Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 20. NOVEMBER 2004 VOLKS| lAf IDTCP UA CT 
MEINE MEINUNG BLATTI VVIn IOwnMri 
NEUBAU BANK FRICK 
17 KOMPAKT Swissfirst mit weniger Gewinn VADUZ/ZUG - Die Finanzgruppe Swiss­ first hat in den ersten neun Monaten 2004 weniger verdient als in der Vorjahresperiode. Der Reingewinn ging um 1,9 Prozent auf 32,3 Mio. Fr. zurück. Gelitten hat das Unter­ nehmen unter einem geringen Börsenvolu­ men, wie Swissfirst am Freitag mitteilte. So brachen die Kommissionen um 15,5 Prozent und das Handelsgeschäft um 11,6 Prozent ein. Zulegen konnte Swissfirst dagegen beim Zinserfolg, der um 26,6 Prozent in die Höhe schoss. Da der grösste Teil am Gesamtertrag aber das Kommissionsgeschäft ausmacht, musste das Unternehmen bei den Gesamter­ lösen ein Minus von 10,3 Prozent auf 68,5 Mio. Fr. hinnehmen. Die Finanzgruppe will ihre Strategie fortsetzen und mit ihren Akti­ vitäten im Private Banking in die Zentral­ schweiz expandieren.' In Zug soll im Friihjar 2005 eine Niederlassung eröffnet werden, in Luzern eine regionale Vertretung. Da Swiss­ first 2004 das 10-jährige Jubiläum feiert, sol­ len die Aktionäre ein Geschenk in Form ei­ ner Nennwertreduktion erhalten. Zusätzlich zur ordentlichen Dividende stellt ihnen die Finanzgruppc eine Nennwertreduktion von 1 Fr. auf 0,2 Fr. pro Inhaberaktie in Aussicht. Zudem sollen die Titel im Verhältnis 2 zu 1 gesplittet werden. (sda) Stellen fallen weg BASEL- Der Baukonzern Batigroup gibt sich neue Strukturen. Die industrielle Bau­ produktion wird zusammengefasst, die Ad­ ministration an drei Standorten konzentriert. Unter dem. Strich fallen sicher 20 Stellen weg. Vom Stcllenabbau betroffen sei vor al­ lem die Administration, sagte Batigroup- Sprccher Thomas Staffelbach am Freitag auf Anfrage. In den lokalen Profitcentern fallen 63 Stellen weg. 43 neue Stellen entstehen in den neuen Administrationszentren Basel, Zü­ rich und Lausanne. Kündigungen seien nicht auszuschliessen, sagte Staffelbach weiter. Bis in zehn Tagen würden alle betroffenen Angestellten wissen, wie es weitergehe. In den neuen Administrationszentren werde ab Mitte 2005 gearbeitet. Auf Führungsebene gebe es ebenfalls Veränderungen, sagte Staf­ felbach weiter. Neu werden etwa Aufgaben, die bis anhin von den Kadern wahrgenom­ men wurden, auf operativer Ebene ausge­ führt. Deshalb würden Stabsstellen umge­ baut oder-gestrichen. Betroffen seien 10 Personen. Die industrielle Bauproduktion fasst Batigroup in der Sparte Grossprojekte zusammen, wie der Konzern schrieb, (sda) Ki Ausnahmeregeln beim Stabilitätspakt FRANKFURT 
- Ausnahmeregeln beim eu­ ropäischen Stabilitüts- und Wachstumspakt wären nach Einschätzung der deutschen Bundesbank ein Rückschritt.JStaatsausgaben für mehr Wachstum dürften nicht bei der De- fizitberechnung herausgerechnet werden, . forderte Axel Weber in Frankfurt zum Ab- schluss des Europäischen Banken-Kongres­ ses. Zwischen guten und schlechten Staats­ ausgaben zu unterscheiden• sei nicht hilf­ reich. Defizite über der erlaubten Grenze von drei Prozent des Bruttoinlandproduktis dürf­ ten auch nicht in Zeiten stagnierenden nied­ rigen Wachstums geduldet werden. Auch die Verpflichtung zu einem raschen 
Abbau über­ mässiger Neu Verschuldung 
dürfe. nicht, ge­ lockert werden. (sda) 
MEINE MEINUNG: VON ANDREAS GÖTZ Mobilität macht glücklich Neue Formel: Mit wenig Energieaufwand pünktlich und zuverlässig zum Ziel Andreas Götz, Geschäftsführer der Alpenschutzorganisation CIPRfl. Wie sinnvoll ist es, in Maienfeld oder Bregcnz oder Altstetten zu wohnen und täglich nach Vaduz oder Schaan zur Arbeit zu fahren? Die Frage stellt sich vermutlich je­ der Pendler - spätestens, wenn er im Verkehrsstau stecken bleibt. Fünf Jahre bin ich von Maienfeld nach Schaan gependelt. Ich habe im'Bus Anschlusszüge wegen Staus verpasst, im Bahnhof Buchs geses­sen, 
während im Büro die Arbeit oder zu Hause ein warmes Essen wartete.-All dies, weil unser Verr kehrssystem auf dem Dogma der freien Mobilität aufgebaut ist. Jeder hat das Recht, sich jeder­ zeit mit dem Verkehrsmittel seiner Wahl an jeden Ort seiner Wahl zu begeben. Der Staat sorgt dafür, dass die Infrastruktur zur Verfügung steht, UIT) 
die Mobilitätsbedürfnisse zu bewältigen. So kann jeder frei wählen, ob er als Einzelner im Auto die Strasse von Schaan nach Buchs mit verstopfen, mit 60 Leuten im Bus sitzen, das Rad benutzen oder zu Fuss gehen will. Ich selbst bin übrigens inzwischen umgezogen auf Fahrraddistanz zum Arbeits­ platz. Der Arbeit, der Familie und der Energie wegen. . 73 Prozent der Energie im Ver­ kehr schlucken Autos, 4 Prozent die Luftfahrt.und nur 3 Prozent die Bahn. Wer mit dem Auto von Bern nach Zürich fährt, verbraucht zwölf Mal so viel Energie wie ein Zug­ fahrer. Rund 30 Millionen Stunden stehen Schweizer Autofahrer jähr­lich 
im Stau. Der Ausfall ihrer Ar­ beitskraft kostet viele Milliarden Franken. 1,4 Milliarden Franken muss in der Schweiz die Allgemeinheit für Verkehrsunfälle jährlich berappen - zusätzlich zu dem, was die-Versi­ cherungen zahlen und über Ver­ kehrs- und Benzfnsteuer finanziert wird. Für Zugunfälle sind das dage­ gen «nun» 12 Millionen Franken. Hinzu kommen 1,3 Milliarden Franken für Gesundheitskosten, die beispielsweise durch die Luftver­ schmutzung entstehen und 875 Millionen Franken für Kosten, die der Strassenlärm verursacht. «Jetzt aber nichts wie weg. Egal wohin - und wieder zurück», so hiess ein Slogan der Deutschen Bahn, der tief blicken lässt: Fühlen wir uns so wohl in Unserer Haut, dass wir vor allem weg wollen von da, wo wir sind - egal wohin? Doch machen uns immer mehr, zurückge­ legte Kilonicter wirklich mobiler? Ziele erreichen zu können, dazu ist Mobilität dienlich. Nicht, um Ziele übereilt erreichen zu müssen, und 
schon gar nicht, ohne Ziele unter­ wegs zu sein. Mehr Freizeit bringt uns die gan­ ze. Mobilität samt grosser Ge­ schwindigkeiten so nämlich auch nicht. Die Menschen fahren nur weitere Wege in die Ferien wie zu ihren Arbeitsplätzen. Früher ging man anderthalb Stunden zu Fuss oder fuhr mit dem Fahitad, heute führt man anderthalb Stunden im Zug oder mit dem Auto. Also ein­ fach viel weiter. Unfälle, Staus, Klimazerstörung aber kosten mitt­ lerweile immer mehr Geld. Und auch das wird in den Staatshaushal­ ten knapper. Die öffentliche Hand wird sich so oder so bald entscheiden müssen, wie sie mit einem Bruchteil der jetzt verbrauchten Energie pünktli-' che und zuverlässige . Mobilität möglich macht. Damit bleibt für uns alle, nicht nur für die Pendler zwischen Maienfeld, Bregenz, Alt­ stätten und Liechtenstein, die Frage zu beantworten: Welche und wie viel Mobilität brauchen wir, um glückliche Menschen zii sein? Bank Frick rückt nach Norden Liechtensteiner Privatbank baut in Balzers neues Bankgebäude BALZERS - Bis Herbst 2006 sol­ len in der Gemeinde Balzers die neuen Räumlichkeiten der Bank Frick & Co. AG entstehen. Ges­ tern war Spatenstich für den gut 10 000 Kubikmeter mächti­ gen Neubau. Geschätzte Baukos­ ten: Acht Millionen Franken. • Martin Rlsdi Ein wichtiger Akt für die Gemein­ de Balzers fand gestern neben den derzeitigen Geschäftsräumlichkei­ ten der Liechtensteiner Privatbank Frick & Co. AG statt: Der Spaten­ stich für ein neues Bankgebäude. Der Balzner Vorsteher Anton Eber- le war beim historischen Spaten­ stich zugegen. Er. betonte, wie wichtig jede Sitznahnie einer neuen Finna für die Gemeinde sei, auch hinsichtlich Arbeitsplätze und Steuereinnahmen. Eine Bank stelle für die Gemeinde eine ideale Er­ gänzung zur Hightech-Industrie dar, die in Balzers vor allem ansäs­ sig ist. Er dankte den Verantwort­ lichen der Bank Frick und gratu­ lierte zur Standortwahl. «Die Ge­ meinde will, wo immer möglich Hand bieten», sagte Eberle ab­ schliessend. Viel Aufbauarbeit bisher... Seit die Bank Frick 1998 die Konzession erhalten hat, werden 
Bald wird in Baizers In die Hände gespuckt: Die Arbeiten für den Neubau der Bank Frick & Co. A6 sollen bereits in zwei Wochen beginnen. Im Bild die Bank- und Bauverantwortlichen mit Vorsteher Anton Bierle (Mitte). die Geschäftstätigkeiten beim Sitz in Balzers abgewickelt. Man habe bisher viel Aufbauarbeit geleistet und sei gut positioniert, auch inter­ national,  : 
sagte gestern Generaldi­ rektor Jürgen Frick. Der Neubau sei ein weiterer Meilenstein ̂ Verwaltungsratspräsident und Mitbegründer der Bank Frick & Co. AG, Kuno Frick sen.: «Wir schaffen nicht nur neue Räumlich­ keiten für unsere qualifizierten Mit­ arbeiter, sondern atich einen reprä­ sentativen wie auch harmonischen und funktionalen Kunde.nbereich.» In Planung war ein Neubau gemäss Kuno Frick schon länger, doch ha­be 
man nach dem Ereignis am 11. September und den anschliessen­ den Türbulenzen zugewartet. Man sei zuversichtlich und überzeugt, dass nun der richtige Zeitpunkt für das Bauprojekt gekommen sei. Ge­ plant ist der Baubeginn bereits in zwei Wochen. Neben der Bank Frick werden auch die beiden Tochterfirmen, eine Treuhand- und eine Anlagefondsge£ellschaft im Neubau Platz finden. Neubau bis... Das künftige Bankgebäude wird, so der Architekt Markus Sprenger aus Triesen, ein indivi­duell 
starkes und attraktives Ge­ bäude für die Gegenwart und Zu­ kunft - flexibel und funktional in der Nutzung und eigenständig im. Erscheinen. Mit gut 10 000 Ku­ bikmetern werde das Gebäude «ziemlich massiv».- Öffnungen sollen für Transparenz sorgen und dem einzigen Bankgebäude in Balzers einen eigenen Charakter verleihen. Im Herbst 2006 soll das Bauwerk fertig gestellt sein. Fünf­ zig Meter nördlich vom derzeiti­ gen Firmensitz entsteht für ge­ schätzt Baukosten von acht Milli­ onen Franken damit das erste Bankgebäude Balzers. Reorganisation bei Heidiland Water Limited Heidiland-Mineralwasser ist wieder auf dem Markt MELS - Die Heidiland Water Li­ mited hat sich reorganisiert und ist mit ihrem Heidiland-Mi­ neralwasser wieder auf dem Markt. Nach zwei Krisenjahren wurden die Umsatzerwartun­ gen zurückgenommen, wie der Mineralwasser-Produzent am Donnerstag bekannt gab. 2002 wurde Uber das Unternehmen die Nachlassstundung eröffnet. Nun habe sich die Heidiland Watcr 
Limited vorgenommen, «aus der Region heraus zu wachsen», wie Geschäftsführer Michele Borsötti vor den Medien in Mels SG sagte. Sein Ziel sei organisches Wachstum durch die Fokussierüng auf die Kernmärkte Ost- und Zen- tralschwciz. Bei der Gründung der Heidiland Water Limited 2000 war versucht worden, gleichzeitig in der Schweiz, in Deutschland, Japan und Saudi-Arabien Fuss zu fassen. 
Diese Strategie konnte nicht umge­ setzt werden; es folgten arge finan­ zielle Schwierigkeiten. Itn Nach- lassverfahren 2002 wurden 80 Pro­ zent des Aktienkapitals von 14 Mio, Fr. von der Centrum-Pratec- Gruppe übernommen. Borsotti sprach am Dolinerstag von einem Neustart. Die Firma sei ISO-zertifi- ziert worden, habe einen Abfüllauf- trag, erhalten, und die Flasche des Heidildnd-Mineralwassers sei ausr gezeichnet worden. ' (sda)
	        

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