Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

:-m^ DIE SPORTIMEWS FÜR LIECHTENSTEIN DIENSTAG, 12. OKTOBER 2004 PODESTPLATZ DES TAGES Silvan Marxer fuhr in der SAM-Gesamtwer- tung auf den sehr guten 3. Platz. 
13 MNEWS Silvan Marxer Gesamtdritter MOTOCROSS - Eine kontrollierte und konzentrierte Leistung zeigte Silvan Marxer beim SAM-Saisonfinale in Eriswil. In der Klasse National Open 250 - 500 ccm er­ reichte der Eschner Motocrosser, der im Training die zweitschnellstc Zeit realisiert hatte, die Plätze 4,4 und 5, belegte damit den 4. Tagesrang und beendete die Meisterschaft als Dritter. In der kommenden Saison muss der 17-Jiihrige in der Kategorie International Open 250 - 500 ccm an den Start gehen, denn das SAM-Reglement sieht vor, dass die Top-5 der National Open in die nächsthöhe­ re Klasse aufsteigen müssen. (mb) Nichts zu holen für den SSK VOLLEYBALL - Mit leeren Händen kehr­ ten die Damen des SSK Feldkirch von den Bundesliga-Gastpielcn in Wien und Kärnten zurück. Gegen Leader und Serienmeister SG SVS Schwechat setzte es für das Team um die Triesncr Mittelblockerin Kathia Bigger ebenso eine 0:3-Niederlage wie gegen den Tabellenzweiten ATSC Klagenfurt. (mb) Saison ohne Hannawald SKI NORDISCH - Der zweifache Skiflug- Weltmeister Sven Hannawald wird für diesen Winter Forfait erklären und frühestens 2006 auf die Schanzen zurückkehren. Hannwald leidet noch an den Nachwirkungen eines Burn-out-Syndroms, das für allgemeine kör­ perliche Erschöpfung und den Verlust der Er­ holungsfähigkeit steht. Der Schwar/.wülder hatte die letzte Saison vorzeitig beendet und sich in eine klinische Behandlung begeben, die noch nicht abgeschlossen ist. (si) 2292 Wohnungen aus olympischem Dorf verlost ALLGEMEIN - In einer öffentlich durchge­ führten Lotterie sind in Athen 2292 Wohnun­ gen des olympischen Dorfes an einkommens­ schwache Familien versteigert worden. Die Appartements, die den Athleten während der Olympischen Spiele im' August als Unter­ künfte dienten, werden für einen Quadratme­ terpreis von 850 Euro verkauft. (si) VOLKS BLATT 
REKORD HIWJWWW." -CROCKER KNACKT REKORD SCHWIMMEN - Jan Crocker hat in der Nacht auf Montag für den zweiten Weltre­ kord bei der Kurzbahn-WM in Indianapolis gesorgt. Der US-Amerikaner gewann die 50 m Delfin in 22,71 Sekunden und war da­ mit um drei Hundertstel schneller als der Australier Geoff Huegill bei seinem 2002 in Berlin aufgestellten Weltrekord. (id) 
NIEDERLAGE DES TAGES •Liechtenstein verlor auch die zweite Partie bei der U19-EM-Quali in Kroatien. 
14 
: ENTTÄUSCHUNG 1 DES TAGES Der irische Formel-1 - H Teamchef Eddie Jordan ist sauer auf Motoren­ lieferant Ford. 
17 
SEITE 13 SAISONENDE DES TAGES Tennis-Olympiasiege- rin Justine Henin-Har- denne muss die Saison ; beenden. 
17 Sensation des Jahres Portugal mit Schande überschüttet— Liechtenstein in höchsten Tönen gelobt SCHAAN - Auf dem Weg zur Fussball-WM 2006 in Deutsch­ land sind einige Grossmächte böse gestolpert. Am ärgsten er­ wischte es Vize-Europameister Portugal, der in Vaduz mit ei­ nem 2:2 gegen Liechtenstein für die grösste Blamage sprgte. Entsprechend fielen auch die Kommentare in Portugal aus. enutl Die Liechtensteiner Spieler lagen sich in den Armen, die Fans im Sta­ dion applaudierten ihren Helden mit Standing Ovations und feierten das 2:2 wie einen Sieg. Stadionat­ mosphäre herrschte auch in' den . Liechtensteiner Wohnzimmern: Denn wer keine Karte mehr ergat­ terte, konnte die Fussball-Sensation live am Landeskanal mitverfolgen. Die Regierung hatte es möglich ge­ macht, dieses historische Ereignis via Kabel in die warmen Stuben zu übertragen. Doch nicht nur im «Landle» war das 2:2 gegen Portu­ gal Gesprächsstoff Nummer l über das Wochenende: Unser Land wur­ de in der internationalen Presse ge­ feiert, gelobt und geadelt - während es für die hochmütigen Portugiesen nach ihrem Schiffbruch nur Schimpf und Schande hagelte. «Eine monumentale Schande!», titelte das «Journal de Noticias» und prangerte vor allem die misera­ ble Einstellung der Fussball-Milli- onäre an. «A Bola» erklärte das Team von Scolari zum «Witz von Europa» und schrieb von einer der schlimmsten Leistungen der Ge­ schichte: «Willenlos, schlapp, ohne Inspiration, langsam.» Die Konkur­ renz von «Record» sah «Eine der schlimmsten Nächte des portugiesi­ schen Fussballs». Das Boulevard­ blatt «24 horas» ironisierte die Ka­ tastrophe von Liechtenstein mit dem Aufmachen «Glückwunsch! Sie haben gegen die schlechteste Equipe Europas unentschieden ge­ spielt». Die Kommentatoren des 
Scolaris Portugiesen wurden mit Häme überschüttet, Martin Andermatts kleines Liechtenstein mit Lob bedacht. Fernsehsenders RTP nahmen sich ebenfalls kein Blatt vor den Mund: «Was war das denn? Lasst euch hier nie wieder blicken.» Bis auf die Knochen blamiert Auch Portugals VerbandspriLsi- dent Gilberto Madail war nach'der Partie gegen den I5l-. derWeltrang- liste entrüstet: «Ich bin sehr ent­ täuscht. Viele Grossmäuler haben vorher ein Torfestival gefordert. Mir hätte schon ein I:0 gereicht.» 20 Partien hatte Liechtenstein vor der Begegnung gegen Portugal im Rah­ men von WM-Qualifikation absol­ viert - und ebenso viele verloren. Dass ausgerechnet gegen den Vize- Europameister der erste Punkt ein­ gefahren werden konnte, wurde von den Medien in ganz Europa ausgie­ big dokumentiert. «Portugiesische Blamage», titelte die Süddeutsche Zeitung und schrieb weiter: «Das ist fast schon peinlich: Portugal kam in der Qualifikation zur 
Fussball-WM 2006 gegen Fussball­ zwerg Liechtenstein nicht über ein Unentschieden hinaus.» In der «Ber­ liner Zeitung» war von der «Lach­ nummer Portugal» zu lesen: «Der EM-Finalist blamierte sich in Liech­ tenstein bis auf die Knochen. Trotz einer 2:0-Führung gab's ein 2:2. Für Liechtenstein der erste Punkt, den es jemals in einer WM-Qualifikation gewann. Und für Portugal der pein­ lichste Auftritt seit Jahren.» Der Schweizer «Blick» lobte in erster Linie den unbändigen Kampf­ geist der FL-Helden: «Liechtenstein feiert: Die Ländle-Kicker rangen EM-Finalist Portugal in der WM- Quali ein 2:2 ab! Die mehrheitlich '•mit Spielern des Challenge-l^eague- Klubs FC Vaduz besetzten Gastge­ ber steckten im ausverkauften Rheinpark sogar einen Zweitore­ rückstand und ein Eigentor weg, ehe sie für die grösste Fussball-Sensa- tion des Jahres-sorgten. Thomas Beck markierte das 2:2, den wohl 
geschichtsträchtigsten Treffer der Liechtensteiner Sport-Historie!» Der «Tages-AnzeigeD> wusste von einem «Sensationellen Remis für Liechtenstein» zu berichten: «Vom 0:2 zum verdienten 2:2: Ein kämpfe­ risches Liechtenstein erreicht gegen den überheblichen EM-Finalisten Portugal ein verdientes 2:2.» «Sensation in Vaduz», lautete der Titel der AFP (Agence France Press): «EM-Starter Portugal, das sich mit Talenten, die Millionen wert sind, rühmen kann, musste mit dem 2:2 gegen die Teilzeit-Kicker aus Liechtenstein einen erniedrigenden Rückschlag einstecken.» Schock des Tages Selbst im fernen Singapur war die Gala-Vorstellung der Andermatt-Elf den Zeitungen einen Aufmacher wert: «Das kleine Liechtenstein macht Portugal sprachlos und sorgte mit dem Remis für den Schock des Tages in der WM-Qualifikation.» «Glück und Wille entscheiden» Martin Stocklasa warnt davor, Luxemburg zu unterschätzen SCHAAN - Nur vier Tage nach dem sensationellen 2:2 gegen Portugal wartet auf Liechten­ stein morgen schon der nächste Kracher. Im Duell der Fussball­ zwerge ist die Andermatt-Elf in Luxemburg zu Gast. »Michael Benvenutl Im April 2002 stieg das erste und bisher einzige Prestigeducll zwi­ schen dem Grossherzogtum und dem Fürstentum. Weil Adel ver­ pflichtet, trennte man sich brüder­ lich 3:3. Mann des Abends war Martin Stocklasa, der die FL-Aus-wahl 
mit einem lupenreinen Hat­ trick 3:0 in Front schoss. Ein Ereig­ nis, das er nie vergessen wird: «Das behalte ich immer im Kopf, wie auch mein Tor gegen Deutschland.» Dass er morgen erneut dreimal ins Schwarze treffen wird, bezweifelt der 25-Jährige jedoch: «Schön wiirs, aber so etwas passiert leider nicht alle Tage.» Portugal leicht zu favorisieren Aber auch ohne einen Stocklasa- Hattrick sollte die FL-Auswahl stark genug sein, den ersten Aus- würtsieg der Geschichte verbuchen zu können. «Wenn wir an unsere 
Leistung gegen Portugal anknüpfen können, liegen drei Punkte sicher drin», sieht der ältere Bruder von Michael Stocklasa der morgigen Partie zuversichtlich entgegen. Voii einem Pflichtsieg will der Mittelfeldspieler trotz der Galavor­ stellung gegen Portugal aber nichts wissen: «Es wäre völlig falsch und vermessen, einen Gegner, der auf unserer Augenhöhe liegt, zu unter­ schätzen! Glück und Wille werden über Sieg oder Niederlage entschei­ den.» Vor eigenem Publikum sei Luxemburg sogar leicht zu favori­ sieren: «Wer gegen Lettland drei Tore macht und einen EM-Teilneh­mer 
an den Rand einer Niederlage treibt, dem ist einiges zuzutrauen.» Zwar habe das Remis gegen Por­ tugal das Selbstvertrauen enorm gestärkt und gezeigt, dass sich Liechtenstein vor keinem Gegner der Welt zu verstecken brauche, «leichter gemacht hat uns dieses Unentschieden die Aufgabe am Mittwoch aber nicht». Eine Sensa­ tion zu schaffen, sei schon schwer, diese zu bestätigen, aber noch um­ so schwieriger. «Eine hohe Nieder­ lage gegen Luxemburg und wir sind die grössten Deppen», weiss der Captain des FC Vaduz, dass Ruhm nicht ewig wehrt. 
f * ' 
 1 f 5f 
1 1 3' WÄl 
3 ' li'iSJS'tv I. m
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.