Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 16. OKTOBER 2004 
VOLKS BLATT 
KULTUR KABARETT IM SAUMARKT BRAUCHTUMSPFLEGE 
33 KABARETT Uns reicht's - schon lange SCHELLENBERG - Seit nunmehr 11 Jah­ ren spielen die acht Vorarlberger Frauen Kir­ chenkabarett. Auch in ihrem neuen Pro­ gramm setzen sie sich kritisch und humor­ voll mit dem Reden und Tun so mancher Kir- chenmänner auseinander. Für sie gilt, was einmal ein weiser österreichischer Prälat sag­ te: «Konstruktive Kritik und offene Rebel­ lion gegenüber der Kirche sind^in kräftige­ res Zeichen von Liebe als' resigniertes Schweigen und Lauheit.» - Das Kirchen- fraüen-Kabarett findet am Freitag, 22. Okt­ ober in der Aula der Primarschule Schellen­ berg statt. Anmeldung für diesen Abend nimmt die Erwachsenenbildung Stein-Egerta gerne entgegen. 
(PD) Die Goldene Boos im Fabriggli BUCHS - Das Erzählstück «Die Goldene Boos - das liederliche Leben und schröckli­ che Ende der Barbara Erni» von Eveline Ra­ tering (Spiel), Frank Gerber (Musik) und In­ go Ospelt (Regie) steht am Samstag, 23. Ok­ tober, um 20 Uhr, auf dem Programm des Werdenberger Kleintheaters Fabriggli in Buchs. Als Barbara Erni, genannt die Golde­ ne Boos, im Jahre 1785 auf Güdingen bei Eschen hingerichtet wurde, erschienen «viele Tausend Personen», um bei diesem «Spekta­ kel» dabei zu sein. Sie war der letzte Mensch, der in Liechtenstein hingerichtet wurde. In einer modernen Moritat erzählt, spielt und singt Eveline Ratering zusammen mit Frank Gerber das Leben dieser Frau. Ratering schlüpft in die verschiedensten Rollen. Sie ist die Boos, dieses verkommene Weib, die Er­ zählerin der Geschichte sowie der berüchtig­ te Tiroler Franz, Räuber und Ehemann der Boos, sie ist auch Gafferin bei der Hinrich­ tung und nüchterne Kommentatorin des Ge­ schehens. Ein dichtes Stück, das Beklem­ mung auslöst wegen des damals Geschehe­ nen, aber auch, weil es die Brücke ins Heute zu schlagen 
vermag. Platzreservationen, Te­ lefon 081 756 66 04 (Di. bis Sa., 18 bis 20 Uhr) oder im Internet www.fabriggli.ch.(PD) 
«Wo sind die Hände!?» Ulrich Gabriel mit «VORALLEMZANZENBERG» im Theater am Saumarkt Die Plakate zur vergangenen Land­ tagswahl nannte er pauschal «Mau- laufreisserplakate». 
Gabriel argu­ mentiert nicht politisch, er polemi­ siert, er degradiert 
ihm missliebige Menschen durch die Kraft seiner Sprache, durch eine bis ins Letzte durchkomponierte Kanonade böser Worte, zu Hanswursten. Die andere Seite 
Gabriels zeigte sich in den musikalisch sehr einfachen, gerade dadurch und durch ihre sprachliche Ausdrucksstärke aber wirklich be­ eindruckenden, am Klavier gesun­ genen Liedern. Etwas ganz Beson­ deres war das Lied vom gepflegten und vom ungepflegten Garten, in dem die beiden Extreme der Gar­ tenanschauung textlich und auch musikalisch mit unübertrefflichem Witz aufeinander losgelassen wur­ den. ANZEIGE «He du! Du hasch doch a Muul!» Ulrich Gabriel ist sehr dafür, seinen Mund auch dann aufzumachen, wenn es drauf ankommt. FELDKIRCH - Der Vorarlberger Kabarettist und Spielboden-Ku­ rator für Kabarett und Neue Musik Ulrich Gabriel hätte wahrlich mehr Zulauf verdient, als die 17 Zuschauer, die am Donnerstag den Weg ins Thea­ ter am Saumarkt fanden, um sich an Gabriels beissenden Po­ lemiken zu erbauen. Dieser er­ wies .sich als Meister des ge­ sprochenen Feuilletons. • Arno löftle r Ulrich Gabriel muss man möggn, um ihn gut zu finden. Was er auf der Bühne bietet, ist nicht leicht verdaulich. Er hängt seine Vorstel­lung 
nicht an irgendeiner humori­ gen Geschichte in der Ich-Perspek- tive auf, seine gesprochenen Texte, neue und weniger neue, liest er am Siehpult ab. Grossentcils sind es al­ le W&W-Kolumnen. Gabriel be­ gann im Theater am Saumarkt mit einem wortreichen Hinweis auf ei­ ne kulturelle Grossveranstaltung in Vorarlberg, die eigentlich völlig au­ thentisch klang und kaum komisch gewesen   ; 
wäre, hätte" sich Gabriel nicht feinen Spass daraus gemacht, in so gut wie jedem Wort ein paar Buchstaben auszutauschen, so dass . die einzelnen Worte ihren Sinn ver­ loren. Aus dem Tourismus-Veran­ stalter wurde so z. B. ein Hurismus- Verunstalter. 
Überhaupt verwendet Gabriel ganz gerne und mit anarchistischer Freude alberne Wortverbiegungen in Jandl'scher Tradition. Nie wird dabei dem, der die Quellen nicht in- und auswendig kennt, ganz klar, ob Gabriel 
gerade zitiert, vorzugs­ weise kommerzielle oder politische * Werbung, ob er gerade dabei ist, sein vorgefundenes Material zu verfremden, oder ob er bereits kommentiert. Besonders Gabriels Lieblingsfeinde vpn der ÖVP aus Land und Bund wurden-mit ihren Worthülsen und inhaltsleeren Wahlslogans der Lächerlichkeit preisgegeben. Doch im Grunde sind Gabriel alle Politiker zuwider, egal welcher Partei sie angehören. 
Schaan / l.li'diti'mti'ln So, 17.10., 16 h/TaKIno, Schaan Der fliegende Teppich «Frederick» •' Pb;21.;\ftv'22."tQ.f2Ö.Q9 hi, JaK, Schaan Süsser die Glocken Weihnachtsstimmung von Stefan Vögel Sö; 24"l0., 16 h/TaKIno";Schaan ' Ananas Bananas TierischeMusIk TheaterShow ww.tak.ll ... immer qut Informiert! Vorverkauf Mo-fr, 9-11 +13.30-18 h Telefon (00423) 237 5969 Fax 
(00423) 2375961 «Tüarka uuszüha» im Haus St. Florin in Vaduz VADUZ - Alte Bräuche pflegen und wieder aufleben lassen hat sich das Veranstaltungsteam des Betagtenwohnheimes vorgenom­ men. So ist natürlich im Oktober Zeit zum «Tüarka uuszüha». Am Donnerstag wurde ein ,«Fuder Tü­ arka» vom Bangshof Ruggell in die gute Stube gebracht und die Arbeit konnte beginnen. Die Be­ wohner und Besucher waren mit Eifer dabei und es gab viel zu er­ zählen und zu lachen. Lässt man nun drei oder vier Blätter stehen zum Binden, nimmt man drei oder vier Kolben zusammen? Da sind sich die Ober- und Unterländer wieder einmal nicht einig. Aber nun hängt unser «Tüarka» und am Samstag um 15 Uhr ist im Mehr­ zwecksaal die Erntedank-Messe. Dazu sind natürlich alle recht herz­ lich eingeladen. (PD) ANZEIGE Samstag, 16. Oktober MGV Sängerbund Triesen / Frauenchor Altstätten Triesner Saal / Beginn: 20.15 Uhr Tombola / Wirtschafts- und Barbetrieb / Tanz
	        

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