Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

^DONNERSTAG, 11. NOVEMBER 2004 
VOLKS BLATT 
WIRTSCHAFT 
BARRY CALLEBAUT MIT REKORDMARKE VORWÜRFE AN DIE SCHWEIZER POST 
15 KOMPAKT Eni mit Gewinnsprung MAILAND - Der italienische Energiekon­ zern Eni hat dank des hohen ölpreises den Gewinn im dritten Quartal stärker gesteigert als von Analysten erwartet. Der operative Gewinn sei im Vergleich zum Voijahreszeit- raum um 57 Prozent auf drei Mrd. Euro ge­ stiegen, teilte das Unternehmen mit. Der Reingewinn legte 75 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro zu. Analysten hatten für das nach Marktkapitalisierung grösste Unternehmen Italiens im Mittel mit einem operativen Ge­ winn von 2,7 Mrd. und einem Netto-Gewinn von 1,35 Mrd. Euro gerechnet. (sda) Differenzen beim Zollkodex BRÜSSEL/BERN - Die Europäische Union (EU) verlangt von den Schweizer Exporteu­ ren eine Voranmeldung von Waren. Die Schweiz lehnt die Änderung des Zollkodex jedoch ab, wie die Schweizerische EU-Mis­ sion am Mittwoch nach einer Sitzung des Ausschusses des Freihandelsabkommens von 1972 mitteilte. Die. EU-will mit der Ein­ führung einer Regel, wonach Waren vorgän­ gig zum Grenzübertritt bei den Zollbehörden vorangemeldet werden müssten, die Sicher­ heit der grenzüberschreitenden Warenflüsse verbessern. Die Schweizer Delegation ist je­ doch der Auffassung ̂dass eine solche Regel den Warenverkehr zwischen der Schweiz und der EU sowie den Transit durch die Schweiz behindern würde. Die Schweiz und die EÜ bemühten sich um eine Lösung, die den Interessen beider Seiten nachkomme, hiess es in der Mitteilung. (sda) Reicher Tiriac BUKAREST- Der frühere Boris-Becker- Tennismanagcrion Tiriac bleibt der zweit­ reichste Mann Rumäniens. In ihrem Ranking bezifferte die rumänische Wirtschaftszeitung «Capital» am Mittwoch sein Vermögen auf 700 bis 750 Mio. US-Dollar. Tiriac besitzt unter anderem eine Bank und eine Versiche­ rung sowie Anteile an zahlereichen anderen Unternehmen. Der 65-Jährige führt auch die Liste der reichsten Junggesellen an. (sda) Cola-Etikettenschwindel WARSCHAU - Findige Unternehmer tri Po­ len wissen aus der neu erworbenen Mitglied­ schaft ihres Landes in der Europäischen Union Kapital zu schlagen. Wie berichtet wurde, verkaufen sie in Polen hergestellte Coca-Cola .gewinnbringend nach Grosshri- . tannien, wo das Getränk 50 Prozent teurer ist. Laut dem Blatt wird' dabei lediglich' das polnische Etikett durch eines in englischer. Sprache ausgetauscht. «Ich bezahle pro Eti­ kett 0,05 Euro. Ein indischer Händler in Eng­ land nimmt mir wöchentlich sechs Container ab. Dabei bezahlt er je Zwei-Liter-Flasche, die mich in Polen. 0,70 Euro kostet, einen Eu­ ro. 
Pro Container macht das für mich einen Reingewinn von 1500 Euro», zitiert die Zei­ tung einen Unternehmer aus Danzig. Die, Sprecherin von Coca-Cola Beverages Pols- ka, Iwona Jacaszek, zeigte sich nicht über­ rascht von dem Verfahren; «Wir können nicht die Spur jeder einzelnen Flasche ver­ folgen», sagte sie. (sda) 
Eine MillionTonnen Schokoladen-Multi Barry Callebaut erklimmt neue Rekordmarken ZÜRICH - Der Schokolade-Multi Barry Callebaut Ist erneut ra­ sant gewachsen. Im vergange­ nen Geschäftsjahr verkaufte der Jacobs-Konzem erstmals mehr als eine Million Tonnen Schokolade und nahm mehr als vier Milliarden Franken ein, wie das Unternehmen am Mittwoch bekannt gab. Der Gewinn stieg um zwölf Prozent. Der vor acht Jahren aus der Fusion der französischen Barry mit der belgischen Callebaut hervorgegan­ gene Konzern steigerte im Ende September abgeschlossenen Ge­ schäftsjahr 2003/2004 den Umsatz um gut 13 Prozent auf 4,049 Milli­ arden Franken. Neuerwerbungen Der Grossteil der Steigerung geht auf das Konto der Neuerwerbungen Brach's und Luijckx. Das organi­ sche Wachstum betrug fünf Pro­ zent. Der Konzerngewinn stieg um zwölf Prozent auf 115,6 Millionen Franken. Die Aktionäre sollen eine ANZniOl- " 
Das süsse Geschäft: Schokolade-Multi Barry Callebaut ist erneut rasant gewachsen. Die Wirtschaft braucht Perfektionisten. www.newfocus.ch 
Nennwertrückzahlung von 7,80 Franken pro Aktie erhalten. Dank den Zukäufen erzielte der vom Fi- nancier Klaus J. Jacobs kontrollier­ te Konzern erstmals fast die Hälfte des Umsatzes im Geschäft mit ge­ werblichen und Endkünden. Die Sparte steigerte den Umsatz um 34 Prozent auf 1,846 Milliarden Franken. 1,332 Milliarden Franken - knapp die Hälfte mehr als im Vor­ jahr - steuerte dabei die Sparte Ver- braucherproduktc bei. Wichtigste Marken sind Brach's in den USA und Sarotti sowie Stollwerck in Eu 
1 ropa. • Im angestammten Industriege­ schäft blieb der Umsatz mit 2,203 Milliarden Franken praktisch auf 
•Vorjahreshöhe. Der Bereich Indu­ strielle Kunden verzeichnete eine Umsatzsteigerung von knapp vier Prozent auf 1,639 Milliarden Fran­ ken und konnte seine weltweit füh­ rende Stellung noch ausbauen. Sinkende Rohstoffpreise Der Geschäftsbereich Kakao, der 15 Prozent der weltweiten Kaka­ oernte verarbeitet, litt unter den sinkenden Rohstoffpreisen und büsste acht Prozent des Umsatzes ein. Wegen der politischen Unru­ hen in der Elfcnbeinküste stehen seit vergangenem Sonntag drei Fa­ briken still. '•>' Barry Callebaut habe vergleich­ bare Situationen schon oft erlebt 
und stets gemeistert, sagte Kon- zernchef Patrick De Maeseneire. Für die Zukunft zeigte er sich der Belgier trotz des schwierigen wirt­ schaftlichen Umfeldes in Europa zuversichtlich. Das neue Ge­ schäftsjahr sei sehr gut gelaufen. Barry Callebaut sei entschlossen, weiterhin doppelt so schnell wie der Markt zu wachsen. Kurssprung An der Schweizer Börse gehörte Barry Callebaut zu den Gewinnern. Die Aktie machte einen Kurssprung von 7,4 Prozent und schloss bei 251,25 Franken. Mitte Jahr hatte das Papier allerdings noch mehr als 300 Franken gekostet. (sda) Poststelle in Bern vorübergehend besetzt Gewerkschaften bezichtigen Post der Aushöhlung des geltenden GAV BERN - Die Gewerkschaften Kommunikation und Transfair werfen der Post vor, sich durch Austagerungen von Betriebstel­ len aus dem geltenden Gesamt­ arbeitsvertrag zu stehlen. Transfair klagt die Post bei der . Paritätischen Schlichtungskom­ mission ein und Vertreter der Gewerkschaft Kommunikation haben eine Poststelle in Bern vorübergehend besetzt. Die erfolgten und geplanten Ausla­ gerungen der Post in den Bereichen, . Expresspost, Sicherheits- und Post­ sachentransporte, Poststellennetz und Flottenmanagement seien eine konsequente Aushöhlung des geltenden Gesamtarbeitsvertrags (GAV) kritisierten die beiden Ar­ beitnehmerverbände am Mittwoch. Die Gewerkschaft Kommunikation sieht sich laut ihren Angaben durch diesen Vertrauensbruch seitens der Postleitung nicht mehr an den Ar­ beitsfrieden gebunden. Demonstrationen geplant Um gegen die Bestrebungen der Post zu demonstrieren, haben meh­ rere Dutzend Delegierte der Ge­ werkschaft Kommunikation am Mittwochmittag mit Trillerpfeifen, Fahnen und Transparenten die Poststelle am Berner BUrenplatz vorübergehend besetzt. Nicht mehr der Post unterstellt Die Gewerkschaft Transfair weist darauf hin, dass durch die 
Auslage-Durch 
diese Hintertür wolle die Post die Arbeitsbedingungen für das Personal verschlechtern. rungen das Personal nicht mehr dem GAV Post unterstellt urtd so­ mit auch nicht mehr im öffentlich rechtlichen Arbeitsverhältnis ange­ stellt sei. Durch die Hintertür Durch diese Hintertür wolle die Post die Arbeitsbedingungen für das Personal verschlechtern. Kon­ kret bedeute dies tiefere Löhne, längere Arbeitszeiten und minima­ ler Kündigungsschutz. Weil der Verhandlungsweg für die Post nicht 
verpflichtend scheint, klagt Trans­ fair iaut eigenen Angaben die Post bei der Paritätischen Schlichtungs­ kommission ein. Das längerfristige Ziel von Transfair bleibe ein Bran- chen-GAV, zu dem auch die Post Hand bieten müsse. Die Gewerk­ schaft Kommunikation forderte die Konzernleitung der Post auf, auf weitere Auslagerungen zu verzich­ ten und für das in eine Aktienge­ sellschaft überführte Personal alle normativen Bestimmungen des GAV Post zu Übernehmen, (sda) 
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