Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIENSTAG, 28. SEPTEMBER 2004 
VOLKS IIX I II Tl ID LESUNG BLATT IIV Li L I Uli HERBSTKONZERT 
25 KULTURTIPPS Fabian Marcaccio im Kunstmuseum VADUZ - Die grossformatige Malerei des in Argentinien geborenen Künstlers Fabian Marcaccio sorgte an der Kunstausstellung «documenta 2002» in Kassel für internatio­ nal grosses Aufsehen. Ab dem 2. Oktober stellt Fabian Marcaccio im Kunstmuseum Liechtenstein aus. Motive aus der Malerei­ geschichte und aus weltpolitischen und lo­ kalen Ereignissen wuchern zu schrecklich­ schönen Szenarien, die schliesslich ein völ­ lig neuartiges, abstraktes Gemälde bilden. Zurzeit wird im Kunstmuseum Liechten­ stein die Aufhängevorrichtung für das spe­ ziell für Liechtenstein konzipierte 28 m lan­ ge Bild von Fabian Marcaccio errichtet. Zur Ausstcllungseröffnung am Freitag, den 1. Oktober ist das Museum abends ab 18 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Die Ausstellung «Fabian Marcaccio - From Altered Pain- tings to Paintants» dauert vom 2. Oktober bis zum 23. Januar 2005. (PD) Freies Singen SCHAAN - Alle Freunde des Gesangs, jung und alt, Frauen und Männer, sind herz­ lich eingeladen zum freien Singen mit musi­ kalischer Begleitung, das diesen Mittwoch, den 29. September um 20 Uhr im Werkhof der Gemeinde Schaan stattfindet. Nähere In­ formationen bei Werner Niedhart, Tel. 232 5157. (Hing.) Anne-Marie Blanc live auf der TaK-Bühne SCHAAN - Am Donnerstag, den 7. und Freitag, 8. Oktober, zeigt das Theater am Kirchplatz um 20.09 Uhr ein Gastspiel der Kaserne Basel. «Savannah Bay» von Mar- guerite Duras bringt Schauspielprominenz nach Liechtenstein. Ob sie es ahnte, dass sie Filmgeschichte schreiben würde, die kaum 20-jährige Schauspielerin vom Zürcher «Pfauen»? In der Regie von Franz Schnyder spielte Anne-Marie Blanc 1941 «Gilberte de Courgenay», die Gastwirtstochter aus'dem Jura, die den Schweizer Soldaten das Weihnachtsfest fern der Heimat erträglich machte. Bald nach dem Krieg rief Holly­ wood, aber' Anne-Marie Blanc blieb im Land, wurde zur Legende von Leinwand und Bühne. Vor wenigen Wochen feierte sie ihren 85. Geburtstag. In «Savannah Bay» hat sie als «Madeleine» wenig Lust zum Feiern. Das Stück zeigt eine Frau «in der Pracht ihres Alters». Herrisch, launisch und von Alzheimer geplagt, begegnet sie ihrer Enkelin. Zusammen versuchen die Frauen, die zwischen ihnen liegenden Jahre mit Ge­ meinsamkeiten und Sinn zu füllen. Bühnen­ partnerin ist dabei Mona Fueter. Die Schweizer Filmpreisträgerin des Jahres 2002 ist die Enkelin von Anne-Marie Blanc. In der Regie von Nils Torpus knüpfen sie ein Netz von Erinnerungen. Doch die Löcher, die das Vergessen 
gerissen hat, sind gross. Karten für «Savannah Bay» gibt es beim TaK-Vorverkauf an der Reberastrasse 10 in Schaan, Tel.: (00423) 237 59 69. Er ist Mon­ tag bis Freitag von 9 bis 1l Uhr sowie von 13.30 bis 18 Uhr geöffnet. Bestellungen per Fax (237 59 61) oder per E-Mail an vorver- kauf@tak.li sind ebenfalls möglich. Die Abendkasse im TaK öffnet eine Stunde vor der Vorstellung. (PD) 
Gerhard Beck im Literaturhaus Lesung aus neuem Roman «Wien - Stadt meiner Träume» TRIESEN - Gerhard Beck liest heute Dienstag, den 28. Sep­ tember um 20 Uhr im Literatur- haus Liechtenstein, Triesen, aus seinem neuen Roman «Wien - Stadt meiner Träume.» Er be­ richtet über eine Reise von Schaan über Wien nach Austra­ lien. Viele skurrile Alltagsprotokolle und Episoden reiht der Autor zu ei-- nem Roman zusammen. Der Text handelt vom unsteten Leben mo­ derner Nomaden, vom Wegfahren und irgendwo ankommen, wo man dann doch nicht Wurzeln schlägt. Migranten treffen auf Reisende und Einheimische, die nirgendwo mehr zu Hause sind. Die ewigen Wande­ rer treibt eine grosse Sehnsucht durch die Welt. Es sind Geschich­ ten und Eindrücke von Unsesshaf- ten, zu denen der Autor auch wäh­ rend des Projekts gehörte. Während eines Werkjahres des Kulturbeira­ tes der fürstlichen Regierung be­ reiste er ein Jahr lang Wien und Australien. An diesen Orten konn­ te er neben einigen multimedialen Arbeiten auch diesen Roman fertig stellen. «Die Reise hat mir ermög­ licht, meinen Horizont zu erwei­ tern und an einem grösseren Schreibprojckt zu arbeiten» erklärt Gerhard Beck. Der Titel des Textes ist dem Wienerlied «Wien, du Stadt meiner Träume» von Rudolf Sieczynski entlehnt, das die öster­ reichische Tourismuswerbung je­ dem Wien-Touristen ans Herz legt. Ganz anders als im Wienerlied lie­ gen jedoch Traum und Albtraum, Liebe und Hass im Wien von Ger­ hard Beck ganz nahe beieinander. Der Autor beschreibt seine Rei- seeindrücke ironisch-bissig und 
Heute Abend im Literaturhaus: Gerhard Beck mit einer Lesung aus seinem neuesten Werk. immer etwas übertrieben, immer aus einer Randperspektive.erzählt. Hinter den Fassaden der Kultur- und Touristenstadt Wien entdeckt der Autor einen schrillen, bunten, aber auch durchgedrehten Alltag der kleinen wie grossen Leuten ei­ nige Lebensrätsel aufgibt. Eine Re­ portage von individuellen Ge­ schichten im Dschungel einer Me­ tropole. Der Text ist sowohl Doku­ mentation einer Reise, als auch ein Portrait des Grossstadtlebens. Schlecht bezahlte Journalisten, ra­ sende Versicherungsvertreter, un-entdeckte 
Avantgarde-Künstler und Menschen ohne Aufcnthalts- bcwilligung besiedeln die prächti­ ge Kaiserstadt und versuchen sich irgendwie mit kreativen Lösungen über Wasser zu halten. Gleichzeitig versuchen vergnügungshungrige . Partygeher und geschäftstüchtige Geister «das Leben wie eine Zitro­ ne auszupressen». Hintergrund der angespannten und überspannten^ Lebenslagen der Urbanen 
Bevölke­ rung bilden die malerischen Bau- und Kulturdenkmäler der Stadt. Gerhard Beck, Jahrgang 1965, 
wuchs in Schaan auf und studierte Romanistik, Slawistik .und Be­ triebswirtschaftslehre in Wien und Zürich. Er arbeitet als Journalist für Finanz und Wirtschaft in Zürich. 1982 und 1985 wurde er jeweils mit dem Lyrik-Preis des liechten­ steinischen PEN-Clubs ausgezeich­ net. 1987 war er Mitherausgeber des Liechtensteinischen Alma- .^chSr^u^^jy^^at Gerhard Beck Kurzgeschichten veröffent­ licht und Beiträge für das Radio er­ stellt. Er lebt in Schaan und anders­ wo. - (PD) Gesang und Geselligkeit Herbstkonzert des Frauengesangvereins Triesenberg TRIESENBERG - Die Einladung zum traditionellen Herbstkon­ zert des Frauengesangvereins Triesenberg versprach einen musikalischen Spaziergang durch den Liederwald. Begleitet wurde das Publikum von den Triesenberger Sängerinnen, dem Solisten Christoph Gaba­ thuler und der Pianistin Corinne Grendelmeier-Nipp. Die Leitung hatte Dirigent Thomas Nipp. »Ursula Schiene! Dies steht nach dem gestrigen Herbstkonzert des Frauengesang­ vereins Triesenberg fest: Die Trie­ senberger Sängerinnen haben so et­ was wie ihre eigene Fan-Gemein­ de. Und die wurde auch in diesem Jahr nicht enttäuscht. Einmal mehr gelang es dem Frauenchör unter der Leitung des Dirigenten Thomas Nipp, mit einem ansprechenden Programm aufzuwarten. Novum im diesjährigen Herbstkonzert war die Mitwirkung einer Männerstimme. Die Soloeinlagen von Tenor Chris­ toph Gabathuler begeisterten und der gemeinsame Auftritt der Sän­ gerinnen und des Sängers war eine echte Bereicherung des Konzert­ abends. Programmvielfalt Fröhlicher Auftakt zum Konzert­ abend im herbstlich geschmückten Dorfsaal bildete der musikalische Gruss (Felix Mendelssohn Barthol- dy). Da das Wetter nicht unbedingt zik einem Spaziergang im Freien einlade, habe der FGV den 
Herbst-Unter 
dem Motto «Liederwald» begeisterte der Frauengesangverein THesenberg am Sonntag sein Publikum. wald in den Dorfsaal geholt und das Programm in bunter Vielfalt an- gepasst, so Präsidentin Ruth Ospelt in ihrer Begrüssungsrede. Während der erste Konzertteil ganz im Zei­ chen der romantischen Komponis­ ten wie Felix. Mendelssohn, Franz Schubert, Robert Schumann, Carl Maria von Weber stand, prägten verschiedene Volkslieder sowie englische Lieder den zweiten Kon­ zertteil. Ideale Ergänzung zum Ge­ sang der Triesenbergerinnen waren 
die musikalische Begleitung von Corinne Grendelmeier-Nipp auf dem Klavier und die gefühlvoll ge­ sungenen Soloeinlagen von Chris­ toph Gabathuler. Der junge Sänger, dessen musikalische Laufbahn bei den Balzner Singbuben gründet, ist kein unbeschriebenes Blatt. Er konnte an verschiedenen Auftritten bei kirchlichen und weltlichen An­ lässen - so auch an den Bregenzer Festspielen - wichtige musikali­ sche Erfahrungen sanjmeln. 
Die Zuhörerinnen und Zuhörer kamen am Sonntagabend im Dorf­ saal Triesenberg in den Genuss ei­ nes abgerundeten Konzertabends. Die Freude der Darbietenden am Gesang übertrug sich spontan auf das Publikum, das sich zwei Zuga­ ben erklatschte um dann in be­ schwingter Stimmung der Einla­ dung zum nachkonzertlichen ge­ mütlichen Beisammensein bei Kaf­ fee und selbst gebackenem Kuchen Folge zu leisten.
	        

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