Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIE KULTURNEWS FÜR LIECHTENSTEIN 
H ! iä MITTWOCH, 17. NOVEMBER 2004 SEITE 17 ERFORSCHT Welches Risiko der re­ gelmässige Konsum von Pizzen laut For­ schern stark reduzieren kann. . 22 
ENTDECKT Mit welchen Proble­ men häufig und grund­ los weinende Babys laut Forschern später zu kämpfen haben. £2 
I SPANNUNG Was die verschiedenen Fernsehkanäle am heu­ tigen Mittwoch alles Uber den. Äther aus­ strahlen. 23 
NACHFOLGE Wer in der US-Regie­ rung die Nachfolge des zurückgetretenen Colin Powell antreten wird. 
24 raNEWS LiGa-Zusatzaufführungen VADUZ - Aufgrund der grossen Nachfrage nach dem Jubilüumsprogramm des Liechten­ steiner Gabaretts Das LiGa «Die LiGa-Ho- mestory» werden weitere Aufführungen im Vaduzer Schlüsslekeller angeboten: Samstag, 4.12., Freitag, 10.12, und Samstag, 11.12. Beginn jeweils um 20 Uhr. Offizielle Vorverkaufsstelle des Schlösslckellers für al­ le Veranstaltungen ist der Postcorner der Liechtensteinischen Post AG (www.postcor- ner.li, Tel: +423 239 63 66 oder direkt bei der Post Vaduz). (PD) No Entry - Access und Kunst im 6. Kondratieff I liklcjiml I 
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LIM! ) Entry Acccss und Kunst im 6. Kondratieff VADUZ - Am Sonntag, den 21. November .um 1 Uhr findet im Kunstmuseum Liech­ tenstein die öffentliche Buch und CD-Prä­ sentation «No Entry - Access und Kunst im 6. Kondratieff» statt. Herausgeberin des Buchs ist Hildegard Unterweger. Was erfüllt einen Menschen? Was ist der Erfüllungsge-. danke? Was ist da «leer»? Mangel, Defizit? Ist Toleranz ein Äquivalent zu Access? Oder nur eine Vorstufe? «Access» rückwärts gele­ sen ergibt s(s)ecca = ital.: «Untiefe»"- könn­ te das bedeuten, dass das Auffüllen von Grä­ ben zur Überwindung derselben der «Auf­ trag» ist? Nach dem Motto: Ich habe erst Zu­ gang zur «gegnerischen Burg», wenn ich den Burggraben, die Kluft, die zwischen uns liegt, überbrücken oder einebnen kann? Sie? he auch: man versucht jemandem den Weg zu ebnen, damit er Fortschritte machen kann. Und bedeutet dieses «Auffüllen» nicht auch «Erfüllen», also die Kluft zwischen den Menschen,zu vernichten, indem ich die Be­ dürfnisse des anderen erkenne und erfüllen helfe (Wünsche, Sehnsüchte, Hoffnungen, Ängste etc.)? Welche gesellschaftlichen und künstlerischen Umsetzungen sind hier mög­ lich? Intensive Gedanken, die mich nicht los- ' lassen. Sie leben wie immerwährende Impul­ se in mir und ich möchte sie weitergeben. Programmpunkte der Buch- und CD-Präsen­ tation sind unter anderem eine Lesung und mehrere Multimediaprojektionen in ver­ schiedenen Räumen des Museums. Das Buch ist im Verlag für Geisteswissenschaften «Die blaue Eule» in Essen erschienen, ISBN: 3-89924-098-7. (PD) 
Keine Spukgeschichte Kulturgespräch Uber Sennentuntschi im TaK - Premiere am 25. November SCHAAN - Die TaK-Eigenproduk- tion «Sennentuntschi» (Premie­ re 25.11.) war Gegenstand des Kulturgesprächs mit Gästen am Montag im TaK-Foyer. Als Gäste. von Jens Dittmar waren die Re­ gisseurin Brigitta Soraperra und der Autor Stefan Sprenger erschienen. »Amo lüffle r Die Alpcnsage über eine auf der Alp hergestellte Sennpuppe, die am Ende der Alpsaison zum Leben erwacht ujid sich grausam für die ihr zugefügten Misshandlungen rächt, ist im ganzen nördlichen Al­ penraum von der Westschweiz bis nach Kärnten verbreitet. Auch Liechtenstein kennt eine Sagenva­ riante, die auf der Schaaner Alp Guschg spielt. Seinen Ursprung hat das «Sennetuntschi» in der Innerschweiz, vermutlich in Uri. Soraperra und Sprenger hatten sich in Vorbereitung der «Sennentunt- schi»-Produktioa. intensiv mit Al­ pensagen und Alpwirtschaft aus­ einandergesetzt. Konsequenter­ weise brachte Soraperra das Buch «Goldener Ring über Uri» des Volkskundlers Eduard Renner mit in die literarische Vorstellungsrun­ de. Für ihr Verständnis der Alpen­ sagen mit derer Verquickung von magischen Elementen und animis-Jens 
Dittmar (links), Stefan Sprenger und Brigitta Soraperra diskutierten im TaK-Foyer über das «Sennen­ tuntschi». tischen Resten mit praktischem Denken habe ihr das 1941 erstmals veröffentlichte Buch unheimlich viel gebracht, so die Vorarlberger Regisseurin, die den emanzipatori- s'chen Aspekt des Sennentuntschi- Stoffs in ihrer Inszenierung be­ sonders berücksichtigen will, han­ delt es sich doch keineswegs um eine einfache Spukgeschichte, son­ dern Vielmehr um eine symboli­sche 
Erzählung über das Verhalten in abgeschlossenen Männergesell­ schaften. Wie weit die sexuelle Komponente in den einzelnen, re­ gionalen Varianten der Sage vor­ handen bzw. zurückgedrängt ist, war dann auch einer der Diskus- sionspunkte der Gesprächsrunde. Einig war man sich jedenfalls, dass das Stück aufgrund der Allgemein­ gültigkeit seines Inhalts nicht auf 
Guschg oder einer anderen spezifi­ schen Alp zu verorten sei. Der Liechtensteiner Stefan Sprenger hat die am 25. 11. im TaK zur Ur­ aufführung gelangende Neufas­ sung des Stoffs im liechtensteini­ schen Dialekt auf der* Grundlage der schweizerdeutschien Dramati­ sierung von Hansjörg Schneider vom Anfang der Siebzfgerjähre verfässt. Fun-Offensive wie gewohnt Deutscher Starhumorist Otto Waalkes im Bregenzer Festspielhaus BREGENZ - Otto, der populärste Ostfriese, rief - und Im Nu war das Festspielhaus durch seine Fans im ganzen Dreiländereck ausverkauft. «100 Jahre Otto» lautete der Schlachtruf, was bedeuten sollte: Gut 50 Jahre ist er auf der Welt, seit mehr als 30 Jahren steht er auf der Bühne, seit mindestens 20 Jahren gilt er als deutsche Unterhaltungs­ legende, der etwa der «Spiegel» schon früh eine Titelgeschichte ge­ widmet hat. Otto Waalkes, Jahrgang 1948-oft wird er zu Unrecht als «Nur-Blöd- ler» abgetan. Sein Humor der Wort­ spiele etwa ist aber im Lauf der lan­ gen Karriere in vielen Momenten in die doppelbödige Nähe von Heinz Erhardt oder Karl Valentin gerückt, und Ottos umgetextete bekannte Songs sind wegen gesellschaftspoli­ tischer Anspielungen ganz gewiss kein harmloser Nonsens. Nun, im Festspielhaus bot er sei­ nen Fans von sage und schreibe acht bis 80 (Scharen von Kindern waren im Publikum) Fun wie eh und je in gewünschter Otto-Manier. Der schnoddrige Ausdruck «Blöd- ler» mag für etliche Kalauer gewiss zutreffen - dieser Otto mit hoher 
Otto sorgte In Bregenz für Furore. «Denkerstirn» und wehendem nordgermanischem Blondhaar hat sich aber in diesen «100 Jahren» zum bewunderswert perfekten All- round-Entertainer gemausert. Feuerwerk der guten Laune In Bregenz erlebte man Otto - mit vielen neuen Facetten - als oft 
doppelbödigen Meister der rasan­ ten Sketche mit entsprechend zungenbrecherischem Parlando, als vielseitigen Musiker und Interpreten vergnüglicher Songs, als Tierstimmen- und Prorpinent- enimitator, quicken Schauspieler und immer noch flexiblen Hüpfer und Springer und Tänzer (in einer bezaubernden Nummer mit einer russischen Ballerina). Unter die Gürtellinie wurde nur kurz und ziemlich jugendfrei geblickt, die ersten Reihen bekamen allerhand Nässe und Schaum etc. ab (Otto als Koch, «Pommes de Bordell» = Kartoffelpuffer!), das Publikum wurde oft singend in Ottos Spässe miteinbezogen. Die aktuelle Zwergenzipfelmütze und die Otti- fanten durften ebenso wenig feh­ len wie Otto als Märchenerzähler, der von der Peter-Maffay-Warze gleich begeistert war wie von je­ ner der Hänsel-und-Gretel-Hexe. Und der filmische Vorspann zu Beginn mit spitzen, auch auf die Region bezogenen Texten stimm­ te das Publikum gleich trefflich auf Superstar Otto ein... Meine Favoriten des Abends: die herr­ lichen Parodien auf den «Kleinen grünen Kaktus» und die rotzfre­chen 
Schlümpfe und last but not least Robin, Hood. P. S.: Ottos Fanartikel fanden im Foyer reis- ' senden Absatz - moderne Reli­ quien des «fun-süchtigen» Me­ dienzeitalters... (ES) ANZEIGE Si Ii.i.in : I ici llli inli'iii Do, 18.-11., 20109 h/TaK Kwast ^ j rp), od«rD«r Narr.'dto ff Splg Quaft.von Fr&.Waecjiter,, Do, 2£7i1;,"2Ö."09 h,t«K, Schaan Sennentuntschi ,v. ode, Premiere der fiK-ödenproduWoHf ; ÄEvellite lUfe^fig/'— Markuj MathltAM; Weitere Vbntölt GP;9.,JäLm; .UI^1H|P| www.tak.li ...Immer gut informiert! fVoiWkL , 
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