Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN MITTWOCH, 11. FEBRUAR 2004 SEITE 9 TOPBILANZ Warum die Grossbank ÜBS im vergangenen Jahr den Reingewinn um 81 Prozent steigern konnte. 
0 KS I N E WS Marcel Ospel verdiente 18,8 Millionen Franken ZÜRICH - UBS-Vcrwaltungsratspräsident Marcel Ospel (Bild) ist letztes Jahr mit ins­ gesamt 18,8 Millionen Franken entlöhnt worden. Das or­ dentliche Salär er­ höhte sich gegen­ über dem Vorjahr um 5,9 Millionen Franken auf 17,2 Millionen Franken, wie aus einer UBS- Mitteilung vom Dienstag hervor­ geht. Darin enthalten sind gesperrte UBS- Aktien im Wert von 7,5 Millionen Franken. Hinzu kamen als Leistungsanreiz 127000 Optionen im Marktwert von 1,6 (Vorjahr: 1,2) Millionen Franken. Insgesamt wendete die UBS zur Entlohnung der vollamtlichen Verwaltungsratsmitglieder und der Mitglie­ der der Konzernleitung 158,4 (147,1) Millio­ nen Franken auf. Damit erhielten die zehn Konzernleitungsmitglieder und die beiden vollamtlichen Verwaltungsräte im Schnitt 21 Prozent 
mehr Lohn als 2002. 79,2 (89,5) Millionen Franken wurden in bar abbezahlt. Der Marktwert 
der den Topmanagern zuge­ teilten gesperrten UBS-Aktien betrug 64,2 Millionen, jener der gesperrten UBS-Optio- nen 12,8 Millionen Franken. Auf Arbeitge­ berbeiträge an Vorsorgeeinrichtungen entfie­ len 
1,2 Millionen, auf Sach- und Zusatzleis­ tung 1,0 Millionen Franken. Weitere Infor­ mationen zur Entlohnung des Topmanage­ ments und des Verwaltungsrats will die UBS am kommenden 17. März veröffentlichen. OPEC drosselt überraschend Ölproduktion ALGIER - Die OPEC hat sich überraschend auf eine Senkung ihrer Produktion geeinigt, um den Ölpreis auf einem hohen Niveau zu halten. Nachdem der Ölpreis in der vergan­ genen Woche um mehr als einen Dollar ge­ fallen war, beschloss die Organisation Erdöl exportierender Staaten am Dienstag bei ei­ nem Treffen in Algier/die Förderquote in zwei Schritten bis zum 1. April um 2,5 Milli­ onen Barrel am Tag zu senken, was auf eine Drosselung von rund zehn Prozent hinaus­ läuft. Die Ölmärkte reagierten umgehend mit einem Preisanstieg. Die OPEC beschloss, mit sofortiger Wirkung die Überschusspro­ duktion zu beenden. Ab 1. April soll die Ta­ gesquote zudem um eine Million Barrel ge­ senkt werden, was zu einer Drosselung von insgesamt 2,5 Millionen Barrel führen soll. Die OPEC befürchtet einen Preisverfall, wenn die Nachfrage nach Öl zum Winteren­ de in den wichtigsten Importländern zurück­ geht. Der 
Ölpreis zog nach der Entscheidung an. In London stiegen die März-Kontrakte für die Nordseesorte Brent um 59 Cent auf 29.70 Dollar. In New York bezahlten die Händler für März-Kontrakte der Sorte Light Sweet Crude 33.55 Dollar (plus 72 Cents). Ein Barrel (159 Liter) Öl der OPEC-Länder kostete in der vergangenen Woche im Schnitt 28.76 Dollar, nach 29.82 Dollar in der letzten Januarwoche. Eine Woche zuvor lag der Preis sogar noch bei 30.67 Dollar. Am Frei­ tag war der Preis nach OPEC-Angaben wei­ ter abgesackt auf 28.20 Dollar. 
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I WlN-WlN Warum Berufspraktika sowohl Arbeitgebern als auch Stellensuchen­ den helfen können. Ein Beispiel dazu. <| 3 
ENTSCHEID Welche Auswirkungen der gestrige Entscheid j über die EU-Zinsbe- steuerung auf Liech­ tenstein hat. 
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BÖRSE Wie sich die internatio­ nalen Börsen- und Fi­ nanzmärkte gestern Dienstag entwickelt haben. 
16 UBS glänzt mit Topergebnis Reingewinn um 81 Prozent auf 6,4 Milliarden gesteigert ZÜRICH - Die Grossbank UBS hat 2003 alle Erwartungen übertroffen: Sie legte das zweitbeste Ergebnis ihrer Ge­ schichte hin. Der Gewinn wurde mit 6,4 Milliarden Franken fast verdoppelt. Die Aktionäre kön­ nen sich nun über Rekorddivi­ denden freuen. Aber auch das Topmanagement sahnte ab. Die Börse reagierte erfreut. Nach zwei mageren Jahren hat die UBS letztes Jahr wieder an ihre Glanzzeiten angeknüpft. Der Rein­ gewinn betrug 6,385 Milliarden Franken und stieg damit gegenüber 2002 um 81 Prozent. «2003 war ein erstaunlich gutes Jahr für. die ganze Finanzbrache und ein Superjahr für die UBS», bilanzierte UBS-Chef Peter Wuffli am Dienstag in Zürich vor den Medien. Nur im Boomjahr 2000 sei mehr Gewinn erzielt wor­ den. Die Eigenkapitalrendite für 2003 betrug 20,9 Prozent, 2000 lag diese bei 24,3 Prozent. Zum erfreulichen Ergebnis tru­ gen laut Wuffli sämtliche Ge­ schäftsbereiche bei. Grund für den Gewinnsprung sind rigorose Kosten­ einsparungen: 
Die Grossbank schraubte den Geschäftsaufwand um 13 Prozent auf 26,624 Milliar­ den Franken hinunter. Das zeigt sich auch am Personalbestand. Weltweit wurden rund 3500 Stellen gestrichen, 1300 allein in der 
Konnte gestern ein überaus erfreuliches Jahresergebnis präsentieren: UBS-Chef Peter Wuffli. Schweiz. Der Gewinn ist aber auch auf Marktanteilgewinne zurückzu­ führen. So gelang es der Grossbank die verwalteten Vermögen um 172 Milliarden Franken auf 2,209 Bil­ lionen Franken aufzustocken. Der Neugeldzufluss betrug knapp 51 
tungsgeschäft mit Unternehmens­ kunden stiess die UBS in die globa­ le Spitzenliga vor und belegt nun weltweit Platz vier. Im vierten Quartal 2003 machte der Reinge­ winn 1,859 Milliarden Franken aus, gegenüber 101 Mio. Franken Ver-drei 
Jahren. Wie hoch die Rückstel­ lungen für die zusammengebroche­ ne Winterthurer Erb-Gruppe waren, darüber machte Wuffli keine Anga­ ben. 
Sie seien jedoch substanziell und machten den grössten Teil der 108 Mio. Franken Wertberichtigun- Milliarden Franken Auch die In- lust in der Vorjahresperiode. Dies gen des Bereichs Wealth Managc- vestment Bank legte zu. Im Bera- ist das beste Quartalsergebnis seit ment & Business Banking aus. Banken im Visier der Staatsanwaltschaft Im Zusammenhang mit dem Parmalat-Skandal - UBS bestreitet Untersuchungen MAILAND/ZÜRICH - Italiens Parmalat-Skandal hat nun of­ fenbar internationale Banken ins Visier der Mailänder Staats­ anwaltschaft gerückt. Die Schweizer Grossbank UBS be­ stritt am Dienstag formelle Untersuchungen gegen sie oder UBS-Angestellte. Vier Fachleute der Bundesanwaltschaft weil­ ten in Mailand. Laut italienischen Medienberichten wird wegen des Bilanzskandals um den italienischen Lebensmittelkon­ zern Parmalat gegen Mitarbeiter von sieben internationalen Banken ermittelt. Genannt wurden die Deutsche Bank, die Citigroup, die Bank of America,' Morgan Stanley, die Ban- ca Popolare di Lodi und Nextra, die Fondsgesellschaft von Italiens grösstem Geldinstitut Banca Intesa sowie die UBS. Die Staatsanwalt­ schaft in Mailand prüfe, ob die Par- malat-Spitze mit Hilfe der Banken falsche Informationen verbreitet habe, um den Aktienkurs zu stüt­ zen, hiess es. Bisher werde gegen 
25 Personen ermittelt. UBS-Sprecher Christoph G. Meier wies die italienischen Be­ richte auf Anfrage zurück. «Wir ha­ ben keine Kenntnis von formellen Untersuchungen gegen die UBS oder Angestellte von uns», sagte er. UBS-Konzernchef Peter Wuffli hatte an der morgendlichen Bilanz­medienkonferenz 
in Zürich erklärt, es liefen in Italien keine formellen Untersuchungen gegen die UBS. Es gebe keinen Grund, über Parma­ lat etwas zu sagen. Parmalat sei im vierten Quartal für die UBS kein Problem gewesen. Letzte Woche waren, wie berich­ tet, die Mailänder UBS-Büros Italiens Parmalat-Skandal hat nun offenbar Internationale Banken ins Vi­ sler der Mailänder Staatsanwaltschaft gerückt 
durchsucht und Dokumente be­ schlagnahmt worden. Sie sollen im Zusammenhang mit 
einer von UBS letztes Jahr ausgegebenen Parma- lat-Anleihe über 420 Millionen Eu­ ro stehen. Laut Wuffli war die An­ leihe durch professionelle Gegen­ parteien voll abgesichert. In Monaco wurde letzte Woche ein Credit-Suisse-Bankkonto ge­ sperrt, das dem Finanzmanager Lu­ ciano Del Soldato gehört haben soll, aber angeblich einen falschen Namen Führte. Parmalat-Gründer Calisto Tanzi sitzt seit Dezember in Untersuchungshaft. Parmalat ist mit rund 14,3 Milliarden Euro ver­ schuldet. Vier Fachleute der Bundesan­ waltschaft (BA) waren am Dienstag im Zusammenhang mit Geldwäscherei-Ermittlungen im Parmalat-Umfeld bei der Staatsan­ waltschaft Mailand, wie BA-Spre- cherin Andrea Sadecky auf Anfrage zu italienischen Mcdienberichten sagte. Sie hätten keine Dokumente Uberbracht, und die Schweiz habe kein formelles Rechtshilfeersuchen gestellt, betonte sie.
	        

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