Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

BLATT DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN DIENSTAG, 7. DEZEMBER 2004 
, ,1 , >' 
k" •" - > ,jt, t >, * i' 
1, i'A' «. 
 1 i i •» * r V * » ~ ? (. .1» Ii .'rif' 
 1 * J jiV 
1  i 
l £ )• » , ) ' , g 
1 "  ( 
SEITEN HAUSBAU Wie sich die Zahlen im Schweizer Baugewer­ be entwickelt haben und darum Opti­ mismus herrscht. 
12 
MACHTKARTELL Warum die wirtschaft­ liche Misere in der Ukraine Juschtschenko zum Präsidenten ma­ chen könnte. 
14 
VERHANDLUNG Warum Personal und Direktion von Filtrona über einen Kollektiv­ vertrag und einen Sozi­ alplan verhandeln, f 4 
BÖRSE Was für einen Börsen­ start Emmi hingelegt hat. Die Aktien hatten bei 104.50 Franken er­ öffnet. 1 g VOLKS BLATT Übernahme 
NEWS ZÜRICH - Die Schweizer Vermögensver- waltungstochter der französischen BNP Pari­ bas tätigt in der Schweiz zwei kleinere Ak- quisitionen. Sie übernimmt die Citigold International Wealth Management (CIVVM) in Genf und in Zürich sowie die CaixaBank Banque Privee (Suisse). Kaufpreise für die beiden Transaktionen wurden in einem Coni- muniqud von BNP Paribas Private Bank (Switzerland) nicht genannt. CIVVM, die zur Citigroup gehört, verwaltet Vermögen von rund 2 Mrd. Franken. Die Transaktion soll im zweiten Quartal 2005 abgeschlossen sein, wie es am Montag weiter hiess. Die spanische CaixaBank verwaltet 460 Mio. Franken, einschliesslich des luxemburgi­ schen Fondsgeschäfts. Diese Übernahme war bereits vor knapp einer Woche angekün­ digt worden und soll im ersten Quartal abge­ schlossen werden. (sda) Weiterhin in der Verlustzone ADLISYVIL - Mövenpick verpasst auch die­ ses Jahr den Sprung in die schwarzen Zah­ len. Der Gastronomiekonzern teilte am Mon­ tag mit, dass er das anvisierte Ziel eines aus­ geglichenen Ergebnisses nicht erreichen werde. Grund sei die Konsumflaute in Euro­ pa. Mövenpick rechnet im zweiten Halbjahr zwar mit einem kleinen Gewinn. Dieser wird voraussichtlich aber nicht ausreichen, um den im ersten Halbjahr aufgelaufenen Verlust von 3,8 Millionen Franken auszugleichen, wie es in der Mitteilung heisst. Das ange­ kündigte Ziel, ein ausgeglichenes operatives Ergebnis für das Gesamtjahr zu erwirtschaf­ ten. werde deshalb voraussichtlich verfehlt. Das in den vergangenen Jahren mehrfach re­ strukturierte Unternehmen begründete die Zielabweichung mit der Konsumflaute, (sda) Nordamerika-Geschäft ZÜRICH - Die Grossbank UBS will das Vermögerisverwaltungsgeschäft von Julius Bär in Nordamerika mit Kundengeldern von 4 Milliarden Dollar übernehmen. Eine ent­ sprechende Vereinbarung ist unterzeichnet. Falls die Aufsichtsbehörden zustimmen, kann die Übernahme laut einem UBS-Com- muniqud vom Montag im ersten Quartal 2005 erfolgen. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Die Vermögensver­ waltung von Julius Biir in Nordamerika zeichne sich durch «hohe kulturelle Nähe» zur UBS aus, schreibt die Grossbank" Beide Unternehmen setzten auf internationale Kundschaft und langfristige Kundenbezie­ hungen. (sda) 
Tieferes Wachstum Prognostiker sehen Aussichten für nächstes Jahr verhaltener ZÜRICH - Schweizer Ökonomen beurteilen die konjunkturellen Aussichten wieder verhaltener. Nachdem die Business Econo- mists ihre Prognosen in den vergangenen Monaten mehr­ mals nach oben revidiert hat­ ten, schätzen sie nun das Wirt­ schaftswachstum für 2004 und 2005 wieder tiefer ein. Im Vergleich zur Umfrage im Sep­ tember liegt der Konsens der Verei­ nigung Business Economists (BEC) für das laufende Jahr noch bei einem Wachstum des realen Bruttoinlandproduktes (BIP) von 1,8 Prozent, gegenüber einer Schiit-' zung von 1,9 Prozent vor drei Mo­ naten.. Für das kommende Jahr ha­ ben die 16 befragten Ökonomen ih­ re Prognosen von durchschnittlich 2,0 Prozent auf 1,8 Prozent zurück­ genommen, wie einer Mitteilung vom Montag weiterzirentnehmen ist. Die einzelnen Angaben schwankten dabei zwischen 1,4 Prozent und 2,1 Prozent. Die Öko­ nomen schätzen die Investitionen in diesem Jahr höher ein: Gegenü­ ber der September-Umfrage wur­ den die Aussichten von 3,4 Prozent auf 4,3 Prozent nach oben ange- passt. Im kommenden Jahr sollen die Investitionen dann noch um 3,2 Prozent zulegen (September: 3.5 Prozent). Optimismus für Export Die Exporte werden in diesem Jahr etwas optimistischer und im nächsten Jahr etwas verhaltener 
be­Für 
das kommende Jahr haben die Ökonomen ihre Prognosen neu auf 1,8 Prozent (zuvor 2 Prozent) beziffert. urteilt. Die Prognosen wurden für 2004 von 5,2 auf 5,7 Prozent erhöht bzw. für 2005 von 4,6 auf 4,0 Pro­ zent gesenkt. Die Lage am Arbeits­ markt dürfte sich gemäss Mittei­ lung «sukzessive entspannen». Die Arbeitslosenrate wird in diesem Jahr aber unverändert bei 3,8 Pro­ zent angegeben. Und für das nächs­ te Jahr haben die Ökonomen ihre Prognosen sogar von 3,4 Prozent auf 3,6 Prozent erhöht. An den Fi­ nanzmärkten wird mit höheren 
Zinsen gerechnet. Der 3-Monats- Libor soll in einem Jahr bei 1,4 Prozent statt 1,3 Prozent notieren. Der Schweizer Franken soll auf Jahressicht gegenüber dem Euro etwas an Wert gewinnen: Die Wechselkursprognose für den Eu­ ro wurde von 1.52 Franken auf 1.50 Franken gesenkt. Deutlich schwächer wird der Dollar einge­ schätzt: In einem Jahr soll die US- Währung bei 1.16 Franken liegen. Vor drei Monaten wurde der Dol­lar 
noch bei'1.25 Franken veran­ schlagt. Nach oben revidiert wur­ den die Schätzungen für den Stand des Swiss Performance Index (SPI): Er soll Ende März bei rund 4200 Punkten (September: rund 3800 Punkte) und in einem Jahr bei 4400 Punkten (4000 
Punkten) zu liegen kommen. Die im Jahr 1990 gegründete Vereinigung Bu­ siness Economists veröffentlicht quartalsweise Konsensprognosen zur Wirtschaftsentwicklung, (sda) Defizit von knapp 1,9 Milliarden Franken Schweizer Nationalrat verabschiedet Budget 2005 trotz Unbehagen BERN - Oer Nationalrat hat das Budget 2005 mit einem Defizit von knapp 1,9 Milliarden Fran­ ken verabschiedet. Die Vorga­ ben der Schuldenbremse wur­ den um elf Millionen Franken verfehlt. SVP und Grüne lehnten den Voranschlag ab, die andern grossen Fraktionen stimmten mehrheitlich zu. Der Ball liegt nun beim Ständerat. Nach einer Debatte, die sich über fünf Tage hinzog und von einem Feuerwerk mit Sparanträgen der SVP und Aufstockungsbegehren der SP begleitet war, billigte der Rat das Budget für 2005 mit 86 ge­ gen 66 Stimmen bei 16 Enthaltun­ gen. Letzte Versuche der linken Ratshälfte, bei den laufenden Aus­ gaben für Infrastruktur und Investi­ tionsgüter nochmals etwas mehr Geld locker zu machen, blieben oh­ ne Erfolg. Die Fraktion der SVP zeigte sich in einer Erklärung nach Abschluss der Beratung empört über die «ka- tastrophale^Defizitwirtschaft», die 
Nicht zu beneiden: Der Schweizer Flnanzmlnlster Hans-Rudolf Merz. der Rat auch bei der diesjährigen Budgetdebatte weiter betrieben ha­ be. Die Grünen ihrerseits beklagten sich über die falschen Prioritäten, die etwa bei der Armee oder der Entwicklungshilfe gesetzt worden seien und damit eine Zustimmung 
zum Gesamtpaket nicht möglich machten. Die Freisinnigen und die CVP zeigten sich hingegen konzili­ anter. . Sie.beklagten zwar ebenfalls die Überschreitung der Schuldenbrem­ se und drohten mit einem Nein in 
der Schlussabstimmung in knapp zwei Wochen, wenn bis dahin von der Kleinen Kammer nicht noch Korrekturen vorgenommen wür­ den. Eine Ablehnung des Budgets bereits in der ersten Runde im Erst­ rat erachteten sie jedoch für nicht angebracht. Finanzminister Hans- Rudolf Merz zeigte sich trotz der Nichteinhaltung des Minimalziels zufrieden mit der Debatte. Mit ei­ ner geringfügigen Überschreitung der Vorgaben der Schuldenbremse sei der Nationalrat trotz einzelner Ausgabenerhöhungen zu einem grossen Teil auf Kurs geblieben. «Der schwere Dampfer bewegt sich langsam in die richtige Richtung», sagte Arthur Loepfe (CVP/AI) im Namen der Finanzkommission. Die nationalrätliche Debatte war von zahlreichen Sparanträgen der SVP geprägt. Diese Vorstösse blieben je­ doch weitgehend auf der Strecke. Aufgestockt wurden unter anderem Kreditposten in den Bereichen Sport, Landwirtschaft, Verkehr so­ wie Alternativenergien und Ge­ sundheitsprävention. (sda)
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.