Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MONTAG, 9. FEBRUAR 2004 VOLKS I f{ E Q|Q|\| KONZERTABEND BLATT ZIGEUNERLIEDER 
18 ÖSTERREICHERVEREIN Heurigenabend: Urgemütliche Wiener Atmosphäre Der Österreicher Verein im Fürstentum Liechtenstein organisiert anlässlich der Sonderfahrt zur Eröffnung des Liechten­ steinmuseums am Samstag, den 27. März einen Heurigenabend in Grinzing. Karl Fakras, der bekannte Wiener Kaba­ rettist, meinte einmal: «Wien sehen und nicht zum Heurigen gehen, sei so, wie Vene­ dig sehen und nicht sterben.» So dachte sich der Vorstand des Österrei­ chervereines, man kann doch nicht 800 Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner nach Wien reisen lassen, ohne ihnen einen Eindruck von der alten Tradition des Wiener Heurigen zu geben. Der bekannteste und sicher auch roman­ tischste Weinort in Wien ist zweifelsfrei Grinzing, im 19. Wiener Gemeindebezirk. Er ist bequem mit öffentlichen Verkehrsmit­ teln zu erreichen und beheimatet eine Reihe von renommierten Heurigenlokaleh. Was ist ein Heuriger? a) Bezeichnung für den Wein der letzten Ernte, der jung, resch und spritzig ist und je­ weils am 11. November, zu Martini, zum «Alten» wird. b) Bezeichnung des Lokales, in dem aus­ schliesslich selbst geernteter Wein aus Wien und den angrenzenden Gemeinden ausge­ schenkt wird. Zukauf von fremdem Wein oder fremden Trauben ist verboten. Übri­ gens auch das Ausschenken von Bier, Kaf­ fee und kohlensäurehaltigen Getränken ausser Sodawasser, Mineralwasser und Kra­ cherl (Sodawasser mit Geschmack). 500 Wiener Winzer Sie alle gedeihen in Wieni der einzigen Weltstadt mit Weinbau innerhalb der Stadt­ grenzen. Die immerhin etwa 500 Weinbau­ betriebe, die auf 722 Hektar ihren Wein fechsen (ernten) und ihn in 150 Buschen­ schanken anbieten. Wir haben für den Samstagabend, den 27. März ab 18 Uhr bei der Familie Rein- precht, die in Grinzing gut 20 Hektar bebaut und etwa 150 000 Liter jährlich ausschenkt, exklusiv für die Teilnehmer der Sonderfahrt reserviert. Die Räumlichkeiten sind ausrei­ chend, däss keine Beschränkung der Teil­ nehmerzahl vorgesehen ist. Es wird eine warme gemischte Heurigen­ platte mit Geselchtem, Schweinsbraten, Grill- oder Backhuhn, Wienerschnitzel und Bratkartoffeln zum Sonderpreis von CHF 22.- geboten. Rasch anmelden! Die Anmeldung zum Heurigen erfolgt einfach durch Bezahlung von CHF 22.- auf das Konto Nr. 210.111.48 bei der Liechten­ steinischen Landesbank, lautend auf Öster­ reicherverein, «Wien-Heuriger» unter Anga­ be des Namens und der Anzahl der ge­ wünschten Teilnehmer. Sie erhalten dann die entsprechende An­ zahl von Gutscheinen per Post zugestellt. Darüber hinaus erhalten Sie eine genaue Wegbeschreibung und weitere nützliche In­ formationen. Letzter Einzahlungstermin: Montag, 22. März 2004. Die Getränkekonsumation ist vor Ort zu bezahlen, ebenso die direkten Bestellungen am Büffet. Auf einen vergnüglichen Abend in Wien freuen sich der Vorstand und die Mitglieder des Österreichervereins. (Eing.) 
«Musikalische Seligkeiten» Musik in der Pforte mit Trio-Werken von Mozart, Schumann und Reinecke FELDKIRCH - Vor fünf Jahren riefen Thomas Engel und Klaus Christa die Konzertreihe «musik in der pforte» ins Leben. Am Freitagabend begrüsste Klaus Christa im Pförtnerhaus in Feld­ kirch «die nach fünf Jahren Im­ mer noch wachsende «Pforte- Konzerte-Familie». • Beroll Hauser Etwa 200 Gäste waren gekommen, das Konzert «Vom Kegelglück und anderen Seligkeiten» zu hören, bei dem Karl Leister (Klarinette), Klaus Christa (Viola) 
und Jeanne Mikitka (Klavier) Werke von Robert Schu­ mann, Carl Reinecke und Wolfgang Amadeus Mozart spielten. Grand Selgneur Es begann mit Robert Schu­ manns (1810-1856) «Soirdeslück für Klarinette und Klavier». Karl Leister, 1937 in Wilhelmshaven ge­ boren, war 35 Jahre lang erster So­ lo-Klarinettist des Berliner Philhar­ monischen 
Orchesters. Seit 1993 ist er Professor an der Hochschule für Musik Hanns Eisler. Leister hat zahlreiche Preise gewonnen und ist als Solist in allen Teilen der Welt unter Karajan, Böhm, Frühbeck de Burgos u. v. a. aufgetreten. Dieser Grand Seigneur deutscher Klarinet­ tenkultur zeige virtuos die Spanne der Klangfarben, von dunkel, warm und pianissimo bis zum strahlen­ den Fortissimo. Das sich 
anschlies-Ein 
Konzertabend für Geniesser mit Karl Leister (Klarinette), Naus Christa (Viola) und Jeanne Mikitka (Klavier). sende Trio von Carl Reinecke (1824-1910) war, vom Werk her gesehen, der schwächste Punkt des sonst hervorragenden Abends, klingt es doch wie ein, nicht immer interessantes, Mendelssohn Bar- thoIdy-Plagiat. Vor der Pause noch überzeugte die gebürtige Ukraine­ rin Jeanne Mikitka mit der sehr ein­ fühlsam gespielten Arabeske von Robert Schumann für Klavier Solo. Eleganz und Spielfreude Nach der Pause dann Schumanns 
«Adagio und Allegro» für Viola und Klavier. Klaus Christa, 1965 in Bregenz geboren, hat seit 1995 Professur für Viola am Landeskon­ servatorium für Vorarlberg. Mit weichem Ton im Adagio und Bril­ lanz im Allegro und mit immer rei­ ner Intonation zeigte er Schumanns Werk. Der Höhepunkt des Abends war Mozarts «Kegelstatt-Trio», be­ nannt nach der Anekdote, Mozart habe das Trio beim Kegeln kompo­ niert (was allerdings nie von ihm bestätigt worden ist). Äusserst be­eindruckend 
ertönte hier die ge­ heimnisvolle Klangmischung von Viola und Klarinette, hervorste­ chend der weich und trotzdem kla­ re Ton in der Vielfalt der Klangfar­ ben, vorgetragen mit Eleganz, Spielfreude und herausragender Könnerschaft - es war ein Konzert­ abend für Geniesser. Anschlies­ send, wie immer bei den Pforte- Konzerten, gab es wieder das Tref­ fen von Künstlern und Publikum 
; zum Gespräch bei Essen und Trin­ ken. Lieder von Liebe und Sehnsucht «Dschane»- eindringliche Lieder der osteuropäischen Zigeuner MELS - «Gehen wir! Lass uns gehen!», das bedeutet Dschanä auf Romanos, und der Abend mit der Gruppe «Dschane» ent­ führte am Samstagabend das Publikum im Altern Kino in Mels mit Liedern der Roma in die Länder Osteuropas, nach Un­ garn, Sibirien, Tschechien, Ru­ mänien und Mazedonien. • Beroll Hauter . Mit viel Engagement, grossem Können und tiefem Einfühlungs­ vermögen spielten Andrea Panitz und seine Gruppe «Dschand» die Lieder der Zigeuner, jener ethni­ schen Minderheit, die seit Jahrhun­ derten verfolgt wird. Es sind Lie­ der, die von Liebe und Freiheit, Trauer und Tod erzählen, oft voll überschäumender Lebensfreude, aber immer verbunden mit der Sehnsucht nach einem besseren Le­ ben, nach Ende der Verfolgung, nach Anerkennung und Integration in die Gesellschaft. Eindrücklich (und typisch für diese musikalische Welt) war z. B. das Lied eines Mannes, der, aus dem Gefängnis entlassen, eine 
lan-Mit 
viel Engagement und grossem Können spielte «Dschanö» die Lieder der Zigeuner aus Osteuropa. ge Strasse entlang geht und an ih­ rem Ende ein weisses Pferd findet - der Traum eines jeden Zigeuners. In ausgezeichneten Gesangsarran­ gements für zwei Sänger und zwei Sängerinnen, mit der üblichen, aber gekonnt vorgetragenen Begleitung (Gitarre, Kontrabass, Perkussion, Akkordeon) und Rhythmus, meist auf der «Kanna» gespielt, einer in vielen Farbschattierungen klingen­ den Wasser- oder Milchkanne, be­ geisterte «Dschand» das Publikum und entführte es in unbekannte 
Welten, z. B. nach Ungarn. Von dort hatte «Dschand» nicht die be­ kannte Musik des Csardas, gespielt mit 
Geige und Cymbal, mitge­ bracht, sondern eine archaischere Form, fast a capella, in Ungarn rhythmisch begleitet von «Haus­ haltsgeräten» wie Pfannen usw. Auch wenn «Dschand» die meisten Lieder in Romani sangen, der tradi­ tionellen 
Sprache der osteuropäi­ schen Zigeunergruppen, kam der Inhalt, die Stimmung des Liedes beim Publikum an. «Dschand», das 
sind Andrea Panitz, Lucy Novotny, Ilsi Ferrer, Riccardo Anselmi, Igor Bogoev, Caspar Fries und Marc Bantelli - Musiker/-innen, die seit Jahren national und international tätig sind (u.a. bei Andreas Vollen- weider, Ragazzi, Dodo Hug, String Jazz Quintett, Living Art Magic Theater). Zum Abschluss des Kon­ zerts mischte sich die ganze Grup­ pe singend unter die Zuhörer und verabschiedete sich, singend durch den Saal wandernd, vom dankbaren Publikum. I: 'S) * I y 'l fl |j 
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,l-ji : J,"J AL WALSER o and his band: live 6t 
unplugged Fr, 13. Februar 2004, Theater am Kirchplatz 
SCHAAN-LIECHTENSTEIN 
theater am kirchplatz Featuring: Kurt Ackermann Peter Keiser Türöffnung: 19.00h (Gölä, Vollenweider) Konzertbeginn: 20.09h Kaspar Rast Vorverkauf: TaK Marc Neff Tel. +423 237 59 69 Reberastrasse 10 9494 Schaan
	        

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