Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

•TCSÄi?;& DONNERSTAG, 23. SEPTEMBER 2004 
VOLKS BLATT 
VI II Tl ID GROSSE DAME IMTAK lYLJL. I Un KUNSTSCHULE 
35 K# KULTURTIPPS Vernissage Heinz Mack VADUZ - Der kunsthistorische Begriff «Zero» gilt als Synonym für einen neuen Anfang, für Reduktion, für die Proklamation eines sogenannten Null-Punktes, von dem aus die Welt der Kunst neu erobert werden sollte. «Zero» ist ein längst gesicherter Be­ griff in der zeitgenössischen Kunst der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Damit verbin­ det sich die Vorstellung von Licht und Be­ wegung, Licht in Bewegung, von Raum, Zeit, Vibration und Struktur. Er kennzeich­ net aber auch eine Weltanschauung junger Künstler, die den Ballast des Vergangenen abzuwerfen imstande waren. Sie waren gleichzeitig bereit, voller Hoffnung und Neugierde in die Zukunft zu schauen. Die Gründer dieser Bewegung Heinz Mack (Bild), Otto Piene und Günther Uecker, haben die deutsche Nachkriegskunst tief­ greifend verändert und einen entscheiden­ den Beitrag zur internationalen Kunstent­ wicklung nach 1945 geleistet. Das gemeinsame Auftreten der drei Düs­ seldorfer Künstler von 1957 (Uecker ab 1961) bis 1964 ist legendär. In so genannten Abendausstellungen haben sie zunächst für Gesprächsstoff in der Kunstszene des Rheinlandes gesorgt. Doch rasch eroberten sie das ganze Land, dann Europa und schliesslich die Welt. Heute gilt die Zero- gruppe, obwohl sie nur für wenige Jahre Be­ stand hatte, als ein wesentlicher Kristallisa­ tionspunkt der Avantgarde in ihrer Zeit. Ihre bahnbrechenden Experimente fanden bis heute zahlreiche Nachfolger. : Die Philosophien und spektakulären Ak­ tionen von «Zero» sind auf fruchtbaren Bo­ den gefallen und keineswegs isoliert auf na­ tionaler Ebene zu betrachten. Sie fielen mit Kunstbewegungen, die sich im europäischen Ausland gleichzeitig und nebeneinander vollzogen, zusammen. Yves Klein, Fontana, Manzoni, Christo, Arman, Tingueli, Niki de Saint Phalle, Vasärely und viele andere hat­ ten Einfluss* auf ein Europa, das sich im Aufbruch befand. Die Grenzen wurden ge­ öffnet und sie blieben geöffnet, nicht zuletzt für die Kunst und ihre Vertreter. «Heinz Mack in der Rolle des Protagonis­ ten ist diese Ausstellung gewidmet. Dass dies in der Galerie am Lindcnplatz in Vaduz und in dieser Qualität möglich ist, dafür danke ich Ute und Heinz Mack. Ich durfte die Exponate im Atelier, welche zum Teil das erste Mal gezeigt werden, auswählen. Durch die erlesene und hohe Qualität der Exponate dieser Ausstellung möchte ich diese Schau zu den Highlights unserer Gale- rietätigkeit zählen und sie neben Tapies, Chillida, Soto, Morellet, Mirö, Vasarely, Spoerry, Yves Klein, Bill und andere rei­ hen», so Galeristin Silke Hagen. (PD) Herbstkonzert des Frauengesangvereins TRIESENBERG - Der Frauengesangver­ ein würde sich freuen, Sie am Sonntag, den . 26. September um 17 Uhr im Gemeindesaal Triesenberg begriissen zadürfen. Wirmöch­ ten Sie mit schönen Melodien durch den Herbst-Sonntagnachmittag begleiten. In ei­ ner schön dekorierten Umgebung mit an­ schliessendem Genuss von selbst gebacke-- nem Kuchen, würden wir Sie herzlich will­ kommen heissen. Unser Solist Christoph Gabathuler, Corinne Grendelmeier-Nipp als Pianistin sowie Thomas Nipp als unser Diri­ gent, schliessen sich dem Willkommens- gruss an. FGV Triesenberg 
Besuch der Grande Dame «Savannah Bay» von Marguerite Du ras mit Anne-Marie Blanc imTaK SCHAAN - Anne-Marie Blanc, die Grande Dame der jüngeren Schweizer Film- und Theaterge­ schichte, kehrt mit «Savannah Bay» von Marguerite Duras auf die Bühne zurück. Die Produk­ tion der Kaserne Basel (Begie: Nils Torpus) kommt am 7. und 8. Oktober nach Schaan. • Arno tfiffla r  ~ In dem mythischen Stück «Savan- riah Bay» von Marguerite Duras spielt Anne-Marie Blanc, die am 2. September ihren 85. Geburtstag feierte, eine Schauspielerin «in der Pracht ihres Alters», die von ihrer Enkelin in einen Dialog über Liebe, Herkunft, Vergangenheit und Tod verwickelt wird. Der Witz dabei ist: Mona Petri- Fueter, die die Enkelin spielt, ist tatsächlich Blancs Enkelin. Realität und Theater liegen in dieser von der Kritik gefeierten Produktion, der dritten Duras-Inszenierung des jun­ gen Basler Regisseurs Nils Torpus, nah beieinander. «Gilberte de Courgenay» Blanc wurde 1919 in Vevey ge­ boren, absolvierte ihre schauspiele­ rische Ausbildung bei Emst Gis- berg und Ellen Widmann und hatte von 1938 bis 1952 ein festes Enga­ gement am Zürcher Schauspiel­ haus, wo sie bis vor kurzem regel­ mässig als freischaffende Künstle­ rin auftrat. Ihren ganz grossen Durchbruch hatte sie 1941 mit der Titelrolle im Film «Gilberte de Courgenay» von Franz Schnyder, wodurch die zum ersten eigent­ lichen Schweizer Filmstar wurde. Nach dem Krieg wirkte sie in wei­ teren Filmproduktionen im In- und 
Anne-Marie Blanc und Mona Petri-Fueter spielen In «Savannah Bay» das, was sie wirklich sind: Grossmutter und Enkelin. Ausland mit, etwa 1946 in Jean Boyers «On ne meurt pas comme ?a» an der Seite yon Erich von Stroheim. Blanc verkörperte in . über 250 Rollen grosse Frauenfigu­ ren der Theatergeschichte in klassi­ schen und modernen Stücken und trat auf allen wichtigen Bühnen der Schweiz sowie in Berlin, Düssel­ dorf, Hamburg, München, Stuttgart und Wien auf. Torneen und Fest­ spiele führten sie durch Deutsch­ land, die Niederlande, Österreich, 
die Schweiz und nach Paris. Blanc wirkte ausserdem in zahlreichen Fernsehproduktionen mit und wur­ de u. a. mit dem Hans :Reinhart- Ring (1986), der Maschera d'oro (1997) und einem Pardo d'onore für ihr Lebenswerk (2001) ausge­ zeichnet. Mona Petri-Fueter Blancs Enkelin Mona Petri-Fue­ ter wurde 1976 in Zürich geboren, studierte Theater in Bern und 
wechselte 2002 nach einer Spiel­ zeit vom Landestheater Tübingen ans Staatstheater Karlsruhe, zu desr sen Ensemble sie heute noch ge­ hört. Zu Petri-Fueters Rollen gehö­ ren u. a. die. Ophelia («Hamlet»), die Recha («Nathan der Weise»), die Evelyn («Mass der Dinge») und die Eve («Der zerbrochene Krug»). Sie spielte in diversen Film- und Fernsehproduktionen mit und er­ hielt 2003 den Förderpreis der Ar- min-Ziegler-Stiftung. Informationsabend zum Vorkurs Kunstschule Liechtenstein informiert über die Vollzeitausbildung NENDELN- Mit grossem Erfolg hat die Kunstschule Liechten­ stein den gestalterischen Vor­ kurs lanciert. Alle Teilnehmer/- innen aus dem letzten Vorkurs fanden sehr erfolgreich Lehr-, Studien- oder Praktikumsplätze. KUNSTSCHULE LIECHTENSTEIN Damit sich Schulabgänger, Eltern und auch andere Interessierte ein Bild vom Vorkurs machen gönnen, veranstaltet die Kunstschule Liech­ tenstein am Montag, 27. September 2004 in Nendeln einen Informa­ tionsabend. Auf dem Bildungsplatz Liechten­ stein hat sich mit dem Vorkurs der Kunstschule Liechtenstein einiges bewegt! Eine Vielzahl von interes­ sierten Jugendlichen und Erwach­ senen ist an einer Aus- oder Weiter­ bildung im gestalterischen Bereich interessiert und ihnen kommt der Vorkurs an der Kunstschule Liech­ tenstein gelegen. Der Vorkurs: Ausbildung an der Kunstschule Einen ersten Schritt zu einer Aus­ bildungsstätte hat die Kunstschule Liechtenstein mit dem Vorkurs ge­ tan. Der Vorkurs ist eine einjährige Vollzeitausbildung nicht nur für Ju­ gendliche mit abgeschlossener obligatorischer Schulzeit, sondern auch für Erwachsene mit Matura oder einer abgeschlossenen Lehre, 
welche eine Lehre bzw. ein Stu­ dium oder einen Wechsel in einen gestalterischen Beruf anstreben. Voraussetzungen sind gestalteri­ sche Begabung, breites kulturelles Interesse und Freude an kommuni­ kativem Geschehen. Der Vorkurs verhilft zur Abklärung der speziel­ len Begabung, Neigung und Be­ rufsfindung. Er vermittelt eine brei­ te Grundlage in Praxis und Theorie, welche Bedingung für den Zugang zu einer Lehre in einem gestalteri­ schen Beruf oder für eine Aus- und Weiterbildung an einer höheren Schule für Gestaltung in der Schweiz ist. Aufnahmebedingungen Das Aufnahmeverfahren erfolgt in zwei Schritten: Überprüfung der Mappe und Aufnahmeprüfung. Die Bewerber/-innen müssen eine Map­ pe mit selbst angefertigten Arbeiten einreichen. Die eingereichten Ar­ beiten werden von einer Fachjury beurteilt und geeignet erscheinende Bewer6er/-innen werden dann zur Aufnahmeprüfung in die Kunst­ schule Liechtenstein eingeladen. Die Aufnahmeprüfung dauert ei­ nen ganzen Tag und besteht darin, verschiedene gestalterische Aufga­ ben zu lösen. Auch das logische und assoziative Denkvermögen wird getestet. Im Läufe des Tages findet ein persönliches Gespräch mit der Fachleitung statt, bei dem ebenfalls Motivation und Eignung festgestellt werden soll. Information aus erster Hand Für Schulabgänger und deren Eltern wie auch für alle Interes-y.i. 
• n y Dreidimensionales Gestalten ist nur ein Fach im breit gefächerten Unter­ richt 
des Vorkurses an der Kunstschule Liechtenstein. sierten veranstaltet die Kunstschu­ le Liechtenstein am Montag, den 27. September um 20 Uhr einen Informationsabend in der Kunst­ schule in Nendeln. Direktor Bru- 'no Kaufmann stellt den Vorkurs und seine Inhalte vor. Lehrperso­ nen sowie Schülerinnen und 
Schüler stehen für Fragen zur Ver­ fügung. Information und Kontakt Kunstschule Liechtenstein, Chu- rerstr. 60, Nendeln, Tel. 375 0505, Fax 375 05 06, E-Mail office@kunstschu- le.li, Homepage  www.kunstschule.li . •V HiHÜ 
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