Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 2. OKTOBER 2004 
BLATTI 
INLAND INTERVIEW MIT REGIERUNGSCHEF OTMAR HASLER PERSÖNLICH Herzliche Glückwünsche unseren Jubilaren Das Volksblatt gratuliert recht herzlich zum Geburtstag und wünscht weiterhin alles Gu­ te und Gottes Segen. Heute Samstag Beatrice FRICK, Heiligwies 16, Balzers, zum 82. Geburtstag Morgen Sonntag Adolf MARXER, Britschenstr. 7, Eschen, zum 85. Geburtstag Prüfungserfolg An der Fachhochschule für Soziale Arbeit in Zürich hat Jqsmine ANDRES aus Vaduz den vierjährigen Studiengang in Sozialer Arbeit (berufsbegleitend) erfolgreich abge­ schlossen. An der Diplomfeier durfte sie das Diplom «Diplomierte in Sozialer Arbeit FH» (Dipl. SA FH) entgegennehmen. Wir gratulieren und wünschen viel Freude und Erfolg im Berufsleben. Erfolgreiche Berufsmaturanten BUCHS - An der Berufsmaturafeier 2004 konnte die Weiterbildung des Berufs- und Weiterbildungszentrum (BZB) erstmals den Absolventen der kaufmännischen und der technischen Berufe Ausweise verteilen. Die-'. Schüler haben nach der Berufslehre ein gan­ zes Jahr lang den Vollzeitunterricht besucht und können mit dem Ausweis der Berufs- matura prüfungsfrei in eine Fachhochschule eintreten. • Berufsmatura Technische Richtung für Erwachsene: FUCHS Bettina, Balzers; I SCHÄDLER Jan, Schellenberg. • Berufsinatura Kaufmännische Richtung für Erwachsene: CORTESE Carlo, Balzers; DOMENIG Richard, Mauren; FRICK Christoph, Vaduz; FROMMELT Rosi, ; Schaan; LENHERR Nadia, Vaduz; MÜND- LE Markus, Mauren; SCHÄDLER Karin, Triesenberg; VERLING Stefan, Vaduz; WILDHABER-VOGT Nicole, Balzers . l_i ARZTE IM DIENST Notfalldienst 8 - 8 Uhr Samstag . Dr. Jolanta Budissek, Vaduz 233 39 29 Sonntag Dr. Margit Stoll, Mauren 373 40 30 Wofür sind Sie dankbar? - für die Kraft und die Unterstützung, die mir die Familie gibt. - in einem Umfeld arbeiten zu können, das von gegenseitiger Achtung und Toleranz ge­ prägt ist. . - für das Gefühl, gute Freunde zu haben, -ein Hobby auszuüben, das mein Herz höher schlagen lässt. - in einem Land und einer Gemeinde zu le­ ben;•.für die es sich lohnt, Heimweh zu haben. - gesund zu sein und zu hoffen, dass es so bleibt. Für das bin ich dankbar. ! v Fidel Frick, Balzers 
«Die Menschen sind wieder zuversichtlicher» Regierungschef Otmar Hasler über Liechtensteins Perspektiven VADUZ - Liechtenstein befindet sich nach ereignisreichen Jah­ ren wieder in einer exzellenten Ausgangslage. 
Ein Stimmungs­ wandel, besetzt von Zuversicht, welcher sich in Liechtenstein allmählich verbreitet, sei eine ideale Voraussetzung, um die Zukunft aktiv zu gestalten, so Regierungschef Otmar Hasler im Gespräch mit dem Volks­ blatt. «Peter Klndl e  •-' Volksblatt: Herr Regierungschef, Ihre erste Amtszeit neigt sich all­ mählich 
dem Ende zu. Sind Sic zufrieden mit dem, was Sic in den letzten dreieinhalb Jahren als Regierungschef erreicht haben? Otmar Hasler: Meines Erach­ tens würde man diesem Amt nicht gerecht, wenn man sich mit dem Erreichten zufrieden geben würde. Im Interesse aller Einwohnerinnen und Einwohner stelle ich mir die Frage immer wieder, wie die Le­ bensbedingungen und damit auch die Lebensqualität nachhaltig ver­ bessert und gesichert werden kann. Aber ist Liechtenstein diesem Ziel unter Ihrer Führung tat­ sächlichnäher gekommen? Es steht mir nicht zu, eine Ant­ wort auf diese Frage zu geben, das müssen andere. Nicht mit dem Erreichten zufrieden geben Ich bin mir jedoch sicher, dass die Ausgangslage eine wesentlich andere ist als noch vor vier Jahren. Vieles, was im Argen lag. konnte korrigiert und Neues in Angriff ge­ nommen werden. Als ich das Amt des Regierungs­ chefs übernommen habe, stand Liechtenstein unter erheblichem internationalem Druck. Verschiede­ ne nationale Probleme belasteten die Menschen zusätzlich. Und heute ist das anders? Ich komme in meiner Arbeit mit vielen Menschen ins Gespräch. Mein Eindruck ist, dass die Zuver­ sicht zurückgekehrt und eine Auf­ bruchstimmung zu verspüren ist. Die Leute wissen zwar sehr wohl, dass grosse Herausforderun­ gen auf uns zu kommen. Aber sie denken auch, dass wir die Proble­ me gemeinsam lösen können. Das heisst, Liechtenstein ist im Wandel...? Ja, ohne Zweifel. Wir können es schaffen, die Probleme zu lösen, wenn wir alle die Ärmel hochkrem­ peln und die Aufgaben gemeinsam anpacken. Dieser Stimmungswan­ del, den man immer wieder spürt, ist wichtig, da dieses Selbstbe- wusstsein eine aktive Zukunftsge­ staltung möglich macht. Erfreulich ist in diesem Zu­ sammenhang, dass zwei Wirt­ schaftsstudien, die in den letzten Wochen diskutiert wurden, diesen aufkeimenden Optimismus stützen. Liechtenstein 
geht es gut und wir haben trotz Verbesserungsmöglich- keiten in verschiedenen Bereichen allen Grund, optimistisch in die Zu­ kunft zu blicken. 
Gilt das auch für die Ausbildung von Spezialisten - etwa an der FH? Erst kürzlich wurde ein externes Expertengutachten veröffentlicht, in welchem die Qualität der Fach­ hochschule Liechtenstein überprüft wurde. Das Fazit war aus liechten­ steinischer "Sicht mehr als erfreu­ lich. Die Studie hält fest, dass die Fachhochschule vermehrt jene hoch qualifizierten Menschen aus­ bilden kann, welche unsere Wirt­ schaft braucht. Trotzdem hat Liechtenstein einen hohen Anteil an ungelernten Ar­ beitskräften und vergleichsweise wenig Menschen mit Hochschul- abschluss. Warum das? Diese Aussage stimmt so pau­ schal nicht. Vor allem blendet sie 
aus, dass Bildungspolitik auch das Ergebnis der vergangenen gesell­ schaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung ist. Die Zuversicht ist zurückgekehrt Wenn man den Blick aber von der Vergangenheit abwendet und die heutige Ausbildungssituation betrachtet, zeigt sich, dass diese Statistik ein etwas verzerrtes Bild zeigt. Erwähnt sei beispielsweise. Liechtensteins heutige Maturitäts- quote von rund 30 Prozent pro Jahrgang. Im Vergleich mit den Schweizer Kantonen ist das ein sehr hoher Wert. Wichtig ist auch, dass unser hoch Reglerungschef Otmar Hasler: «Wir können es schaffen, die Probleme zu lösen, wenn wir alle die Ärmel hochkrempeln und die Aufgaben gemein­ sam anpacken. Dieser Stimmungswandel, den man Immer wieder spürt, Ist wichtig, da dieses Selbstbewusstseln eine aktive Zukunftsgestaltung möglich macht.» 
stehendes duales Berufsbildungs- system vielen jungen Menschen ei­ ne solide berufliche Ausbildung si­ chert und über andere Wege wie et­ wa die Berufsmaturität den Zugang zur Hochschulausbildung ebnet. Im Bereich der Bildung und Ausbildung haben wir in den letz­ ten Jahren verschiedene Initiati­ ven gestartet, durch welche eine weitere Qualitätsverbesserung er­ reicht werden soll. Davon profi­ tiert gerade auch der Wirtschafts- standort. Ärmel hochkrempeln und gemeinsam anpacken Apropos Wirtschaftsstandort: Wie konkurrenzfähig ist der Standort Liechtenstein? Gespräche mit den Unternehmern einerseits und die Wirtschaftszahlen andererseits zeigen, dass der Wirt- schaftssiandort Liechtenstein att-rak- tiv ist. Es ist jedoch notwendig, ver­ schiedene Standortbedingungen dem internationalen Umfeld anzupassen. Wir tun alles dafür, um der Wirt­ schaft eine erstklassige und nachhal­ tige Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Ich erinnere beispielsweise an die erfolgreiche Reform im Be­ reich der Festnetztelefonie. Die lang­ fristige 
Gesundhaltung des Staats­ haushalts, eine Steuerreform, die ein transparentes und einfaches Steuerre­ gime sichert sowie eine tiefe Fiskal­ quote sind Herausforderungen, die einer soliden Politik bedürfen und wesentlich zur Att-raktivität des Wirtschaftsstandortes beitragen. Wie wirken sich die weltweiten wirtschaftlichen Probleme der letzten Jahre aüf unser Land aus? Der Staat selbst kann nicht Wachstum erzeugen, aber er muss dafür sorgen, gesundes Wachstum zu. ermöglichen. Ich möchte Ihnen zwei Beispiele dafür geben. Die Klein- und Mittelunternehmen unseres Landes werden durch das neu ge­ schaffene KMU-Zentrum vermehrt unterstützt. Das unternehmerische Potenzial in Liechtenstein soll mit der vom Staat unterstützten Privatin­ itiative Business-Plan-Wettbewerb erfolgreich gefördert werden. Liechtensteins Wirtschaftspolitik scheint sich dabei vom Grund­ satz des eher passiven Handelns teilweise gelöst zu haben. Wes­ halb dieser Richtungswechsel? Es handelt sich dabei nicht um einen eigentlichen Richtungswech­ sel, denn wirtschaftliche Kernauf­ gabe des Staates ist es nach wie vor, optimale Rahmenbedingungen zu schaffen, damit unternehmerischer Einsatz sich weiterhin lohnt. Standortpolitik auf internationaler Ebene Früher wurde' die Erfolgsge­ schichte der liechtensteinischen Wirtschaft aber ausschliesslich mit der Abstinenz der Politik erklärt. Heute wissen wir hingegen, dass der richtige Weg derjenige des Zu­ sammenwirkens von Staat und Wirtschaft ist. (Fortsetzung auf Seite 5)
	        

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