Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN SAMSTAG, 20. NOVEMBER 2004 
SEITE 15 TREFFEN Welches Jubiliium die G20-Staaten am Tref­ fen in Berlin feiern und was am Gipfel ermittelt werden soll. 16 VOLKS BLATT 
NEWS Einigung mit Gläubigerbanken ESSEN - Europas grösser Warenhaus-, und Versandhandelskonzern KarstadtQuelle hat eine weitere Hürde auf seinem Sanierungs­ weg genommen. Konzernsprecher' Howe teilte mit, der Handelsriese habe sich mit sei; nen Gläubigerbanken auf eine Verlängerung der Kreditlinien um drei Jahre geeinigt. Die' Verträge seien bereits unterschrieben. Die Kredite mit einem Gesamtvolumen von l ,75 Milliarden Euro wären Ende des Jahres aus­ gelaufen. Nun müssen noch die Anteilseig­ ner auf einer ausserordentlichen Hauptver­ sammlung einer Kapitalerhöhuhg um 500 Millionen Euro zustimmen. ' (sda) Die Fürstenbank baut um VADUZ - Die Generaldirektion der LGT Bank hat den Startschuss für umfangreiche Umbaumassnahmen ihrer Schalterhalle ge­ geben. Die Schalterhalle wird in den kom­ menden zwölf Monaten von Grund auf er­ neuert und auf den modernsten-Stand der Technik und der Kundenbetreuung ange- passt. Beginn der Baumassnahmen ist Mon­ tag, der 22. November 2004. Zum Service ei­ ner modernen Bank gehört neben guten Pro­ dukten und Dienstleistungen auch ein auf die Bedürfnisse und Erwartungen ihrer Kunden zugeschnittenes Ambiente. Vor allem die Ab­ wicklung der Bankgeschäfte am Schalter sollte angenehm, effizient und diskret erfol­ gen. Die Umbaumassnahmen beginnen am 22. Növember 2004. Mit der Fertigstellung wird zum Herbst 2005 gerechnet. Während dieser Zeit steht im Erdgeschoss des so ge­ nannten «Hauptgebäudes 2» eine Aus- weich-Schalterhalle für die Kunden zur Ver­ fügung. Der Eingang befindet sich an der Herrengasse 26, gleich bei der Einfahrt zum Egerta-ParkhausV Dort finden die Kunden auch den Bancomat und den Nachttresor. Auch die Kunstinteressierten kommen wäh­ rend der U'mbaiizeit auf ihre Kosten. Die ge­ samte Glasfront des Gebäudes ist,mit einem Kunstobjekt von Peter Zimmermann überzo­ gen. Zimmermann wählte da/u einen Aus­ schnitt aus einem 50-Franken-Geldschein. Der; damit geschaffene Licht- und Blick­ schutz liisst Kunden und Mitarbeiter das In­ nere der Schalterhalle in einer angenehmen' : Atmosphäre erleben. Mit der Erneuerung der Schalterhalle finden die baulichen Erneuer- ungsmassnahmen der LGT in Vaduz nach der Grundsanierung des ersten und zweiten Obergeschosses des Hauptgebäudes eins, dem Neubau des Hauptgebäudes zwei und dem durch die PersonalvorsorgestiftUng der LGT errichteten Haus Egerta einen repräsen­ tativen Abschluss. (PD) 
NEUBAU Welche Liechtenstei­ ner Privatbank bis j Herbst 2006 in Balzers ! ihr neues Geschäftsge- j bäude baut. 
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TRANSPARENZ Warum es für Manager immer schwieriger wird, sich einer Offen­ legung des Gehaltes zu entziehen. 18 
KLAGE Warum 15 000 Aktio­ näre gegen die Deut­ sche Telekom eine Klage eingereicht ha­ ben. 1 g Vom Traum zumTraumauto Mit innovativem Unternehmermut zur Verwirklichung einer Idee Bn V-8-Motor mit 650 PS und zwei TUrtooladem schnellt den Supercar In weniger als drei Sekunden, aus dem Stand auf 100 Stundenkilometer. NENDELN - In Liechtenstein wird ein Supersportwagen gebaut, der die Konkurrenz von Ferrari, Lamborghini und Maserati nicht zu scheuen braucht Oer Start­ schuss soll am Genfer Automo­ bilsalon 2005 gegeben werden. Geplant ist, den «Orca C 113» nächste Woche auch an der Es­ sener Autoshow zu zeigen. «Komella Pf»ltf» r  • Der «Orca C 113» braucht sich um Aufmerksamkeit nicht zu sorgen. Der breite, superflache Sportwagen zieht die Blicke auf sich, vor allein an Ausstellungen. Auf der Strasse ist der Supercar nur in Blitzzeit Izu .sehen, denn den Paradesprint von 0 auf 100 Stundenkilometer schafft er in weniger als 3 Sekunden - schnellfcr als ein Ferrari. Schon die Form des Fahrzeugs strahlt Ener­ gie, Kraft und Schnelligkeit aus. Mit dem Orca C 113 erfüllte sich Rend Beck, ein Autofan aus dem Berner Oberland, seinen Traum vom Traumauto. Weil er seine Vor­ stellungen in Bern nicht umsetzen konnte, Hess er sich in Liechten­ stein .nieder. Vorher hatte er über. Zufajl Ralph Beck kennen gelernt, einen Liechtensteiner - aber weder 
verwandt noch verschwägert. Wenn Rend Beck von seiner Traumvorstellung spricht, dann re­ det er vom «ultimativen Auto». Die Konstruktion des ultimativen Autos schwebt ihm vor, in der Form, im Design, in der Kraft, in der Schnel­ ligkeit. Den Prototyp des Orca C 113, der nach Schweizer Bestim­ mungen für die Strasse zugelassen ist, führt Rend Beck - eine .erste Version in Meerblau, die aktuelle Ausgabe in einem schnittigen Orange. Die blaue Farbe war es wohl auch, auf die ein Mädchen in der Berncr Innenstadt aufmerksam wurde, die, als sie das gedrungene Fahrzeugs sah, spontan rief: «Der sieht aus wie Superwillie.» Auch Rend Beck fühlte sich an den Kil­ lerwal aus dem Fernsehen erinnert, womit der Name klar war: Orca soll der Supercar heissen. Das C kam noch dazu als Abkürzung für Coupd, die Zahl 113 setzt sich aus l und 13 zusammen: 1 für das erste selbst entworfene Auto, die 13 als Glücksbringer. Wenn Rend Beck mit seinem Orca C '113 auftritt, trägt er ein T-Shirt mit einem einfa­ chen Logo: Eine stilisierte Schwanzflosse in einem Kreis, der die Erde symbolisieren soll. 
Das ultimative Auto soll neue Massstäbe setzen: Leichtbau pur, Vollmonocoque aus Carbon, dazu Aluminium, Magnesium- und Tl- tanelemerite. Die Leistung des nur 850 kg schweren Autos ist enorm: Ein V-8-Motor mit 650 PS und zwei Turboladern schnellt - den Supercar in weniger als 3 Se­ kunden aus dem Stand auf 100 Stundenkilometer, der Tacho bleibt erst weit jenseits von 300 stehen. Die Aerodynamik ist der Natur ent­ lehnt. Die windschlüpfrige Form guckte Rend Beck beim Killerwal ab, die Flügel der Türen, die sich auf raffinierte Art nach oben öffnen lassen, hat er einem Falken ent­ lehnt. Im Windkanal erreichte das Auto, das-eine gute ^Figur auf normalen Strassen wie auf Rennpisten macht, den sensationellen Luftwiderstand­ wert oder cW-Wert von 0,26. Apro­ pos Rennpisten: Als Rend Beck bei Testfahrteri auftauchte, musste er zuerst das hämische Grinsen etablierter Autobauer hinunter schlucken. Nach ein paar Runden jedoch waren die Rennfahrer beein­ druckt von Motor und Fahrwerk, ganz abgesehen von der Augenwei­ de des Designs. Trotz höchstem Lob aus 
Fach- Das Orca-Team von links: Ralph T. Beck, Ren6 Beck und Fredy Uenhard. 
kreisen - Konstrukteuren und Rennfahrern - kämpfen der Schweizer Rend Beck und der Liechtensteiner Ralph Beck um In­ vestoren. Nicht Sponsoren, sondern Investoren, die an die Serienferti­ gung des Orca C 113 glauben und an die Zukunftschancen des Pro­ jektes. Die beiden Becks teilen da­ mit das Schicksal vieler Jungunter­ nehmer, die bei der Suche nach Startkapital vor schier unüberwind­ lichen Hindernissen stehen. Dabei handelt es sich nicht um ein Zu­ kunftsprojekt, das noch entwickelt werden muss, sondern um einen Supercar, auf Rennpisferi erprobt und auf normalen Strassen schon über 40'000 Kilometer gefahren. Aus der Not haben die beiden Jung­ unternehmer eine Tugend gemacht: Als zweite Schiene wurde in Nen- deln die Carbon Design Tuning Ltd. aufgemacht,' eine zweite Be- .triebsstätte, die Autos und Motorrä­ der optisch auf Hochglanz und lei- stungsmässig auf Top-Niveau bringt. Beide Betriebsschienen ma­ chen eine gute Figur bei Ausstel­ lungen. Aber im Augenblick rich­ ten Rend und Ralph Beck ihre Au­ gen auf Genf- am Genfer Autosa­ lon 2005 soll der Orca C 113 Pre­ miere feiern. ' • * " • DAS ORCA-TEAIM Drei Autofans arbeiten zielstre­ big am gleichen Ziel. Der Bemer Oberländer Rend Beck hatte den Traum vom Traumauto und als gelernter Konstrukteur setzte er seine Idee um. Zuerst an einem Holzmodell, dann als ' richtiges Auto, das die Zulassung für ein Strassenauto erhielt, aber auch als Rennsportfabrzeug geeignet ist. Mit dem Liechtensteiner RalphT. Beck fandereinen auto­ begeisterten Kaufmann, der das Aministrative erledigt. Der Dritte im Orca-Team ist Fredy Lien- hard, ein Ostschweizer, der die Testfahrten absolviert und für die Abstimmung von Motor, Fahr­ werk und Bremsen zuständig ist;
	        

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