Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

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DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN DIENSTAG, 21. SEPTEMBER 2004 AUTOSTATISHK Wie viel neu registrie- ter Fahrzeuge im Mo­ nat August in Liechten­ stein neu zugelassen wurden. g raiMEWS VW in FL an der Spitze VADUZ - Die Motorfahrzeugkontrolle ve- zeichnet für den August 194 neu registrierte Fahrzeuge; dies ist eine Erhöhung von 10,9 Prozent gegenüber 175 im August 2003. 145 der registrierten Fährzeuge sind Personenwa­ gen. Die meisten Neuzulassungen verzeich­ net die Marke VW mit 23 Personenwagen (15,9 %), gefolgt von Audi, Mercedes, BMW und Toyota. Damit bestätigt der August den.. Trend der Neuzulassungen dieses Jahres: Mit 178 seit Januar zugelassenen Personenwagen (14 %) steht VW an der Spitze, danach fol­ gen Toyota und BMW mit 128 bzw. 101.Zu­ lassungen. Gegenüber dem Vorjahr wurde im Zeitraum zwischen Januar und August mit 1771 Fahrzeugen eine Zunahme von 3 Pro­ zent verzeichnet. (mh) Yukos treibt Ölpreise hoch NEW YORK/MOSKAU - Der schwelende Konflikt um den russischen Ölkonzern Yukos hat die Ölpreise am Montag weiter in die Höhe getrieben. Der Preis für Rohöl zur Oktoberauslieferung 
kletterte in New York bis auf 46.35 Dollar pro Barrel (159 Liter). Der Ölpreis hatte am 20. August seinen Re­ kordstand von 49.40 Dollar erreicht und war dann stark gefallen, hatte aber in den ver­ gangenen Tagen wieder kräftig zugelegt. Bis zum Mittag entfernte sich die US-Notierung etwas von ihrem Tageshoch und lag mit 46.00 Dollar noch 41 Cent iib'er dem Stand zu Handelsschluss am Freitag. In London löste sich der Ölpreis ebenfalls leicht von seinem Tageshoch. Ein Barrel der Nordsee­ sorte Brent zur Lieferung im November ver­ teuerte sich zuletzt um 25 Cent auf 42.70 Dollar. Auch Öl der Organisation Erdöl ex­ portierender Liinder (Opec) wurde wieder deutlich teurer. Nach Angaben des OPEC- Sekretariats kostete OPEC-Öl am Freitag 39.50 Dollar je Barrel, 1.06 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für Heizöl wird in diesem Jahr nach Einschätzung von Experten kaum mehr deutlich sinken. Bis Dezember sei nicht mit einer deutlichen Entspannung zu rechnen, sagte der Herausgeber des Hamburger Ener­ gieinformationsdienstes (EID), Heino Eifert. Neben den hohen Ölpreisen auf dem Welt­ markt trage dazu auch die abwartende Hal­ tung vieler Konsumenten in den vergangenen Monaten bei, die nun zum Tanken gezwun­ gen seien. (sda/dpa/reuters/afp) Wirtschaftsf aktor Wassersport FRIEDRICHSHAFEN - Wassersport ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im Boden­ seeraum. Eine Studie hat gezeigt, dass letztes Jahr bei Freizeitaktivitäten am Bodensee 320 Millionen Euro umgesetzt wurden. Rund 416 Millionen Euro investierten die Wassersport­ ler zwischen Bregenz und Konstanz im Jahre 2003 für ihr Hobby. 320 Mio. Euro wurden davon im Bodenseeraum ausgegeben. Dies hat eine Studie des Tübinger Instituts für An­ gewandte Wirtschaftsforschung ergeben, welche am Montag auf der Wassersportmes- se «Interboot» in Friedrichshafen vorgestellt wurde. Die 320 Millionen Euro, die in der Region ausgegeben wurden, verteilen sich auf zahlreiche Branchen: Gastronomie und Hotellerie zählen ebenso dazu wie die Be­ treiber der Hafenanlagen. (dpa/sda) 
SICHERHEIT Warum der Sicher­ heitstechnik-Konzern Kaba seinen Gewinn markant steigern konnte. 11 
BAUGEWERBE Wie sich das Bauge­ werbe in der Schweiz entwickelt und was Ge­ werkschaften deshalb fordern. 
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SEITE 9 AUFSCHWUNG Wie der UBS-Cheföko- nom die künftige Wirt­ schaftsentwicklung einschätzt 
und welche Folgen er sieht. -J2 H 
m Teure Überwachung Weltweit 61 Prozent mehr Ausgaben für Kampf gegen Geldwäscherei ZÜRICH - Die Banken haben seit den Terroranschlägen vom 11. September ihre Ausgaben zur Bekämpfung der Geldwäscherei weltweit um fast zwei Drittel gesteigert. Gemäss einer Studie der KPMG setzt sich dieser Trend auch in der Schweiz fort. Die Überwachung von Transak­ tionen birgt die grösste Heraus­ forderung. Wie die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG am Montag zu ihrer Studie mitteilte, haben 173 der weltweit befragten Finanzinstitute in den vergangenen drei Jahren durchschnittlich 61 Prozent mehr Geld für die Bekämp­ fung der Geldwäscherei ausgege­ ben. Kostensteigernd hätten in ers­ ter Linie die verstärkte Überwa­ chung von Transaktionen sowie die Schulung der Angestellten gewirkt. Auslöser für die weltweite Kosten­ explosion war gemäss KPMG-Ma- nager Marc Bühler die Anschläge vom 11. September 2001, die vor allem in den USA, aber auch in der Schweiz die Banken sowie die Re- gulierungs- und Überwachungsbe­ hörden stark forderten. Nur Schätzungen möglich Wie viel Geld weltweit für die Be­ kämpfung der Geldwäscherei ausge­ ben wird, ist nicht bekannt. Da die Banken ihre Kosten dafür nicht ge­ sondert auswiesen, müssten sie sich mit Schätzungen behelfen, sagte Bühler. Gesicherte Kenntnisse über die von Drogendealern, Waffen­ händlern oder sonstigen Kriminellen ins Finanzsystem eingespiesenen Beträge gibt es allerdings auch nicht. 
Bekämpfung von Geldwäscherei hat Folgen: Die Überwachung von Itansaktionen sowie die Schulung der Angestellten wirken bei Rnanzlnstituten kostentreibend. Jüngste Schätzungen gehen gemäss KPMG jährlich von 500 Milliarden bis einer Billion Dollar aus. Aus der Schweiz antworteten laut Bühler sieben bedeutende Ban­ ken auf die KPMG-Anfrage. Ihre Antworten spiegelten den globalen Trend bezüglich Kostensteigerung und zukünftigen Ausgaben wider, sagte er. Die Eidgenössische Ban­ kenkommission (EBK) hatte bei ei­ ner Befragung ebenfalls festge­ stellt, dass die Schweizer Banken mehrheitlich grossen Wert auf die Geldwäschereibekämpfung legen und im Hinblick auf die per vergan­genen 
1. Juli erfolgte Verschärfung der Sorgfaltspflichten im Kampf gegen Geldwäscherei hohe Investi­ tionen getätigt hatten. Noch grosse Herausforderung Weltweit an der Spitze dürften die Schweizer Banken im strengen Umgang mit Potentatengeldern sein. Während in der Umfrage nur etwas über die Hälfte aller befrag­ ten Banken so genannte Politically- Exposed-Persons (PEP) als Risiko­ faktor bei der Eröffnung einer Kun­ denbeziehung berücksichtigt hät­ ten, seien es in der Schweiz mehr 
als 85 Prozent gewesen, sagte Büh­ ler. «Das Thema Geldwäscherei ist in 
der Schweiz noch lange nicht er­ ledigt», sagte er weiter. Gerade bei global tätigen Grossbanken ergä­ ben sich auf Grund der unterschied­ lichen lokalen Gesetzgebungen grosse Herausforderungen über die Anwendung der Transaktionsüber­ wachung 
und der Sanktionsfilter Uber Landesgrenzen hinweg. «Hier entstehen Zielkonflikte zwischen der Durchsetzung rechtlicher An­ forderungen, der Wahrung des Bankgeheimnisses und des Daten­ schutzes», sagte Bühlen (AP) Schweizer kaufen für mehr Geld ein Studie zum Schweizer Konsumverhalten - Preis und Standort entscheidend BUCHRAIN LU - Schweizer Kon­ sumenten greifen beim Einkau­ fen tiefer ins Portemonnaie als noch vor einem Jahr. Wie eine Studie des Marktforschungsin­ stitutes AC Nielsen zeigt, waren im Jahr 2004 7,7 Prozent der Einkäufe im Detailhandel über ZOO Franken wert. Im Vorjahr hatte der Anteil der Ein­ käufe im Wert von über 200 Fr. 7,4 Prozent betragen. Dem gegenüber ist der Anteil der Einkäufe von we­ niger als 15 Fr. von 5,0 Prozent im Jahr 2003 auf 4,8 Prozent im Jahr 2004 gesunken. Die Käufe zwischen 150 und 200 Fr. legten von 8,7 auf 9,0 Prozent zu, jene zwischen 100 und 150 Fr. von 17,3 auf 17,9 Prozent. Die Ein­ käufe zwischen 60 und 100 Fr. stagnierten bei 23,5 (23,6) Prozent. Leicht abgenommen hat der Anteil der Einkäufe 
zwischen 30 und 60 
Schweizer und Schweizerin lassen sich Konsum wieder mehr kosten. Fr. von 25,7 auf 24,9 Prozent und jene von 15 bis 30 Fr. von 12,4 auf 
12,0 Prozent. Rund zwei Drittel der Einkäufe kosten weniger als 100 
Franken, ist der Studie weiter zu entnehmen. Standort und Preis entscheiden Die Studie zeigt auch auf, dass Schweizerinnen und Schweizer vorwiegend aufgrund des Standor­ tes und des Preises bei. einem be­ stimmten Detailhandelsunterneh­ men einkaufen. Zudem wurde be­ fragt, ob Einkaufen immer mehr als Stressfaktor empfunden wird. Dies ist nach der Studie nicht der Fall, lediglich 13 % gaben an, dass für sie Einkaufen mit Stress verbunden ist. Zum Bekanntheitsgrad der bei­ den deutschen Detailhandelsketten Lidl und Aldi, die beide in die Schweiz Expandieren wollen, hält ACNiesen fest, dass 31 Prozent der Befragten beide Unternehmen ken­ nen. 40 Prozent der Befragen 
ken­ nen weder Aldi noch Lidl. Für 26 Prozent ist nur Aldi ein Begriff und für 3 Prozent nur Lidl. (sda)
	        

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