Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MITTWOCH, 20. OKTOBER 2004 BLATT 
I WIRTSCHAFT KOMPAKT 
 AN E 
10 KOMPAKT Hohe Einsparungen erwartet BASEL/ZÜRICH - Der Abbau bei der Fluggesellschaft'Swiss geht weiter. Nach Angaben der Gewerkschaft Kapers werden per Anfang November rund hundert Stellen beim Kabinenpersonal gestrichen. Die Swiss spricht von 73 Flight Attendants, die betrof­ fen seien. Entlassungen soll es keine geben, wie Swiss-Sprecherin Priska Spörri auf An­ frage der Nachrichtenagentur sda sagte. Sie bezifferte die jährlichen Einsparungen auf 6 MiorFrankenr Demgegenüber sprach die Ge­ werkschaft Kapers von Einsparungen in Hö­ he von 10 Mio. Fr. pro Jahr. (sda) Dieselpreis auf Rekordhoch HAMBURG - Nach den heftigen Ölpreis- steigerungen der vergangenen Tage ist auch der Preis für Diesel auf Rekordniveau geklet­ tert. Nach ei her Erhöhung am Montagabend kostete ein Liter Dieselkraftstoff durch­ schnittlich 1.068 Euro, so viel wie nie zuvor, wie eine Sprecherin des Mineralölwirt­ schaftsverbandes am Dienstag mitteilte. Unterdessen gingen die Preise für Rohöl wieder etwas zurück. An den asiatischen Rohstoffbörsen bezahlten Hilndler für No­ vemberkontrakte am Dienstag 52.87 Dollar pro Barrel, nachdem am Montag erstmals die Marke von 55 Dollar durchbrochen worden war. Auch die in London gehandelte Nord­ see-Sorte Brent war am Dienstag mit 48.60 Dollar billiger als am Montag, als der Preis emeut über die psychologisch wichtige Mar­ ke von 50 Dollar geklettert war. (AP) Betriebsräte deutscher Autobauer solidarisch mit Opel FRANKFURT/MAIN - Die Betriebsräte der deutschen Autobauer haben ihre Solida­ rität mit der Belegschaft von Opel und Gene­ ral Motors in Europa erklärt. Die wirtschaft­ lichen Probleme des Autobauers seien Folge von Absatzproblemen wegen der schwachen Binnennachfrage und vor allem Resultate von Fehlentscheidungen des Managements in der zweiten Hälfte der 90er-Jahre, hiess es in einer am Dienstag veröffentlichten ge­ meinsamen Erklärung der Gesamtbetriebs­ ratsvorsitzenden von Porsche, DaimlerChrys­ ler, Audi, BMW, Volkswagen und der Ford GmbH. «Es ist gänzlich inakzeptabel, die daraus entstehenden Probleme auf dem Rücken unserer Kolleginnen und Kollegen lösen zu wollen», hiesS es. Die Arbeitneh­ mervertreter forderten, betriebsbedingte Kündigungen auszuschliessen und den Er­ halt aller Standorte sicherzustellen. (AP) EU und Coca-Cola einigen sich in Kartellstreit BRÜSSEL - Der Ge­ tränkeriese Coca-Cola ändert nach Vorwürfen der EU-Kommission seine Vermarktungs­ praktiken in Europa. In dem seit rund fünf Jah­ ren währenden Wettbe­ werbsstreit hätten EU und Coca-Cola eine Einigung erzielt, teilte EU-Wettbewerbs- kommissar Mario Monti am Dienstag mit. Die Zusagen, die Coca-Cola-Chef Neville Is- dell persönlich in Brüssel vorgelegt habe, hätten eine cinvernehmliche Lösung möglich gemacht. Der rechtlich verbindlichen Verein­ barung zufolge verzichtet der Getränkckon- zem künftig auf eine Reihe von Auflagen an Getränkehändlcr und Restaurants und lässt Produkte anderer Marken in seinen Kühlvor­ richtungen zu. Coca-Cola gewährt den Händ­ lern derzeit Rabatte, wenn sie sich besonders um den Verkauf seiner Produkte bemühen und bei der Präsentation eine Reihe von Re­ geln beachten. (AP) McDonald's schmeckt wieder OAK BROOK-Die weltgrösste Schnellim- biss-Kette McDonald's hat im dritten Quartal 2004 den Gewinn um 42 Prozent auf 778,4 Mio. Dollar (rund 970 Mio. Fr.) erhöht. Der Quartalsumsatz stieg um 9 Prozent auf 4,9 Mrd. Dollar, wie McDonalds am Dienstag mitteilte. (sda) '• 
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«Das Herz von Opel» Wut auf die Chefetage, Angst vor dem Jobverlust- Opel-Krise beschäftigt viele RÜSSELSHEIM/BOCHUM - Der Protest gegen die Opel-Sparplä- ne treibt bundesweit Zehntau­ sende auf die Strasse. Nicht nur Mitarbeiter des Autobauers, auch zahllose andere Bürger demonstrieren gegen den ge­ planten Stellenabbau. Aufge­ bracht sprechen die Demonst­ ranten über ihre Wut auf die Chefetagen und über ihre Angst vor dem Arbeitsplatzverlust. So ist auch die Rüsselsheimerin Carmen Schneberger mit ihren vier Töchtern zur Kundgebung gekom­ men: «Die Kleinen sollen ruhig wissen, warum ihre Eltern seit Ta­ gen so furchtbar wütend sind», sagt die 40-Jährige. «Eigentlich sollten noch viel mehr Leute ihre Kinder mitbringen.» Sie glaubt, dass die Älteste mit ihren zehn Jahren schon versteht, worum es hier geht: «Die Arbeit vom Papa steht auf dem Spiel. Und damit auch die Zukunft der Kinder.» Die Wortwahl der Opel-Manager ist für Carmen Schneberger wie ein Schlag ins Ge­ sicht: «Ich bin einfach nur zornig Uber die Arroganz der Amerika­ ner.» Die Wut auf die Chefetage - in Rüsselsheim kocht sie hoch: «Kein Industrie-Manager hat es sich jemals herausgenommen, so über die eigenen Produkte her­ zuziehen wie die Bosse aus Detroit und Zürich», sagt Gesamtbetriebs- . ratschef Klaus Franz und erntet lau­ ten Beifall. An den Vizechef von General Motors in Eufopa gerichtet ruft er: «Herr Forster, Sie müssen es doch hören: Business as usual ist mit dieser Belegschaft nicht zu ma­ chen.» «Jetzt hilft nur Streik» Doch nicht nur die Redner, auch die Ztihörer geben sich kämpfe­ risch: «Vorbild Bochum - Jetzt hilft 
Aus Wut über Sparpläne bei General Motors sind rund 40 000 Menschen auf die Strasse gegangen. nur Streik» steht auf einem Plakat. «Zurück zur Sklaverei? Nicht mit uns!» heisst es auf dem Transparent einer Abordnung aus dem Eisen- acher Opel-Werk. Franz ruft aus: «Wir sind das Herz von Opel und lassen uns das Fell nicht über die Ohren ziehen!» «Damit mein Papa seinen Arbeitsplatz behält» In Bochum zieht ein Demonstra­ tionszug vom Werk 1 in die Innen­ stadt. In den Schaufenstern, auf T- Shirts und auf Transparenten sehen die Demonstranten Solidaritätsbe- kundungen wie «Bochum kämpft für seine Opelaner» oder «Opel­ bosse raus - Malocher bleiben». Der Vorsitzende des Bochumer Opel-Betriebsrates Dietmar Hahn ist bewegt von der grossen Anteil­ nahme: «Das sind Dinge, die gehen einem ans Herz.» Unter dem Jubel 
der Demonstranten - darunter auch Angestellte mehrerer konkurrieren­ der Autokonzerne - sagt Hahn: «Stirbt Opel, dann stirbt die Stadt, dann stirbt die Region und das wer­ den wir gemeinsam verhindern.» Dass massive Proteste helfen, da­ von sind die Demonstranten über­ zeugt:. «Man muss als Opelaner hier einfach mitmachen, es kann doch jeden von uns erwischen», sagt Roman Jungniann vom Bochu­ mer Opel-Werk. Der Bochumer Harald Ludwig demonstriert mit, weil er um mehr als nur die Ange­ stellten des Autoherstellers fürch­ tet: «Ich sehe nicht nur Opel ge­ fährdet, sondern die ganze Region. Da sind Zulieferer betroffen und Einzelhändler.» Mit einer grossen Fahne der IG Bergbau, Chemie, Energie hat sich Stefanie Beuth dem Demonstrationszug ange­ schlossen. «Es gilt auch für uns, LAFV-G ASTBEITRAG Industrie im Wachstum Gastbeitrag von Gabriel Tschui der Frick & Co AG Die Schweizer Industrie befindet sich weiterhin auf deutlichem Wachstumspfad. Die wichtigen In­ dikatoren (Industrieproduktion, Umsätze, Auftragseingänge) konn­ ten in den letzten Monaten über­ durchschnittlich zulegen. Insbeson­ dere der Aussenhandel hat sich sehr dynamisch entwickelt. Sowohl die Exporte als auch die Importe zeig­ ten beachtliche Zuwachsraten. So stiegen in den ersten acht Monaten dieses Jahres die Importe um nomi­ nal 6,5 % und die Exporte erhöhten sich um beachtliche 10,1 %. Die CH-Konjunktur zeigt sich somit deutlich dynamischer als die der drei grossen Länder der Eurozone Deutschland, Frankreich und Ita­ lien. Obwohl erste Zeichen einer Abkühlung feststellbar sind, deuten die Vorlaufindikatoren auf eine an­ sprechende Konjunktur in den nächsten Quartalen hin. Wenig erfreulich ist weiterhin die Situation am Arbeitsmarkt. Die ge­ schilderte Entwicklung hat sich diesbezüglich bis heute nicht nach­ haltig positiv ausgewirkt. Dieser Faktor sowie die Tatsache, dass die Konsumenten mehr Geld für Ener­ gie ausgeben müssen, bremst die Ausgabenfreudigkeit der Konsu­ menten. Zinsen Die Schweizer Nationalbank hat Mitte September erwartungsge-mäss 
das Zielband für den Dreimo- nats-Libor um 25 Basispunkte an­ gehoben. Setzt sich die positive Wirtschaftsentwicklung weiter fort, schlicssen wir einen weiteren Zins­ schritt noch in diesem Jahr, spätes­ tens jedoch im 1. Quartal 2005, nicht aus. Dies obwohl bei den Preisen auf Stufe Importe und Pro­ duzenten mit Ausnahme der erdöl­ nahen Bereiche wenig Bewegung auszumachen ist. Die Inflationsaus- sichten bleiben unserer Ansicht nach günstig. Das gegenwärtig niedrige Zinsni­ veau lädt nicht zu Neuengagements ein. Wir empfehlen, liquide Mittel im Geldmarkt zu parkieren und erst bei höheren Renditen einzusteigen. Alternative Anlagen mit obligatio­ nenähnlichem Risikoprofil sind ei­ ne Alternative. Im Sinne einer Wäh­ rungsdiversifikation sind Anlagen in GBPeine Ueberlegung wert. Die Verzinsung im mittelfristigen Lauf- zeitenbereich für erstklassige Bo­ nitäten betrügt ca. 5 % p.a. Aktien Moderate Bondrenditen, faire Kurs-Gewinn-Verhältnisse und die anhaltende Konjunkturerholung sind die positiven Faktoren, welche grundsätzlich für eine höhere Be­ wertung sprechen. Demgegenüber mahnen die hohen Energiepreise sowie das politisch schwierige Um­ feld aber nach wie vor zur Vorsicht. 
Ergo gehen wir weiterhin von einer Seitwärtsbewegung oder leicht lie­ feren Preisen aus, welche gegen Ende 2004/Anfang 2005 von einer Aufwärtsbewegung abgelöst wer­ den sollte. Eine spezielle Betrachtung haben die Versicherungstitel verdient. Nach den grossen Sturmschäden sind einzelne Titel deutlich unter Druck geraten. Dadurch haben sich die Kurs-Gewinn-Verhältnisse den Tiefstständen in den Jahren 2002 und 2003 angenähert: Wir meinen, dass damit der Zeitpunkt für Enga­ gements gekommen ist, insbeson­ dere für längerfristig orientierte Anleger. Wir empfehlen weiterhin- das Papier der Zürich Fin. zum Kauf. Gleiches gilt für die Nestle- Aktie, welche vor allem durch ne­ gative Gewinnüberraschungen von Branchenkonkurrenten (Unilever etc;) und infolge der Konsumflaute und des Preisdruckes bei Marken­ produkten in Mitleidenschaft gezo­ gen wurde. Ansonsten sind folgende Titel auf unserer CH-Enipfehlungsliste: UBS, Adecco, ABB und Novartis. Verfasser: Gabriel Tschui, Mitglied der Geschäftsleitung der Bank, Frick & Co. AG. Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung für diesen Beitrag liejjt beim Verfasser. 
hier Solidarität zu zeigen. Wir sind im Kampf um den Bergbau auch mit allen Kräften unterstützt wor­ den», erklärt sie ihre Motivation. Und der neunjährige Martin ver­ mag in nur einem Satz zu begrün­ den, warum er dabei ist: «Damit mein Papa seinen Arbeitsplatz be­ hält.» (AP) ANZEIGE Pan Alpina Sicav Alpina V Preise vom 19. Oktober 2004 Kategorie A (thesaurierend) Ausgabepreis: € 47.40 Rücknahmepreis: • € 46.46 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: €. 49.40 Rücknahmepreis: € 48.42 Zahlstelle In Liechtenstein; Swlsslirst Bank (Liechtenstein) AG Austrasse 61, Postfach, FL-9490 Vaduz ANZEIGE E | PIONEER m 31 Investments* Pioneer Funds Nettoinventarwerte per 18.10,2004 Vator Subtonds Klasse' NAV 13364257 Pf America' 
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