Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MONTAG, 20. SEPTEMBER 2004 
blattI internationales 20 M SPLITTER 35 Pakistaner aus Guantanamo entlassen ISLAMABAD - Die USA haben 35 pakis­ tanische Staatsbürger aus dem umstrittenen Gefangenenlager Guantanamo Bay auf Kuba entlassen. Pakistans Innenminister Aftab Ah­ med Sherpao sagte am Samstag, sie seien in Islamabad angekommen und würden nun be­ fragt. Mindestens vier Pakistaner würden auch knapp drei Jahre nach Beginn des US- geführten Angriffs auf Afghanistan noch in Guantanamo Bay festgehalten. Tausende Pa­ kistaner hatten auf Seiten der Taliban ge­ kämpft. Viele wurden getötet, einige gefan­ gen genommen ̂(sda) Verheerende Bilanz nach Hurrikan «Ivan» Pensacola/USA - Nach dem. schwersten Hurrikan seit fünf Jahren steht die Bevölke­ rung im Südosten der USA vor monatelan­ gen Aufräumarbeiten. Der Wirbelsturm «Ivan» kostete mindestens 116 Menschen das Leben, zuletzt allein 46 in den USA. Den in Florida, Alabama und weiteren US-Staa- ten entstandenen Sachschaden schätzen die Versicherungen auf drei bis zehn Milliarden Dollar. «Ivan» brauste mit Windgeschwin­ digkeiten bis 210 Kilometern in der Stunde über die Küste am Golf von Mexiko. Wäh­ rend sich der Sturm über Land abschwächte, bildeten sich auf seinem Weg von Georgia bis Ohio immer wieder ein­ zelne Wirbel, die schwe­ re Zerstörungen anrichte­ ten. In Florida wurden die Aufräumarbeiten da­ durch erschwert, dass nach den vorangegange­ nen Stürmen «Charley» und «Frances» noch viele Strassen zerstört und zehntausende von Haushalten ohne Strom waren. Der Gouver­ neur von Alabama, Bob Riley, äusserte sich «schockiert über das Ausmass der Verwüs­ tung». In einigen Orten  \yurde   damit gerech­ net, dass die Schäden frühestens Ende Mai nüchsten Jahres behoben werden können. (AP) Gotthard-Strassentunnel nachts geschlossen BERN - Wegen Unterhaltsarbeiten wird der Gotthard-Strassentunnel in den kommenden zwei Wochen jeweils zwischen 20 Uhr und 5 Uhr morgens geschlossen. Der Personen­ verkehr wird über den Pass umgeleitet. Für den Schwerverkehr ist dagegen schon ab 19.30 Uhr kein Durchkommen mehr. Die Sperrung dauert bis am Freitag, 24. Septem­ ber. In der folgenden Woche wird der Tun­ nel zwischen dem 27. September und dem 1. Oktober noch einmal für vier Nächte ge­ schlössen. (sda) 
Verluste für SPD und CDU Wahlen in Brandenburg und Sachsen- NPD stark POTSDAM/DRESDEN - Bei den Landtagswahlen in den ostdeut­ schen Bundesländern Sachsen und Brandenburg haben die Volksparteien hohe Verluste er­ litten. Die SPD bleibt aber stärkste Kraft in Brandenburg. In Sachsen verliert die CDU ihre absolute Mehrheit. Die PDS-Reformkommunisten und die Rechtsextremen legten am Sonntag in beiden Bundesländern zu: Hochrechnungen sahen die NPD in Sachsen bei 9,3 bis 9,4 Pro­ zent. Sie zieht damit erstmals seit 1968 wieder in einen Landtag ein. In Brandenburg behauptete sich die DVU mit 5,9 bis 6,2 Prozent. In Sachsen sackte die seit 14 Jah­ ren allein regierende CDU von 56,9 auf 42,7 bis 42,8 Prozent. Die Par­ tei muss sich nun erstmals seit 1990 einen Koalitionspartner suchen. Ministerpräsident Georg Milbradis Wahl wird wahrscheinlich auf die FDP fallen. Diese zieht mit 5,8 Pro­ zent sicher neu in den Landlag ein. Die PDS verbesserte sich in Sachsen von 22,2 leicht auf 22,7 bis 23,5 Prozent, die SPD verlor nach ihrem Absturz'1999 auf 10,7 Prozent weiter auf 9,4 bis 9,6 Pro­ zent. Die Grünen lagen in den Hochrechnungen an oder knapp unier der 5-Prozent-Hürde. In Brandenburg fiel die SPD von 39,3 Prozent auf 32,1 bis 32,3 Pro­ zent, behauptete aber Platz eins vor 
Die Spitzenkandidatin der PDS Brandenburg, Dagmar Enkelmann, hatte gestern Grund zum Jubeln. der weiter erstarkten PDS. Diese steigerte sich von 23,3 auf 28,0 bis 28,9 Prozent. Die bisher mitregiie- rende CDU stürzte von 26,6 auf 19,3 bis 19,4 Prozent. Die DVU überbot ihr Ergebnis von 5,3 Pro­ zent im Jahr 1999 leicht. Dennoch kann in Brandenburg die SPD/CDU-Koalition weiterre­gieren. 
Die CDU plädierte für eine Neu-Auflage, SPD-Ministerpräsi­ dent Matthias Plat/.cck hielt sich die Entscheidung offen. Grüne und FDP scheiterten erneut an der 5- Prozent-Hürde. CDU-Parteichelin Angela Mer­ kel nannte die Verluste ihrer Partei in Brandenburg und Sachsen 
«schmerzlich». Der Ärger über die Arbeitsmarkt-Reformen habe nun auch die Christdemokraten getrof­ fen, SPD-Chef Franz Müntefering sprach von einem «eindeutigen Sieg» seiner Partei in Brandenburg. Nach ersten Analysen bremste die grosse Popularität Platzecks die Stimmenverluste der SPD. (sda) Himmel aus Bier und Blasmusik Auf dem Münchner Oktoberfest ist «o'zapft» MÜNCHEN - Der Himmel der Bayern hat sich aufgetan: Bier und Blasmusik, Gaudi und Gemütlichkeit geben seit dem Wochenende in München den Ton an, denn das Oktoberfest ist eröffnet. Oberbürgermeister Christian Ude zapfte am Samstag um Punkt 12.00 Uhr das erste Fass Festbier an und rief das traditionelle Startkom­ mando: «O'zapftis». Das grüsste Volksfest der Welt lock­ te zum Auftakt bei strahlender Herbstsonne rund eine halbe Mil­ lion Feierfreudige an. Rettungskräf- te und Polizei sprachen von einem ruhigen Wiesn-Start Am Sonntag säumten bei ebenfalls strahlendem Herbstwetter wieder Zehntausende 
Die Münchner «Wiesn» lädt wieder zum Oktoberfest ein. 
die Strassen, um dem traditionellen Trachtenumzug mit rund 8300 Teil­ nehmern zuzuschauen, Ab Mittag wurde es dann auf der Festwiese wieder «bedenklich eng», wie ein Polizeisprecher sagte. An den 16 Wiesn-Tagen bis zum 3. Oktober werden sechs Millionen Gäste er­ wartet. Ude hatte vor dem Start an­ gedeutet, dass er diesmal mit weni­ ger als seinen üblichen drei Schlä­ gen anzapfen wolle. Doch erst nach drei Schlägen mit dein schweren Holzschlegel strömte der goldene Gerstensaft aus dem Fuss. 
Der Oberbürgermeister in zünftiger Le­ derhose war anschliessend «nicht ganz zufrieden. Das wird langsam fad.» Immerhin habe er nicht noch mehr Schläge benötigt. (AP) ANZEIGE VOU<L)CAsiD (il'jiM:; fUlÜil < 1 ! I I": 5 NlCil I' •i Tm-r^rT-Lzs' 
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«Lange Nacht der Sterne» 180 Veranstaltungen FRANKFUBT/MAIN - Mehr als 120 OOO .Menschen in Deutsch­ land, Österreich und der Schweiz haben am Wochenen­ de an der ersten «Langen Nacht der Sterne» teilgenommen. 180 Sternwarten, Planetarien und Forschungseinrichtungen öffneten teils bis Sonntagmorgen ihre Tore, um der Öffentlichkeit Astronomie und Weltraumforschung näher zu bringen. In der Mitte, dem Süden und Osten Deutschlands sowie in Österreich und der Schweiz er­ laubte ein wolkenloser Himmel die Beobachtung zahlreicher Sternbilder. Im Norden und Westen Deutsch­ lands trübten dagegen Wolken und 
Nebel den Blick in den Nachthim­ mel. Allein zum Deutschen Zen­ trum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln strömten am Samstag 40 000 Menschen, wie das Magazin «Stern» als Koordinator der Sternennacht berichtete. Das Europäische Raumkontrollzentriim (ESOC) in Darmstadt, und das Hamburger Planetarium zählten je­ weils 3100 Besucher. Beim Astro- physikalischen Institut in Potsdam wurden 1450 Interessierte regi­ striert. Zur Universitätssternwarte in Wien kamen rund 800 Besucher. «Manche Einrichtungen sind re­ gelrecht überrannt worden», sagte «Stern»-Pressesprecher Frank Plü- mer: «Wir sind selbst überwältigt von dieser Resonanz.» (AP) 
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Zu guter Letzt... * + + + + Neue Miss Schweiz gekrönt ZÜRICH - Die Miss Schweiz 2004 ist 24-jährig, kommt aus Zürich und heisst Fiona Hefti. Die angehende Primarlehrerin wurde am Samstagabend im Zür­ cher Fernsehstudio von einer achtköpflgen Jury und dem TV- Publikum zur Schönheitskönigin gekürt. Sie will das Land mit Charme und Humor vertreten. Fiona Hefti setzte sich in der erstmals von Roman Kilchsber- ger moderierten Miss-Schweiz- Wahl gegen 15 Mitbewerberin­ nen durch. Zum achten Mal in Serie wurde damit eine Deutsch­ schweizerin zur Schönsten im 
Lande gewählt. Und zum ersten Mal seit 1995 wurde die Krone wieder auf ein blondes Haupt ge­ setzt, von Amtsvorgängerin Bian­ ca Sissing. (AP)
	        

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