Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DONNERSTAG, 9. DEZEMBER 2004 
VOLKS I BLATT I 
INLAND 
PISA 2003 RESULTATE FÜR FL Resultate und Auswertungen von PISA 2003 VADUZ - Schulamtsleiter Guido Woifinger fasste die ersten Erkenntnisse aus der PISA- Studie 2003 wie folgt zusammen: Die Schulkinder Liechtensteins... ... sind in der Gruppe, welche am wenigs­ ten Angst im Matheunterricht hat (je weniger Angst, desto höher die Leistung). ...Mädchen berichten jedoch signifikant von mehr Angst (wie in 32 anderen Ländern auch). ...sind in der Gruppe, welche die grösste Selbstwirksamkeit hat (trauen sich auch schwierige Aufgaben zu, Selbstkonzept). ...interessieren sich für den Mathematik­ unterricht. ...denken nicht, dass die Schule eine ent­ scheidende Rolle für die Vorbereitung auf das weitere Leben hat. ...unterscheiden sich nicht bzgl. des Ge­ schlechtes in ihrer Einstellung zur Schule (in 36 Länder aber schon). ...fühlen sich an der Schule Uberdurch­ schnittlich wohl und zugehörig. .... deren Eltern einen highest-status job ha­ ben, erreichen 93 Punkte mehr als diejenigen, deren Eltern einen lowest-status job haben. ... berichten "Von unterschiedlicher Unter­ stützung durch die Lehrer an den verschiede­ nen Schulen, Mädchen berichten von weniger Support (persönliche Einschätzung). ...berichten über ein gutes Klima im Matheunterricht (je besser, desto höher die Leistung). ... haben im Verhältnis viele Wochenlektio­ nen und müssen sehr wenig Hausaufgaben machen. ... mit 2 Jahren Kindergarten haben 100 Punkte mehr und solche mit 1 Jahr KG knapp 40 Punkte mehr als solche ohne KG (in Fi gibt es diese Unterschiede z.B. nicht). ...aus Ein-Eltern-Familien erreichen 521 Punkte in Mathe, diejenige aus anderen Fa­ milienstrukturen 539. ...unterschieden sich vom Geschlecht her leistungsmässig signifikant in der Mathema­ tik und den Naturwissenschaften (Knaben er­ reichen höhere Leistungen). ... weisen im Bereich Lese n  keinen soz.- ök. Einfluss mehr auf die Leistung auf, was im Jahr 2000 noch deutlich der Fall war. ... sind in einer Gruppe von 8 Ländern, wel­ che am wenigsten Schuljahre aufweisen (FL: 8.86; 6 Länder haben 10 oder mehr). (pk) FAZIT AUS PISA 2003 Kein Land hat sich so stark verbessert VADUZ - Das Schlussfazit betreffend PISA 2003 fiel eindrücklich aus: Liechtenstein hat bei PISA 2003 in allen getesteten Bereichen erfreulich gut abgeschnitten. Des Weiteren hat sich kein Land hat sich so stark in allen Berei­ chen verbessert. Dennoch, so Regierungschef- Stellvertreterin Kieber-Beck, sei bei der Inter­ pretation und Bewertung der Leistungen Zu­ rückhaltung geboten. Ein wesentliches Fazit aus den erfreulichen ErgebnisseJst, dass der sozio-ökonomische Einfluss auf die Leistun­ gen der getesteten 15-Jährigen kleiner gewor­ den ist. Er ist aber immer noch vorhanden. Die Geschlechter haben sich leistungsmässig im Lesen stark angeglichen, in Mathematik und den Naturwissenschaften jedoch sind noch deutliche Unterschiede feststellbar. (pk) 
Mathematik Position Land V 
Mittelwert ' PISA 2003 
Position 2000 E c £ EJ? #ö' n 3 CO s* fs 
1. Honqkona 550 
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. 5. 
Liechtenstein 536 
14 8. Jaoan 534 1 7. Kanada 532 6 B. Belpien 529 6 9. Macao 527 
. 10. Schweiz 527 7 -11. Australien 524 5 12. Neuseeland 523 3 13. 
Tschechien 516 
18 14. 
Island 515 
13 15. 
Dänemark 514 12 16. 
Frankreich 511 
10 17. Schweden 509 15 18; 
Österreich i 506 "•11 *• 19, 
Deutschland 503 
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Liechtenstein— 525 25 6. Australien 525 
7 7. 
Macao 525 
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Niederlande 
524 - 9. 
Tschechien 523 11 10. Neuseeland 521 8 11. 
Kanada 
519 5 12. Schweiz 
513 • 18 13. Frankreich 511 12 14. • BelQien . -509 
17 15. 
Schweden 506 10 16. Wand 505 9 17. Unaam 
503 - 15 18. Deutschland 502 20 » 
OECD-Mittelwert 500 •' 19. 
Polen 
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Position 2000 i. Finnland 543 1 4-2. 
Korea 534 6 o 
ts 3. Kanada 528 2 i'l 
4. Australien 525 
4 5. IJochtonstoln 525 
22 6. Neuseeland 
522 >• 3 5J m J3-7. 
Irland 515 5 8. Schweden 514 9 9. Niederlande 513 
- 10. Honakona 510 - • w 11. Belgien 507 11 12. Norvreaen 300 . 13 13 — Schweiz -- - - ";.499 
• 17-i 14. > Japan - • ' -498 
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17. - • Frankreich 49« • 14 18. USA 495 15 •• . ' 
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 J Bei PISA an der Weltspitze: Bildungssystem konkurrenzfähig Ausgezeichnete PISA-Ergebnisse für Liechtenstein - Internationale Top-Position VADUZ - «Vor mehreren Jahren war Pisa noch eine Stadt mit ei­ nem Turm in Schieflage», sagte Regierungschef-Stellvertreterin Kieber-Beck am Dienstag. Heute verbindet Liechtenstein mit PISA ein Erfolg. Unserem Bildungssys­ tem wird in deNnternationalen PISA-Studie Weltklasse-Niveau attestiert. Ein Grund zur Freude. • Peter Klndle  • 41 teilnehmende Länder aus der ganzen Welt und Liechtenstein Mas­ siert sich an der Weltspitze: So er­ freulich präsentiert sich das Resul­ tat der grössten internationalen Bil­ dungsstudie aus heimischer Sicht. Ein Rückblick: Im Jahre 2000, anlässlich der ersten PISA-Studie, zeigte sich das Resultat für Liech­ tenstein noch wenig erfreulich. Während man bei den mathemati­ schen Fähigkeiten noch im OECD- Durchschnitt lag, brachte der inter­ nationale Vergleich zum Ausdrck, dass Liechtensteins 15-jährige Schüler dazumals beim Lesen und in naturwissenschaftlichen Fächern unter dem Durchschnitt klassiert waren. «Länderranglisten werden aber der Bildung nicht gerecht, da­ rum sollte man dies auch nicht überbewerten», so Bildungsminis­ terin Kieber-Beck. «Wir haben die Ergebnisse analysiert und Mass­ nahmen eingeleitet.» Massnahmenpaket zur Verbesserung «PISA 2000 hat uns wichtige Grundlagen für die Evaluierung von neuen Ansätzen geliefert», so die Regierungschef-Stellvertreterin anlässlich der Medieninformation vom Dienstag. In der Folge wurden zahlreiche konkrete Massnahmen umgesetzt, wie zum Beispiel die Stärkung der Mathematik in der Promotionsordnung und die Ein­ führung der naturwissenschaft­ lichen Fächer in der Unterstufe. «Somit sind die Resultate der neuesten PISA-Studie aus dem Jahr 2003 kein Zufall.» Ein positives Signal «Die neuesten PISA-Ergebnisse sind für Liechtenstein ein wichtiges Signal. Der einzige Rohstoff unse­ res Landes ist die Bildung und un­ sere innovative Wirtschaft ist auf gut ausgebildete Menschen ange-oben 
hat Liechtenstein auch im Be­ reich Lesen erzielt. Während im weltweiten Vergleich die fünfbesten Ergebnisse erzielt wurden, ist Liech­ tenstein das einzige rein deutsch­ sprachige Land, das deutlich über dem OECD-Schnitt liegt. Auffallend dabei ist, dass seit der letzten Unter­ suchung alle liechtensteinischen Schülerinnen und Schüler Fort­ schritte im Lesen erzielt haben,̂q-_ Bildungsministerin Rita Kieber-Beck: «Die PISA-Ergebnisse sind ein Grund zur Freude. Insbesondere die enormen Fortschritte machen deutlich, dass unser Bildungssystem heute international konkurrenzfähig Ist. wiesen. Die PISA-Ergebnisse zei­ gen dabei auf, dass unser Bildungs­ system diesem Anspruch gerecht wird und dass die Massnahmen der letzten Jahre in die richtige Rich­ tung weisen», erklärte Regierungs­ chefstellvertreterin und Bildungs­ ministerin Rita Kieber-Bcck. Die internationale Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) führt seit 2000 alle drei Jahre die so genannte PISA-Studie durch, die weltweit den Lernerfolg von 15-jährigen Schülerinnen und Schülern unter­ sucht. An PISA 2003 haben in 41 Ländern insgesamt über 275 000 Schülerinnen und Schüler teilge­ nommen. Bei PISA 2000 lag diese Zahl noch bei rund 180 000 Schüle­ rinnen und Schülern in 32 Ländern. Der Studie liegen zweisiündige Tests zugrunde, die mit Bleistift und Papier durchgeführt werden. Die Aufgaben stammen aus den Berei­ chen Lesen, Mathematik und Natur­ wissenschaften. In der PISA- Studie 2003, in welcher der Bereich Ma­ thematik im Vordergrund stand, wurden zusätzlich generelle Pro- blemlöse-Fähigkeiten untersucht. Sprung in die internationale Spitzengruppe In der PISA-Studie 2003 rangiert Liechtenstein in allen Bereichen in der Spitzengruppe. In den Berei­ chen Lesen, Mathematik und Na­ turwissenschaften konnte jeweils das fünftbeste Ergebnis aus 41 er­ reicht werden. Im Bereich Pro­blemlösen 
konnte mit dem achtbes­ ten Resultat ebenfalls ein sehr gutes Ergebnis erzielt werden. Somit konnten im Vergleich zu den Resultaten aus dem Jahr .2000 in allen damals untersuchten Berei­ chen substanzielle Fortschritte er­ zielt werden. Unter den Weltbesten in Mathematik Zentraler Untersuchungsgegen-, stand von PISA 2003 war der Be­ reich Mathematik. In verschiede­ nen mathematischen Aufgaben- wurde untersucht, wie gut die Schülerinnen und Schüler mathe­ matische Probleme mit Alltagsbe­ zug analysieren, kommunizieren und lösen können. Dabei haben die liechtensteini­ schen Schülerinnen und Schüler deutlich über dem OECD-Schnitt abgeschlossen und im Mittel das fünfbeste Resultat weltweit erzielt. Liechtenstein gehört darüber hin­ aus zu jenen Ländern, die seit 2000 statistisch signifikante Fortschritte erzielt haben. Zudem haben die liechtensteinischen Schülerinnen und Schüler eine sehr hohe Selbst­ wirksamkeit in Mathematik, das heisst, es gelingt ihnen, Lern­ schwierigkeiten selbst zu überwin­ den. Des Weiteren ist an Liechten­ steins Schulen die Angst vor Ma­ thematik mit am geringsten. Beste Leser im deutschen Sprachgebiet Einen deutlichen Sprung nach 
wohl jene mit tiefem als auch jene mit hohem Einzelergebnis. FL-Schüler: Exzellente Problemloser Bei den allgemeinen Fähigkeiten. Probleme anzugehen und zu lösen, rangiert Liechtenstein auf der ach­ ten von 41 Positionen. Dabei ge­ hört Liechtenstein als bestes deutschsprachiges Land zu jenen Teilnehmern, die in diesem Bereich den geringsten Anteil an Schülerin­ nen und Schüler mit tiefem Einzel- ergebnis aufweisen. In den Naturwissenschaften wie­ derum kann Liechtenstein das welt­ weit fünfbeste Gesamtergebnis auf­ weisen und liegt signifikant über dem OECD-SchnittrAuch in die­ sem Bereich konnte die Gesamtheit der Schülerinnen und Schüler deut­ liche Fortschritte gegenüber 2000 erzielen. _ Bestätigung für Bildungsstandort «Die jüngsten PISA-Ergebnisse sind für Liechtenstein ein Grund zur Freude. Insbesondere die enormen Fortschritte seit PISA 2000 machen deutlich, dass unser Bildungs sys tem heute international konkurrenzfähig ist. Dessen ungeachtet dürfen wir uns mit dem Erreichten nicht zufrie­ den geben. So erfreulich die Resul­ tate auch sind, muss es unser obers­ tes Ziel sein, dieses Niveau zu si­ chern und nach Möglichkeit.weiter auszubauen», fasste Bildungsminis­ terin Kieber-Beck die neuesten PISA-Ergebnisse aus liechtensteini­ scher Sicht zusammen. Mit den PISA-Ergebnissen wird bestätigt, was im Sommer dieses Jahres durch ein unabhängiges Ex­ pertengutachten über die Fach­ hochschule Liechtenstein bereits zum Ausdruck kam: Der Bildungs­ standort Liechtenstein entwickelt sich konsequent weiter und hat auf­ grund intensiver Bemühungen ein sehr hohes Niveau erreicht,
	        

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