Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

FREITAG, 22. OKTOBER 2004 VOLKSI DC/^inM LESERMEINUNGEN BLATTI nCUlUN VORTRAG 
20 VORTRAG Bedeutung und Einsatzbereiche der Osteopathie in der Medizin VADUZ - Obwohl der Begriff Osteo­ pathie schon in den Zwanzigerjahren in medizinischen Kreisen 
der europä­ ischen Hauptstädte ein Begriff war, dem zahlreiche For­ schungsprojekte ge­ widmet 
waren, wird er in unserer Gegend (Schweiz, Österreich, Liechtenstein) erst seit den Achtzigerjahren auf breiterer Ebene dis­ kutiert und in der medizinischen Praxis an­ gewendet. Für den Ostheopathen - so heis- sen die auf diesem Gebiet speziell ausgebil­ deten Personen im Bereich der Heilkunde - ist das Bindegewebe (Faszie) das Bindeglied in der Therapie. Es vernetzt und überträgt Spannungen von einem Organsystehi auf das andere und kann funktionelle Störungen bei Menschen jeden Alters hervorrufen. So z. B. bei Migräne, Ess-, Lern- und Schlafstörun­ gen oder bei chronischen Schmerzzuständen. •Osteopathie kann auch nach schwierigen Geburten bei Kleinkindern die richtige Heil­ methode sein. Mehr Uber diese ergänzende Heilungsme­ thode, die immer häufiger eingesetzt wird, erfahren interessierte Frauen und Männer im Rahmen eines Vortrages von Dr. med. Beat Villiger, Direktor des medizinischen Zen­ trums Bad Ragaz, und des diplomierten Os- theopaten Remo Baumberger am Dienstag, 2. November, um 19.30 Uhr im Eingangs­ foyer des Vaduzer Saals. Der Arztvortrag wird von Physioplus (Martin Büchel) organi­ siert. Der Eintritt ist frei. (PD) 
LESERMEINUNGEN Den Physikunterricht verpasst? David Frick, Garagist und ehemali­ ger Gemeinderat, äusserte sich in einem Interview in der Liewo Sonntagszeitung zur vorgesehenen Einführung von Tempo 30 in Bal- zers. Als für das Projekt verant­ wortlicher Verkehrsplaner nehme ich zu Herrn Fricks Ausführungen gerne Stellung. Dass in Tempo-30'- Zonen weniger Verkehrslärm und weniger Abgase produziert werden, haben schon zahlreiche vorher/nachher Untersuchungen festgestellt. Unter anderem auch ei­ ne Studie des gegenüber Tempo 30 mehr als kritisch eingestellten TCS Schweiz im Auftrag des Eidgenös­ sischen Bundesamts für Umwelt­ schutz. Aber Lärm und Abgase sind im Zusammenhang mit Tempo 30 • lediglich «Nebenkriegsschauplät­ ze». Es geht um Wichtigeres. Es geht um das Wohlbefinden von uns allen und um die Sicherheit unserer Kinder. Wenn Herr Frick feststellt, dass die Konsequenzen bei einem Unfall mit 40 km/h in einer Tempo-30-Zo- ne «um ein Vielfaches schlimmer» sind als bei 45 km/h im 50er-Regi- me, dann denkt er entweder nur an den Geldbeutel des beteiligten Autofahrers oder er hat den Physik­ unterricht tatsächlich verpasst. Tat­ sache ist: von sämtlichen Fussgän­ gern, die mit ca. 30 km/h angefah­ ren werden, passiert den allermeis­ ten nichts oder sie erleiden höchs­ tens leichte Verletzungen. Beträgt die Kollissionsgeschwin-digkeit 
ca. 40 km/h sind es in den meisten Fällen schwere und schwerste Verletzungen und bei ca. 50 km/h überlebt der Fussgänger häufig nicht. Tatsache ist auch: in Tempo-30-Zonen gehen sowohl die Anzahl Unfälle als auch die Schwe­ re der noch stattfindenden Unfälle dramatisch zurück. In der Stadt Zü­ rich ging die Anzahl verletzter Kin­ der nach Einführung von Tempo 30 schlagartig um fast 60 Prozent zu­ rück, und in den. acht in Graubün­ den in den letzten Jahren eingerich­ teten Tempo-30-Zonen reduzierte sich die Anzahl der Unfälle um sen­ sationelle 80 Prozent. Die Ent­ scheidungsfindung ist eigentlich ganz einfach. Wem die Sicherheit der Kinder im Dorf wichtiger ist als ein paar Sekunden Zeitgewinn, der ist für Tempo 30. Wem ein paar Se­ kunden alles bedeuten, der ist dage­ gen. So einfach ist das. Peter Hartmann, Trimmis Ein Tram für Liechtenstein? Vor 150 Jahren eine gute Idee, mit der Einführung des Pferde-Trams reichte ein PS um eine Gruppe Von Personen zu transportieren. Und die Energie für den Tram-Antrieb kam vom lokalen Bauern. Dies machte ökologisch und ökono­ misch Sinn. Nur über die Jahre wollten wir immer schneller, bequemer, rasan­ ter, jedoch auch individueller fort­ bewegt werden. Und seit 50 Jahren, 
wird erstmals in der Geschichte der Menschheit nicht mehr das tägliche Energie-Einkommen genutzt, son­ dern es wird unser Energie- und Sauerstoff-Kapital verschwendet. Damit wird es für eine beschränkte Zeit möglich auch 200 oder mehr Pferde vor sein Hobby-Mobil zu spannen. Gemäss dem Positionspapier der Lgu  (www.lgu.Ii )  verbraucht der heutige Luxus-Autofahrer 860 Wh Primär-Enörgie pro. Person und km (-12 Rp.. Benzin), Jedoch fast gleich viel Primär-Energie ver­ schwendet das Tram- oder der Re­ gionalzug- Fahrer bei mittlerer Auslastung in städtischen Verhält­ nissen. Ist es heute noch sinnvoll, neu eine Tram- oder Hoch-Bahn zu bauen? Die erstens die Leute nach wie vor nicht zu Hause abholt. Die zweitens so energie-uneffizient ist, wie die heutigen Autos, also rund 5- bis 10-mal mehr Energie pro Person und km verschwendet, als dies notwendig wäre! Die drittens einmal gebaut, nur mit der Unter­ stützung der öffentlichen Hand - dem Steuerzahler - konkurrenzfä­ hig ist und dies mindestens für die nächsten 40 Jahre. Das heute bekannte öffentliche Verkehrs-System ist bezüglich der Energie-Effizienz keine nachhalti­ ge Alternative. Seit Jahren lanciert die Auto-Industrie Energie effizien­ te Fahrzeuge. Ein 200 Wh /Pers-km Auto kann heute auf dem Markt ge­ kauft werden. Dies bedeutet dop­ pelte Primär-Energie-Effizienz wie das heutige Bus-System oder 4-fa- chc Effizienz wie ein Tram. 
1985 an der Tour de Sol zeigten einige Leichtbau-Pioniere (auch in Liechtenstein), dass mit einer An­ triebs Leistung von einem PS brauchbare Fahrleistungen erreicht werden, dies, wenn auf das Ge­ wicht des Pferdes und der schweren Luxus-Kutsche verzichtet wird und nur die individuelle Mobilität im Vordergrund steht. Diese im Alltag genutzten Fahrzeuge haben eine Energie-Effizienz von <80 Wh pro Person und km. Wir haben die Verantwortung für unsere Nachkommen, es liegt an uns, unser Kapital an Energie und Sauerstoff sinnvoll anzuwenden. Im Gegensatz zu den Luxus- Fahr­ zeugen mit Beschleunigungen von 0 auf 200 in 15 Sekunden, machen kleine, leichte, vollautomatische Fahrzeuge heute Sinn ....auch als Alternative zum Verkehrs-Kollaps im Liechtenstein. Hans Neyer, Poskahalda 2, Triesen Anmerkung der Redaktion Unter der Rubrik Lesermeinungen veröffentlichen wir Meinungen ̂un­ serer Leserinnen und Leser. Wir bitten Sie die maximale Länge von 2500 Zeichen (inkl. Leer/eichen) nicht zu überschreiten. Je früher wir die Leserbriefe erhalten, um so eher erscheinen diese bereits am Folgetag. Briefe die uns nach 18 Uhr erreichen, können wir nicht mehr am Folgetag veröffentlichen. Besten Dank. Die Redaktion ANZEIGE . So sieht ein exklusives Opel Angebot aus. Opcl. Frisches Denken für bessere Autos. 1 -/ J /: 
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