Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIENSTAG, 21. SEPTEMBER 2004 SSSi INTERNATIONAL S 28 VOLKS BLATT 
SPLITTER Vatikan annulliert Elten ROM - Die römisch-katholische Kirche hat 2003 weltweit 46 092 Ehen annulliert. Die Zahl der Nichtigkeits-Urteile bleibt damit auf hohem Niveau konstant. In 10 000 Fällen lehnten die kirchlichen Richter eine Annulie­ rung ab. Mehr als die Hälfte der Verfahren entfallen laut' Kathpress nach wie vor auf die USA. In Europa sind Polen, Italien und Spa­ nien die Länder mit den meisten Fällen. Die durchschnittliche Dauer eines Verfahrens be­ trägt ein Jahr. Häufige Gründe für eine Ehe- Annulliemng gemäss Kirchenrecht sind ne­ ben formalen Fehlern oder Hindernissen die «Ehewillens-Mängel»: Psychische Erkran­ kungen, gestörte Verhaltensweisen oder Ab­ hängigkeiten können eine wirklich freie Wil­ lensentscheidung bei der Eheschliessung un­ möglich gemacht haben. Auch wenn jemand nur aus Gefälligkeit den Eltern gegenüber heiratet, ist sie nicht gültig zu Stande gekom­ men. Ein mangelnder Wille ist auch dann ge­ geben, wenn jemand sich von Anfang an die Möglichkeit einer Scheidung vorbehält, sich klar vornimmt, die Treue nicht zu halten oder Kinder von vornherein ausschliesst.(sda/apa) Britney jetzt richtig verheiratet LOS ANGELES - Britney Spears ist jetzt richtig verheiratet. Acht Monate nach der ge­ scheiterten Blitz-Ehe gab die Pop-Sängerin heimlich ihrem Verlobten Kevin Federline das Ja-Wort, wie eine Sprecherin der Platten­ firma Jive Records bestätigte. Den Angaben zufolge fand die Trauung schon am Samstag­ abend in einer Privatwohnung in Los Angeles statt. Es seien 20 bis 30 Gäste zugegen gewe­ sen, meldete das TV-Magazin «Entertain­ ment Tonight» auf seiner Web-Site. (AP) «Miss America» gekrönt ATLANTIC CITY - Eine 24-jährige Medi­ zinstudentin aus Alabama ist zur «Miss America» gekrönt worden. Deidre Downs schlug bei dem Wettbewerb in Atlantic City 51 Konkurrentinnen aus dem Feld, zuletzt in einem Zweikampf «Miss Louisiana» Jenni­ fer Dupont. Als Siegesprämie erhält Deidre ein Stipendium für ihr Studium in Höhe von 50 000 Dollar. (sda) 
Dramen um Geiseln \ Mehrere Geistliche getötet - Sarkawi-Gruppe enthauptet US-Geisel BA6DAD - Nach einer Serie von Angriffen auf islamische Geistli­ che wächst im Irak die Angst vor einem Bürgerkrieg. Innert 24 Stunden erschossen Unbe­ kannte in Bagdad zwei Mitglie­ der des sunnitischen Rates der Religionsgelehrten. Neben einer Moschee im El-Baja- Viertel wurde am Montagmorgen das Ratsmitglied Mohammed el Dschanabi getötet. Stunden zuvor hatten Attentäter in der Ärmenvor- stadt Sadr-City das Auto von Scheich Hasem el Seidi unter Be- schuss genommen. El Seidi war ei­ ner der wenigen sunnitischen Predi­ ger im schiitisch dominierten Stadt­ teil. Die Attentäter versuchten, «die Moslems zu spalten», warnte der Geistliche Ahmed Abdelghafur el Samarai bei der Trauerfeier. El Sei­ di sei ein «Symbol der Einheit» zwischen Schiiten und Sunniten ge­ wesen. Auch Schiiten wurden Opfer von Übergriffen. Bei Kerbpia töte­ ten Unbekannte einen Kommandan­ ten der Milizarmee «Sadr-Briga- den». Erst am Sonntag hatten Unbe­ kannte südlich von Bagdad einen Konvoi mit 93 schiitipchen Reli­ gionsstudenten und Persönlichkei­ ten aus der Pilgerstadt Nadschaf at­ tackiert. Vier Menschen kamen um. Mehrere Geiseldramen gingen am Montag weiter. So brüstete sich eine Gruppe von Aufständischen im 
Nach Serie von Anschlägen: Im Irak wächst die Angst vor einem Bürgerkrieg. Internet mit der Enthauptung dreier Mitglieder der Kurdischen Demo­ kratischen Partei. Die Männer seien «Agenten der Amerikaner» gewe­ sen, erklärte «Ansar el Sünna». Die Gruppe hatte sich auch zur Tötung von zwölf Nepalesen bekannt. Die Gruppe um den Jordanier Abu Mussab el Sarkawi publizierte ein Video, das die Enthauptung des Amerikaners Eugene Armstrong zeigt. Er war letzte Woche mit ei­ nem weiteren US-Bürger und ei­nem 
Briten entführt worden. Die Entführer verlangten vergeblich die Freilassung aller Frauen aus iraki­ schen Gefängnissen. Nationalgardisten frei Glimpflich endete offenbar die Entführung von 18 Nationalgardis­ ten. Sie seien auf Anordnung des ra­ dikalen Schiitenpredigers Muktada el Sadr freigelassen worden, sagte ein Sprecher El Sadrs. Die Geisel­ nehmer hatten die Freilassung eines 
Sadr-Verlrauten erzwingen wollen. „Im nordirakischen Mossul brach­ ten Aufständische am Montag ei­ nen türkischen Lastwagenfahrer um. Ein weiterer sei bei dem An­ griff auf einen Transporter mit ÖI- produktcn verletzt worden, sagte ein irakischer Polizeioffizier. Er­ neut wurden auch irakische Sicher-: heitskräfte ins Visier genommen. Bei einem Angriff auf eine Polizei­ wache in Latifija bei Bagdad starb ein Polizist. (sda/dpaAifp/reuters) Die Zeichen stehen immer noch auf Sturm 250 Tote nach Tropensturm «Jeanne» in der Karibik P0RT-AU-PR1NCE - Ber Tropen­ sturm «Jeanne» hat auf Haiti mindestens 250 Menschen das Leben gekostet Das sagte ein Sprecher der UNG-Mission auf Haiti am Montag der Nachrichten­ agentur AFP. Er erwartete einen weiteren Anstieg der Opferzahl. Im Norden des Landes seien weile Gebiete überschwemmt. Die Schä­ den durch das Hochwasser seien enorm. Allein in der Leichenhalle der Stadt Gonaives seien fast 250 Tote gezählt worden. Die Vereinten Nationen wollten noch am Montag Lebensmittel und Medikamente in die Region um die Stadt im Norden bringen. GonaVves und die Haupt­ stadt Port-au-Prihce waren zu 
wei-«Land 
unten» auf Haiti: Schäden durch Hochwasser enorm. ten Teilen ijberschwemmt. Das Was­ ser stand bis zu drei Meter hoch. Viele Menschen hätten sich auf Dä­cher 
gerettet und sässen dort fest, hiess es in Medienberichten. Das Fernsehen zeigte Bilder von zerstör­ten 
Häusern, ramponierten Autos und ertrunkenem Vieh. Haiti ist wegen der Abholzung seiner Wälder bei starken Regenfällen besonders gefährdet. Zudem ist das bitterarme Land gegen Naturkatastrophen schlecht gewappnet. In der benach­ barten Dominikanischen Republik, starben sieben Menschen durch den Tropensturm, auf den Bahamas neun, in Puerto Rico zwei. «Jeanne» ist bereits der vierte schwere Tro­ pensturm in der Karibik in diesem Sommer, ein fünfter (»Karl») bildet sich derzeit über dem Atlantischen Ozean. «Ivan» hatte bis Sonntag zwölf Tage in der Karibik und im Süden der USA gewütet und mindes­ tens 108 Menschen in den Tod ge­ rissen. "* (sda) ANZEIGE VUülSCAxiLi Politik - Wirtschaft - Sport - Bei uns ist alles im Preisf intteVri^l 
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Alternativer NEU-DELHI - Für ihren Einsatz für Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit und Umwelt­ schutz wird die 59-jährige Bi­ anca Jagger mit einem der «Al­ ternativen Nobelpreise» ausge-. zeichnet. Die Ex-Frau von Rolling-Stones- Sänger Mick Jagger habe gezeigt, «wie man Berühmtheit in den Dienst von Ausgebeuteten und Be­ nachteiligten stellt», sagte der deutsch-schwedische Preisstifter Jakob von Uexküll. Die Preisträger wurden am Montag im südindi­ schen Haiderabad erstmals ausser­ halb Stockholms bekannt gegeben. Nach dem Schulmassaker in Be­ sten wird auch die russische Men- schenrechtsgruppe Memorial, die 
Nobelpreis Menschenrechtsverletzungen do­ kumentiert, mit einem der Preise, geehrt. «Wir haben die jüngsten Grausamkeiten in Beslan als einen Grund gesehen, warum es wichtig ist, eine solche Organisation auszu­ zeichnen», sagte von Uexküll. Me- morial-Mitarbeitende hätten be­ sonders in Tschetschenien grossen Mut bewiesen. Der dritte dotierte Preis geht an den argentinischen UmweltschUtzer Raul Montenegro, der gegen die lateinamerikanische Atomkraftlobby kämpft. Den Eh­ renpreis teilen sich der Hindu Swa- mi Agnivesh und der Muslim As- ghar Ali Engineer aus Indien, die für ihren Einsatz für Toleranz und Verständigung in Südasien ausge­ zeichnet werden. (sda), 
+ + + + 4Zu guter Letzt... + + + + + Galaktische Distanz STUTTGART - 6 Mal zum Mond und zurück oder 115 Mal um die Erde - diese Strecke hat der Taxifahrer Gregorios Sachini- des mit seinem Mercedes-Benz 240 D Über die Jahrzehnte in der griechischen Stadt Thessaloniki zurückgelegt. Mit 4,6 Millionen Kilometern erbrachte das Fahr­ zeug die höchste bekannte Kilo­ meterleistung, wie \ Daimler­ Chrysler am Montag mitteilte. Zum Dank übergibt der Taxifah­ rer das Gefährt am kommenden Freitag dem Mercedes-Benz-Mu­ seum in Stuttgart,>wö es künftig gepflegt, gehegt und bewundert werden kann. Der Mercedes-Benz 
240 D ist auch bekannt un­ ter der Bezeichnung Strich-Acht. Sachinides hatte den Wagen übernommen, als der Kilometer­ zähler bereits 500 000 Kilometer zeigte, hiess es. Dreimal wech­ selte er den Motor, doch das Ge­ fährt sei ihm treu geblieben.(sda)"
	        

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