Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

r . DONNERSTAG, 4. NOVEMBER 2004 
VOLKS BLATT 
KURZEINSATZ VON MARIO FRICK STRELLER ARBEITET AM COMEBACK 
20 FUSSBALL Werder auf Rehhagel sauer Die Verantwortlichen des deutschen Meis­ ters Werder Bremen haben Otto Rehha­ gels (Bild) Forde­ rung nach einem Ver­ einswechsel des grie­ chischen Stürmers Angelos Cbaristeas abgelehnt und sind verärgert über ihren ehemaligen Trainer. «Für uns steht ein Wechsel erst einmal nicht zur Diskus­ sion», meinte Werder-Trainer Thomas Schaaf in Richtung des griechischen Team­ chefs. «Wir haben ein schweres Programm, deshalb ist es wichtig, dass man gute Leute hat.» Angelos Charisteas, im EM-Finale Goldtorschütze der Griechen, ist bei Werder Bremen nur Ersatzspieler und hat sich darü­ ber bereits mehrfach beklagt. Schaaf kündig­ te zudem ein Gespräch mit seinem früheren Coach an: «Ich habe gehört, dass er nächste Woche nach Berlin kommt, da werden; wir uns sicherlich darüber unterhalten.» Rehha­ gel, der als Nationaltrainer mit Griechenland Europameister wurde, hatte am Rande der Auslosung zum Confederations Cup 2005 gesagt: «So geht das nicht weiter. Angelos muss auf Dauer mehr spielen. Er muss seine Situation, ändern und eine Mannschaft fin­ den, in der er gesetzt ist — und das schon in der Winterpause.» (id) Advocaat Gladbach-Trainer Borussia Mönchengladbach hat knapp eine Woche nach der Entlassung von Holger Fach einen neuen Trainer verpflichtet. Der Holländer Dick Advocaat (57) unterschrieb mit dem fünffachen deutschen Meister einen Vertrag bis 2007. (si) 
«Dicke Luft» bei Tertiana Ternana-Trainer Brini im Schussfeld der Kritik - Mario Frick lange auf der Bank TERNI - Mario Frick Kam am Montag im Derby Temana 
gegen Perugia nur zu einem Teilein­ satz. Drainer Fabio Brini musste dafür harsche Kritik von den Medien und von den Fans ein­ stecken und wurde für die OS- Niederlage verantwortlich ge­ macht Das Volksblatt war vor Ort und unterhielt sich nach dem Spiel mit dem Temana-ltalner. »Fabio Cortia, Tem l  ' UEFA-CUP 1 GrnpOCTupItle. 
2. Runde.Hralerolden 
• 5',,;^ * Gruppe 
A: • 20.30 Heait of Midlodiian - Schalke 04 • 21.00 Fercncvaros Budapest - Feyenoord Rotterdam 1. Fcycnoonl Rotterdam . 2. Bösel,: - 3. Schalke 0» 
1 1 1 
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1 • 1 1:1 '4. Fercnevaras Budapest 5. Heart of Midlothian . " 
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0:0 0:3 
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B: ^ 19.00 Pinna - Stcaua Bukamt• • ; 19J0Beslktai Istanbul - Athlctic Bilbao I.Athletic Bilbao Steaua Bukarest 3. Besiktas Istanbul 
1 1 0 
2:0 2:0 0:0 
3 3 0 4. Pairoa Standard Lattich 
1 1 
0:2 0:2 
0 0 . Gruppe C: 19.15 Ulrcchl - Dnjepr Dnjepropetrowsk 20.45 Austria Wien-Real Saragossa ' 1. Real Saragossa 2. Dnjepr Dnjepropetrowsk 3. Austria Wien . 
1 1 0 
2.0 3:2 0:0 
• 3 3 _0 4. BrOgge •.•••'5, Utrecht 
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2:3 0:2 
0 0 Gruppe 
D: 20 JO Newcasde United - Dynamo HAU 22.15 Spotting Lissabon-Panionios Athen t.Sochaux . 2. Ncwcaiüc United 3. Spotting Lissabon 
1 1 • 0 
2:0 1.-0 0:0 
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0 0 Gruppe E: 19.00 Partizan Belgrad -Egileo Athen 21.00 Middlcibrough - Lazio Rom \ 1.Middlesbrough • . • • 2. VillaiTeal ; 
3. Lazio Rom 
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0 0 GruppeF: 18.45.CrazerAK -Amica Wronkl ' 21.15 AlknuaivAwene 
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0 -*0 Gruppe G: 18.15 VfB Stuttgart- Benflca Uuabo 1&30 Dinamo Zagreb-Bcvercn 
n . I. VfB Stuttgart 2. Benfic» lJ»»ahon - 3. Dinamo Zagreb V 
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Hi 20.45 Lille - Zenit St Fctcnborg 21 JO FC Sevilla-Alemannia Aachen 
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Das Umbrer Derby hatte es in sich. Schon vier Stunden vor dem Spiel wurde das Stadion Liberati in Terni Von den Fans belagert. In den loka­ len Zeitungen wurde von einem grossen Medieninteresse berichtet. Für acht deutsche und die «wich­ tigste Sportzeitung von Liechten­ stein (Volksblatt)» seien Akkredi­ tierungen ausgestellt worden. Ein grosses Fussballfest wurde erwartet. Überschattet wurde dieses Fest ein-, mal mehr von einigen Hooligans, die vor, während und nach dem Spiel zahlreiche Gewalttaten verübten. So wurde der Mannschaftsbus von Perugia, der zwei Stunden vor dem Spiel eintraf, mit Steinen be­ worfen. Sämtliche Scheiben gingen zu Bruch. Und nach der Partie (Temana verlor 0:2) spielten sich rund um das Stadion kricgsähnliche Zustände ab. Hunderte von Terna- na-Fans und 500 Sicherheitsleute lieferten sich eine handfeste Stras- senschlacht, bei der es 21 Verletzte (darunter 15 Polizisten) gab. Für die Ternana-Verantwortlichen nichts Neues, denn der Ternana- Ultra-Block (Freak-Brothers) ist als «ehr aggressive Fangruppe^be» knnnt., «Das ist nach, jedem SpieC so»,"bemerkte Liechtensteins Te­ amstürmer Mario Frick, der auf ei­ nen «günstigen» Moment wartete, um das Stadion zu verlassen. Enttäuschter Trainer Nach dem Schlusspfiff wirkte Ternana-Trainer Fabio Brini sicht­ lich enttäuscht. Er musste sich an der anschliessenden Pressekonfe­ renz den bohrenden Fragen der Journalisten stellen. Und immer wieder tauchte die Frage auf, wa­ rum Frick und Jimenez - sie kamen 
Lange Gesichter auf der Temana-Bank. Mario Frick (rechts) musste Uber eine Stunde warten, ehe er ran durfte. beide erst .in der 66. Minute beim Stand von 0:2 - nicht von Beginn an zum Einsatz gelangten. Jene zwei Spieler, die zuletzt für die Sie­ ge von Temana sorgten. Frick als Vorbereiter und Jimenez als Voll­ strecker. Die Antwort von Brini lautete, dass beide Spieler noch nicht die Kraft hätten, «über 90 Mi­ nuten zu gehen». ' Eines blieb den vielen Journalis­ ten jedoch verborgen und hätte wohl eine ganze Lawine von Fra­ gen und Polemiken ausgelöst. Ma­ rio Frick, den nichts mehr auf der ErsatzbanR hielt, drängte sich nach dem 0:2 für seine Einwechslung unmissverständlich auf. «Ich habe das Trikot übergestreift, bin zur Mittellinie gelaufen und habe. so signalisiert, dass ich rein will. Ich musste natürlich den entsprechen­ den Kommentar des Trainers ein­ stecken», erzählte Frick. Mit seiner Aktion bewirkte der Balzner, dass 
Trainer Brini gleich auch Jimenez ins Spiel brachte. Das Spiel von Ternana bekam dadurch nochmals Auftrieb, doch zu mehr reichte es für einmal nicht. Ein Gazzetta-Journalist bemerkte gegenüber dem Volksbiatt, dass Brini wohl sehr viel Respekt vor der mächtigen Vieri-Lobby habe. Nur so sei es erklärbar, dass Stür­ mer Max Vieri (der kleine Bruder von Inters Christian Vieri) nach den bisherigen Leistungen noch in der Stammclf von Ternana stehe. Rauswurf war ein Fehler • Gegenüber dem Volksblatt nahm Brini Stellung zur Reintegration von Frick (wegen Meinungsver­ schiedenheiten bei Vertragsver- handlungen wurden acht Spieler - unter ihnen Frick und Jimenez - in der Vorbereitungszeil aus dem Team geworfen). «Solche Spieler wie Frick gehören einfach in das «Drehte mich im Kreis» Marco Strellers Fortschritte auf dem Weg zurück STUTTGART - Ende Mai, wenige Tage vor dem Start zur EM/er­ lebte Marco Streller den schlimmsten Moment seiner Karriere. Fünf Monate nach sei­ nem Schien- und Wadenbein- bruch hat der 23-Jährige Stür­ mer des VfB Stuttgart wieder Mut gefasst und will Anfang Dezember ins Teamtraining zu­ rückkehren. «Sven Schoct i  • • • Dem Schock an jenem verhängnis­ vollen Pfingstsonntag auf dem Sportplatz in Freienbach, als Strel­ ler sich nach einem Zweikampf mit Nationalmannschafts-Kollege Mar­ co ZwySsig vor Schmerzen am Bo­ den wand, folgten die Phase der Be­ sinnung, die mühsame Zeit der quä­ lenden Fragen, flie Periode der Un- gewissheit. Der Verarbeitungspro- zess ist längst nicht abgeschlossen, das weiss Streller genau: «Ich darf nichts erzwingen. Es muss mir im­ mer wieder bewusst werden, dass das eine sehr schwere Verletzung war.» Körperliche Rückschläge. 
wie er sie im September hinnehmen musste, sind nie ausgeschlossen. «Damals drehte ich mich im Kreis. Daran hatte ich zu beissen.» «Es geht vorwärts» Der ihm eigene Optimismus ist Streller selbst in heiklen Momen­ ten nicht abhanden gekommen. «Die Ärzte sagten mir, dass ich zu 99,9 Prozent gesund werde. Die 0,1 Prozent blende ich aus. Anders geht es ja auch nicht.» Das Karus­ sell dreht sich nicht mehr, der Still­ stand wich weiteren Fortschritten. Seit bald einer Woche darf Streller zweimal täglich 25-minütige Lauf­ einheiten absolvieren und kann beschwerdefrei; Treppensprünge machen. Sogar ein paar BallUbun- gen lägen wieder drin. «Es geht vorwärts. Das tut meiner Psyche gut.» Streller redet von einem Rie­ sensprung. Er wähnt sich über dem Berg und hat sich ein ehrgeiziges Nahziel gesetzt: «Anfang Dezem­ ber will ich wieder voll mit dem Team trainieren.» Noch trennen ihn unzählige Stunden beim Therapeuten von der *4! 
Arbeit mit der Mannschaft. Er müsse zuerst die ganzen Laufme- chanismen wieder finden. «Ich muss mir die einfachsten Dinge neu einprägen», wie er es formu­ liert. Dass ihn das Stuttgarter Um­ feld auf dem langen Weg zurück bislang derart gut unterstützt hat, schützt Streller unerhört. Vom Platz­ wart bis zum Präsidenten stünden alle hinter ihm. Manch ein Wort der Aufmunterung kam von den Team- koljegen. «Und Matthias Sammer Hess mich spüren, dass er auf mich setzen wird. Er hat immer wieder nachgefragt, wie es mir geht.» Die teils starken Auftritte der Stuttgarter in der Vorrunde sind für Streller einerseits eine Motiva­ tionshilfe, zum andern der Nach- wieis dafür, «dass hier alle am glei­ chen Strick ziehen und im neuen Jahr viel möglich ist.» Er selber will nach der Winterpause auf dem Feld einen beträchtlichen Teil zum Erfolg beitragen. Schliesslich habe er den VfB einiges gekostet. «Die Stuttgarter haben Hoffnungen in mich gesetzt, und die will ich so rasch als möglich erfüllen.» I. 
Team. Es war ein Fehler, ihn zu entfernen. Frick ist ein Spieler, der eine Partie entscheiden kann», kri­ tisierte Brini das Vorgehen der Clubführung. «Die Saison ist aber noch lange. Ich bin überzeugt, dass . Frick eine wichtige Rolle überneh­ men wird in diesem Team. Aber noch reicht seine Kraft nicht für 90 Minuten», bemerkte Ternanas um­ strittener Trainer beinahe schon ge- bctsmühlenartig. Angesprochen auf die Leistun­ gen von Frick im Nationaltcam von Liechtenstein (2:2-Remis gegen Portugal und 4:0-Sieg gegen Lu­ xemburg), wo der Balzner über 90 Minuten eine vorbildliche Leistung ablegte, signalisierte Brini, dass er wenige Informationen darüber be­ sitze. «Frick und Jimenez waren in den letzten zwei Spielen mit ihren Teilcinsätzcn entscheidend! Heute gelang dies für einmal nicht», be­ merkte er abschliessend. FUSSBALL Kaiserslautern mit 6,9 Millionen Euro Verlust Der 1. FC Kaiserslautem hat im vergangenen Bilanzjahr 6,9 Millionen Euro Verlust ge­ macht, rund 3,2 Millionen Euro weniger als befürchtet. Ange­ sichts des auf 572 000 Euro ge­ schrumpften Eigenkapitals be­ nötigt der Bundesligist jedoch dringend zusätzliches Geld, um seine Existenz im Profi-Fussball zu sichern. Die Lizenzspielerab­ teilung soll deshalb im Frühjahr 2005 ausgegliedert und in eine Aktiengesellschaft umgewan­ delt werden. Ein Börsengang ist beim 1. FC Kaiserslautern nicht geplant; (si) 100 000 Tickets In 24 Stunden verkauft D?r im kommenden Jahr in Deutschland stattfindende Kon- föderationeri-Cup (15. bis 29. Juni) erweist sich bereits als Zu­ schauermagnet. Am'ersten Ver­ kaufstag wurden 
100 000 der insgesamt 700 000 Tickets für die Generalprobe der WM 2006 abgesetzt. '  ( 
(Si)
	        

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