vergleichsweise kurzer Zeit wird den binnenvertriebenen aber die Aufmerksamkeit geschenkt, die ihrer gros­ sen Zahl entspricht. Liechtenstein hat sich von Anfang an, seit 1992 ein Sondervertreter des Generalsekretärs für Binnenvertriebene bestellt wurde, politisch für die Problematik eingesetzt. Die Abteilung für Binnenvertrie­ bene innerhalb des Büros für die Koordina­ tion für humanitäre Angelegenheiten wird sö strukturiert, dass sie alle UNO-Institutionen, die in der humanitären Hilfe tätig sind, opti­ mal in Fragen über Binnenvertriebene unter­ stützen kann. Der finanzielle Beitrag Liech­ tensteins unterstreicht das bisherige politi­ sche Engagement und unterstützt die konkre­ ten Arbeiten zu Gunsten von Vertriebenen in aller Welt. Liechtenstein leistet zum ersten Mal auch einen Beitrag an das Welternlihrungspro- gramm (WFP) der Vereinten Nationen. Die­ ses Programm wird von vielen als das effi­ zienteste Hilfswerk innerhalb des UN-Sys- tems angesehen. Organisation, Infrastruktur- und Logistik gelten als vorbildlich. Das WFP verfügt mit einem jährlichen Budget von über drei Milliarden Dollar auch über die be­ deutendsten Geldmittel. Es ist in den meisten Fällen die erste Organisation, die in Notsitu- ationen Lebensmittel liefern kann. Zahlrei­ che Länder, darunter die grössten Geber wie die USA, unterstützen die Arbeit von WFP . mit Naturalien wie Lebensmittel oder auch Transportmittel. (pafl) 
Oh Tannenbaum... Der Christbaum - einst als heidnisch verurteilt, heute nicht mehr wegzudenken SCHAAN - Seit der Einführung vor über 100 Jahren ist das Auf­ stellen und Schmücken eines Tannenbaums bei uns zu einem nahezu unverzichtbaren Weih- nachtsritual geworden. In Liech­ tenstein ist für diesen Zweck vor allem die Nordmanntanne sehr beliebt, wie Händler bestätigen. • Martin Nasler Das weiss auch Olaf Gassner von der Pro Natura AG in Mauren: «Die Nordmanntanne hat einen sehr dichten Wuchs, nadelt nicht so stark wie eine Rottanne und ist auch nicht so stachelig.» Die Leute kümmern sich meist frühzeitig da­ rum, zu Heiligabend ein immergrü­ nes Bäumchen in der Stube zu ha­ ben: «Bestellungen und Reservie­ rungen erhalten wir sehr früh», sagt Gassner dazu. Nur vereinzelt wür­ den Bäume noch knapp vor dem 24. Dezember verkauft. Für genug Wasser sorgen Die gängigste Grösse seien Bäume mit einer Höhe von ein bisschen über zwei Metern; für die Pro Natura AG sei jedoch «je­ der Wunsch erfüllbar», auch Hö­ hen von bis zu vier Metern können bestellt werden. Damit die Freude an der Tanne möglichst lange an­ hält, empfiehlt Olaf Gassner sei­ nen Kunden, das Ende des Stamms kurz vor dem Aufstellen noch einmal abzuschneiden. Ausserdem sei es wichtig, dass immer genug Wasser im Ständer vorhanden sei (weitere Tipps sie­ he Kasten). ' Interessantes über die Nord­ manntanne weiss auch Doris Jäggi zu berichten; sie bezieht ihre Bäu­ me aus Feldkulturen in Dänemark und beliefert damit Händler in ganz Liechtenstein. Der entscheidende Vorteil dieser Baumart ist für sie klar: «Das dänische Klima ist für das Wachstum der Tannen sehr gut; hier wachsen sie mit zu grossen Abständen.» Auch für die Natur bringt der Anbau Vorteile, wie sie sagt: Man ernte nicht alle gepflanz­ ten Bäume, so habe der 
Waldbe­n 
der Vorweihnachtszelt blüht das Geschäft von Christbaumhändlern in ganz Liechtenstein; dabei werden meist ausländische Arten wie die Nordmanntanne bevorzugt. stand in Dänemark dank den Züch­ tungen zugenommen. Ende November geschlagen Die Nordmanntannen würden so spät wie möglich geschlagen, also kaum vor Ende November, sagt die gebürtige Dänin weiter. Danach müssten sie zuerst für vier Tage lie­ gen gelassen werden, da sie sehr starke Gase entwickeln: «In der Nä­ he dieser Tannen ist das Rauchen verboten, da Explosionsgefahr be­ steht.» Erst dann könnten sie in Net­ ze verpackt und nach Liechtenstein versendet werden, so Doris Jäggi. Doch ?s muss nicht immer ein aus Skandinavien importierter Weihnachtsbaum sein, wie Fredi Goop von der Gemeinde Schellen- berg bestätigt. Schellenberg bietet seinen Einwohnern einen Bestell­ dienst an, bei welchem - sofern verfügbar - einheimische Bäume angeboten werden. Doch dieses Angebot werde nicht mehr so stark in Anspruch genommen \yie in der Vergangenheit: Bis zu 100 Bäume waren es in früheren Jahren, heute seien es zwischen 40 und 50. Fredi Goop erklärt sich das dadurch, dass die Leute kritischer geworden sind 
und sich viel Zeit für die Auswahl des richtigen Christbaums nehmen. Doch trotz seiner heutigen Be­ liebtheit: Die Tradition des Weih­ nachtsbaums stammt ursprünglich nicht aus dem christlichen Kultur­ kreis. Schon im antiken Rom wur­ den die Häuser zum Jahreswechsel mit grünen Zweigen geschmückt; die Germanen hängten sich im Winter Tannenzweige ins Haus, um böse Geister abzuwehren. Im 17. Jahrhundert begannen Zünfte und Vereine in Deutschland vermehrt, diesen Brauch aufzugreifen und immergrüne, geschmückte Bäume aufzustellen. «Siegeszug» im 19. Jahrhundert Bald wollte jeder seinen eigenen Christbaum, doch dies rief die ka­ tholische Kirche auf den Plan: Sie missbilligte das «heidnische» Ri­ tual zu Beginn. Dies lag wahr­ scheinlich auch daran, dass grosse Waldgebiete, die sich im Besitz der Kirche befanden, zunehmend geplündert wurden. Zum Ende des 19. Jahrhunderts dann setzte sich dieser Brauch jedoch auch in den katholischen Stuben durch - heute ist er aus den weihnachtlichen 
Wohnzimmern nicht mehr wegzu­ denken. TIPPS Christbaum-Pflege • Bewahren Sie den Christ­ baum kühl und wind- sowie sonnengeschützt auf, bis Sie ihn aufstellen (zum Beispiel auf dem Balkon oder im Keller). • Temperaturschock: vermei­ den: Den Baum nicht direkt von draussen in das geheizte Zim- mer nehmen, sondern noch in einem ^gekühlten Raum Zwischenlagern. • Sägen Sie das Baumende kurz vor dem Aufstellen noch einmal schräg ab. • Stellen Sie den Baum nicht gerade neben einen Heizkörper. • Sorgen Sie dafür, dass im Christbaumständer immer ge­ nügend Wasser vorhanden ist. • Geheimtipp: Mischen Sie dem Wasser Glycerin bei (in je­ der Apotheke erhältlich); da­ durch kann der Baum das Was­ ser besser aufnehmen. 
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