Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 2. OKTOBER 2004 BLATT 
I WIRTSCHAFT KOMPAKT 
13 KOMPAKT Im neuen Design SCHAAN - Nicht nur das Design ist neu. Ständig wartet der Online-Gastronomiefüh­ rer für Liechtenstein und Umgebung mit neuen Highlights auf. In erster Linie geht es darum, die Gastro­ nomie der Region von der besten Seite ken­ nen zu lernen. Mit vielfältigen Suchfunk­ tionen ist es möglich, das Restaurant, Hotel und/oder die Bar in Liechtenstein und der weiteren Umgebung zu finden. Sie suchen nach Fischspezialitäten, nach traditionellen Gerichten, 
fürs grosse wie auch kleinere Budget oder eine Kinderspielecke, Rollstuhlgängigkeit, Nichtrauchertische u.v.a.m.... auf www.gastroguide.Ii werden Sie jederzeit fündig. Aus einer Auswahl von weit über 900 Gastronomiebetrieben in der unmittelbaren Nähe. Wettbewerbe Gewinnen auch Sie! Bis heute konnten 17 glückliche Gewinner Preise entgegen­ nehmen. Exklusive Korkenziehersets, Glä­ sersets, Weine, Gutscheine, LIHGA-Dauer- karten sind unter anderem lukrative Preise, welche wir ständig verlosen. Zurzeit aktuell gibt es Eintrittskarten zum ORF-Früh­ schoppen in Vaduz zu gewinnen. Sind auch Sie beim 
Frühschoppen dabei - machen Sie mit! Oder wollen Sic eine der phantasti­ schen Aufführungen im Schlösslekeller miterleben? Ab Mitte Oktober bis Ende November können Sie gesamthaft 20 Ein­ trittskarten gewinnen. Jeden Monat stellen wir Ihnen einen Wein vor - auserlesene ita­ lienische Weine. Finden Sie auch wöchent­ lich ein neues Rezept. Stündig wird das An­ gebot auf dem Online-Gastronomieführer der Region ausgebaut. Schauen Sie regel­ mässig vorbei, es lohnt sich. Von der Aus­ stellung über Konzerte, Vernissagen und Fi-, nissagen, 
Tombola, Happy-Hour, Wildsai­ son, Wanderungen, Jassmeisterschaften, Clubbing, Party, Halloween, Metzgcte u.v.a.m. Haben Sie gewusst, dass die Gas­ tronomie unserer Region so innovativ ist? Erfahren Sie mehr darüber auf www.gastro- guide.li (PD) Microsoft beharrt auf Einheit LUXEMBURG - Der Software-Konzern Microsoft hat vor dem Europäischen Ge­ richtshof (EuGH) erneut die Entfernung des Media Players aus dem Betriebssystem Windows abgelehnt. Das gegenwärtige An­ gebot blockiere keinesfalls die Entwick­ lung alternativer Formate, wie der Erfolg des iPod von Apple beweise, sagte Micro­ soft-Rechtsanwalt Jean-Fran<;ois Bellis am Freitag. Microsoft argumentiert, ohne den Media Player könnten unabhängige Soft­ ware-Entwickler und Web-Designer nicht mehr das reibungslose Funktionieren ihrer Produkte garantieren. Dagegen wirft die EU Microsoft vor, die Dominanz von Win­ dows im Bereich der Betriebsysteme auch auf den wachsenden Markt für digitale Au­ dio* und Video-Software übertragen zu wollen. Per Hellström, der Vertreter der EU-Kommission argumentierte am Frei­ tag, Anbieter von Inhalten würden bei ei­ ner Entfernung des Media Players ihre Filme oder Musik auch mit anderer Soft­ ware als nur mit der von Microsoft kodie­ ren. ' (sda) Verantwortlichkeitsklagen ZÜRICH- Die Wahrscheinlichkeit von Verantwortlichkeitsklagen gegen frühere Swissair-Verantwortliche ist laut Swissair- Liquidalor Karl Wüthrich gestiegen. Drei Jahre nach dem Swissair-Grounding kon­ statierte er am Freitag in einem Radio- DRS-Interview einen Meinungsum­ schwung gegenüber VR-Mandaten. «Die Wahrscheinlichkeit ist grösser geworden, dass Verantwortlichkeitsansprüche gestellt werden», sagte Wüthrich in der DRS-Seri- dung «Tagesgespräch». Die Abklärungen seien sehr weit fortge­ schritten, Entscheide aber noch nicht gefal­ len. «Man muss diese Sachen sehr genau anschauen», sagte der bei der Anwaltskanz­ lei Wenger Plattner in Küsnacht (ZH) tätige Liquidator. (sda) 
Mit offenen Karten Basel II: 
Bank-Ratings erfassen wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit von Unternehmen VADUZ - Mit den neuen Kredit­ regeln Basel II wird in Liechten­ stein niemandem das Geld aus­ gehen. Dass sich die Kreditbank aber künftig dafür interessiert, wie 
professionell ein Unterneh­ men geführt wird, ist ein Kul­ turwandel für den verschwiege­ nen Mittelstand. «Komella Pfeiffer  • Man kennt sich, man vertraut sich, man entscheidet am Ort.-Will ein Unternehmen eine neue Maschine finanzieren, in ein neues Produkt investieren oder in neue Märkte aufbrechen, gelten bei der Liech­ tensteinischen Landesbank (LLB) noch die klassischen Tugenden des Bankgeschäfts. 
«Die Kundenbera­ ter kennen die Stärken, aber auch Schwächen ihrer Kunden, die enge Beziehung ist seit eh und je Grund­ lage für jede Kreditbeurteilung», sagt Thomas Rutz, Bereichsleiter Kommerzkunden Regional. Dass die Bank den Kredithahn drosselt, oder Kredite stark verteuert, damit müssen LLB-Kunden daher kaum rechnen, wenn Ende 2006 Basel II in Kraft tritt. Ratings in der EU, den USA, der Schweiz Trotzdem werden die drei gros­ sen liechtensteinischen Banken den Unternehmern künftig tiefer als bisher in die Karten schauen. LGT Bank in Liechtenstein, LLB, VP Bank teilen 98 Prozent des •Kreditgeschäftes unter sich auf, wobei die LLB im Segment kleine und mittlere Unternehmen 
(KMU) führend ist. Nach den neuen inter­ nationalen Regeln für die Kredit­ vergabe müssen alle Banken in den EU-Staaten, den USA, der Schweiz Ratings durchführen. Mit dem Ziel, die guten von den schlechten Schuldnern unterschei­ den zu können, machen sie sich ein detailliertes Bild von der wirt­ schaftlichen 
Lage der Unterneh­ men. Das kann in externen Ra­ tings geschehen oder bankinter­ nen Verfahren nach dem Standar­ dansatz. Die LLB.ist seit Beginn des Jah­ res dabei, Ratings nach dem Stan­ dardansatz für ihre kommerziellen Kunden durchzuführen. Die Ba- sel-II-Bestimmungen sorgen für einen Anstieg der IT-Ausgaben. Die Banken müssen ihre Systeme anpassen und Risk-Management- Lösungen entwickeln. Über die Bank-Ratings ermitteln sie die Bonität, also wie fähig ein Unter­ nehmen ist, Zins- und Tilgungs­ verpflichtungen aus Krediten nachzukommen. Die Kreditwür­ digkeit ist über Rating-Noten 
Dass Banken den Kredlthahn drosseln, oder Kredite stark verteuern, damit müssen Unternehmen in Liechten­ stein nicht rechnen, wenn Ende 2006 Basel II in Kraft tritt. international vergleichbar und entscheidend für die Kreditkondi­ tionen. Mittelständler muss Bücher öffnen Die Banken prüfen neu nicht nur Bilanzen, Gewinn- und Verlust- rechungen, analysieren Kontofüh­ rung und Verschuldung, um das Kreditrisiko zu checken. Gleichzei­ tig müssen die Unternehmen erklä­ ren, wie ihr Vertrieb funktioniert, das Marketing, die Werbung, das Management und wie sich Produk­ te, Märkte, Ideen entwickeln. Die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit wird überprüft. Der sonst so ver­ schwiegene Mittelständler muss seine Bücher weit öffnen und sogar darauf gefasst sein, dass der Bank­ berater danach fragt, wer die Firma einmal übernimmt. Es ist ein Kul­ turwandel, der Basel II für man­ chen kleinen und mittleren Unter­ nehmer zum «Schreckgespenst» macht. Eine Welle sterbender Mittelbe­ triebe ist mit den neuen Kreditre­ geln in Liechtenstein nicht zu be­ fürchten. Die bisherige Einschät­ zung der Kreditwürdigkeit von LLB-Kunden stimme zu einem ho­ hen Prozentsatz mit der neuen Ra­ ting* Visitenkarte überein, so Tho­ mas Rutz. Was die neue Transpa­ renz den Kunden bringt? Ein gutes Rating hilft Kreditzinsen zu sen­ ken, die guten Firmen subventio­ nieren nicht wie bisher mit dem 
Einheitszins die schlechten. Schwache Firmen können sich und das Rating verbessern, wenn sie sich im Wechselspiel mit ihrer Bank professioneller mit dem Unternehmen beschäftigen. Eigenkapital macht stabil Kreditrisiko orientiert sich an der Bonität und die wird über Ratings festgestellt. Der zweite Rating-Fak­ tor ist das Eigenkapital. Je weniger Eigenkapital in einem Unternehmen steckt, umso höher ist das Insol­ venzrisiko, zieht die Wochenzeitung «Die Zeit» einen Vergleich: In Deutschland liegt die Eigenkapital­ quote im Schnitt bei 7,5 Prozent, die Firmenpleiten stiegen in den letzten fünf Jahren um 147 Prozent, in fran­ zösischen Unternehmen ist der An­ teil der eigenen Mittel an der Bi­ lanzsumme fünfmal höher, die Zahl der Pleiten sank um fast die Hälfte. Freilich, aus liechtensteinischer Sicht dürfte die Eigenkapitalquote kaum ein Thema sein, steckt in den fast 4000 KMUs 
im Land meist viel Eigerikapital, was die Volkswirt­ schaft insgesamt stabilisiert. ' Und auch die Eigenkapitalausstat­ tung der LLB ist äusserst solide und kein Diskussionspunkt. Dies gilt übrigens für alle Schweizer Banken, die mit 20 
bis 50 Prozent eine höhe­ re eine Eigenkapitalausstattung ha­ ben als vorgeschrieben. Pflicht war bisher, jeden verliehenen Euro oder jeden Franken mit acht Cent oder acht Rappen Eigenkapital zu unter­legen. 
Nach Basel II müssen die Banken nun weniger Geld bereithalten, wenn sie guten Schuldnern Kredite geben, und mehr Geld, wenn das Ri­ siko höher ist. Die neuen internatio­ nalen Regeln für die Kreditvergabe sollen die Banken davor schützen, zu viel Geld an schlechte Schuldner zu verleihen und dann 
selbst in die Pleite zu rutschen, wenn diese Schuldner Konkurs anmelden. Schutz vor «schwarzen Schafen» International ist man sich einig über die neue allgemein gültige Re­ gulierung des komplexen Banken­ geschäfts. In den 90er-Jahren kam es teil­ weise zu massiven Verlusten im Be­ reich der Unternehmenskredite. Ka­ pitalmärkte und Finanzströme ver­ laufen international und Störungen in einem nationalen Finanzsystem können sich sofort auf andere aus­ breiten. Basel II soll den Schutz der Klein­ anleger und Sparer vor Bankzu­ sammenbrüchen, der Banken vor «schwarzen Schafen» und vor allem die nationalen Finanzsysteme si­ chern. So spiegeln zwar die Ratings der LLB in der Praxis Basel II be­ reits wider, so dass KMUs kaum mit Änderungen bei der Kreditvergabe rechnen müssen. Dennoch hält sich Liechtenstein wie die Schweiz an Basel II und trägt zur Stabilität in den global ver­ netzten Finanzrnärkten bei. TIPPS, WIE UNTERNEHMEN IHR RATING VERBESSERN Dr. Daniel Wiesner, Fachbereichs- lelter Wirtschaftswissenschaften, Fachhochschule Machtenstein 
Die Einführung der neuen Eigen- kapitalregelungen mit Basel H be­ schleunigt den Wandel im Bereich der 
Unternehmensfinanzierung, Darauf muss sich insbesondere der Mittelstand einstellen. Unterneh­ mer, die sich mit den Fragen der Kapitalbeschaffung aktiv ausein­ ander setzen, schneiden bei Ver­ handlungen um Kreditkonditionen besser ab. Wer bei Entscheidungen hinsichtlich Investition und Finan­ zierung auch die Rückwirkung auf . die Bonität seines Unternehmens beachtet, sichert sich zugleich auch günstige Finanzierungskon­ ditionen. Über Ratings wird neu mit Basel II die Bonität von Kre­ ditnehmern. und Emittenten nach 
einem standardisierten Verfahren über kurz- und mittelfristige Zei­ träume überprüft. Sie sind wesent­ liches Faktum in der Kundenbezie­ hung zwischen Unternehmung und Bank und werden zu einem ent­ scheidenden Faktum hinsichtlich der Preisgestaltung eines Kredites. Die 
Steuerung der Bonität ist urei­ genste unternehmerische Tätigkeit. Für die Praxis bedeutet dies, dass eine angemessene Eigenkapital- ; Ausstattung eine gute Gesamtren­ tabilität oder ein ausgezeichnetes Geschäftsergebnis sehr wesentlich die Rating-Note gestalten. Verbes­ sern lässt sich das Rating durch; • Zeitgerechte Vorlage des Jahres­ abschlusses/der Bilanz , 
• Verbesserung der Relation Eigen- kapital zu Bilanzsumme • Stetige Eigenkapitalaufstockung • Vorlage von budgetären Plan/Ist- Vergleichen • Dokumentation in Businessplä­ nen und Unternehmenskonzepten • Auswahl von alternativen Finan­ zierungsformen bzw. Reduzierung von Bankkrediten ; ; • Regelmässige antizipative Weitergabe von Bankinformatio­ nen , In Summe führt eine höhe Transparenz von Unternehmen in Richtung Bank zu feiner guten Bo-. nität und zu einem besseren Rating und in Folge zu weniger Eigenka­ pitalbedarf,
	        

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