Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

/ SAMSTAG, 25. SEPTEMBER 2004 
VOLKSI CMUlt WIRTSCHAFTSSEITE DER BLATTI 
U VV IV GEWERBE- UND WIRTSCHAFTSKAMMER 
13 Infos aus den Sektionen Tätigkeit wieder aufgenommen Nach der Sommerpause haben die ein­ zelnen Sektionen ihre Tätigkeit wieder aufgenommen. Einen kleinen Hinblick in die derzeitigen Tätigkeiten einiger Sektionen gibt die nachstehende Auf­ listung. Autogewerbe: Eignungstest für Schüler; Winterpneuaktion, Stellungnahme zum Konsumgesetz, Richtlinie für Vergabe öffentlicher Auftrüge Bäcker/Konditoren: Weltbrottag Baumeister: Treffen mit dem Schweize­ rischen Baumeisterverband Buchhalter: 
Aufbau einer eigenen Ho­ mepage Coiffeur: Branchenkunde (Schnitttech-' niken) für Lehrlinge Gastronomie: Stammtisch zum Thema Lcbcnsmittelhygicnc/-gesetzc GWK-Frauen: 
Diverse Veranstaltungen (Seminare, Vorträge usw.) Handelsgewerbe: Vorbereitung der Weihnachtssternaktion, Imagekampag­ ne, Stellungnahme zum Konsumgesetz, Stellungnahme zum Urheberrechtsgesetz Elektrogewerbc: IBW-Ausscheidung, fachliche Weiterhildungsveranstaltung Gcbiiudcreiniger: 
Weiterbildungsveran­ staltungen,.. Grafisches Gewerbe: Eignungstests für Schüler durchgeführt, Abgrenzung ein­ zelner Berufsbilder Gewerbliche Industrie: Messteilnahme der Fachgruppe ILZ (Interessengemein­ schaft Liccht. Zulieferbetriebe), Ausar­ beitung des Gesamtarbeitsvertrages, Stellungnahme zum Konsumgesetz, Er­ stellung Homepage Informatik: Wcitcrbildungsveranstal-* tungen, Lehrlingsforderung Kosmetik: Organisation Informations- veranstaltung Maler: Image-Kampagne/neueste Aus­ gabe des Leitfadens, Vorbereitung des Eignungstests Metaller: Organisation Lehrlingsausflug Verband Liechtensteiner Personal- dienstleister: QS-Projekt, Sozialversi­ cherungen im Int. Personalverleih, Richtlinie für die Vergabe öffentlicher Aufträge Hafner- und Plattenleger: Zukunftsvi­ sion 2010 ausarbeiten Transportgewerbe: Weiterbildungsver­ anstaltungen: Personenbefördcrungsge- setz. Rüfe und Forst: Tarife Schreiner: Organisation des 30-jährigen Jubiläum des Kurszentrums Unternehmensberater: 
Umsetzung des neuen Kommunikationskonzeptes, Aus­ bau der Homepage, LVU-Lunch, Richtli­ nie zur Vergabe öffentlicher Aurträge Zimmermeister: Abgrenzung Zimmer- meister/Dachdecker Das zweite Halbjahr ist bei vielen Sek­ tionen gekennzeichnet durch die Lehr­ lingssuche. Im ersten Halbjahr liegt im Lehrlingsbereich der Schwerpunkt auf die Durchführung von Zwischenprüfun­ gen bzw. Vorbereitung zur Lehrabschluss­ prüfung. Je nach Themengebiet werden auch Vorstands- oder Sektionsmitglicdcr zur Ausarbeitung von Stellungnahmen zu den Vernehmlassungsbcrichten der Regierung beigezogen. Weitere Schwer­ punkte der Sektionen sind die Zu­ sammenarbeit mit den Behörden, Vertre­ tungen in Arbeitsgruppen der Regierung, Einsitz in Schweizer Verbänden usw. 
Fit für die Zukunft werden Gleichstellung von Schweizer- und EWR-Bürgern ändert Rahmenbedingungen Ab kommenden Jahr werden in Liechtenstein Schweizer- und EWR-Bürger gleichgestellt werden. Dadurch verändern sich die Rahmenbedingungen für das Gewerbe Liechtensteins. Es wird ein Anstieg des Wett­ bewerbs erwartet. GWK-Ge- schäftsführer Oliver Gerstgras- ser äussert sich im Interview zu dieser Thematik. Herr Gerstgrasser, ab nächstem Jahr kommt 6s zur Gleichstellung von Schweizer- und EWR-Bürgern in Liechtenstein. Welche Folgen sind für das Gewerbe in Liechtenstein zu erwarten? Wir müssen davon ausgehen, dass es in der einen oder anderen Branche für ein Schweizer Unternehmen inte­ ressant sein könnte, sich in Liechten­ stein anzusiedeln und eine Firma zu eröffnen. Somit wird es zu einem An­ stieg des Wettbewerbs kommen. Wenn man bedenkt, dass wir heute schon einen grossen Wettbewerb ha­ llen, bei dem der Preis eine überge­ ordnete Rolle spielt, wird dies entspre­ chende Konsequenzen für den Wirt- schaf'tsraum Liechtenstein mit sich ziehen. Dies tönt eher nach negativen Konsequenzen. In erster Line wird dadurch die Preisspirale nochmals nach unten ge­ dreht das. Wie sich der Markt lang­ fristig entwickelt und welche Folgen daraus entstehen, wird erst zu einem späteren Zeitpunkt erkennbar werden. Bedeutet das, dass die Redewen­ dung «Konkurrenz belebt das Ge­ schäft» in diesem Falle nicht ange­ wandt werden kann? In einigen Branchen haben wir eine sehr hohe Unternehmcrdichtc. Liech­ tenstein hat im europäischen Ver­ gleich die grösste Unternehmerdichte auf die Grösse des Landes bezogen. Das sind Fakten, welche nicht weg­ diskutiert werden können. Wenn der Markt gesättigt ist, geht nun einmal nichts mehr. Die Ansiedlung von Schweizer Unternehmen in Liechten­ stein wird somit zu einem erhöhten Angebot in einem gesättigten Markt fuhren. Dies wird sicherlich zu Schwierigkeiten fuhren. Bereits heute werden nind 30 % von allen neuen ßcwilligungsgesuchen von einem ausländischen Geschäftsführer aus dem EWR-Raum, vorwiegend aus Österreich, beantragt. Das prägt na­ türlich sehr stark unseren Wirt­ schaftsraum. Wenn Sie sagen, dass sich die Preisspirale nach unten drehen wür­ de, bedeutet dies im Umkehrschluss, positive Auswirkungen fiir die Kon- sumentin und den Konsumenten. Können Sie dem zustimmen? Ich sehe diesen positiven Effekt nicht. Man darf nicht nur den Preis betrachten. Auch die Qualität spielt eine grosse Rolle. Wir alle wollen gu­ te Qualität und diese leidet in erster Linie unter einem solchen Preiskampf. Dies werden auch die Kunden spüren. Lassen Sie mich ein Beispiel nennen: 
GWK-Geschiiftsßihrer Oliver Gerstgrasser: «Der nächste Sehritt heisst einfach mehr Regiomlisierung. Unsere Unternehmen werden gezwungen sein, mittel­ fristig über sich in der Region zu verankern.» Wenn ich davon ausgehe, dass hei ei­ nem Hausbau der Maler für eine Ar­ beit 14 Tage benötigen würde, die Ar­ beit wegen dem tiefen Preis aber innerhalb einer Woche ausführen muss, wird dies bei der Qualität Spu­ ren hinterlassen. Er kann seine Arbeit nicht mehr so verrichten, wie es sein müsste, um höchste Qualität bieten zu können. Diese negativen Tendenz wird in vielen Branchen zu Proble­ men fuhren. Eine Preisspirale nach unten wird also sehr wohl auch Kon­ sequenzen für den Konsumenten 
mit sich bringen. Liechtenstein gehört seit knapp zehn Jahren dem EWR an. Gibt es Erfahrungswerte, um gewisse Kon­ sequenzen abzufangen und abzu­ mindern? Der EWR hat in erster Linie sehr viele neue Richtlinien und Gesetze gebracht die umgesetzt werden muss- ten und immer noch umzusetzen sind. Die Rcgelungsdichte, die aus dem EWR-Beitritt entstand, stellt uns heute vor Probleme. Unsere Kleinheit führt dazu, dass die Richtlinien, Ver­ ordnungen und Gesetze sehr rasch an 'der Basis ankommen und sich auswir­ ken. In einem Kleinstaat spürt der Unternehmer solche Regelungen viel intensiver als in einem grösseren Land wie Deutschland oder Öster­ reich. Dies führte zu einem enormen Anstieg des administrativen Auf­ wands für den Unternehmer. Da sind 
administrative Hürden aufgebaut worden, die der Unternehmer zuerst zu bewältigen hat, um sein Geschäft zu führen. Was raten Sie, als Geschäftsführer der GWK, Ihren Mitgliedern, wie diese auf die neue Situation reagie­ ren sollen? In sehr vielen Branchen haben wir sehr schwierige Jahre hinter uns. Bei diesen Branchen war es oberstes Cre­ do gewesen, sich fit Tür die Zukunft zu machen und innerhalb des Unter­ nehmens Strukturen zu schaffen, da­ mit das Unternehmen effizient, effek­ tiv und schlank ist, damit rasch und flexibel reagiert werden kann. Diese Tendenz muss fortgesetzt werden. Ein nächster Schritt kommt nun hinzu. Der nächste Schritt heisst, einfach mehr Regionalisierung. Unsere Unter­ nehmen werden gezwungen sein, mittelfristig über sich in der Region zu verankern. Speziell für kleine Unternehmen sind dies jedoch grosse Schritte, da sie nur mit grossem Auf­ wand - zeitlich und finanziell - ver­ bunden sind. Das sind sehr hohe An­ forderungen für die Unternehmer in den nächsten Jahren. Der Vertrag bie­ tet Liechtensteiner Unternehmen ei­ nen erleichterten Zugang in die Schweiz. Wir dürfen nicht nur die für uns negativen Seiten des Vertrages sehen. Der Vertrag besitzt für Liech­ tensteiner Unternehmen auch Chan­ cen, welche genutzt werden müssen. Dann sind wir fit für die Zukunft. 
Weiterbildung bei der GWK Für die Zukunft der Jugend Unter dem Motto «Karriere über die Leh­ re» organisierte die Gewerbe- und Wirt­ schaftskammer (GWK) dieses Jahr zum zweiten Mal die Berufsschau, der ge­ werblichen Wirtschaft. Damit verfolgt die GWK das Ziel, der Jugend das viel­ schichtige Angebot der verschiedenen gewerblichen Berufe vorzustellen. Für diese Ausstellung, welche unter dem Pa- tronat der Regierung stattfindet, hatten sich über 40 Schulklassen angemeldet. Die Spoerry-Halle in Vaduz steht vom 23. bis heute 25. September ganz im Zei­ chen der Berufsschau 2004 der gewerb­ lichen Wirtschaft. Im Mittelpunkt dieser Ausstellung steht die Information über verschiedenste Berufe. Diesbezüglich stellen 19 verschiedene Sektionen über 40 Berufe vor. Das Hauptziel der Aus­ stellung besteht darin, den Besuchern mit einem attraktiv gestalteten Rund­ gang einen Überblick über das gesamte Berufsangebot des Gewerbes zu vermit­ teln. Nicht ein Idealbild der handwerk­ lichen Berufe soll vorgegaukelt werden, sondern die Gewerbesektionen bemühen sich, die Tätigkeiten in den Berufen für alle nachvollziehbar darzustellen. Hier­ bei bekommen die Bcsucherinneri und Besucher einen Überblick über die rund 100 verschiedenen Berufe, die das liech­ tensteinische Gewerbe als Lehrberufe für Schulabgänger anbietet. In enter Linie richtet sich die Ausstel­ lung an Schüler,. Lehrer und Eltern. Während den ersten beiden Tagen war die Berufsschau ausschliesslich Schülern und Lehrern vorbehalten. Heute, am dritten und letzten Tag wird die Ausstel­ lung auch für die Öffentlichkeit zugäng­ lich sein. Für die Eltern gibt's den «Fit­ ness-Parcours für Eltem» zu erkunden. Ganz ohne körperliche Anstrengung werden sie fit für die Berufswahlbeglei­ tung ihres Sprösslings. Die Ausstellung ist noch bis 17.00 Uhr geöffnet. GWK im Internet Gewerbe- und Wirtschaftskammer: www.gwk.li Autogewerbeverband: www.automarkt.li Sektion Gastronomie: www.gastronomie.li [Grafisches Gewerbe: <   www.grafisches-gewerbe.li Sektion Personaldienstleister: i   www.vip.ii Sektion der Unternehmensberater: www.ivu.li GWK BEWERBE- & WIRTSCHAFTSKAMMER . x' rtÄOWftBSTOiniMUEOflÄStW IN IHREM INTERESSE GEMEINSAM ERFOLGREICH! • Gewerbe- und Wirtschaftskammer für das Fürstentum Liechtenstein - Zollstrasse 23 • FL-9494 Schaan - Tel. +423 237 771 
• Fax +423 2377789 •  gwk@gwk.ll •www.gwk.li' 
GWK GEWERBE-& WIRTSCHAFTSKAMMER f ORQAS FQnSTl KRAI UfCHTt KSIDH Iis Ü .h
	        

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