Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DONNERSTAG, 2. DEZEMBER 2004 
C(ft volksi iaiidTC/^IJ'A CT streik verlängert BLATTI Will I OuriMl | SPIELZEUG INDUSTRIE 
16 // KOMPAKT Neues Angebot für Oberitalien BERN - Die SBB Cargo lanciert ein neues Angebot für Transporte zwischen der Schweiz und Norditalien. Mit den Haus-zu- Haus-Transporten könnten auch Firmen oh­ ne Anschlussgleis von der Bahn profitieren. Die Ladung wird mit Lastwagen direkt beim Kunden abgeholt und zur Logistikplattform in dem nördlich von Mailand gelegenen De­ sto gebracht. Was abgeholt wird, soll zwei Tage später zugestellt werden. Die SBB ha­ ben bereits verschiedene grössere Kunden, die das neue Angebot nutzen wollen. Weitere Logistikplattformen in Italien und Deutsch­ land sind in Vorbereitung. (AP) US-Konsumausgaben überaschend stark gestiegen WASHINGTON - In den USA sind die Kön- sumausgaben im Oktober überraschend stark gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat stiegen sie auf das Jahr hochgerechnet um 0,7 Pro­ zent. Im Vormonat hatte der Anstieg 0,6 Pro­ zent betragen. Analysten hatten im Schnitt mit einem Plus von bloss 0,4 Prozent gerechnet. Ein grosser Teil des Zuwachses ging aller­ dings auf höhere Energie- und Nahrungsmit­ telpreise zurück, da diese den nominalen Wert der Ausgaben anheben, wie das Handelsminis­ terium gestern Mittwoch bekannt gab. (sda) Produktionsstopp bei Fiat ROM - Der angeschlagene italienische Fiat- Konzern will seine Autoproduktion zwischen dem 27. Dezember und dem 9. Januar in Italien weitgehend stilllegen. Der Stopp betrifft über 5000 Mitarbeitende der Auto- gruppe. Wie italienische Medien gestern Mittwoch berichteten, soll nur im süditalie­ nischen Pomigliano gearbeitet werden. Dort entstehen Autos der Tochterfirma Alfa Ro­ meo. Gewerkschafter sprachen vom «längsten Produktionsstopp in der Geschich­ te des Unternehmens». Die Massnahme zei­ ge, «wie schwer die Krise dieses für Italien strategischen Unternehmens ist». Die Ge­ werkschaften forderten deshalb ein Treffen zwischen dem Fiat-Management und der Re­ gierung Berlusconi. (sda) UPS eröffnet europäische Hauptgeschäftsstelle in Biel BERN - Der weltgrösste Paketdienst UPS er­ öffnet seine neue Zentrale für Europa, den Mittleren Osten und Afrika in Biel. UPS wird im Kanton Bern mittelfristig über 100 Ar­ beitsplätze schaffen und rund 30 Mio. Fran­ ken an Investitionen auslösen. United Parcel Service CUPS) Supply Chain Solutions wird im Rahmen seines europäi­ schen Bündelungsprozesses am Standort Biel alle wichtigen Management-Stellen zu­ sammenführen. Für den Start mietet das Unternehmen eine Liegenschaft in Biel, heisst es in den Unterlagen zu einer gestern Mittwoch in Bern durchgeführten Medien­ konferenz, Später ist der Bau eines eigenen Gebäudes vorgesehen. Für den Entscheid zu Gunsten des Kantons Bern Und der Stadt Biel seien die zentr ale La- ge, die hohe Lebensqualität, die Verfügbar­ keit von Liegenschaften und Industrieland ausschlaggebend gewesen, sagte Fred Schardt, Managing Director UPS Suppiy Chain Solutions EMEA. (sda) 
Streik geht weiter Filtrona-Mitarbeiter streiken, während die Direktion schweigt CRISSIER - Die 130 Angestellten des Zigarettenfilter-Produzen- ten Filtrona in Crissier VD haben ihren Streik gestern Mittwoch fortgesetzt. Für die Gewerk­ schaft liegt der Ball bei der Di­ rektion. Diese verweigert aber jegliche Stellungnahme. Das Personal hat an einer Ver­ sammlung von gestern Mittwoch beschlossen, den Streik um einen weiteren Tag zu verlängern, teilte die Gewerkschaft Comedia mit. Die «verachtende Haltung» der Di­ rektion, die nach 24 Stunden Streik stumm bleibe, habe das Personal in seiner Entschlossenheit bestärkt. Die Streikenden erhielten mehre­ re Solidaritätsbezeugungen, so et­ wa von SP-Staatsrat Pierre-Yves Maillard. Der frühere Gewerk­ schafter, der am Dienstag als Re­ gierungsmitglied vereidigt worden war, besuchte die Streikenden am frühen Morgen. Mehrere Gemein­ depräsidenten sandten Unterstill - zungsbotschaften. Tage des Standortes gezählt Die Angestellten hatten am Dienstag die Arbeit für unbestimm­ te Zeit niedergelegt. Der Streik ging auch in der Nachtschicht und 
Die 130 Angestellten der Filtrona kamen auch gestern zu Ihren Schichten, arbeiteten aber nicht. am.gestrigcn Morgen weiter. «Die Angestellten erscheinen zu ihren Schichten, arbeiten aber nicht», sagte Beatrix Rosende von der Ge­ werkschaft Comedia gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Das Per­ sonal befürchtet die Schliessung der Fabrik in Crissier. Laut Come­dia 
mehren sich die Zeichen, dass die Tage des Produktionsstandorles gezählt sind. Die Fabrik wurde im Oktober 2003 von der Baumgartner Papiers-Gruppe an die britische Bun/.l-Gruppe verkauft. Auf dem Spiel stehen 130 Stellen. Am Mon­ tag hatte das Personal von der Di­rektion 
Verhandlungen für einen Kollektivvertrag gefordert. Ver­ langt wird zudem die Verlängerung eines Sozialplans, der beim Verkauf des Standortes an das britische Unternehmen ausgehandelt worden war. 
Der Sozialplan" läuft am 31. Dezember aus. (sda) Miserable Arbeitsbedingunen Konsumentenorganisationen kritisieren Arbeitsbedingungen in China ZÜRICH - Während sich vor Weihnachten in den Geschäften die Spielwaren türmen, richten Konsumentehorganisationen ihr Augenmerk auf die schlechten Arbeitsbedingungen in der chi­ nesischen Spielzeugindustrie. Nicht bezahlte Überstunden lind 7- Tagc-Woche sind oft die Regel. Mehr als 70 Prozent der weltweit verkauften Spielzeugwaren werden in China hergestellt. Während acht 
Monaten hat eine nicht namentlich genannte Nichtregierungsorganisa­ tion (NGO) im Auftrag des ICRT in diesem Jahr heimlich die Arbei­ terinnen und Arbeiter in den Fabri­ ken zu ihren Arbeitsbedingungen interviewt. Und das Resultat ist weit entfernt von weihnachtlicher Zauberwelt. Die Informationen wurden bei den Beschäftigten von sechs Sub­ unternehmern erhoben, welche für die weltweit grössten•• Spiel­warenkonzerne 
Mattel, Walt Dis­ ney, Hasbro, MGA Entertaine- ment. Bandai und Lego produzie­ ren. Gemäss ICRT können die Mitar­ beitenden in den meisten dieser Fab­ riken mit ihrem Lohn allein nicht leben. Vielfach wird nur während den Spitzenproduktionsmonate von Mai bis Oktober gearbeitet. Schutzmassnahmen gegen Hitze, Lärm, Gifte und Unfälle werden oft vernachlässigt. 
Im Rahmen einer Ethik-Klassifi- zierung des ICRT erscheint Walt Disney an letzter Stelle. Die von der NGO besuchte Fabrik, welche Plüschtiere herstellt, zahlt ihren Angestellten nur die Hälfte der Löhne, die sie gemessen an der Über/.eit in der Hochsaison erhal­ ten sollten. Wenn ein Arbeitender kündigt, wird der letzte Monats­ lohn nicht ausbezahlt. Den ersten Rang in der Ethik-Liste nimmt Le­ go ein. (sda) ;; 
 l . LAFV-G ASTBEITRAG Beteiligung an Photovoltaik-Anlagen Eine überlegenswerte Anlagevariante - von Klaus Eberhard In Südspanien (Andalusien) werden durch diverse Gesellschaften Solar- Strom-Kraftwerke errichtet. An die­ sen Gesellschaften in der Rechts­ form einenSociedad limitada (ähn­ lich einer deutschen «Gesellschaft mit beschränkter Haftung») kann sich der interessierte Investor durch den Kauf von «bonos de disfrute» (entsprechen den uns bekannten Genussscheinen) beteiligen. Für die Standorte in Andalusien (von Malaga bis Almena) sprechen drei Hauptgründe: Erstens: Hohe Stromausbeute Die Sonneneinstrahlung liegt zwischen 1400 bis 1460 kWh pro installiertem 1 kWp. Die ist ca. 50 % mehr Leistung als bei einer Installation im nördlichen Europa. Zweitens: Staatliche Förderung Die spanische Regierung und die EU fördern - gesetzlich geregelt und gesichert - den Bau von Solar­ kraftwerken. Drittens: Geringe Standortkosten Durch die staatliche Unterstüt­ zung und die EU-Fördening des Baus von Solarkraftwerken, an­ ders genannt PV-Anlagcn, d.s. Pholovoltaik Anlagen, sind die spa­ nischen Gemeinden bereit, ihre Sporthallen, Gemeindezentren oder 
sonstige Grundstücke preisgünstig für die Aufstellung von Solaranla­ gen für längere Zeiträume zu güns­ tigen Bedingungen zur Verfügung zu überlassen. Ertragsprognose Die prognostizierten Ertragszah­ len basieren auf dem Simulations­ programm «Dr. Valentin Energie Software, Berlin». Das erstellte Gutachten z.B. kommt nach genau­ en Berechnungen und Simulations­ programmen unter Berücksichti­ gung der Degradation auf einen nachhaltigen Ertrag von 1400 bis 1460 KWh/kWp, was die Ertrags­ stabilität der verwendeten Module unterstreicht. Sicherheit der Ausschüttung Die Einnahmen aus der Stromein- speisung in das öffentliche Netz ist in Spanien laut königlichem Dekret vom 27. Mär/. 2004, Nr. 436/2004, für eine Laufzeit von 25 Jahren ge­ setzlich gesichert, diese sind derzeit Euro 0,414414/kWh. «Bonos de disfrute» Rechtliche Grundlagen: Es han­ delt sich um die zeitliche Überlas­ sung von Kapital, das «bonos de 
disfrute» genannt wird. Es kommt dem deutschen Genussschein sehr nahe, weil es sich um die zeitlich begrenzte Zurverfügungstellung von Kapital über 8 Jahre handelt. Am Ergebnis des Unternehmens sind die «bonos de disfrute» bis zu 10 % ihres nominalen Wertes betei­ ligt. Die «bonos de disfrute» sind be­ schränkt veräusserbar und zwar durch Verkauf, Schenkung oder Vererbung. Dies erfordert aber die Abtretung gem. Par. 398 BGB, ihre Rückzahlung soll mit Ablauf des 8. Jahres erfolgen. Sämtliche «bonos de disfrute» werden in einem Register der so-, ciedad limitada geführt. Registriert werden Name, Adresse und Ge­ burtsdatum des Käufers sowie sämtliche Bewegungen, die mit den «bonos de disfrute» ab dem Zeit­ punkt des Kaufes vorgenommen werden. Somit ist der Gesellschaft der aktuelle Eigentümer des «bo­ nos de disfrute» bekannt. Rentabilität Der Ertrag der «bonos de disfru­ te» ist an den Gewinn der Socie­ dad limitada gekoppelt. Es wird angestrebt - und in den erstellten 
Prognoserechnungen rechnerisch dargestellt - dass mindestens 8 
 ck per anno an den Inhaber der «bo­ nos de disfrute» ausbezahlt wer­ den. Rückzahlung Nach 8 Jahren wird das «bonos -de disfrute» — Kapital unter Be­ rücksichtigung möglicher Verlus­ te und Gewinne der Sociedad li­ mitada zurückbezahlt. Der Inha­ ber der «bonos de disfrute» kann diese vorzeitig bedingt über die Sociedad limitada verkaufen, nicht aber über die Börse. Für das Kraftwerk liegt eine Rücknah- meerklärung der Betreibergesell­ schaft vor. . Rückzahlung Nach 8 Jahren wird das «bonos de disfrute» - Kapital unter Be­ rücksichtung möglicher Verluste, aber auch Gewinne - an den Inha­ ber ausbezahlt. Verfasser: Klaus Eberhard, IDF Anlagegesellschaft, Vaduz. Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung für diesen Beitrag liegt beim Verfasser.
	        

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