Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

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i ̂ DIE KULTURNEWS FÜR LIECHTENSTEIN 
Probte Früh^u Kontaktierej bitte unsei .Tel. +4 r Uechlamtalnlacha Port DONNERSTAG, 14. OKTOBER 2004 GESANG Was die Sängerknaben mit den Piraten und an­ deren Österreichern zu tun haben und was sie geboten haben. 
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FILM Was es mit dem Film von «Memoria del Sa- queo», welcher heute im TaKino 'lauft, auf . 33 
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MUSIK-STUDIO Wie sich Hobby-DJs am heimischen Com­ puter ihren individuel­ len Sound mixen kön- ne- 34 
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NEWS Vernissage Silvia Ruppen SCHAAN - Am Freitag, 15. Oktober, findet um 18 Uhr im Haus Stein-Egerta in Schaan die Eröffnung der Ausstellung «Zeichen. Blätter. Bücher» von Silvia Ruppen im Foyer vom Haus Stein-Egerta statt. Nach der Be- grüssüng durch den Studienleiter Franz-Jo­ sef Jehlc spricht Evelyne Bermann einfüh­ rende Worte zur Ausstellung und zur Künst­ lerin. Anschliessend sind alle Besucher zum Apdro eingeladen. Die Ausstellung dauert bis Mitte Februar 2005 und ist geöffnet wäh­ rend der üblichen Bürozeiten und bei allen Veranstaltungen der Erwachsenenbildung im Haus. Alle Interessierten sind herzlichst ein­ geladen. • (PD) f Bei Romeo und Julia wird's eng im TaK SCHAAN - Es gibt nur noch Restkarten für die Vorstellung in englischer Sprache. Wenn die American Drama Group am Montag, 25. Oktober, um 20.09 Uhr im TaK ihre Sicht auf Shakespeares «Romeo and Juliet» vor­ stellt, geschieht das vor gut gefüllten Reihen. Für die Vorstellung gibt es nur noch Restkar­ ten. Wer sich einen der freien Plätze sichern will, ist gut beraten, sich bald an deii TaK- Vorverkauf in der Reberastrasse 10 in Schaan, Tel. 237 59 69, zu wenden. Die Kasse ist Montag bis Freitag von 9 bis 11 Uhr sowie von 13.30 bis 18 Uhr geöffnet. Bestellungen per Fax 237 59 61 oder per E- Mail an  vorverkauf@tak.li .sind ebenfalls möglich. Die Abendkasse im TaK öffnet eine Stunde vor der Vorstellung. (TaK) Brass-Quintett «Ensemble Harmonie» in Concert MAUREN - Die Kulturkommission der Ge­ meinde Mauren lädt zu einem hochstehen­ den Konzert. Am Sonntag, den 17. Oktober, konzertiert eine hochkarätige Brass Ensem­ ble Formation in der Pfarrkirche Mauren. Der musikalische Leiter, Kurt Rothenberger (Trompete) aus Buchs, spielt mit seinen vier Berufskollegen Markus Lins (Trompete), Dominik Noger (Waldhorn), Markus Hobi (Posaune) und Patrick Ruppanner (Basstuba) ein abwechslungsreiches Programm mit Werken von H.Mancini, A.Fernie, W.A.Mo­ zart, A.Chatchaturjan, G.Puccini u.a. Die grosse Bandbreite der verschiedenen Musikstile verspricht' einen interessanten Konzertabend und trifft sicherlich jeden mu­ sikalischen Geschmack. Zu diesem musikali­ schen Ereignis sind alle Musikliebhaber herzlich eingeladen. Das Konzert beginnt um 17 Uhr, der Eintritt zum ca. einstündigen Konzert ist frei, es wird lediglich eine Kol­ lekte am Ausgang erhoben. (PD) 
Piraten und andere Konzert der Wiener Sängerknaben im Vaduzer Saal VADUZ - Ihr Ruf eilt ihnen vor­ aus: Die Wiener Sängerknaben stehen weltweit für österreichi­ sche Tradition und Kultur, be­ kannt wie die Mozartkugeln oder der Prater. Dienstagabend waren sie im Vaduzer Saal zu Gast und präsentierten ein aus­ gewogenes Programm. »Annette Unn a Das in Vaduz gezeigte Programm ist dasselbe, das auf der diesjähri­ gen Asien-TQurnee dargeboten wird (und man kann sich nur zu leicht das Entzücken vorstellen, das die Zuhörer dort ob eines «alpine song witli yodelling» befällt.) Der Dirigent Martin Schebesta führte dprell das Programm, das in der ersten Hälfte aus Liedern aus der klassischen Musik bestand, von Haydn bis Brahms, die allesamt Österreicher waren, wie Schebesta anmerkte - ausser Beethoven, der aber den grössten Teil seines Le­ bens in Wien-Verbrachte, uncj den man • deshalb gerne dazuzählt. Franz Schubert gehörte sogar sel­ ber einst zu den Wiener Sängerkna­ ben, die auf eine 500-jährige Ge­ schichte zurückblicken können und wichtiger Bestandteil und vielfältig verknüpft mit der musikalischen Gesellschaft Österreichs in all die­ sen Jahren waren. Im zweiten Teil wandten sich die Sängerknaben der leichten Muse zu: Polkas und Wal­ zer von Johann Strauss und Joseph 
Die Wiener Sängerknaben boten ein abwechslungsreiches und kurzwelliges Programm für ein Publikum, das leider nicht so zahlreich war wie gewünscht. Strauss standen auf dem Programm ebenso wie österreichische Volks­ lieder. Ein besonderer Leckerbissen neben dem klassischen Repertoire war die Kinderoper «Piraten!», ei­ ne Eigenproduktion der Wiener Sängerknaben. Zwei Buben finden darin auf dem Dachboden in der Truhe ihres Ur-ur-ur-ur-urgrossva-ters, 
einem Seefahrer, ein sprechen­ des Logbuch aus dem Jahre 1721. Dieses nimmt die Buben auf eine Reise in die Vergangenheit mit - zu Piraten auf Schatzsuche, die sich mit widerspenstigen Papageien, schlechtem Wetter, drohenden Meutereien und allerlei anderem Unbill auseinander setzen müssen. 
Die Oper beinhaltet Originalmusik aus Jemen, England, der Karibik und Lateinamerika, arrangiert von Martin Schebesta. Leicht und flott inszeniert, von den Kindern mit sichtbarer Freude gespielt und ge­ sungen war diese Oper, die dem Chor und dem Publikum andere musikalische Welten eröffnet. Der Preis der Utopie Aldo Moro und die Roten Brigaden - «Buongiorno, Notte» im TaKino SCHAAN-Rom, 1978. Der Poli­ tiker Aldo Moro, Präsident der Democrazia Cristiana, wird von den Brigate Rosse entführt und nach 55 Tagen in Gefangen­ schaft ermordet. Aus der Sicht von Chiara, der jungen Frau, die an der Aktion beteiligt ist, zeigt der Film die Grausamkeit von Ideologien und die Kraft von ütoplen. »Annette Unn a Am Anfang steht die Vorbereitung. Eine Wohnung muss gemietet wer­ den, mit der Möglichkeit, ein Ver­ steck zu bauen und einem direkten Zugang per Fahrstuhl in die Tiefga­ rage. Die Terroristin Chiara mietet die Wohnung mit ihrem angeb­ lichen Ehemann, führt nach aussen hin ein perfekt angepasstes, bürger­ liches Leben, geht einer Arbeit in einer Bibliothek nach: Völlige Unauffälligkeit als die perfekte Tar­ nung. Regisseur Marco Bellocchio bleibt meist in dieser Wphnung, in der sich das Drama abspielt, bei Chiara, ihren Hoffnungen und 
Von Zweifeln geplagt: die Terroristin Chiara. Wünschen. Kammerspielartig be­ schränkt sich der Film auf diesen Raum, in den die Aus 
:senwelt fast nur in Gestalt des Fernsehers auf­ tritt. Meisterhaft versteht es Belloc­ chio in diesem intensiven Film, Chiaras zunehmende Zweifel und Verwirrung deutlich zu machen. Sie hat eine Utopie vor Augen, die ihr mehr und mehr verloren geht. Beim Lesen des Briefs Aldo Moros 
an seine Frau vermischt sich dieser mit Briefen von Opfern des Fa­ schismus. Traum und Wirklichkeit überlappen sich; mit der Entfüh­ rung Moros sieht sie zunächst ihre Ideale verwirklicht! an denen sie mehr und mehr zu zweifeln be­ ginnt. Ihre Utopie wird durch Bil­ der von Wochenschauen der sie­ greichen russischen Revolution dargestellt - eine verwirklichte 
Utopie? Eine beunruhigende, manchmal gespenstische Atmo­ sphäre durchzieht den Film, der trotz des Fehlens äusserer Action mit einer unheimlichen Spannung aufgeladen ist, zu jjer auch der sug­ gestive Soundtrack beiträgt; etwa Pink Floyd, deren Musik für den Regisseur eine Synthese aus Revol­ te und Hoffnungslosigkeit aus­ drückt. Im «Prozess», den Aldo Moro von den Roten Brigaden ge­ macht wird, prallen die Weltsyste­ me, oder die Religionen, aufeinan­ der. Sind sie Mörder oder Helden? Menschliche Seite • In Zeiten, in denen Terrorismus wieder die Politik beherrscht, wagt Bellocchio einen Rückblick auf die menschliche Seite von terroristi­ schen Handlungen. Die nach aussen dargestellten Entschlossen­ heit ist mehr als brüchig, nicht alle sind bereit, Menschlichkeit zuguns­ ten einer politischen Idee aufzuge­ ben. «Buongiorno, Notte» von Freitag bis Montag jeweils 20 Uhr im TaKino in Schaan, www.film- club.li.
	        

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