Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MITTWOCH, 4. 
FEBRUAR 2004 
 VOLK 
SIIMI A IVIH VORSTEHER RUGGELL BLATTI IIMLMIMLS RUGGELL IN ZAHLEN RUGGELL IN ZAHLEN Einwohnerzahl 1847 (Stand Januar 2004) Bevölkerungsdichte 244 
Einwohner/km 
2 Fläche 7,4 km 
2 
- Höhe ü.M. 433 m Voll- und Teilzeitarbeitsplätze 588 (2,0 Prozent aller Arbeitsplätze in FL; Stand Ende 2002) Arbeitsstätten 122 (3,6 Prozent aller Arbeitsstätten in FL; Stand Ende 2002) Anzahl Steuerzahler (2002) 1056 natürliche Personen 106 juristische Personen Steuereinnahmen (2002) Vermögens- und Erwerbssteuer: 2 383 644 Mio. Franken; 1290 Franken pro Einwohner; Kapital- und Ertragssteuer 534 916 Mio. Franken Gemeindevoranschlag 2004 Laufende Rechnung: Ertrag Aufwand Bruttoergebnis Abschreibungen Ertragsminus 
GHF 11 704 700.- CHF 7 514 236- CHF 4 190 464.- CHF 5 051 114.- CHF 860 
650.- Investitionsrechnung: Ausgaben Einnahmen Nettoinvestitionen Selbstfinanzierung Fehlbetrag 
CHF 5 323 795.- CHF 857 500.- CHF 4 466 295.- CHF 4 190 464.- CHF 
275-831.- Mittel aus Finanzausgleich Rechnung 2002: Budget 2003: Budget 2004: 
7,7 Mio. Franken 7,1 Mio. Franken 7,3 Mio. Franken Glasanbau beim erweiterten Vereinshaus. Gemeinderat Sitzverteilung 2003-07: 5 FBP, 4 VU: • Vorsteher Jakob Büchel (VU) • Vizevorsteher Robert Walch (FBP) • Willi Büchel (FBP) • Maria Kaiser-Eberle (FBP) • Gerlinde Büchel (FBP) • Hans Oehri jun. (VU) • Peter Biedermann (VU) • Martin Oehry (VU) • Denise Büchel (VU) 
«Vielfältig und unberechenbar» Volksblatt-Serie «Ein Jahr nach den Wahlen»- Heute Teil 3: Ruggell RUGGELL - Vor einem Jahr wur­ de Vorsteher Jakob Büchel in Ruggell für eine zweite Amtspe­ rlode gewählt. Im nachstehen­ den Interview zieht er Zwischenbilanz nach dem ers­ ten Jahr der laufenden Amts­ periode. Ausserdem erfahren wir auch, welches für ihn als Vorsteher bisher seine grösste Pleite war. »Martin Frömmel t  ' . • • Volksblatt: Herr Büchel, was für eine Zwischenbilanz ziehen Sie nach dem ersten Jahr der neuen Legislaturperiode? Jakob Hüchel: Mit einem Ein­ führungsprogramm haben wir die neuen Gemeinderäte während der ersten Monate auf einen hohen In­ formationsstand über alle laufen­ den Projekte und Entwicklungen gebracht. Dazu haben wir jeweils vor den Gemeinderatssitzungen ei­ nen Info-Teil eingefügt. Dieser Ser­ vice wurde von den neuen Gemein­ deräten interessiert wahrgenom­ men. Die Einarbeitungsphase war somit kurz und effizient und die neuen Genieinderäte konnten bald «produktiv» mitarbeiten. Zusammengcfasst darf man sa­ gen, dass der Unterbruch der Ge­ meindearbeit durch die Mandats­ unterbrechung nur kurz. war. Im Weiteren darf ich erwähnen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbei­ ter der Verwaltung für die Gemein­ deratsarbeit sehr gute Zuarbeit leisten. Wie sieht es im Gemeinderat mit der Zusammenarbeit über die Parteigrenzen hinweg aus? Die jetzige Konstellation, näm­ lich dass der Vorsteher in der Min­ derheit ist, ist in Ruggell bereits seit vielen Jahren geübte Praxis. Beide Parteien müssen sich dau­ ernd anstrengen: Der Vorsteher muss seine Vorlagen überzeugend und begründet darlegen, die Mehrheit muss gut im Bilde sein und entsprechend gut begründen, warum sie dies und das anders sieht. Kürzlich sagte ein Gemeinderat dazu sinngemäss: «Bis jetzt ist es uns gut gelungen,' die manchmal doch weit auseinander liegenden Meinungen in konstruktiver Dis­ kussion zu einem einhelligen Er­ gebnis zu bringen, verbunden mit dem Nachteil, dass die Wähler und Wählerinnen (zu) oft meinen, im Gemeinderat herrsche zuviel Ein­ stimmigkeit. Diese Diskussionskul- tur solle auch weiterhin so sein.» 
Freut sich Uber konstruktive Diskussionskultur Im Gemeinderat: Ruggells Vorsteher Jakob Büchel. Dem kann ich als Vorsteher nur zu­ stimmen und meine Bemühungen in dieser Richtung fortsetzen. Was sind die wichtigsten Projek­ te, die sie aufgegleist oder umge­ setzt haben? Nachdem, im Jahre 2002 grosse Hoch- und Tiefbauprojekte abge­ schlossen werden konnten, befin­ den wir uns jetzt in einer längeren Planungsphase' Wir beschäftigen uns seit längerem mit dem grossen, zusammenhängenden Areal Schu- le-Gcmeindesaal-Turnhalle, das sehr langfristig betrachtet, von der Sennerei bis zum Werkhof an der Landstrasse reicht. Nach einer län­ geren und intensiven Vorarbeit ei­ ner Kommission haben wir, zusam­ men mit einem beratend zur Seite stehenden Architekten, über das ganze Areal eine Ideen- und Richt­ planung gelegt. Als erstes Teilstück aus dieser Richtplanung wollen wir nun ein «Haus für Musik und Gesang», an­ gebaut an den Gemeindesaal, ver­ wirklichen. Was sind die Schwerpunkte in diesem Jahr? Wie gesagt bildet die Vorberei­ tung und Durchführung des Archi­ tekturwettbewerbes für das «Haus für Musik und Gesang» den hoch- baumässigen Schwerpunkt in die­ sem Jahr. Nicht zu vergessen aber auch der gross angelegte und sich 
im Abschluss befindliche Um- und Anbau beim Vereinshaus, dessen Eröffnung auf 13. März dieses Jah­ res geplant ist. Im Tiefbau wird die Widaustras- sc, der Zubringer zum Freizeitpark Widau, neu erstellt. Um die Sicher­ heit der Fussgänger und Radfahrer zu erhöhen, wird die Strasse als Sackgasse gebaut, d.h. die Brücke über den Mölibach bleibt für Mo­ torfahrzeuge gesperrt. In welchem Bereich sind Sie nicht so vorangekommen, wie Sie sich vorgenommen haben? Zur Gewährleistung der langfris­ tigen Hochwassersicherheit wollen wir dem Schmittenkanal mehr Raum zur Verfügung stellen. Dies wollen wir weitgehend auf natür­ licher Basis tun und weniger z.B. mit unterirdischen Rückhalte­ becken. Der baugesetzlich vorge­ schriebene Gewässerabstand berei­ tete uns allerdings ziemliches Kopfzerbrechen, da eine Auswei­ tung des Bachbordes einen grösse­ ren Bauabstand nach sich zieht. Einvernehmlich mit den involvier­ ten Ämtern können wir nun mit ei­ ner Baulinie diesem Problem ent­ gegentreten. Allerdings sind noch private Einsprachen hängig. Was gefüllt Ihnen an der Vorste­ herarbeit am besten? Die Vielfalt der Arbeit haupt­ sächlich, aber auch die Sponta­neität, 
die Unberechenbarkeit in der Tagesplanung, die vielfach für eine Überraschung gut sein kann und (gezwungenermassen) die Kre­ ativität anspornt; Was ist der grösste Nachteil im Vergleich zur früheren Tätigkeit? Teilweise eben auch diese Unbe­ rechenbarkeit, die mannigfachen äusseren Einflüsse auf die zu pla­ nende Arbeit, die, selbstredend, auch Stress und Frust bringen kann. Ich bin mir bewusst, dass heutzuta­ ge in den meisten Wirtschaftszwei­ gen die Zeiten der gutmütig-stabi­ len Verhältnisse vorbei sind. So ge­ nannte 9-to-5 Jobs werden wohl eher die Ausnahme werden - die Vörsteheraufgabe gehört jedenfalls nicht dazu. Was war bisher Ihre grösste Plei­ te? . ' ' Während meiner ersten Amtspe­ riode wollte ich einen «Stamm­ tisch», den so genannten «Poli- Tisch» installieren. Im Gegensatz zum strukturierten Ablauf von In­ formationsversammlungen wollte ich eben als Ergänzung einen un­ strukturierten «Stammtisch» ins Leben rufen, nach dem Motto: «jetz red i». Trotz guter Werbung war dies jedoch ein Flop. Beim ers­ ten Treffen kamen drei, vier Ge­ meinderäte (die sowieso dabei sein sollten)... und das war's. Vielleicht nehme ich nochmals einen Anlauf, Nach dem Vereinshaus ein Haus für Musik «Haus für Musik und Gesang» eines der wichtigsten Projekte 2004 in Ruggell RUGGELL - Neben der Neueröff­ nung des erweiterten Vereins­ hauses, die am 13. März vorge­ sehen ist, wird das Jahr 2004 für Ruggell nach Aussage von Vorsteher Jakob Büchel das Jahr für das «Haus für Musik und Gesang» sein. Dieses soll als westlicher Anbau des Saal- Komplexes realisiert werden. Jakob Büchel zum Stand der Din­ ge: «Nach langer, intensiver Vorbe­ reitung sind wir jetzt daran, das Ar­ chitektur-Wettbewerbsprogramm zu 
erarbeiten. Der Einbezug aller künftigen Nutzer ist gewährleistet, sitzen in der entsprechenden Pro­ jekt-Kommission doch 14 Mitglie­ der. Der Knackpunkt dieses Pro­ jektes wird die möglichst elegante 
und effiziente Andockung an den Gemeindesaal sein, dessen techni­ sche Infrastruktur im gleichen Zu­ ge den heutigen Verhältnissen an- gepasst werden soll. Der Haupt­ grund zur Realisierung dieses Pro­ jektes liegt darin, dass das 25-jähri- ge Probelokal des Musikvereins di­ rekt neben dem Gemeindesaal liegt, was die gegenseitigen Akti­ vitäten sehr stark einschränkt und es auch zu klein ist, dass der Kir­ chenchor sowie der Frauenchor über keine eigenen Vereinsräum- lichkeiten verfügen und die techni­ sche Infrastruktur im Gemeinde­ saal den heutigen Anforderungen nicht mehr genügt. Ausserdem be­ legt die Musikschule heute diverse Räume im Schulareal.» (M.F.) 
Wird nach der baulichen Erweiterung am 13. MMiz neu eröffnet: Das Ver­ einshaus In Ruggell. •AJS 
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