Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

IÄp8ii V*" DIENSTAG, 26. OKTOBER 2004 
M INTERNATIONAL ÜR5SS. 32 VOLKS BLATT 
SPLITTER Prinzessin Caroline setzt sich für Kinder ein MANILA - Prinzessin Caroline von Mona­ co hat am Montag eine Jugendstrafanstalt und ein Heim für Strassenkinder in Manila besucht. Auf ihrer dreitägigen Philippinen- Reise will sich Caroline für die Rechte von Kindern und Jugendlichen einsetzen. In der Haftanstalt wurde die Prinzessin von singen­ den und Fahnen schwenkenden Jugendlichen empfangen, Caroline von Monaco ist Präsi­ dentin der Kinderrechtsorganisation Amade, die von ihrer Mutter, Prinzessin Gracia Patri­ cia, ins Leben gerufen worden war. Sie setzt sich für jugendliche Mütter und deren Kinder ein und stellt minderjährigen Straftätern Rechtsbeistand zur Verfügung. (AP) Zwölftes Vogelgrippe-Opfer BANGKOK - In Thailand ist erneut ein Mensch an der Vogelgrippe gestorben. Das Gesundheitsministerium gab am Montag den Tod eines 14-jährigen Mädchens aus der nörd­ lichen Provinz Sukhothai bekannt. Sie sei mit dem gefährlichen Geflügelpesterreger H5N1 infiziert gewesen, sagte ein Sprecher. Das Mädchen stamme aus einer Gegend, in der die Hühnerzucht weit verbreitet sei. Die Angehö­ rigen des Opfers stünden unter ärztlicher Be­ obachtung. Insgesamt sind bislang mindes­ tens 32 Menschen in Thailand und Vietnam an der Vogelgrippe gestorben. (AP) Nachfahren der «Bounty»- Meuterer schuldig gesprochen SYDNEY - Bei einem beispiellosen Prozess auf der winzigen Pazifik-Insel Pitcairn ist die Hälfte der männlichen Bevölkerung wegen sexueller Nötigung und Vergewaltigung von Mädchen und Frauen schuldig gesprochen worden. Ende der Woche soll das Strafmass für die sechs Verurteilten gesprochen wer­ den, wie die britischen Behörden am Montag mitteilten. Auf Pitcairn hatten sich im 18. Jahrhundert die Meuterer der «Bounty» niedergelassen. Die Insel steht unter briti­ scher Verwaltung, darum fand der Prozess nach britischem Recht statt. Sollten die Ver­ urteilten im Gefängnis landen, wäre die Existenz des Inselvolkes bedroht. Ohne sie könnte der Betrieb der Langboote zu Schif­ fen, die an der Insel nicht anlegen können, nicht aufrechterhalten werden. (AP) Trennung dementiert MÜNCHEN - Boris Becker hat sich nach eigenem Bekunden nicht von der Ballett­ tänzerin Caroline Ro-' eher getrennt. Bek- kers Sprecher Robert LübenofT dementierte am Montag in der Onlineausgabe der Illustrierten «Bunte» Ge­ rüchte über das angebliche Ende der Bezie­ hung. Berichte, dass der 36 Jahre alte Ten­ nisstar und die 27-jährige Tänzerin nur eine Scheinbeziehung führten und Becker zu sei­ ner Ex-Frau zurück möchte, kommentierte LübenofT mit den Worten: «So ein Quatsch! Die ganze Geschichte ist ein hanebüchenes Konstrukt.» (AP) ANZEIGE 
Amtsverzicht angekündigt Der CDU-Politiker Erwin Teufel tritt am 19. April 2005 zurück STUTTGART r Der dienstälteste deutsche Ministerpräsident tritt ab: Erwin Teufel kündigte am Montag seinen Rücktritt vom Amt des baden-württembergi­ schen Regierungschefs an. Vor­ angegangen war ein wochen­ langer Machtkampf in der Süd­ west-CDU. Teufel sagte, er stelle am 19. April 2005 das Amt des Ministerpräsi­ denten und den Posten als CDU- Landesvorsitzender zur Verfügung. Sein Abgeordnetenmandat im Landtag will der 65-Jührige, der seit 1991 Regierungschef ist, aber behalten. Teufels Ankündigung lös­ te ein Gerangel um seine Nachfol­ ge aus. Die Kultusministerin und stellvertretende CDU-Bundesvor- sitzende Annette Schavan sagte: «Ich werde mich um die Spitzen­ kandidatur zur Landtagswahl 2006 in Baden-Württemberg bewerben.» Auch der CDU-Fraktionschef im Landtag, Günther Oettinger, hatte bereits früher mehrfach signalisiert, er stehe im Falle eines Abgangs von Teufel zur Verfügung. Das Ver­ hältnis von Teufel und Oettinger gilt als zerrüttet. Teufel favorisiert offenbar Schavan. CDU-Chefin Angela Merkel äus­ serte sich in der ARD zuversicht­ lich, dass die Nachfolge so geregelt werde, dass die CDU in Baden-, Württemberg weiter regieren kön­ ne. Der Vorsitzende des 
CDU-Öe-Gerangel 
um Nachfolge: Für den zurückgetretenen baden-wiirttemberglschen Ministerpräsidenten Erwin Teu­ fel werden Günther Oettinger und Annette Schavan als mögliche Nachfolger gehandelt. zirksverbands SüdwUrttemberg,- Andreas Schockenhoff, forderte im «Mannheimer Morgen» eine Mit­ gliederbefragung für die Nachfol­ gefrage. Auch der Generalsekretär der Landes-CDU, Volker Kauder, sprach sich für eine Mitgliederbe- fragung aus. Dies könne ein guter Weg sein, wieder zur Geschlossen­heit 
zu finden, erklärte Kauder in Stuttgart. Die CDU-Landtagsfraktion kommt am Dienstag zu ihrer wö­ chentlichen Sitzung zusammen. Der CDU-Landesvorstand will auf einer Klausurtagung am kommen- ' den Samstag über Konsequenzen beraten. Teufel betonte, dass er die 
Rücktrittsentscheidung eigenstän­ dig getroffen habe. «Unerträglich wäre es für mich, wenn die Bürger den Eindruck bekommen, dass ich an einem Amt klebe. Ich habe die­ ses hohe Amt immer als Dienst empfunden und nicht als Pfründe, als Verpflichtung und nicht als Spiel.» (AP) Heftiges Nachbeben im Katastrophengebiet Zahl der Toten auf 25 gestiegen - Neuer Taifun bedroht Süden des Landes NAGAQKA - Mach der Erdbeben­ serie vom Wochenende kommt Japan noch immer nicht zur Ru­ he: Ein heftiges Nachbeben er­ schütterte am Montag den Nor­ den des Landes, auf die süd­ lichen Inseln steuerte ein Taifun zu. Die Zahl der Todesopfer nach den Erdbeben vom Samstag stieg unter­ dessen auf mindestens 25. Zehntau­ sende Haushalte waren am Montag noch immer ohne Wasser und Strom. Das Nachbeben der Stärke 5,6 versetzte am Morgen die rund 100 000 Menschen, die in Not­ unterkünfte geflohen sind, erneut in Angst und Schrecken. Zahlreiche Gebäude gerieten ins Schwanken, Berichte über Schäden oder 
Ver­Japans 
Erde will nicht zur Ruhe kommen: Ein Nachbeben der Stärke 5,6 versetzte die Menschen erneut in Angst und Schrecken. 
letzte lagen zunächst aber nicht vor. In der Nacht wurden mehrere leich­ tere Beben registriert, wie Meteo­ rologen berichteten. In der betrof­ fenen Region gingen nach Polizei­ angaben fast 90 Schlammlawincn ab, mehr als 150 Häuser wurden vollständig zerstört. Von den rund 2000 Verletzten konnten die meisten nach offiziellen Angaben inzwischen wieder aus den Krankenhäusern entlassen werden. Die Versorgung der zahlreichen Ob­ dachlosen blieb jedoch schwierig, weil viele Strassen und Tunnels in der Region noch nicht wieder pas­ sierbar waren. Zahlreiche Dörfer waren von der Aussenwelt abge­ schnitten und konnten nur über Hubschrauber erreicht werden. (AP) Heftige Gefechte Neue Gewalt vor Abstimmung GAZA/JERUSALEM - Neue Ge­ walt hat die Debatte des israe­ lischen Parlaments über den Gaza-Riickzugsplan von Pre­ mier Ariel Scharon begleitet. Bei einer Offensive der israeli­ schen Armee im siidlicheh Ga­ zastreifen kamen mindestens 14 Palästinenser ums Leben. Über 70 weitere Menschen wurden bei dem Grösseinsatz in Chan Ju­ nis verletzt, wie Ärzte im örtlichen Nasser-Spital am Montag mitteil­ ten. Aus israelischen Militärkrei­ sen verlautete/ der Einsatz solle den Beschuss jüdischer Siedlungen mit Mörsergranaten unterbinden. Israelische Truppen waren in der Nacht mit Panzern, begleitet von Kampfhelikoptern in das Flücht­lingslager 
von Chan Junis einge­ drungen. Es kam zu heftigen Feu­ ergefechten mit bewaffneten Paläs­ tinensern. Mehrere Palästinenser wurden getötet, als ein Panzer eine Granate auf eine Gruppe bewaffne­ ter Männer abfeuerte. Zwei israeli­ sche Soldaten erlitten schwere Ver­ letzungen, als eine Panzerfaust ihr Fahrzeug traf. Seit Anfang vergan­ genen Monats wurden nach israeli­ schen Angaben mehr als 200 Mörs­ ergranaten auf israelische Ziele ab­ gefeuert. Trotz der Kämpfe begann in Jerusalem das israelische Parla­ ment die Debatte über den Gaza- Rückzugsplan. Scharon betonte, er sei entschlossen, die Trennung von Israelis und Palästinensern in die Tat umsetzen. (sda) 
+ + + + + Zu guter Letzt...+ + + + + Rückkehr eines Abenteurers GENF - Der Abenteurer Mike Horn ist nach Abschlüss sei­ ner Polarkreisexpedition in die Schweiz zurückgekehrt. Er wur» de am Montagvormittag im Flug­ hafen Genf von Vertretern seines Wohnortes Chateau d'Oex VD mit Kuhglockengeläut empfan­ gen. «Ich werde einige Tage brauchen, um mich wieder an den Alltag zu gewöhnen», sagte der 36-jährige Abenteurer in Genf vor den Medien. Der gebürtige Südafrikaner hatte am vergange­ nen Donnerstag seine Soloexpe- dition rund um den Polarkreis am Nordkap (N) abgeschlossen. 
Horn startete sein Abenteuer im Februar 2002, In 26 Monaten leg­ te er zu Fuss, mit Skiern oder per Boot rund 20 000 Kilometer zu­ rück. (sda)
	        

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