Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN 
iiS' : sf'"Ö- FREITAG, 15. OKTOBER 2004 SEITE 9 % 
ABHEBEN Wie sich die Passagier­ zahlen am Flughafen Zürich-Kloten in den letzten Monaten ent­ wickelthaben. Q raNEWS Einigung auf Sanierungsplan ESSEN - Hoffnung für KarstadtQuelle: Nach einem fast 30-stlindigen Verhandlungs­ marathon haben sich Arbeitnehmer und Unternehmensleitung des angeschlagenen Handelskonzerns am Donnerstag in letzter Sekunde auf einen Sanierungsplan geeinigt. «Eine Einigung ist erreicht worden», sagte Firmensprecher Jörg Howe. Einzelheiten sollten später bekannt gegeben werden. Die Verhandlungen standen unter hohem Zeit­ druck. Denn am Nachmittag trat der Auf­ sichtsrat des Konzerns zu einer ausserordent­ lichen Sitzung zusammen. Bis dahin müsse eine Einigung erzielt sein, hatte die Konzern­ spitze ultimativ gefordert. Bei eineni Schei­ tern der Gespräche drohten dem Konzern «ernsthafte Schwierigkeiten». (sda) «Menschliches Versagen» BRÜSSEL - Fünf wegen Preisabsprachen bei Devisenumtauschgebühren zu einer Millionenbusse verurteilte deutsche Banken kommen wegen eines Fehlers in der EU- Kommission vielleicht ohne Strafe davon. Das Gericht erster Instanz in Brüssel hob die vor drei Jahren verhängten Strafen von mehr als I00 Millionen Euro auf, weil die EU- Kommission eine Frist zur Einreichung eines Dokuments versäumt habe. EU-Sprecherin Amelia Torres erklärte, dies sei wegen «menschlichen Versagens» eines EU-Juris­ ten passiert, der versehentlich die unbe­ druckte Rückseite des verlangten Dokuments zu dem Gericht in Luxemburg gefaxt habe. «Das Gericht hat uns erst fünf Tage später über den Fehler informiert», sagte sie. Da sei die Frist abgelaufen gewesen. (sda) 760 Millionen Euro Darlehen WARSCHAU - Die Europäische Investi-, tionsbank finanziert mit Darlehen in Höhe von insgesamt 760 Mio. Euro Infrastruktur- massnahmen in Polen. Ein Teil der entspre­ chenden Verträge seien bereits unterzeichnet, andere stehen vor dem Abschluss, sagte EIB- Vizedirektor Pilip in Warschau. Mit den neu­ en Darlehen sei die Summe der EIB-Finanz- mittel für Polen auf 8,2 Mrd. Euro gestiegen. Das sei ein Drittel der Darlehen, die die Bank in Ost- und Mitteleuropa erteilt habe. Mit 250 Mio. Euro sollen Forschungs- und Inno­ vationsprojekte unterstützt werden. Ausser Strassenprojekten werden unter anderem In- frästrukturmassnahmen in Kattowitz und Bydgoszcz finanziert. (sda) 
ABBAU Wieviel Arbeitstellen nach Informationen aus Arbeitnehmerkreisen bei Autobauer 
Opel auf dem Spiel stehen. 
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DURCHSUCHT Warum die Staatsan­ waltschaft die Büros von Berlusconis Me­ dienkonzern Mediaset durchsuchten. 
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BÖRSE Aktien, Devisen und Obligationen. Wie sich die Kurse an der Börse in Zürich entwickelt haben. ' 12 Expo-Real - Nachlese Die Region Liechtenstein/Werdenberg wieder an der Immobilienmesse in München MÜNCHEN- Nach drei Tagen schloss am letzten Mittwoch­ abend in München die Expo Real 2004 ihre Tore. Die wichtigste europäische Fachmesse für Gewerbeimmobilien, an der un­ sere 
Region mit dem Gemein­ schaftsstand St. Gallen - Liech­ tenstein vertreten war, konnte die Besucherzahl um zehn Pro­ zent auf weit über 20 000 stei­ gern. Dem Trend der Besucherzahl fol- t gend, nahm auch die Zahl der Kon­ taktgespräche an unserem Stand zu, bilanziert Hermann Beck von der • • ITW Ingenieurunternehmung AG, der in diesem Jahr auch als Beauf­ tragter der TechReg Werdenberg - Liechtenstein 
tätig war. Wie schon an der ersten Teilnahme im vergan­ genen Jahr ging es darum, ansied- lungswillige Unternehmer und In­ vestoren von den Vorteilen der Standorte Kanton St. Gallen und Fürstentum Liechtenstein und da­ mit auch unseres Rheintals zu über­ zeugen. Für Liechtenstein ging es auch darum, die Aufmerksamkeit vom Finanzplatz Liechtenstein auf den Industrie- und Gewerbestand­ ort Liechtenstein zu lenken. Bessere Kontakte Für die Region Werdenberg- Liechtenstein konnten in diesem Jahr laut Aussage der Aussteller fftakte^epflegt werden Man hat einerseits vom letztjährigen Pionierauftritt gelernt, darf aber auch nicht zu euphorisch sein, denn nach wie vor gilt, dass die meisten Messekontakte nachbe­ arbeitet werden müssen und selten kurzfristig zu Abschlüssen führen. Gelernt haben die Aussteller auch, dass neben einem offen ange­ legten Messestand täglich publi­ kumswirksame Events stattfinden müssen. Das Highlight am 
Gemein-Exbotschatter 
Thomas Borer-Fielding (MI) wirbt für die Region Liechtenstein/Werdenberg. schaftsstand war der Auftritt von Exbotschafter Thomas Borer-Fiel­ ding. Bereits zwei, drei Minuten nach Gesprächseröffnung war der Stand von Zuhörern umringt und man spürte förmlich, dass Borer in Deutschland mindestens so bekannt ist wie bei uns. Der frühere diplo­ matische Vertreter der Schweiz in Berlin hatte seine Aufgabe exzellent bewältigt, hatte überzeugend zu­ gunsten von Investitionen in der Re­ gion plädiert und die starke Stellung der Schweiz herausgestrichen. An­ schliessend an das Referat wurden unter Einbezug von Borer Kontakt­ gespräche 
gerührt, die vom interna­ tionalen Publikum rege genützt wurden. Neben den tieferen Rendi­ ten in der Schweiz und 
in Liechten­ stein, die für potenzielle Investoren oft immer noch zuwenig attraktiv sind, spürte man, dass die Schweiz, anders als das EWR-Land Liech­ tenstein, weder EWR- noch EU-Mitglied 
ist. Die erwiesenermassen vorhandenen Vorteile mussten mas­ siv hervorgehoben werden, wollte man überhaupt im Gespräch blei­ ben. Es wurde offensichtlich, dass unsere Region nur bei einem Zu­ sammengehen von Politik und Wirt­ schaft Erfolg haben kann, wie dies übrigens an einer Grosszahl von Messeständen vorexerziert wurde. Diese Tatsache war nicht zuletzt an der zunehmenden Zahl von grossen europäischen Städten und Regionen abzulesen, die mit einem ungeheu­ ren Aufwand ihre Präsenz an der Messe markierten und und intensiv am Standortwettbewerb teilneh­ men. Darüber hinaus waren ver­ mehrt auch asiatische und osteuro­ päische Länder oder Städte vertre­ ten, die mit ihren markanten Auf­ tritten auf die verstärkte Abwande­ rung von westeuropäischen Indust­ riefirmen aus ihren Stammländer reagieren. 
Als Beispiele seien hier Polen und Ungarn aber auch Moskau und Schanghai genannt. Die Aus­ steller am Gemeinschaftsstand St. Gallen - Liechtenstein sind trotz der grossen internationalen Kon­ kurrenz überzeugt, dass mit ihren speziefischen Vorteilen vor den Toren der grossen Nachbarn, die Chancen des Kantons St. Gallen und des Fürstentums Liechten­ stein im internationalen Standort­ wettbewerb 
gewahrt bleiben. Zu­ friedenstellend wurden auch die zahlreichen Besuche von Delega­ tionen aus dem Kanton St. Gallen, dem angrenzenden Vorarlberg und vor allem aus der Region Werden­ berg - Liechtenstein vermerkt. Diese unterstreichen die Bedeu­ tung der Präsenz an der Messe und zeigten den Besuchern aus der Heimat zugleich, wie hart der internationale Wettbewerb der Re­ gionen ist. (PD) Passagierzahlen wachsen wieder Kloten: Über 13 Millionen Passagiere in den ersten neun Monaten abgefertigt KL0TEN - Die Passagierzahlen am Flughafen Zürich-Kloten wachsen wieder. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres wurden knapp 13,1 Millionen Fahrgäste abgefer­ tigt, 1,4 Prozent mehr als Im Vorjahr. Gleichzeitig sank aber die Zahl der Starts und Landun­ gen um 2,0 Prozent. Bis Ende September benutzten ins­ gesamt 13 093 611 Passagiere den Zürcher FI,ughafen, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Ver­ kehrsstatistik der Flughafenbetrei- berin Unique hervorgeht. Dies sind 1,4 Prozent mehr als 2003. Im September wurden 1,6 Millionen Fluggäste gezählt, was 
Bis Ende September benutzten Insgesamt 13 093 611 Passaglere den Zürcher Rughafen. 
sogar einer Zunahme von 2,1 Pro­ zent entspricht. Am Flughafen Zü- rich-Kloten waren nach dem Re­ kordjahr 2000 mit 22,7 Millionen Passagieren die Zahlen zurückge­ gangen. Die Verbesserung im lau­ fenden Jahr ist auf das deutliche Plus bei den so genannten Lokal­ passieren zurückzuführen, also je­ nen Fahrgästen, die den Zürcher Flughafen als Abflug- oder Ziel­ flughafen benutzen, wie Unique- Sprecher Andreas Siegenthaler auf Anfrage sagte. Hier liege die Zu­ wachsrate bei 15 Prozent. Bei den Transfer-Passagieren, die zu Zeiten der Swissair noch rund 50 Prozent des gesamten Aufkommens ausge­ macht hatten, hält der Schwund da­ gegen wejter an. (sda) 
HE. I J; U I: »I.V.
	        

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