Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DONNERSTAG, 14. OKTOBER 2004 VOLKS! 
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KULTUR NACHRICHTEN 
33 NACHRICHTEN Traditionelle Chinesische Medi­ zin mit dem Frauentreff Vaduz VADUZ — Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist Jahrtausende alt. Heute ergänzen sich die Traditionelle'Chinesische Medizin und die moderne westliche Medizin aufs beste. Im TCM-Zentrum Bad Ragaz ar­ beiten unter schulmedizinischer Leitung aus­ gewiesene chinesische Spezialisten. Was hinter der Traditionellen Chinesischen Medi­ zin alles so steckt und was sie bewirkt, wird Sie ganz bestimmt interessieren. Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, einen interessanten Einblick in die TCM zu gewinnen. Die Veranstaltung findet am Dienstag, 26. Oktober um 18.30 Uhr im TCM Bad Ragaz, Hotel Ochsen 3. Stock statt. Treffpunkt zur gemeinsamen Fahrt nach Bad Ragaz ist der Kinoparkplatz Vaduz, um 17.50 Uhr. Anmeldungen bis Dienstag, 19. Oktober an Frau Elisabeth Negele, Telefon 232 68 02. (PD) Kindergottesdienst in der freien Natur VADUZ - «Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weinbauer.» Jesus spricht diese Worte zu seinen Jüngern. Er möchte mit ihnen verbunden sein. Es ist auch für unsere Kinder und für uns wichtig, mit Jesus verbunden zu bleiben. Ani Sonntag, 17. Oktober um 10.30 Uhr, feiern wir Kindergottesdienst bei der Hofkel­ lerei in Vaduz inmitten von Weinstöcken und Trauben. Wir wollen selber sehen und im Herzen spüren, was es heisst, Winzer und Weinstock für die Menschen zu sein. Anschliessend la­ den wir Sic herzlich zum gemütlichen Bei­ sammensein bei einem Glas Suuser, Apfel­ saft oder Wein ein. (PD) 
Chronik einer Plünderung «Memoria del Saqueo» heute imTaKino SCHAAN - In eindringlichen Bil­ dern dokumentiert der argenti­ nische Regisseur Fernando So­ lanas die Folgen der Misswirt­ schaft in seinem Land und sucht nach den Verantwort­ lichen der Krise. Die Suche führt in die Vorhallen der Macht und deckt unheilige Allianzen zwi­ schen korrupten Politikern und Geschäftemachern auf. Der Argentinier Fernando Solanas gilt als einer der renommiertesten Spielfilmregisseure seines Landes, der so gefeierte Filme wie «Sur» (1988) und «El viäje» (1992) dreh­ te. Zugleich ist Solanas auch einer der einflussreichsten Wegbereiter des neuen lateinamerikanischen politischen Dokumentarfilms. Seit über 40 Jahren analysiert er die er­ eignisvolle Geschichte Argenti­ niens mit den Mitteln des Films und dokumentiert die Hoffnungen und Enttäuschungen seiner Lands­ leute. 1966, unter dem Joch der Diktatur Onganfas und dem Erstar­ ken einer oppositionellen Massen­ bewegung, gründete Solanas zu­ sammen mit dem Regisseur Octa- vio Getino die Gruppe «Cine Libe- raeiön», die für die Entwicklung des politischen Kinos in Argenti­ nien massgebend war. Allgemein gilt die dokumentarische Chronik «La hora de los hornos» (1966- 1968), die im Versteckten gedreht werden musste, als das wichtigste Werk der Gruppe und als Klassiker 
Szene aus dem Rlm «Memoria del Saqueo», der ab heute I m TaKino in Schaan läuft. des politischen Films. Auf den internationalen Festivals wegen seines neuen Stils gelobt, wurde der Film in Argentinien verboten. Solanas musste Mitte der 70er-Jah- re unter Morddrohungen nach Paris ins Exil flüchten, von wo er erst 1984 wieder in seine Heimat über­ siedelte. Sein neuer Film «Memoria del Saqueo», der für Solanas cine Rückkehr zum politischen Film be­ deutet, wurde unmittelbar von den blutigen Unruhen ausgelöst, die kurz vor Weihnachten 2001 Argen­ tinien ins Chaos stürzten und eine Regierungskrise auslösten. Mitten im Geschehen filmte Solanas da­ mals mit einer Digitalkamera den Ausbruch der Verzweiflung und 
Wut seiner Landsleute über Kor­ ruption, Misswirtschaft und staat­ lich geduldeter Entwendung öffentr licher Gelder. Auf Strassen und Pliitzen erschallte der Ruf «Que se vayan todos» (Sie alle sollen ge­ hen): Das Volk begehrte auf und verlangte einen Neuanfang der Po­ litik. Ausgehend von seinem eigenen Filmmaterial, nimmt Solanas diese Unruhen zum Anlass einer filmi­ schen Reflexion, die die Zeit zwi­ schen dem Ende der Militärdiktatur 1983 und dem Sturz des Präsiden­ ten Fernando de la Rüa im Dezem­ ber 2001 ausleuchtet und als konse­ quenten, von der Globalisierung mitvefursachten Niedergang dar­ stellt. Der Film, der mit Interviews 
und authentischem Archivmaterial arbeitet, sucht nach den Verant­ wortlichen der wirtschaftlichen Katastrophe und leiht ihren Opfern eine Stimme. Die Hauptursache der Krise sieht Solanas in der gefähr­ lichen Ökonomischen Abhängig­ keit, in die sich Argentinien zu internationalen Organisationen wie dem IWF im Zuge der Globalisie­ rung verstrickt hat - auch in der Korruption und Unfähigkeit der ar­ gentinischen Politiker, die im Schatten der Globalisierung gedie­ hen und die Reichen immer reicher, die Armen immer ärmer werden Hess. Mit eindringlichen Bildern und genau recherchiertem Material zeichnet Solanas ein erschütterndes Fresko der Folgen der Globalisie­ rung, das nicht bloss Argentinien, sondern die Welt angeht. «Memoria del Saqueo» zwingt den Zuschauer in die Vorhallen der Macht, um ihm dort den Verrat der Politiker an ih­ rem Wahl volk vor Augen zu führen. Gleichzeitig nimmt die Kamera den Zuschauer mit in die Bezirke der Benachteiligten und Opfer die­ ses Verrats und lässt die Fehlent­ wicklungen der Globalisierung konkrete Gestalt annehmen. Hoff­ nung erblickt Solanas in Bewegun­ gen wie dem Volksaufstand von 2001, die zu einer neuen Solidarität führen könnten. «Memoria del Saqueo» ist heute Donnerstag sowie am kommenden Samstag und Sonntag um 18 Uhr im TaKino zu sehen. (TaKino) ANZHIGh
	        

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