Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

FREITAG, 6. FEBRUAR 2004 
bu£?I-SPORT STREITFRAGE KUNSTRASEN FORMEL-1-BOSSE IM CLINCH 
15 KOMMENTAR Kunstrasen- respektive Allwetterplätze gibt es seit rund zwanzig Jahren* im Moment ist die dritte Generation,im Einsatz. Der Bedarf ist da, Tendenz steigend, für die Hersteller eröffnet sich hier ein lukrativer Markt. In Ruggell wurde das Kunstrasenfeld vor zwei Jahren fertiggestellt, in zwei Jahren wird im Sportpark Eschen/Mauren ein noch grösse­ res Rasenfeld (105 x 64 Meter) zur Verfü­ gung stehen, in Vaduz und Balzers sind wei-  ä tere Allwetterpliitze in Planung. Und über die UEFA läuft derzeit eine Testphase, unter anderem dient im Stadion von Austria Salz­ burg ein Kunstrasen als Unterlage. Je nach Stellenwert Grundsiitzlich sollten diese Allwetterplät­ ze vor allem in den so genannten Übergangs­ zeiten, sprich März/April und Oktober/No­ vember als Ausweichmöglichkeit dienen, um so die Rasenplätze zu schonen. In den Monaten Januar/Februar wurde früher noch vermehrt in den Hallen trainiert und die Pro­ fiteams flogen zum Trainingslager in südli­ che Gefilde, wie sie es heute noch tun. Zwischenzeitlich kann die dritte Genera­ tion dieser Kunstrasenfelder mit entspre­ chenden maschinellen Mitteln vom Schnee befreit werden, eine Rasenheizung ist übri­ gens bei uns von Gesetzes wegen verboten. So böte sich für den Spitzcnfussball die Möglichkeit, auch hierzulande trotz Schnee Vörbereitungsspiele 
durchzuführen. Doch eine solche Schneeräumung ist mit Perso­ nalaufwand und Kosten verbunden und die politischen Gemeinden als Besitzer dieser Anlagen sind zumindest in der Schweiz und bei uns offensichtlich (noch) nicht bereit, diese Kosten zu übernehmen. Es ist zweifel­ los eine Frage der Verhältnismässigkeit und des Stellenwerts solcher Einsätze und somit letztlich eine (sport)politische Entschei­ dung. Rainer Ospelt FUSSBALL Wils Hauptsponsor steigt aus Der FC Wil verliert auf Ende Saison seinen \ Prcmiumsponsor, der den Verein jährlich mit 140 000 Franken unterstützte. Sponsor ^ Rolf-Peter Zehnder von der gleichnamigen Aktiengesellschaft und Herausgeber der : «Wiler Nachrichten» wäre gemäss «St. Gill- 1 ler Tagblatt» nicht unglücklich, wenn sein Schriftzug ab sofort nicht mehr auf den , Rücken der Wiler Spieler stehen würde. Die ! Schlagzeilen der vergangenen Wochen sei i kontraproduktiv gewesen. Kein Freipass für Yakin Hakan Yakin kann sein Bundesliga-Debüt ' mit dem VfB Stuttgart für Sonntag noch nicht einplanen. Für das Spiel bei Schtuss- - f licht Hertha Berlin gibt Trainer Felix Magath ; dem Schweizer keinen Freipass: «Dass er zu • den ersten Elf gehört, muss nicht zwangslüu- fig sein. Jemand, der fürs Offensivspiel vor- < gesehen ist, muss richtig eingebaut werden.» i Meyer erfolgreich operiert Der Schweizer Internationale Remo Meyer < hat einen arthroskopischen Eingriff gut überstanden. Dein Verteidiger von 1860 München wurde entzündetes Gewebe am , Kniegelenk entfernt. Meyer kann in 14 Ta- 
 : gen wieder mit dem Training beginnen. \ Verein plant Fusion FCZ/GC Ein Verein unabhängiger Fussballfreunde setzt sich seit gestern unter dem Namen «Zu- | rieh United» für den Zusammenschluss der beiden Zürcher Super-League-Vereine < Grasshopper-Club Zürich und FC Zürich 1 ein. Der Verein will Lösungen für die - laut : eigener Aussage — missliche Situation der ; beiden Stadtklubs finden und sie im Hinblick < auf das neue Stadion Zürich wieder rentabel I und sportlich attraktiv 
machen. Projektleiter j Alain Gozzer hat bereits eine eigene Home­ page aufgeschaltet, ein Signet kreiert und Idee für ein gemeinsames Dress präsentiert. 
Schaufeln vor Tschutten Die Räumung des Kunstrasens in Ruggell ist Sache des Fussballclubs SCHAAN - Fünfzig Holz-Schau- feln hat der FC Ruggell ange­ schafft. Liegt auf dem einzigen Kunstrasenfeld im Land Schnee, muss zuerst geschaufelt wer­ den, damit die Tschutter/-innen den Bali treten können. «Rainer Ospel t Die Gemeinde stellt zwar die Infra­ struktur zur Verfügung - der Kunst­ rasenplatz mit Beleuchtung und Umzäunung kostete knapp eine Million Franken - aber mit der Räumung hat sie gemäss Vereinba­ rung mit dem Fussballclub nichts zu tun und .stellt deshalb auch keine speziellen Geräte zur Verfügung. Für Peter Büchel vom Gemeinde- Baubüro gibt es dafür verschiedene Argumente: 
«Zum einen gibt es keine Garantie, dass bei einer ma>- schinellen Räumung keine Schäden entstehen. Zum andern stellt sich die Frage der Verhältnismässigkeit. Ist 
so ein Aufwand sinnvoll zum Beispiel im Vergleich zu anderen Dorfvereinen. Oder wären generell diese 
Kosten für den Breitensport zu rechtfertigen.» Die Nachfrage ist da Gerade in den Monaten Januar/Februar ist die Nachfrage zweifellos da, wenn auf den Fuss­ ballfeldern'noch. Schnee liegt. Für Clubs der höheren Ligen beginnt die Meisterschaft immer früher, be­ reits Mitte bis Ende Februar und auch die Landesauswahlen möch­ ten Traiqingseinheiten und Spiele draussen absolvieren. Das geht. Richtung Spitzensport. Für den'FC Ruggell als 4. Liga-Verein gelten sicherlich andere Massstäbc, aber sie sind eben im Moment die einzi­ gen Anbieter. Der so genante Win­ tercup mit acht Mannschaften und total acht Spielen startet am 28. Feb­ ruar. Der nächste Kunstrasenplatz entsteht in Eschen/Mauren und in Vaduz laufen erheut Planungen. Der FC Ruggell und die Landes­ auswahlen nutzen das Kunstrasen­ feld in Ruggell übrigens gratis, Ex­ terne zahlen pro Spiel oder 
Trai-Wenn 
unsere Kicker auf dem einzigen Kunstrasenfeld im Land (Ruggell) spielen wollen, heisst es: zuerst mit Holzschaufeln den Platz räumen. ningscinhcit 200 Franken, bei fünf Einheiten gibt's eine gratis. Was machen die Nachbarn? Der FC St. Gallen trainiert unter anderem auf dem Kunstrasen in Steinach und dieser wird laut Herr Wüst von der Gemeindeverwaltung überhaupt nicht geräumt, auch nicht mit Schaufeln, um den Flor d.h. die Kunststofffäden nicht zu beschädigen. ;.Und im Gründen­ moos (zwei Plätze) wurde laut Herr Blicheler vom Gartenbauamt der Stadt St. Gallen nur letzten Winter einmal geräumt. Aber bei einer Flä­ che von 15 000 m: sei dies ein zu grosser Aufwand respektive mit zu grossen Kosten verbunden. Auch in Aegeri im Kanton Zug wurde vor zwei Jahren ein Kunstrasen der so genannten dritten Generation mit Granulat als Unterlage erstellt. Und 
hier gilt gemäss Volksblatt-Nach­ frage beim Spiko-Chef des FC Ae­ geri dieselbe Vereinbarung wie in Ruggell. Die Gemeinde räumt nicht, der Verein kann mit Holz­ schaufeln räumen. Im vorarlberge- rischen Lauterach, wohin der FC Vaduz vorletzte Woche kurzfristig auswich, wurde mit einem Geh­ steig-Traktor geräumt, wie Herr Knoll von der Sportbau Walser in Altach bestätigte. Allerdings han­ delt es sich hier um einen Kunstra­ sen der zweiten Generation mit ei­ ner anderen Unterlage. Technisch machbar Einer der Anbieter von Kunstra­ sen ist die Finna Haffa in Schaff­ hausen, die auch den Platz in Rug­ gell erstellte. Laut Herr Imhof von der Firma Haffa ist die Räumung mit Fräsen und einem seitlich fah- i 
Machtkampf der F1-Titanen Ecclestone und Mosley streiten um die Formel-1-Zukunft Rennkalender. «Wenn man das mit den 18 Rennen einmal macht, kön­ nen alle damit leben. Aber das soll­ te nicht zur Gewohnheit werden». «Europa hat keinerlei Chancen» Einig sind sich die Formcl-1- Bosse nur in einer Sache: Europa hat im Rennkalender der Zukunft sehr schlechte Karten. Während Ecclestone, dessen Karriere als Autoverkäufer begann, Europa vor­ aussagte «bald auf das Niveau der Dritten Welt zu sinken.» «Europa hat», so Ecclestone «keinerlei Chancen.» Auch Mosley hat die Sargnägel für diverse euro­ päische Rennen 
bereits in der Ta­ sche. Für den Briten ist es «sehr wahrscheinlich», dass die Formel 1 der EU den Rücken kehrt. Selbst ein Abwandern der Teams hält Mosley im BBC-Interview für denkbar: «Es gibt Länder ausser­ halb der EU, die den Teams anbie­ ten könnten, ihnen die Möglichkei­ ten zu bieten, die sie brauchen.» «Das ist sogar ganz leicht vorstell­ bar, dass dies passiert. Die FIA hat 120 Mitgliedsländer und es wäre uns ganz egal, wenn ein Formel-1-Team umziehen möchte», sorgt Mosley für eine Drohgebärde Richtung EU. 
renden Dumper für die Abfuhr technisch machbar. Natürlich ist die Räumung umso schwieriger, desto höher die Schneeschicht. Zu beachten sei auch die Bodentenipe- ratur. Aber auch er verweist natür­ lich auf die Kosten respektive die Betriebskalkulation. Das Wetter lässt sich nicht einkalkulieren. Nach einer Räumung kann nicht ei­ ne gewisse Anzahl Spiel- oder Trai­ ningseinheiten kalkuliert werden, In Vaduz beschäftigt sich erneut ei­ ne Kommission mit dem Thema Kunstrasen. Harald Gassner vom Baubüro hat sich in der Schweiz umgesehen und letztes Jahr auch anr 1. Kongress in Basel teilgenom­ men, der sich mit diesem Thema auseinandersetzte. Gemäss Gassner wäre in Vaduz die Anschaffung ei­ ner entsprechenden Schneefräse vorgesehen. TENNIS Fl-Zampano Bernle Ecclestone und FIA-Präsident Max Mosley streiten sich über die Anzahl der Formel-1-Rennen. LONDON - Es kracht hinter den Formel-1-Kulissen. Bernte Ec­ clestone und Max Mosley haben sich mächtig In den Haaren. Das Streitobjekt der beiden For­ mel-1-Titanen ist die Anzahl der Rennen, die die Königsklasse in Zukunft ausrichten soll. Mit seinem Vorschlag, den Renn­ kalender auf 20 WM-Läufe auszu­ weiten, war FOA-Präsident Eccel-stone 
vor kurzem vorgeprescht. Mosley will das so nicht stehen las­ sen. «Langfristig würden wir gerne 16 Rennen pro Saison sehen», kon­ tert der Brite und zweifelt an Ecclestones Ansinnen: «Es ist frag­ würdig, ob 20 Grands Prix über­ haupt sinnvoll sind.» i Auch bei den Team-Bossen stösst Ecclestones Forderung auf wenig Gegenliebe. Peter Sauber ist nicht glücklich über einen aufgeblähten 
Roger Federer im zweiten Spiel Rumäniens Nujnmer 1 Andrei Pavel (ATP 53) und Michel Kra- tochvil (ATP 147) eröffnen am Freitagmittag in Bukarest den Davis-Cup-Achtelfinal Rumä­ nien - Schweiz. Roger Federer (ATP 1) spielt anschliessend ge­ gen Victor Hanescu (ATP. 72). Die Partie von Michel Kratoch- vil gegen den um 94 Plätze bes­ ser klassierten Andrei Pavel ist zweifellos das erste Sehl,üssöl- spiel.; Ein. Sieg des Berners könnte für die Schweiz früh die Weichen auf Sieg stellen. Davis Cup. 
Rumänien - Schwdi 
V. i (Halte/Sand). Auslosung, Freitag (12.00 Uhr Schwelm Zell): Andrei Pavel - MM*) Kra- tochvil, onjchlicssend Victor Hanescu - Roger Federcr. 
Samstag (14.00): Pavcl(Gabriel IVifti - Yvts Allegro/Fcdercr. - 
Sonntag (12.00): Pavel - Bedercr. Hanescu - Kratochvil.
	        

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