Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 4. DEZEMBER 2004 
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KRIPPENAUSSTELLUNG BLATTI LLLL LMIV 
U NACHRICHTEN N ach richtepj Kyoto-Protokoll kann für Liechtenstein in Kraft treten VADUZ - Der Ständige Vertreter Liechten­ steins bei der UNO in New York, Botschafter Christian Wenaweser, hat am Freitag, 3. De­ zember, die Ratifikationsurkunden Liechten­ steins, zum Kyoto-Protokoll sowie zum Stockholmer Übereinkommen über persis­ tente organische Schadstoffe hinterlegt. So­ wohl das Kyoto-Protokoll als auch das Stockholmer Übereinkommen treten.*für Liechtenstein am 3. März 2005 in Kraft. Klimawandel macht vor Landesgrenzen nicht Halt Auswirkungen des Klimawandels sind in vielen Regionen der Erde zu spüren. Deshalb ist es wichtig, dass dem globalen Klimawan­ del als grösster umweltpolitischer Herausfor­ derung durch entschiedenes multilaterales Handeln begegnet wird. Die Staatengemein­ schaft hat die Problematik erkannt und mit dem Protokoll von Kyoto ein Instrument ge­ schaffen, das erstmals eine Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen rechtsverbindlich festlegt. Es verpflichtet die Industriestaaten, im Zeitraum von 2008 bis 2012 den Ausstoss von sechs Treibhausgasen, darunter Kohlen­ dioxid 
als wichtigstes, im Vergleich zum Stand von 1990 zu senken. So hat sich Liech­ tenstein mit der Ratifizierung des Kyoto-Pro­ tokolls zu einer Reduzierung seiner Treib­ hausgas-Emissionen um 8 Prozent verpflich­ tet. Lange Zeit war das Inkrafttreten des Ky­ oto-Protokolls ungewiss. Das Protokoll kann nämlich nur in Kraft treten, wenn es von mindestens 55 Ländern ratifiziert worden ist, die gemeinsam mindestens 55 Prozent der Treibhausgase verursachen. Diese Grenze von 55 Prozent war, nachdem die USA als weltweit grösster Verursachcr von Treibhaus­ gasen aus dem Protokoll ausgestiegen sind, nur mit Russland zu erreichen. Am 18. No­ vember 2004 hat nun Russland seine Ratifi­ kationsurkunde hinterlegt und damit einen 90-Tage_-Countdown zum Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls ausgelöst. Gleichzeitig mit Liechtenstein hat auch Indonesien am Frei­ tag seine Ratifikationsurkunde hinterlegt. Die Zahl der Vertragsparteien steigt damit auf 131. Schutz vor gefährlichen Chemikalien Das zweite Übereinkommen, zu welchem Liechtenstein seine Ratifikationsurkunde hinterlegt hat, das Stockholmer Übereinkom­ men über persistente organische Schadstoffe (POPs), will zwölf schwer abbaubare, giftige Chemikalien weltweit eliminieren und deren Verwendung verbieten. Die POPs können sich nach der Freisetzung via Luft und Was­ ser, aber auch über die Nahrungskette global ausbreiten. Deshalb gilt es, sie nicht nur in den Industriestaaten zu kontrollieren; dort sind sie schon weitgehend eliminiert. Im Vordergrund steht vielmehr die Reduktion und Eliminierung ihrer Verwendung in den Entwicklungs- und Schwellenländern, wo sie mangels Alternativen wie im Beispiel des DDT zur Malariabekämpfung zum Teil noch heute eingesetzt werden. Das Stockholmer Übereinkommen ist für die internationale Chemikalienpolitik von herausragender Be­ deutung. Es stellt sicher, dass mit vertretba­ rem Aufwand weltweit erhebliche Verbesse­ rungen zum Schutz von Mensch und Umwelt vor den gefährlichen POPs erzielt werden. Mit der Ratifizierung des Übereinkommens unterstützt Liechtenstein die höheren Um- weltstandards auf weltweiter Ebene, (pafl) 
Weihnachtszauber inTrieseh j Grossartige Ausstellung der Krippenfreunde Liechtensteins TRIESEN - Im Triesner Gemein­ desaal bietet sich den Besu­ chern an diesem Wochenende ein grossartiger Weihnachts­ zauber: Der Verein der Krippen­ freunde Liechtensteins eröffne­ te gestern Abend seine Krippen­ ausstellung und darf sich wie in den Vorjahren auf einen Gross­ andrang freuen. Die Ausstellungen der Krippen­ freunde haben mittlerweile eine lange Tradition und sind längst zu einem echten Höhepunkt der Vor­ weihnachtszeit avanciert, ist dies doch mittlerweile bereits die 23. Ausstellung der Krippenfreunde. Die gestrige Eröffnungsfeier bilde­ te den 
Auftakt zu dieser grossarti­ gen Schau des von Präsident Hugo Lins seit 2002 umsichtig geleiteten Vereins. Gezeigt wird 
alles, was die Teilnehmer,der diesjährigen Kurse angefertigt haben. Insgesamt sind es über 150 Kreationen. Krippenkünstler am Werk Im Frühjahr entstanden Klein­ krippen, aus Baumschwämmen. In einem Schnitzkurs wurden Kruzifi­ xe aus Zirben- oder Lindenholz ge­ schnitzt. Ebenso wurden viel be­ wunderte Stofffiguren hergestellt. In den Herbstkursen waren 67 Er­ wachsene und 20 Kinder mit dem Bau von Krippen beschäftigt. In Triesen gezeigt werden nun 20 grosse Krippen von Jugendlichen, 70 grosse Krippen von Erwachse­ nen, 50 kleine Schwammkrippen, 10 Kruzifixe sowie 8 
Stofffiguren-Laona-Sophia 
und Martina (rechts) posieren vor einer der wunderschönen Krippen an der Ausstellung. Gnippen. In seiner Gesamtheit bil­ det die Ausstellung einen absolut , sehenswerten Weihnachtszauber. Bis Sonntag geöffnet Die Ausstellung ist wie folgt ge­ öffnet: heute Samstag von 18 bis 21 Uhr und am Sonntag von 10 bis 17 Uhr. Für das leibliche Wohl der Be- sucherinnen und Besucher ist ge­ sorgt. Einen umfassenden Einblick in diesen Weihnachtszauber des Ver­ eins der Krippenfreunde Liechten­ steins veröffentlicht das Volksblatt in seiner Montagausgabe. (mf) 
Der Kinderchor bringt ein Ständchen zum Besten, Possierliche Tierchen Schweizerische Chinchilla- und Rexkaninchenklubschau in Vaduz eröffnet VADUZ - Zum ersten Mal in sei­ ner 80-jährigen Geschichte ver­ anstaltet 
der Schweizerische Chinchilla- und Rexkaninchen­ klub seine Ausstellung an die­ sem Wochenende in Liechten­ stein. Gestern Abend wurde die Kleintierschau in der Vaduzer Mehrzweckhalle Spörry offiziell für Besucher geöffnet. »Martin Hasle r Ermöglicht wurde die Ausstellung durch die Unterstützung des Orni- thologischen Vereins Vaduz, bei wel­ chem alle Liechtensteiner Chinchil­ la- und Rexkaninchenzüchter Mit­ glied sind. Auch die Gruppe St. Gal­ ler Oberland und Graubünden des Chinchilla- und Rexklubs, welche heuer ihr 25-jähriges Bestehen feiert, half tatkräftig bei der Organisation mit. Bürgermeister Karlheinz Ospelt und Regierungsrat Alois Ospelt Hes­ sen es sich nicht nehmen, den Mit­ gliedern zu diesem Jubiläum zu gra­ tulieren. Die einzelnen Kaninchen wurden 
auch von einer Jury bewertet; Hans Liencmann, Obmann der Experten- gnippe, erklärte die Kriterien, nach welchen die Kaninchen bewertet werden. Darunter zählen Gewicht, Ohrenlänge, Felldichte und -färbe sowie Pflege. Bei der Prämierung ging auch Liechtenstein nicht leer aus: Fritz Marxer aus Schaanwald belegte mit einem Rexkaninchen im Farbenschlag «Dalmatiner-Rex» den ersten Platz. Samtweiches Feil Das Chinchillakaninchen wurde Anfang des letzten Jahrhunderts zum ersten Mal gezüchtet, um das Fell des Chinchillas nachzuahmen. Eini­ ge Jahre später sorgte das ebenfalls neu gezüchtete Rexkaninchen, auch «Biberkönig» genannt, mit seinem samtweichen Fell für Furore. Die beiden Rassen haben zwar fellgene­ tisch keine Gemeinsamkeiten, beide besitzen jedoch ein aussergewöhn- lich weiches und schönes Fell; sie gelangten von Frankreich aus in die Schweiz. Im Schweizerischen Chin­ chilla* und Rexkaninchenklub haben CK 
sich vor nmd 80 Jahren gleich ge­ sinnte Züchter zusammengetan, um ihre Erfahrungen auszutauschen. Über 1100 Chinchilla- und Rex­ kaninchen können an diesem Wo­ chenende in der Spörryhalle be­staunt 
werden. Daneben zeigt dei Besuchern eine Fellnähgruppe ihc Können, bei einer Tombola gibt ei Preise zu gewinnen. Für Gemüt; lichfceit wird in der Festwirtschaf gesorgt. } LESERMEINUNG Regierungsrat Alois Ospelt (Zweiter von links) erkundigte sich vor Ort über den Erfolg der Züchter. 
Eine wirkliche Krise In der Dienstagsausgabe des Liechtensteiner Volksblattes ruft FBP-Präsident Johannes Matt zum wiederholten Mal zu einem sachlichen Wahlkampf auf, pole­ misiert aber selbst munter drauf los. Er schreibt auch, dass die FBP am bewährten Wahlkampf­ stil festhalten werde. Wenn 
ich an die letzten sieben Wahlkämpfe zurückdenke, graut mir heute schon davor. Er spricht von diver­ sen Krisen, die die Regierung Frick verursacht habe und welche nun dank der FBP-Regierung an­ geblich gelöst wurden. Obwohl man auf alle angesprochenen «Krisen» eingehen müsste, die Johannes Matt unwahr darstellt, möchte ich hier nur auf eine ein­ gehen, nämlich diejenige, welche die FBP-Regierung heraufbe­ schworen hat, die Krise im Ge­ sundheitswesen. Das Hausarztsy­ stem wurde 
aus rein parteipoliti­ schen Motiven abgeschafft, ob­ wohl noch keine Erfahrungszah­ len vorlagen. Sogar die Ärzte haben sich für die Beibehaltung des Hausarztsys­ tems ausgesprochen. Mit weni­ gen Änderungen hätte man es op­ timieren können. Stattdessen wurde am 22. Oktober 2003 mit 13 FBP-Stimmen das neue Kran­ kenversicherungsgesetz durchge­boxt. 
Das Wahlkampfmotto der FBP «Einbezug aller Kräfte» lässt grüssen! Bei der angeb­ lichen Nullrunde 2004 handelt es um alles andere als um eine Nullrunde. Die höheren Kosten Verden einfach auf die Versicher­ ten abgewälzt. Viele Leute, vor allem jene, die es sich leisten können, werden die Zusatzversi­ cherung abschliessen. Sei es aus lauter Angst, bei einer schweren Krankheit nicht die optimale Be­ handlung 
zu bekommen, oder weil sie bei der freien Arztwahl bleiben wollen. Somit ist die Zwei-Klassen-Gesellschaft im Gesundheitswesen geschaffen. Was ist mit denjenigen, die sich die Zusatzversicherung nicht leis­ ten können? Menschen mit nied­ rigem Einkommen, 
kinderreiche Familien, Seniorinnen und Senio­ ren? Mit der Abschaffung des Hausarztsystems wu^Se" anstelle der ehemaligen Styrtfinanzierung desselben eine befristete Subven­ tionierung der Prämien in der Hö­ he von 10% beschlossen. Diese wird aber nach dem Wahljahr 2005 ablaufen und man kann si­ cher sein, dass ab 2006 die Prä­ mien wieder steigen werden. Die­ ser unsozialen Politik muss ein Ende gesetzt werden! Magda Gerner, Quellenstr.8, Eschen
	        

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