Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

FREITAG, 3. DEZEMBER 2004 VOLKSI IX I II T| ID DIMITRI BLATT I IV UL I U 11 
VERANSTALTUNGEN 
19 VERANSTALTUNGEN t 
 : • I | 2-Länder-Musikanten l und Motto «Schweiz» i j TRIESEN - Das diesjährige Jahreskonzert i der 2-Länder-Musikanten steht unter dem | Motto «Schweiz» und findet am Sonntag, 12. Dezember, I7 Uhr, im Gemeindesaal Triescn statt. Auf vielseitigen Wunsch der Gönner und Freunde wird nach 2002/03, es waren J Samstagunterhaltungen, wieder der Sonntag- j nachmittag eingeführt. Grund ist vor allem | die vorweihnachtliche Stimmung, sei es die | Dekoration im Saal oder aber auch der dritte j Programmteil mit weihnachtlichen Melodien ! und vorgetragenen Versen. Die zwei konzer- i 
tanten Teile im Programm beinhalten vor al- i 
lern Schweizer Kompositionen und Arrage- ; ments, Melodien, die Sie kennen wie: Krimi- ! naltango, Appen/.ellerzüuerli, Im Örgelihuus, ' Frohes Wiedersehn etc. Der musikalische ; Leiter Walter Boss hat sich grosse Mühe ge- 1 geben, den konzertanten Teil abwechslungs- ; reich zu gestalten. Schweizermelodien sind ; nicht nur volkstümlich, sie können auch j r^cht «fetzig» klingen! So freuen sich die ; Musikantinnen und Musikanten auf einen ; grossen Aufmarsch. Festwirtschaft, Toitifeöla und Kinderhort gehören selbstverständlich zum Jahreskonzert. (PD) Henning Mankells «Zeit im Dunkeln» auf der TaK-Bühne SCHAAN - Am Samstag, den 4., und Sonn­ tag. den 5. Dezember, 20.09 Uhr. zeigt das Maxim-Gorki-Theater Berlin ein packendes Drama im TaK. Die Inszenierung stammt von Volker Hesse, der Autor ist kein geringe­ rer als der weltweit bekannte Henning Man- ! kell. Man kennt ihn als Verfasser von subtil und spannend erzählten Krimis. Aber Henning | Mankell «lebt zwei Leben»: Als Theaternia- i 
eher leistet er in Afrika eine ganz besondere j 
Form von Entwicklungshilfe. Und wie in sei- j 
nen Büchern bleibt die Politik auch in den Bühnenstücken nicht «aussen vor». Mit «Zeit im Dunkeln» widmet er sich einem so heiklen wie vielschichtigen Thema. Zwei Flüchtlinge warten in einem Versteck auf die Schlepper, die sie weiterbringen sollen. Aber sind Vater und Tochter wirklich der Not und der Angst entkommen? Warum ist die Mutter nicht bei ihnen? Und wenn sie alles hinter sich gelassen haben, warum sollten dann die alten Regeln und Sitten noch gelten, hier im Versteck? Henning Mankells Gespür lür Themen und Menschen findet eine kongeniale Umsetzung durch Volker Hesse. Der Regisseur, bestens bekannt von seinen Inszenierungen in Zürich und auf Open-Air-Biihnen, hat das Drama am Maxim-Gorki-Theater Berlin inszeniert. Louisa Stroux und Götz Schubert spielen die beiden Flüchtlinge, die geglaubt hatten, alles hinter sich zu lassen, und nun entdecken müs­ sen, dass der Neuanfang so einfach nicht ist. Karten gibt es beim TaK-Vorverkaul an der Reberastrasse 10 in Schaan, Tel.: (00423) 237 59 69. Er ist Montag bis Freitag von 9 bis II Uhr sowie von 13.30 bis 18 Uhr ge­ öffnet. Bestellungen per Fax (237 59 61) oder per E-Mail an  vorverkauf@tak.li sind ebenfalls möglich. Die Abendkasse im TaK öffnet eine Stunde vor der Vorstellung. Je­ weils um 19.30 Uhr gibt Jens Dittmar eine Einführung in die Produktion. (PD) 
«Ich liebe die Menschen» Dimitri über Komplimente, das Publikum und den seigenen 
Weg SCHAAN - «Dimitri - Clown» heisst der Film, der ab Freitag im TaKino in Schaan zu sehen ist. Weshalb Dimitri auf der Bühne keine fremde Rolle spielt und weshalb er mit 69 Jahren immer noch im Rampenlicht steht, hat er im Gespräch mit dem Volksblatt verraten. «Cornelia Hole r Volksblatt: Wenn man Sie zuerst auf der Bühne als Clown sieht und anschliessend persönlich trifft, hat man das Gefühl, Sie schon lange zu kennen. Dimitri: Danke, das ist eines der schönsten und grössten Kompli­ mente für mich. Für mich ist es denn auch ein Geschenk, ein Clown sein zu können. Aber ich möchte den Menschen nicht nur auf der Bühne Freude und Fröhlichkeit in ihr Leben bringen. Ich liebe die Menschen. Ich brauche sie in mei­ nem Leben. Und ich will, dass auch sie mich lieben. Deshalb will ich neben der Bühne der genau gleiche Mensch sein wie auf der Bühne. Mensch sein Sic wollen ehrlich sein und keine fremde Rolle spielen? Ja, aber das soll jetzt auf keinen Fall heissen, dass ich megie Arbeit besser finde als die eines Schau­ spielers. Ich finde es im Gegenteil ' grossartig, was Schauspielerinnen und Schauspieler aus ihren Rollen machen und wie *ie sich in eine ganz andere Person verwandeln können. Das ist eine grosse Kunst, die mich immer wieder beein­ druckt. Mein Weg ist ein anderer und trotz Schminke und lustigen Kleidern bin ich auch auf der Bülv- ne mich selber. Sind Sie somit im Film «Dimitri - Clown», der ab Freitag im TaKi­ no in Schaan zu sehen ist, als Di­ mitri und nicht als Schauspieler zu sehen? Ja, absolut, denn der Film ist so gemacht, dass es spannend wird zu sehen, wie ein Clown lebt, probt, auftritt, was er so denkt, was er für Probleme und Freuden hat und was er jungen Menschen weitergeben kann. Neue und interessante Herausforderung Es ist somit kein Film, in dem ich mich in eine fremde Rolle zwängen muss. Neu und interessant war für mich aber die Herstellung des Films und die Tatsache, dass ein Film irgendwann einmal fertig ist und nicht mehr geändert wird - im Gegensatz zu. meinen Bühnenauf; Dimitri - Clown Das Glück des Gauklers SCHAAN - Das Bild des immer lachenden Clowns aus Ascona ist bekannt. Selbst ungeschminkt ist er als nationale Figur erkennbar. Sei­ ne Solo-Programme haben ihn um die halbe Welt geführt. In der Schweiz bleiben beispielsweise seine Tourneen mit dem Zirkus Knie unvergessen. Auch heute noch steht Dimitri Jahr für Jahr rund 130-mal im Rampenlicht und lässt dabei nicht nur feinen Körper 
Für den Clown Dimitri steht Immer der Mensch im Mittelpunkt. trilten, die immer wieder neu und anders sind. Ist diese Faszination auch die Er­ klärung dafür, dass Sic mit 69 Jahren noch immer rund 130 Mal pro Jahr im Rampenlicht stehen und Ihren Körper und Ih­ re Mimik auf unnachahmliche Weisen sprechen lassen und Ih­ ren zahlreichen Instrumenten ei­ ne Seele verleihen und sie zu ei­ gentlichen Partnern an Ihrer Sei­ te 
machen? Ja, es ist tatsächlich faszinierend, dass jeder Auftrift und jede Vorstel­ lung anders und irgendwie auch immer wieder neu ist, obwohl ich seit Jahren die gleichen drei Pro­ gramme spiele. Das Publikum spielt irgendwie mit Jedes Mal aber sorgt das Publi­ kum für Unerwartetes, Neues, Un­ vorhergesehenes. Damit gibt es mir die Möglichkeit, Spontaneitüt und Routine zu verbinden und dieses Wechselspiel ist es, das mich faszi­ niert und Kraft gibt. Hinter diesem Wechselspiel zwi­ schen Spontaneität und Routine, bei dem es Ihnen immer wieder gelingt, alles so einfach und leicht erscheinen 
zu lassen, steckt mit Sicherheit langes und hartes Training. Ja, und es ist auch heute noch so, dass ich mindestens drei Stunden 
pro Tag für-meine Soloprogramme üben muss, denn mit der Routine allein ist es leider nicht gemacht. Ich bin aber in erster Linie dankbar dafür, dass meine Gesundheit noch immer Auftritte zulässt. Das ist für mich keine Selbstverständlichkeit. Andererseits gibt es natürlich auch Tage, an denen ich lieber nicht aufs Seil steigen oder Konzentrations- übungen machen würde. Doch die­ ses Gefühl kennt auch eine Lehre­ rin oder ein Bürolist. Manchmal muss man sich ganz einfach über­ winden und nachher ist man froh, dass man es getan hat. Neben dem eigenen Üben geben Sie jungen Menschen seit fast 30 Jahren die Möglichkeit, in Ihrer eigenen Theaterschule üben zu können. Entstand diese Idee aus der eigenen Erfahrung, als Sie­ benjähriger gewusst zu haben, dass Sie Clown werden wollten, Ihre Eltern aber nicht wussten, wie man Sie dazu ausbilden konnte? Ganz sicher, ja. Ich wollte jungen Menschen einen einfacheren Weg anbieten und ihnen helfen, einen direkteren Weg zu finden. Wichtig war mir dabei aber, dass wir nicht eine Clown- sondern eine Theater : schule gründeten. Ich bin denn auch kein Fan von reinen Clown­ schulen und glaube vielmehr an die Theatersc'hule. Weshalb? Weil ich es wichtig finde, jungen Menschen ein breites Spektrum der Bühnenarbeit lehren zu können. UBER DEN FILM 
Unser Lehrplan ist vor allem auf Körper- und Bewegungsausdruck ausgerichtet. Auch Theaterkreation und burleske Theaterformen 
gehö­ ren zum Unterrichtsinhalt. Als Hauptfächer werden Bewegungs­ theater, ' Theaterimprovisation, Akrobatik und Tanz unterrichtet. Das Unterrichtsangebot wird durch Rhythmus, Atemtechnik, Stimm­ bildung, Interpretation und Theorie erweitert. Stages in Commedia del- l'Arte, Clownerie, Storytelling, be­ sonderen Tanzformen vervollstän­ digen die Ausbildung. Persönlichkeit fördern Unser Ziel ist es, auf kreative Weise die Öegabung jedes Einzel­ nen iriBezug auf seine Persönlich­ keit zu fördern. Anschliessend muss jeder Stu­ dent' aber seinen eigenen Weg fin­ den. Genau, das ist das Ziel unserer' Schule, dass wir jungen Menschen das Rüstzeug mitgeben können, da­ mit sie später ihren ganz persön­ lichen Platz auf der Bühne finden können. Ob das als Clown, als Schauspieler, als Tänzer öder Artist sein wird, spielt keine Rolle. Wiph- tig ist einzig, dass man sich selber treu bleibt und ehrlich zu sich sel­ ber ist. Dann findet man auch den eigenen Weg. RANDBEMERKUNG Clown Dimitri ^ über Clown Ben , / 
 v  / \ «Ich verfolge jeweils mit gros­ sem Interesse die Wege unserer Schüler. Ich finde es gut, dass Thomas Beck neben seiner Ar­ beit als Clown Ben auch als Schauspieler auf der Bühne des Toihauses in Salzburg auftritt. Damit gibt er sich selber die Möglichkeit, verschiedene Er­ fahrungen sammeln zu können und seine verschiedenen Talente in Szene zu setzen. Natürlich wird er nicht immer auf mehre­ ren Hochzeiten tanzen können, sondern sich, für einen Weg ent­ scheiden müssen. Ich zweifle aber nicht daran, dass Thomi wissen wird, welche Strasse er nehmen muss, wenn er an der Kreuzung steht. Ich wünsche ihm jedenfalls vief Mut und Kraft und vor allem Neugierde auf seinem Weg.» und seine Mimik auf unnachahmli­ che Weise sprechen, er verleiht auch seinen zahlreichen Instru­ menten eine Seele und macht sie zu eigentlichen Partnern an seiner Sei­ te., 
In seinem ersten Film nach dem Publikumsrenner «Mani Matter, warum syt dir so truurig», ver­ mittelt der Schweizer Regisseur Friedrich Kappeler einen Einblick in das poetische Universum des­Menschen 
Dimitri. «Dimitri - Clown» erzählt Dimitris Geschich­ te und seine Geschichten, zeigt, wie Dimitri lebt, lässt das Publi­ kum teilhaben an seinem Werde­ gang und Schaffen, an seinen Vor­ bildern, an seinen Gedanken, an seiner Musikalität, an seiner Vor­ stellung von Poesie und vom Zir­ kus als Gesamtkunstwerk. Dabei erweist sich Dimitri immer wieder als wacher 
Zeitgenosse. «Dimitri-Clowri» ist ab Freitag bis kommenden Montag täglich um 20 Uhr im TaKino zu sehen, (ch)
	        

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