Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

•SM j/i.* . . , V.A< 4**4fe'•*%& iv:... DIE SPORTNEWS FÜR LIECHTENSTEIN MITTWOCH. 22. SEPTEMBER 2004 . ."•.: • . . • .'• :'.V SEITE 13 AUFTAKT DES TAGES Gegen Island startet Liechtenstein heute ins Kleinstaaten-Squüsh- 15 
turnier. raNEWS Annus geht vors CAS LEICHTATHLETIK - Hammerwerfer Adrian Annus (Un). dem bei den Olympi­ schen Spielen in Athen seine Goldmedaille auf Grund einer verweigerten Doping-Kon­ trolle aberkannt worden war, hat wie erwartet, den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne angerufen. Der 29-Jiihrige war. als erster Olympiasieger trotz zweier negati­ ver Dopingtests disqualifiziert worden, (si) War Lademann geladen? RAD - Der Verdacht auf EPO-Doping bei Olympiastarter Christian Lademann sorgt im Bund Deutscher Radfahrer für Missstim­ mung. Die Präsidentin Syjvia Schenk drohte mit Rücktritt, forderte nun aber Rücktritte von Sportdirektor und Bundestrainer. Schenk wirft Sportdirektor Burckhard Bremer und Trainer Bernd Dittert vor, einen Dopingver­ dacht vertuscht zu haben. Anlass der Quere­ len bildete eine Dopingkontrollc, bei welcher bei Christian Lademann ungewöhnliche Blutwerte festgestellt worden sind. (si) St. Gallen holt Obradovic FUSSBALL - Der FC St. Gallen hat bis zur Winterpause den 28-jiihrigen serbischen Stürmer Goran Obradovic verpflichtet, (si) k 35 000 Euro für Tränen-Trikot FUSSBALL - Das blaue Trikot mit der Nummer zehn, das Peld im WM-Final 1958 beim 5:2 gegen Schweden getragen hatte, wurde am Dienstag beim Londoner Auk­ tionshaus Chrjstie's für fast 87 000 Euro ver­ steigert. Für über 35 000 Euro wechselte je­ nes Jersey den Besitzer, mit dem sich Paul Gascoigne nach dem Halbfinal-Out an der WM 1990 die Tränen getrocknet hatte, (si) «ManU»-Star Keane angeklagt FUSSBALL - Der irische Internationale Roy Keane (33) von Manchester United muss sich wegen Körperverletzung vor Ge­ richt verantworten. Keane soll nach einem Streit bei einem Spaziergang einen 16-Jähri­ gen tätlich angegriffen haben. (si) VOLKS BLATT 
REKORD MIT WELTREKORD ZU GOLD LEICHTATHLE­ TIK - Bei den Pa- ' ralympics der Be- hinderterisportler in Athen hat es die erste Goldmedaille für Österreich gege­ ben. Sie ging auf das Konto von An­ drea Scherney, die den Frauen-Weit­ sprung mit dem neuen Weltrekord von 5,02 Metern vor der Chinesin Juan Wang (4,59) und der US- Amerikanerm April Holmes (4,56) souve­ rän gewann und damit ihre bisherige Welt­ bestmarke (4,88 m) klar übertraf. (id) 
SERIE DES TAGES Aufsteiger FC Balzers will heute gegen Brühl den vierten Sieg in Se­ rie einfahren. 
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DOPING DES TAGES ' . Phonak-Star Tyler Ha­ milton wurde bei Olym­ pia und bei der Vuelta positiv getestet. 
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TRENNUNG DES TAGES Das Schweizer Beach- volleyball-Duo Martin und Paul Laciga geht getrennte Wege. Iß Ein strahlender Vierter Trotz verpasster Bronzemedaille herrscht bei Peter Frommelt die pure Freude ATHEN - Peter Frommelt ist an den Paralympics in Athen haar­ scharf an einer Medaille vorbei­ geschrammt. Er musste sich im Spiel um Platz drei dem Slowa­ ken Richard Csejtey in drei Sät­ zen geschlagen geben. Grossar­ tig bleibt die Leistung From- melts aber auch ohne sie mit Bronze veredelt zu haben. • Oliver Beck Der ganz grosse Wurf blieb Liech­ tensteins Tischtennis-Ass ver- , wehrt. Gegen den Slowaken Ri- / chard Csejtey bot sich Peter / Frömmelt die grosse Chance mit ; der Bronzemedaille nach Liech- ; tenstein heimzukehren. Doch / Csejtey erwies sich als sehr starker Gegner und besiegte : Frommelt in drei Sätzen i (4:11, 3:11, 10:12). «Er hat ( i mich von Anlang an überrollt j und meine Schwächen ausge- 1 nutzt. Ich kam nie richtig ins Spiel, und es gab auch kaum einmal längere Ballwechsel. Erst im dritten Satz kam ich besser auf Touren. Hätte ich den gewonnen, wäre es mir vielleicht \ noch gelungen, das Spiel noch zu drehen», bilanzierte der Schaaner das Duell um Bronze. Dass sein Gegner so stark auftrat, hat mit Zu­ fall nichts zu tun. In einem Ge­ spräch mit Csejteys Trainer spürte Frommelt, wie gross der Respekt seines Gegners gewesen sein muss. «Er hat mir gesagt, dass sie Csejtey und mich im Finale erwartet und sich drei Tage nur auf mein Spiel vorbereitet haben.» Riesige Freude Von Enttäuschung möchte Peter Frommelt trotz des undankbar an­ mutenden vierten Platzes nichts wissen - und ehrlich: Frust schie­ ben wäre angesichts seiner bemer­ kenswerten Darbietungen während der letzten vier Tage wirklich nicht angebracht. Zwar sei er, räumt Frommelt ein, etwas enttäuscht darüber, dass er in seinem letzten 
Spiel nicht ans Limit habe gehen können, doch ansonsten sei er ein­ fach nur «glücklich und zufrie­ den». Seine Bronze- m e -daille an den Paralym­ pics 1984 in New York bewertet er tiefer als den jetzigen vierten Platz: «Die Leistung von Athen schätze ich viel, viel hö­ her ein. Damals in New York gab es noch die ei­ gene Kategorie der Ober­ schen kelamputierten, und ich spielte gerade einmal zwei oder drei Jahre Tischtennis. Zu­ dem ist das Niveau heute um einiges höher. Mit dieser 
ich 1984 alle Spiele im Schlaf ge­ wonnen.» Zu . Peter Fromnielts «Rundum-Glückseligkeit» hat ne­ ben seiner eigenen Leistung auch das olympische Flair seinen Teil beigetragen. «Das war das Grösste, was ich bis jetzt erlebt habe. Die Atmosphäre, das olympische Dorf; es war einfach ein Riesentraum und hätte nicht schöner sein können», schwärmt der Liechtensteiner. . Noch bis Sonntag in Athen Bis zum kommenden Sonntag bleibt Frommelt hoch Zeit, dies al­ les in vollen Zügen zu geniessen, dann geht es zurück in die Heimat. Zahlreiche Pläne für den Rest der Woche sind bereits geschmiedet: «Jetzt nehme ich es ganz locker. Ich werde mir andere Wettkämpfe an­ schauen und sicher auch nach Athen hineingehen, um mir zum ... Beispiel die Akropolis an­ zuschauen. Wir haben iiV auch Einladungen '" erhalten und 
nen Schiffsausflug zu einer der kleinen Inseln unternehmen.» In Liechtenstein angekommen, wird Peter Frommelt schnell wie­ der zu seinem Schläger greifen. Für seinen Verein TTC Flums begibt er sich auf die Jagd nach 1. Liga- Punkten, wie der FL-Athlet erläu­ tert: «Vielleicht ist die ers- - / te Liga etwas tief /jgf J|£ für mich, aber es sind alles flotte Typen, • und ausserdem akzep­ tiert Flums, dass ich während der Meis­ terschaft immer wieder einmal fehlen werde, wenn ich internationale Tur­ niere spiele.» Ein solches hat er be­ reits fest im Blick: anfangs Dezember wird er im Flugzeug Richtung Mexiko sitzen, wo jenes Weltranglistenturnier zur Austragung ge­ langt, welches er im letzten Jahr gewonnen hat. Die dabei ergatterten Punkte muss der Liechten­ steiner dann verteidigen. Gut möglich, dass sich diese Reise ebenso lohnt wie jene nach Athen... TISCHTENNIS Peter Frommelt freute sich trotz seiner Niederlage gegen den Slowaken Csejtey über den grössten Erfolg seiner Karriere. 
Empfang in Zürich Liechtensteins Ti schtennis-Ass Peter Frommelt kehrt am kom­ menden Sonntag von den Para­ lympics in Athen zurück. Peter Caminada, Geschäftsführer des Behindertverbandes, plant einen Empfang für den Schaaner am Zürcher Flughafen. All jene, die bei der Ankunft Frommelts live dabei sein wollen, können sich bis Freitag, 16 Uhr, unter Tel. 390 05 15 bei Peter Caminada melden. \ (mb) «Wahnsinnig zufrieden» Begeisterung bei Liechtensteins Sportfunktionären Caminada und Kranz SCHAAN - Peter Frommelts grosser Auftritt in Athen sorgt auch in unseren Breitengraden für strahlende Gesichter. Der Geschäftsführer des liechten­ steinischen Behindertensport- verbandes Peter Caminada und LOSV-Präsident Leo Kranz sind sich einig: Das war stark! «Oliver Beck «Ich bin wahnsinnig zufrieden. Die Leistung von Peter Frommelt ist 
gewaltig. Unglaublich, wie er in der Vorrunde durchmarschiert ist. Der vierte Platz ist sehr gut, und zudem war Peters Finalgegner 30 Jahre jünger. Er war klar der am schwersten Behinderte im ganzen Teilnehmerfeld und ist der beste oberschenkelamputierte Tischten­ nisspieler der Welt. Ich habe ihn natürlich schon angerufen und von ganzem Herzen gratuliert», zollte der Präsident des liechtensteini­ schen Behindertensportverbandes Peter Caminada dem einzigen FL-Athleten 
an den Parlympics Re­ spekt. Für den Behindertensport er­ hofft man sich im Verband durch­ aus einen spürbaren Aufschwung: «Wir denken, dass es den einen oder anderen animiert. Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden.» Begeisterter LOSV-Präsident Auch LOSV-Präsident Leo Kranz konnte seine Freude und Be­ wunderung für Peter Frommelt nicht verbergen: «Das war eine sensationelle Leistung. Wenn man . • 
sich das Alter seiner Konkurrenten anschaut, wird einem richtig klar, wie gut Peter mit seinen 54 Jahren gespielt hat. Für diesen Erfolg hat er sehr viel gearbeitet. Es zeigt sich einmal mehr, dass man mit Einsatz, Beharrlichkeit und Konsequenz auch im höheren Alter noch zu sol­ chen Leistungen fähig sein kann. Er hat es wirklich verdient, auch wenn ich ihm eine Medaille natür­ lich wahnsinnig gegönnt hätte. Ich gratuliere Peter Frommelt aufs Herzlichste.» 
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