Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN DONNERSTAG, 7. OKTOBER 2004 ERÖFFNET Weshalb Google, die bekannteste Internet- Suchmaschine, einen neuen Firmensitz in Dublin eröffnet hat. 
13 WIN EWS Kommission will Offenlegung von Managergehältern BRÜSSEL - Die EU-Kommission drängt auf die Offenlegung der Managergehälter in Eu­ ropa. Börsennotierte Unternehmen miisstcn ihren Aktionären mitteilen, wie viel die ein­ zelnen Direktoren verdienen und in welcher Form sie bezahlt werden. Die EU-Staaten sollten sicherstellen, dass die Aktionäre «eine geeignete Kontrolle» über die Bezahlung der Konzernchefs erhielten, erklärte die EU-Kom- mission gestern Mittwoch in Brüssel, (sda) Google eröffnet neuen Firmensitz in Dublin DUBLIN - Die Gründer der Internet-Suchma- schinc Google, Larry Page und Sergey Brin, haben ihren ersten europäischen Firmensitz er­ öffnet. Das Europa-Geschäft soll künftig von Dublin aus abgewickelt werden, wie die bei­ den gestern Mittwoch erklärten. Zunächst wird Google in der irischen Hauptstadt 150 Ange­ stellte beschäftigen, die Internet-Surfer in 17 europäischen Sprachen beraten sollen. Binnen drei Jahren soll die Zahl der Mitarbeitenden auf 240 steigen. Page und Brin hatten Google als Studenten 1998 gegründet. Heute ist die Suchmaschine die bekannteste der Welt, (sda) Schweizer Jugendherbergen mit mehr Übernachtungen ZÜRICH - Die Schweizer Jugendherbergen blicken insbesondere dank regem Zulauf von Openair-Besuchern auf einen guten Sommer zurück. In den ersten acht Monaten 2004 ver­ buchten 
sie 628 922 Logiernächte; 1,2 Pro­ zent mehr als in der Vorjahresperiode. Wie im Juli hätten auch im August verschiedene Ope- nair-Anlässe und die Schulferien vielerorts ausgebuchte Häuser beschert. Die Schlecht­ wetter-Wochenenden in anderen Berg- und Stadtgebieten hätten so kompensiert werden können, teilten die Schweizer Jugendherber­ gen gestern Mittwoch mit. (sda) WEKO-Entscheid über Buchpreisbindung BERN/ZÜRICH - Der Entscheid der Wett­ bewerbskommission (WEKO) zur Aufhebung der umstrittenen Preisbindung im Schweizer Buchhandel fällt voraussichtlich bis Mitte nächstens Jahres. Dies bestätigte WEKO-Ge- schüftsleitungsniitglied Olivier Schallcr ges­ tern Mittwoch auf Anfrage zu einem Bericht der Zürcher «HandelsZeitung». (sda) 
STREIT Weshalb der Streit um Subventionen für Airbus zwischen der EU und den USA vor der WTO ausgetragen wird. "] 4 
ERÖFFNET II Wo eine neue Podolo- giepraxis eröffnet wird und wann der Tag der offenen Tür über die Bühne geht. g 
SEITE 13 RETTUNG Wie das Überleben der italienischen Fluggesellschaft Ali- talia fürs Erste gesi­ chert wurde. 16 Heisser Herbst steht bevor Lohnrunde 2005: Getrübte Konjunkturaussichteri sorgen für turbulenten Herbst ZÜRICH - Die gedämpften Aus­ sichten für die Schweiber Wirt­ schaft im nächsten Jahr sorgen für eine schwierige Ausgangs­ lage bei den Lohnverhandlun­ gen. Gewerkschaften und Ar­ beitgeber machen sich auf ei­ nen heissen Herbst gefasst. «Iris Kronenberq/sd a Ein Prognoseinstitut nach dem an­ deren hat in den vergangenen Wo­ chen für das Jahr 2005 eine Ab- schwächung der wirtschaftlichen Entwicklung in der Schweiz ange­ kündigt. Die Institute rechnen wegen der schwächeren Weltwirt­ schaft noch mit Zuwachsraten des Bruttoinlandproduktcs von 1,5 Pro­ zent (Bank Julius Bär) bis 1,8 Pro­ zent (Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich). Optimisti­ scher ist das Staatssekretariat für Wirtschaft (Scco), das für 2005 ein. Wachstum von 2,3 Prozent prognos­ tiziert. Am Arbeitsmarkt ist somit keine Entspannung in Sicht. Der Abbau der Arbeitslosigkeit verlaufe harzig, sagt Alois Bischofberger, Chefökonom der Credit Suisse Group (CSG). Die Arbeitslosen­ quote wird sich gemäss verschiede­ nen Ökonomen über der Marke von 3,5 Prozent halten. Kaufkraft stärken Für die anstehenden Lohnver- handlungen sind dies keine guten Vorzeichen. «Es wird schwieriger, die Lohnforderungen durchzuset­ zen», sagt Pietro Cavadini, Sprecher des Schweizerischen Gewerk- schaftsbundes (SGB). Die Gewerk­ schaften fordern Lohnerhöhungen zwischen 2 und 3 Prozent, inklusive Teuerung von I Prozent. Die Kauf­ kraft der Konsumentinnen und Kon­ sumenten solle damit wieder ge­ stärkt werden, argumentieren die Ar­ beitnehmervertreter beim Gewerk­ schaftsbund und bei  TravaiI.Suis.se. In der Tat sind die Löhne in den ver­ gangenen Jahren nur wenig gestie­ gen. Gemäss dem Bundesamt für Statistik erfolgte in diesem Jahr eine Zunahme von 1,1 Prozent. 2003 lag der Zuwachs bei 1,4 Prozent. Die konjunkturelle Situation rniisse bei den Lohnverhandlungen 
Die Gewerkschaften fordern, trotz der gedämpften Aussichten für die Schweizer Wirtschaft, Lohnerhöhungen, um die Kaufkraft zu stärken. berücksichtigt werden, sagt Hans Reis, Inforinationschcfbeim Schweizerischen Arbeitgeberver­ band. Viel wichtiger aber sei die Si­ tuation bei den verschiedenen Branchen und in den einzelnen Be­ trieben. - Die konkrete Lage im Betrieb spiele bei den Verhandlungen eine wesentliche Rolle, hält auch Bruno Schmucki von der Gewerkschaft Industrie, Gewerbe, Dienstleistun­ gen (SMUV) fest. Denn die Löhne werden zumeist auf Betriebsebene ausgehandelt. Härtere Verhandlungen «Lohnverhandlungen sind immer harzig», sagt Schmucki. Doch ge-: dämpfte konjunkturelle Aussichten erschweren die Durchsetzbarkeit der Forderungen. «In wirtschaftlich schwierigerem Umfeld 
gibt es här­ tere Verhandlungen», sagt Arbeit- gcberverband-Sprecher Reis. Den­noch 
konvne es jeweils zu einer Lösung, indem beide Parteien vor- und nachgäben. Er hoffe, dass sich die Gewerkschaften bei den Forde­ rungen vernünftig zeigen. Aufgrund der Prognosen der In­ stitute sehe er keinen Grund, die Lohnforderungen anzupassen, sagt Cavadini vom Gewerkschaftsbund. Der SGB analysiere die wirtschaft­ liche Entwicklung jeweils selber. Der Gewerkschaftsbund ist im Au­ gust noch von einer weiteren Erho­ lung ausgegangen. Bei den meisten Branchen begin­ nen die Verhandlungen im Oktober. Obwohl es zu unterschiedlichen Lösungen kommen wird, dürfte die Lohnerhöhung im kommenden Jahr über.das Ganze gesehen erneut im tieferen Bereich liegen. CSG- Chefökonom Alois Bischofberger rechnet mit einem Anstieg der ge­ samtwirtschaftlichen Lohosummc um rund 1,5 Prozent. 
KURZ-IUEWS Reformen gefordert BERN - In der Schweiz fehlt es an Reformen und Wettbewerb. Dieser Ansicht ist Jean-Daniel Gerber, Staatssekretär für Wirt­ schaft. Der fehlende Reform­ wille könnte der Schweiz zum Verhängnis werden. Gerber sieht der Schweizer Wirtschafts­ entwicklung pessimistisch ent­ gegen. Um das zarte Pflänzchen Aufschwung zu schützen, zählt für Gerber nur eines: «Mehr Wettbewerb! Ein anderes Schlüsselwort gibt es nicht-.» . Dazu gehören die Revision des Binnenmarktgesetzes, die Öffnung der letzten Mefile, die KVG-Revision sowie die Libe­ ralisierung des Strom- und Post­ marktes. (sda) ANZI-ICiK Die erste Adresse Ihres Eigenheims. WWW.llb.li 
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