Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DONNERSTAG, 11. NOVEMBER 2004 
INLAND EESIrmeimuNGEN 
10 LESERMEINUNG/FORUM Schlank = fit? Der VU-Slogan «Der Staat ist wie der Mensch: wenn er schlank ist, ist er fit» ist so einfältig, wie er diskriminierend 
fist. Geistige Fitness ist hoffentlich auch in der Politik ge­ nauso wichtig wie körperliche. Das Beispiel Winston Churchill («Sport ist Mord»), der mit 91'Jahren das Zeitliche segnete, ist wohl der beste Beweis dafür. Gegen einen schlan­ ken Staat habe ich hingegen wenig einzuwen­ den, seit gestern genauso wenig wie gegen ei­ nen schlanken VU-Wilhleranteil bei den kom­ menden Wahlen. Barbara Flad, Schaan 
FORUM/LESERMEINUNG Präventionsmassnähmen auf allen Ebenen notwendig Der Anschlag auf ein Wohnhaus in TYiesen am späten Abend des 31.' Oktober löste im Rekto- rat und im Kollegium am Gymnasium grosse Betroffenheit aus. Gemäss den bisherigen Er­ mittlungen 
sind es vorwiegend Schüler des Gymnasiums, die diesen Anschlag vorbereitet und durchgeführt haben. Das Rektorat wurde von der Polizei sofort informiert und so weit wie möglich in die Abklärungen einbezogen. Wir verurteilen dieseTat und jede Form der Gewaltanwendung. Die gegenseitige Respek­ tierung und die Einhaltung der Regeln an der Schule 
und in der Gesellschaft sind uns ein zentrales Anliegen. Im gemeinsamen Bil- dungs- und Erziehungsprozess fördern wir bei den Schülerinnen und Schülern Eigenverapt- wortung, Verantwortungsgefühl und Zivilcou­ rage. Dabei geht es uns um Einstellungen, die sich im Alltag bewähren müssen, wobei die Schule auf den Freizejtbereich nur sehr be­ dingt Einfluss nehmen kann. Beim Anschlag in Triesen handelt es sich um einen bisher un­ vorstellbaren Einzelfall. Die Verhinderung, solcher Entwicklungen ist eine gesellschaftli­ che Herausforderung. Altersgerechte und um­ fassende Präventions-Massnahmen sind auf - allen Ebenen notwendig. Wir wollen an unse­ rer Schule einen aktiven Beitrag leisten, sind dabei aber ganz besonders auf die Mitwirkung der Eltern und Unterstützung durch Fachper­ sonen und Behörden angewiesen. Wir bedauern, dass in den Medien durch teilweise missverständliche Informationen, und Vermutungen verschiedene Gerüchte, Spekulationen und auch Verharmlosungen ge­ fördert wurden, die der Aufklärung der Situa­ tion und der dringend notwendigen Aufarbei­ tung der Gewaltanwendung nicht gerecht wer­ den. Es muss auch ein Anliegen verantwor­ tungsvoller Medien sein, die Einsieht in unse­ re Rechtsordnung und das Unrechtsempfin- den zu fördern. Im gegenwärtig laufenden Verfahren müssen alle Betroffenen einbezo­ gen werden. Nur so können die richtigen Schlussfolgerungen und die erforderlichen Straf-Massnähmen getroffen werden. Die Beschäftigung mit dem Thema «Ge­ walt», aber auch der veranwortungsvolle Um­ gang mit dem Internet sind am Gymnasium wichtige Anliegen. Im Rahmen des Lehrplans und unter Berücksichtigung aktueller Infor­ mationen setzen sich die Schülerinnen und Schüler im Unterricht zahlreicher Fachberei­ che mit Ursachen und Auswirkungen von ver­ schiedenen Formen der Gewalt auseinander. Die Medienerziehung spielt in diesem Zu­ sammenhang eine wichtige Rolle. Inden letzten Jahren wieauch im laufenden Schuljahr beschäftigten sich einzelne Schüle­ rinnen 
und Schüler mit Unterstützung von Lehrpersonen in der Projektwoche und im Rahmen von Facharbeiten intensiv mit den Themen Aggression und Gewalt. Auch der : Vorstand der Elternvereinigung hat sich mehr­ fach für Gewaltprävention eingesetzt und ent­ sprechende 
Informationen gefördert und ge­ fordert. Beim Aufbau eines sozialpädagogi­ schen Netzes am LG und in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden bemühen wir uns um geeignete Formen der Konfliktlösung unter Einbezug 
aller Beteiligten. Der Vorfall in Triesen und die Ergebnisse der polizeilichen Abklärungen machen uns bewusst, dass trotz vielfältiger Bemühungen ein solcher Einzelfall nicht verhindert werden kann. Es bleibt eine ständige Aufgabe aller Verantwortlichen,. sich mit solchen gesell­ schaftlichen Prozessen auseinander zu setzen und Fehlentwicklungen entgegenzuwirken. Rektorat des LG: Josef Biedermann, Eugen Nägele und Christian Marti . 
Verkehrszukunft - wir haben keine Wahl! Die Luftbelastung in Liechtenstein ist landesweit bedenklich hoch und erreicht zum Teil städtisches Ni-' veau. So werden die Grenzwerte als Jahresmittel für das Atemgift Stickstoffdioxid an mehreren Messstellen massiv überschritten. Durch die Flächenwirkung der Schadstoffausbreitung werden auch im relativ verkehrsarmen «Wohn­ dorf» Schellenberg 75 % des zuläs­ sigen Grenzwertes erreicht. Die in unserem letzten Forums­ beitrag erwähnte, besonders hohe Luftbelastung in Schaanwald, ver­ gleichbar mit der Bärenkreuzung in Feldkirch, wird von der Regierung als Extremsituation dargestellt und mit dem ungünstigen Standort der Messstelle und dem «Stop-and- Go»-Verkehr erklärt. Unerwähnt bleibt jedoch die Tatsache, dass die einreisenden LKWs diese Mess­ stelle gar nicht passieren, da sie hinter dem Zollgebäude verkehren. Eine sogenannte Extremsituation liegt ebenfalls bei der Bärenkreu­ zung in Feldkirch vor. Dort herrscht auch «Stop-and-Go»-Ver- kehr und die Messstelle befindet sich windgeschützt in unmittel­ barer Nähe der Kreuzung. Die Überschreitungen der Grenzwerte zwang die Exekutive in Feldkirch, umgehend Massnahmen zur Re­ duktion der Schadstoffbelastung zu ergreifen. Sie bestellte letztes Jahr eine Arbeitsgruppe mit der Aufga­ be, die Belastung an der Bären­ kreuzung um 15 % zu reduzieren. Die notwendigen' Schritte zur Schadstoffreduktion wurden kon­ kret beschlossen und sind in Um­ setzung. Klaren Handlungsbedarf stellt auch unsere Regierung fest. Anstatt ebenfalls kurzfristig wirksame Massnahmen umzusetzen, verweist die Regierung auf die künftig Ver­ besserte Motorentechnik und stellt neu ein Gesamtverkehrskonzept in Aussicht. 
Zum Thema Motorentechnik Trotz mehreren Verschärfungen der Abgasgrenzwerte für Motoren in den vergangenen Jahren wurde an den Messstellen keine nennens­ werte Verbesserung der Luftqua­ lität erreicht. Gemäss Aussagen vpn Dr. Thudium, von ökoscience. Chur anlässlich einer Bürgerinfor­ mation der Stadt Feldkirch, werden bessere Motoren nichtgenügen, um die Schadstoffbelastung auf die ge-. setzlichen Grenzwerte zu senken. Zum Thema Gesamtverkehrskonzept Neu und erfreulich isi die Aussa­ ge, dass die zukünftige Verkehrsdis­ kussion auf der Basis eines Gesamt- verkehrskonzeptes weiter geführt wird, in dem alle Aspekte betrachtet werden sollen. Verantwortbar sind nur Verkehrslösungen, die. zu einer Reduktion dep Schadstoffbelastung führen; dies deshalb, da heute be­ reits die Grenzwerte überschritten werden und. ausserdem im Gesetz massive Redüktionsziele (z.B. Stickstoffdioxid -41%! bis 2010 im Vergleich zu 1990) verbindlich "fest­ gelegt sind. Ein krasser Widerspruch ist jedoch, wenn zwischenzeitlich von einem Gesamtverkehrskonzept gesprochen wird, aber in der Rea­ lität die Planung der Nordumfah- rung Schaan vorangetrieben wird. Diesef diskutierte Strassenbau, als Industriezubringer verharmlost, ist bereits als Teilstück der Transitspan­ ge der beiden Autobahnen im Stras- senplan der Asfinag eingezeichnet (Österreichische Autobahnen- und Schnellstrassen-Finanzierungs-Ak- tiengesellschaft: 
Broschüre «A14- Rheintal-Autobahn» 12/2003). Die­ se Nordumfahrung würde zu über- proportionalem Verkehrswachstum und in der Folge zu weiteren Stras- senbauten führen. Die massiven Ver­ kehrssteigerungen 
sowie die noch höheren Schadstoffbelastungen durch den Bau von Umfahrungs- strassen bestätigt die aktuelle Mach­ barkeitsstudie der Regierung. Zu­ dem untergräbt die Diskussion über TODESANZEIGE Du siehst den Garten nicht mehr grünen, in dem du so froh geschafft. Du siehst die Blumen nicht mehr blühen, weil der \ Tod dir nahm die Kraft. Unsere liebe Alma Banzer 22. Februar 1927 — 10. November 2004 i ' ist heute nach kurzer Krankheit, versehen mit den hl. Sakramenten, von uns gegangen. Wir werden sie "sehr vermissen. THesen, 10. November 2004 In stiller Trauer: Venvandte Patenkinder Freunde und 
Bekannte Die liebe Verstorbene ist in der Fricdhofskapelle aufgebahrt. Wir gedenken der Verstorbenen am Donnerstag und Freitag in den Abend­ messen jeweils um 19.00 Uhr. Der Trauergottesdienst mit anschliessender Verabschiedung findet am Samstag, 13. November 2004 um 9.30 Uhr In der Pfarrkirche in Triesen statt. Traucradressc: Gerda Büchel, Sandhüslcrwcg 3,9495 Triesen 
die Nordumfahrung Schaan Liech­ tensteins Argumentation gegen den Letzetunnel. Die Südumfahrung Feldkirch und die Nordumfahrung Schaan wären gleichermassen Schlüsselstellen für die Transitroute zwischen den Autobahnen Öster­ reichs lind der Schweiz. Das Ver­ kehrsaufkommen wäre dann von Liechtenstein praktisch nicht mehr zu beeinflussen. • In den heute noch wenig mit Schadstoff belasteten Wohngegen­ den würden mit der Entscheidung für eine Verkehrslösung durch Strassenbau die Grenzwerte künf­ tig ebenfalls überschritten sein. Da­ zu Charles Kettering: «Wir alle sollten uns um unsere Zukunft sor­ gen, denn wir werden den Rest un­ seres Lebens dort verbringen.» Weitere Informationen zu Ver­ kehr urtd Gesundheit finden Sie un­ ter   www.transitstrassen.li . Arbeitsgruppe Verkehrsproblem Liechtensteiner Unterland Rainer Batliner, Schaanwald Bruno Meier, Mauren «Das Geschäft mit der Angst» Am Dienstag war in beiden Landes­ zeitungen ein Beitrag von Stefan Kern vom Forum Mobil zu lesen. Als kritischer Handybenutzer ist mir der Beitrag sauer aufgestossen, weil er im Ton und Inhalt Klaus Schädler und VGM unter der Gürtellinie an­ greift. Damit fühle ich mich in mei­ nen grossen Bedenken gegenüber dem masslosen Ausbau des Mobil­funks 
auch angegriffen und über­ haupt nicht ernst genommen. Nicht nur mir fällt auf, dass die Wissenschaftlichkeit von Untersu­ chungen bezüglich den gesund­ heitsgefährdenden Strahlen von Mobilfunksendemasten von Unter­ nehmen aus dem Telekommunika­ tionsbereich immer wieder ange­ zweifelt wird. Aber wenn ich z.B. von einer Untersuchung im Publik- Forum vom 10. September 2004 le­ se, dann frage ich mich, was daran unwissenschaftlich sein soll. Darin wird berichtet, dass fünf Hausärzte aus dem Städtchen Naila in Ober­ franken eine Studie erstellt haben. «Dazu analysierten sie ihre Patieri- tenakten und teilten rund 1000 Pa­ tienten in zwei Gruppen ein: Die ers­ te wohnte 
innerhalb des Umkreises von 400 Metern um.die Sendeanla­ ge auf der Frankenhalle mitten in Naila, die zweite weiter entfernt. Die Mediziner stellten fest, dass seit Einrichtung des Senders 1993 im Innenbereich das relative Risiko, neu an Krebs zu erkranken, doppelt so hoch - und zwischen 1999 und 2004 sogar dreifach so hoch war wie für die Patienten, die ausserhalb wohnte ... Die Nailaer Ärzte seien - in Erwartung der methodischen Kritik durch die Mobilfunklobby - sehr auf die Absicherung ihrer Be­ funde bedacht gewesen.» Und: Die Patienten wussten nichts von den Studien, so konnten die Ärzte völlig unabhängig vorgehen.» Die erfreu­ liche Reaktion des Stadtrates auf diese Studie war, dass sie den Ausbau eines weiteren Senders ab­ lehnten. Robert Büchel-Thalrhaier, Schellenberg DANKSAGUNG Herzlichen Dank für die vielen Zeichen der Wertschätzung und An­ teilnahme beim Abschied von unseren Eltern Elsbeth Lehmann-Tscharner Paul Lehmann-Tscharner Besonders danken wir Herrn Pfarrer Hans Jaquemar für die einfühl­ same Begleitung und die würdevoll gestalteten Abschiedsgottesdiens- te und Urnenbeisetzungen. Danken möchten wir auch allen, die von unseren Eltern auf dem Friedhof Abschied genommen haben sowie al­ len, die den Verstorbenen in ihren langen Leben mit Güte und Freund­ schaft begegnet sind. Ein herzliches «Vcrgelts Gott» für die vielen Beileidsbezeugungen, den schönen Blumenschmuck, die Spenden für späteren Grabschmuck und Zuwendungen an wohltätige Institutionen. Rofenberg-Eschen, im November 2004 Die TYauerfamilien DANKSAGUNG Für die tröstenden Worte und Zeilen beim Heimgang von Bernhard Lehmann danken wir allen herzlich. Besonders danken wir allen Freunden und Bekannten von Bernhard, die ihn in Freundschaft und Liebe ein Stück auf seinem Weg begleitet haben. Schaan/Eschen, im November 2004 Die Trauerfamilien
	        

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