Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 4. DEZEMBER 2004 
VOLKS BLATT 
INLAND 
SEXUELLER MISSBRAUCH VOLKSVERMÖGEN NACHRICHTEN Das Weihnachtsmonster VADUZ - Das Theatcrmärchen handelt von Willic, einem etwas vereinsamten Kobolden. Willie wünscht sich sehnlichst, dass eine Gasse seinen Name trägt, braucht dafür aber die Hilfe anderer. Er macht sich daran, den Bewohnern einer namenlosen Gasse bei ih­ ren zum Teil höchst komischen Problemen zu helfen. Es folgen viele grosse und schräge Heldentaten. Ob Willies Wunsch noch vor Weihnachten in Erfüllung geht, sei hier - aus. Märchenschutzgründen - nicht verraten ... Das Märchen spielt in der besinnlichen Weihnachtszeit, ohne die traditionelle Weihnachtsgeschichtc zu wiederholen (oder sie zu verletzen). Willie ist ein Kobold ohne Heim, ein sonderbegabtes Kerlchen, das sich vieles einfallen lässt und trotz seiner Exotik einen guten Draht zu allen zu findet. Regula Frei und Franziska Neff überneh­ men die zahlreichen Rollen und machen uns bekannt u.a. mit drei pensionierten Matro­ sen, dem Herrn aus dem Eckhaus, einem Bo- sporushuhn, Rudolph Spuckentino {ja, tat­ sächlich, dem berühmten Polkatänzer!),-ei­ nem echten Teufel, der untröstlichen Dame. Bürgermeister Lode, und so weiter und so fort. An Requisiten verwenden die Darstelle­ rinnen ausser 10 Stühlen nur Zeichnungen Simone Feckers und die Kostüme Havva Kanburs. Geschrieben und inszeniert hat die versponnene Weihnachtsgeschichte Stephan Teuwissen. Für Kinder ab etwa sechs Jahren und für Erwachsene. Aufführung im Liechtensteini­ schen Landesmuseum am Sonntag, 5. De­ zember, Beginn 14.30 Uhr. Bitte anmelden unter Telefon 239 68 30 oder 239 68 20, oder per E-Mail  landesmuseuni@llm.llv.li . (PD) Vespergottesdienst im Kloster SCHAAN - Heute Samstag, den 4. Dezem­ ber findet im Kloster St. Elisabeth wiederum ein Vespergottesdienst mit Gedanken zum 2. Advent von Ursula Rapp statt. Die Schwes­ tern laden Sie dazu recht herzlich ein. Beginn um 17.15 Uhr in der Aula der Realschule. (PD) Advents- und Nikolausfeier MAURKN - Am Mittwoch, 8. Dezember, um 14.30 Uhr, findet im Gemeindesaul Mauren eine Advents- und Nikolausfeier statt. Zu unserer längst schon zur Tradition gewordenen Advents- und Nikolausfeier sind alle Seniorinnen und Senioren ab 60 Jahren von Mauren und Schaanwald herzlich einge­ laden. Schulkinder von Mauren werden uns mit ihren Beiträgen in eine vorweihnachtliche Stimmung versetzen. Selbstverständlich wird uns auch St. Nikolaus besuchen und ei­ nige besinnliche Worte an uns richten. Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Wer eine Fahrgelegenheit wünscht, melde sich bei Rita Meier, Tel. 373 19 35. Wir freuen uns auf zahlreichen Besuch. , P. Anto Poonoly und Pfarreirat Mauren-Schaanwald Computer-Schnupperkurse für Seniorinnen und Senioren VADUZ - Wagen Sie einen sanften Einstieg in die Computerwelt! Im Januar 2005 beginnen wir wie­ der mit den be­ liebten PC-Kur- sen für Einstciger und Fortgeschrit­ tene. Die Kurse werden massge- schneidert nach Ihren Bedürfnissen und fin­ den in Kleingruppen bis maximal fünf Perso­ nen statt. Es sind noch zwei Plätze frei am: • 
PC-Einführungskurs für Anfänger am 11. und 18. Januar 2005, 8.30 bis 1 Uhr '• PC-Aufbaukurs am 25. Januar und 1. Feb­ ruar 2005, 8.30 bis 11 Uhr Für weitere Informationen rufen Sie uns bitte an. Telefon: 237 65 65. Kontakt- und Beratungsstelle Alter, Beckagässli 6, 9490 Vaduz. (KBA) 
Kooperation verstärken Weiterbildungsveranstaltung über sexuellen Kindesmissbrauch in Schaan SCHAAN - Seit nunmehr fünf Jahren hat die von der Regie­ rung eingesetzte Fachgruppe gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern und Jugndllchen den Auftrag, Opfern und deren Fa­ milien zu helfen und die zustän­ digen Fachstellen zu koordinie­ ren. Am Donnerstag führte sie zu diesem Thema eine ganztä­ gige Weiterbildungsveranstal­ tung durch. • Martin Haslar «Etwa 40 Personen aus dem ge­ samten Hclfersystem haben an der Weiterbildung teilgenommen,» sagt Monika Kind, Leiterin der Fachgruppe, über die Tcilnehmer- zahl. Es sei dabei wichtig gewesen, nicht eine rein psychologische oder rein juristische Tagung abzuhalten, sondern verschiedenste Stellen wie Landgericht, Polizei, Staatsanwalt­ schaft, diverse Beratungsstellen, Therapeuten und Schulsozialarbei­ ter mit einzubczichen. Leitlinien ausgearbeitet «Vom Verdacht zum Gerichtsur­ teil bei sexuellem Missbrauch von Kindern, und Jugendlichen - Stol­ persteine vermeiden, Abläufe opti­ mieren» - dies war der Haupt­ gegenstand der Tagung. Monika Kind gab den Anwesenden gemein­ sam mit Landrichter Carlo Ranzo- ni, der auch bei der Fachgruppe mitarbeitet, zudem einen Ausblick auf die neuen «Leitlinien für eine fachliche Zusammenarbeit bei se­ xuellem Missbrauch in Liechten­ stein» und die Neuerungen der Op- fcrschutzbestinimungen, welche am I. Januar 2005 in Kraft treten werden. In diesen Leitlinien ginge 
Die Fachgruppe gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen (von links): Oskar Ospelt, Monika Kind, Carlo Ranzoni, Dorothee Laternser und Michael Mordeja. es darum, die in den einzelnen Fäl­ len beteiligten Fachstellen zu koor­ dinieren, wie Carlo Ranzoni erläu­ tert: «Dadurch soll ein optimales Unterstützungsangebot für das Op­ fer und dessen Unifeld garantiert werden ein eventuelles Strafverfah­ ren gut vorbereitet werden.» Ein Kernpunkt dieses Projekts sei deshalb auch die Helferkonferenz, bei welcher die einbezogenen Faehpersonen und -stellen sich mit­ einander absprechen und zu­ sammenarbeiten. Monika Kind be­ tont in diesem Zusammenhang, dass die fünfköpfige Fachgruppe bei dieser Konferenz zwar nicht di­ rekt dabei sei, jedoch eine «bera­ tende Funktion» übernehmen kön­ ne. Bei der Umsetzung solcher Leitlinien und Neuerungen, wie sie zum Beispiel bei den Opferschutz­bestimmungen 
geplant sind, kann Liechtenstein auch von Erkenntnis­ sen aus anderen Ländern profitie­ ren. So referierte bei der Tagung vom Donnerstag Alexandra Ott Müller über die Erfahrungen, wel­ che sie als Untersuchungsrichterin bei der Umsetzung dieser Bestim­ mungen im Thurgau gemacht hat. Psychologische Aspekte mit einbeziehen Doch neben den juristischen ka­ men auch die psychologischen Aspekte des sexuellen Missbrauchs nicht zu kurz: Psychologin Monika Egli-Alge vermittelte den Teilneh­ mern in ihrem Vortrag entwick­ lungspsychologische Grundlagen, die wichtiges Wissen bei der Befra­ gung von Kindern darstellen. Vor allem für die Gerichte, die Polizei 
und die Staatsanwaltschaft sei es wichtig zu wissen, was man von Kindern in welchem Alter erwarten könne und wie man ihre Informa­ tionen bewerten könne, sagte Carlo Ranzoni vor diesem Hintergrund. «Mit den Gesetzesänderungen und den Leitlinien haben wir ein Instrumentarium, um den Opfern zu sagen: Ihr seid nicht allein,» führten Monika Kind und Carlo Ranzoni weiter aus, und betonten, wie wichtig es sei, bei Verdachts- fällen von Kindesmissbrauch nicht wegzuschauen. Anonyme Hilfe In Verdachtsfällen oder bei Fra­ gen könne man sich bei der Fach­ gruppe, welche' keiner Anzeige­ pflicht unterliege, auch anonym un­ ter Telefon 236 72 27 melden. Was heisst «Volksvermögen»? Klarheit zu einem zuletzt in Liechtenstein viel verwendeten Begriff VADUZ - Vor rund zwei Jahren hat die VU-Opposition den Be­ griff "Volksvermögen» aufs po­ litische Parkett gebracht. Mitt­ lerweile macht dieser Begriff die Runde, ohne dass eigentlich klar ist, was damit gemeint ist. Wir haben einen Fachmann um Auskunft gebeten. «Martin Frömmel t An der Fachhochschule Liechten­ stein gibt es neu die Konjunkturfor- schungsstelle Liechtenstein. Diese neuen Institution ist nach Auskunft von Martin Meyer, Leiter der Stabsstelle für Wirtschaft, Teil der Wirtschaftsoffensive der Regierung und stellt das letzte noch fehlende Stück in der Kette dar, um volks­ wirtschaftliche Entwicklungen und Fragen aus Sicht von Praxis und Wissenschaft fundiert zu beurtei­ len. «Sämtliche Wirtschaftssubjekte» Der Leiter der Konjunkturfor­ schungsstelle, Carsten-Henning Schlag, hat uns gestern die Frage nach der Defintion des Begriffs Volksvermügcn wie folgt beant­ wortet: «Das Volksvermögen ist das Reinvermögen einer Volkswirt­ schaft. Es wird aus der Volksver­ mögensrechnung gewonnen, die Bestandteil der Volkswirtschaft­ lichen Gcsamtrechnung ist. In der Volksvcrmögensrechnung werden 
Gibt Klarheit über den Begriff «Volksvermögen»: Carsten-Henning Schlag/ Leiter der Konjunkturforschungsstel­ le Liechtenstein an der Fachhochschule Liechtenstein. die Vermögensrechnungen sämt­ licher, Wirtschaftsubjekte (Unter­ nehmen, private und öffentliche Haushalte) einer Volkswirtschaft zu einem Konto zusammengefasst. Die Aktivseite dieses Kontos be­ steht aus dem Sachvermögen und den Forderungen an das Ausland. Der Passivposten sind die Verbind­lichkeiten 
gegenüber dem Ausland. Der Saldo ist das Reinvermögen oder Volksvermögen einer Volks­ wirtschaft. Er entspricht also der Summe der nichtfinanziellen Akti­ va und der Nettoforderungen der Volkswirtschaft gegenüber der übrigen Welt. Die Eigentümer des Volksvermö­gens 
sind Haushalte im weiteren Sinne: Private Haushalte, private Organisationen ohne Erwerbscha­ rakter und öffentliche Haushalte.» (Quellen: Stobbe, Ä. (1994), Volks­ wirtschaftliches Rechnungswesen, Springer Verlag. System of Natio­ nal Accounts (SNA) 1993, Ziffer 13.2.)
	        

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