Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

/... v 'V,;.;, ^ DONNERSTAG, 16. SEPTEMBER 2004 BLATT 
INTERNATIONAL DES TAGES 
36 VOLKS BLATT 
SPLITTER Unheimliche Post CHARLOTTESVILLE - Der Bestseller- Autor John Grisham hat in seiner Post eine bombenähnliche Sendung gefunden. «Es sah aus wie eine explosive Vorrichtung», sagte Grishams Sprecherin Lee Catlin am Dienstag. «Aber die Polizei hat herausgefun­ den, dass sie nicht funktionstüchtig war.» Der grosse Umschlag, in dem sich die bom­ benähnliche Vorrichtung befand, sei vermut­ lich am Samstag in Grishams Briefkasten geworfen worden, sagte der Bezirksdirektor der Feuerwehr von Albemarle County im US-Staat Virginia am Dienstag. Er sei aber nicht von der Post zugestellt worden. Die Sendung sei mit den anderen Briefen ins Haus gebracht worden. (sda) Reichste Australierin SYDNEY - Nicole Kidman ist nach Zei­ tungsinformationen die reichste Australierin unter 40 Jahren. Die Schauspielerin steht auf Platz eins der Liste der jungen australischen Topverdienerinnen, die am Mittwoch von der in Melbourne erscheinenden Finanz- Zeitschrift «BRW» veröffentlicht wurde. Auf der Liste der reichsten Australier allge­ mein steht die Oscar-Gewinnerin («The Hours») immerhin auf Platz vier. Das Ver­ mögen der Schauspielerin wird auf 155 Millionen australische Dollar (88,6 Millio­ nen Euro) geschätzt. (sda) Zu wenig Trinkgeld LAKE GEORGE - Weil er angeblich zu wenig Trinkgeld gegeben hat, ist ein Restau­ rantbesucher in den USA verklagt worden. HumbertoTaveras hatte mit mehreren Freun­ den eine Party im «Soprano's Italian and American Grill» gefeiert und sollte auf die Rechnung noch 18 Prozent Trinkgeld drauf­ legen. Weil er mit dem Essen nicht ganz zu­ frieden war, wollte Taveras aber weniger als zehn Prozent springen lassen - und wurde daraufhin festgenommen. Der Prozess wurde am Montag jedoch eingestellt: Niemand könne zu einer freiwilligen Leistung ge­ zwungen werden, erklärten die Richter, (sda) Unter dem Hammer NEW YORK - Für ganze I3l 200 Dollar (107 100 Euro) hat eine für Country-Legen- de Johnny Cash gebaute Gitarre den Besitzer gewechselt. Das gute Stück aus den 60er- Jahren ist eines von fast 800 Erinnerungs­ stücken des Sängers und seiner Frau June Carter Cash, die im AUktionshaus Sotheby's unter den Hammer kommen. Neben mehr als 50 Instrumenten können bis einschliesslich Donnerstag Bühnenoutfits, handgeschriebe­ ne Texte, Schmuck und Möbel ersteigert werden. Cash war am 12. September 2003 im Alter von 71 Jahren gestorben. (sda) ANZEIGE va Politik - Wirtschaft - Sport - Kultur Bei uns ist alles im Preis:inbegriffen 
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Aznar muss aussagen Spanischer Ex-Ministerpräsident wird zu Madrid-Anschlägen verhört MADRID - Spaniens ehemaliger Ministerpräsident Jose Maria Aznar muss nun doch vor dem parlamentarischen Untersu- chungsausschuss zu den An­ schlägen von Madrid aussagen. Die in der Kommission vertretenen Parteien beschlossen am Mittwoch einstimmig, ihn vorzuladen. Aznar wird der erste Ex-Regierungschef in der Geschichte Spaniens sein, der vor einem solchen Ausschuss aus­ sagt. Wann Aznar sowie 13 weitere neue Zeugen vor dem Ausschuss er­ scheinen sollten, werde am 5. Okt­ ober beschlossen, sagte Kommis­ sionspräsident Paulino Rivero. Die sozialistische Partei von Minister­ präsident JosiS Luis Rodriguez Za- patero (PSOE) hatte eine Vorladung Aznars zunächst nicht für nötig ge­ halten. Am Montag sagte Zapatero dann jedoch dem Radiosender Cade- na Ser, Aznar sei zum Zeitpunkt der Anschläge Regierungschef gewesen und müsse daher erklären, welche Sicherheitsvorkehrungen seiner Re­ gierung es angesichts des internatio­ nalen Terrorismus damals gab. Empörung Aznars konservative Volkspartei (PP) zeigte sich empört über die Entscheidung des Untersuchungs­ ausschusses. Es sei kaum einer der von der PP vorgeschlagenen. Zeu­ gen berücksichtigt worden, 
kriti-Der 
Untersuchung$ausschuss soll die Ereignisse vom 11. März bis 14. März aufklären. sierte Parteisprecher Eduardo Zap- lana. «Wir stehen vor einem bei­ spiellosen SkandaL» Der Untersuchungsausschuss wolle die Wahrheit gar nicht wis­ sen, «das ist eine Pantomime». Sei­ne 
Partei werde «Konsequenzen ziehen», kündigte Zuplana an, ohne Einzelheiten zu nennen. Der Unter­ suchungsausschuss soll die Ereig­ nisse zwischen dem 11. März und der Parlamentswahl am 14. März 
aufklären. Die Aznar-Regierung soll wider besseren Wissens die baskische Untergrundorganisation ETA und nicht Islamisten für die Anschläge verantwortlich gemacht haben. (sda) Bestechungszahlungen an Flugscheinverkäufer auf dem Moskauer Flughafen MOSKAU - Die Bombenanschlä­ ge auf zwei russische Passa­ gierflugzeuge mit insgesamt 90 Toten sind durch Bestechungs­ zahlungen auf dem Moskauer Flughafen Domodedowo ermög­ licht worden. Die beiden tschetschenischen Selbstmord-Attentäterinnen hätten insgesamt 5000 Rubel (215 Fran­ ken) an einen illegalen Flugschein­ verkäufer gezahlt, teilte Gencral- staatsanwalt Wladimir Ustinow am Mittwoch in Moskau mit. Der Ver­ käufer habe den Frauen in letzter Minute vor Schliessung der Passa­ gierliste: jeweils einen Platz für die beiden Flüge in Richtung Südruss- 
Der land organisiert. In einem der bei- 
der 
haft kritisiert auch das Verhalten 
den Fälle sei dokumentiert, dass der Ticketverkäufcr 1000 Rubel Schmiergeld an einen Mitarbeiter der Fluglinie Sibir zahlte, um eine der beiden Frauen auf den Flug nach Sotschi zu setzen. Nach dem Start in Richtung Süden hatten sich die.beiden Frauen in wenigen Mi­ nuten Abstand in die Luft gesprengt und alle Insassen an Bord der bei­ den Tupolews mit in den Tod geris­ sen. Der Bericht der Generalstaats­ anwaltschaft kritisiert auch das Ver­ halten der Polizei auf dem Flugha­ fen. Ein Milizionär habe ungeach­ tet der strengen Kontrollvorschrif- ten die zwei Tschetscheninnen und zwei Komplizinnen bei ihrer An­ kunft auf dem Flughafen ungehin­ dert passieren lassen. (sda) Türkische Geisel frei Drei enthauptete BAGDAD — Die US-Armee hat nördlich von Bagdad drei ent­ hauptete Leichen gefunden. Ei­ ne Patrouille sei am Mittwoch an einer Autobahn auf die Kör­ per und die abgetrennten Köpfe gestossen, bestätigte ein Ar­ meesprecher in Tikrit. Islamistische Extremisten hatten in den vergangenen Monaten im Irak mehrere ausländische Geiseln ent­ hauptet. Ob es sich bei den drei nun gefundenen Leichen ebenfalls um Ausländer und um Opfer von Gei­ selnehmern handelte, war unklar, Ein vor zwei Monaten entführter Türke wurde inzwischen freigelas­ sen. Er befinde sich in der türki­ schen Botschaft in Bagdad, sagte sein Bruder der Nachrichtenagentur 
Leichen gefunden Anadolu. Ein jordanischer Lastwa­ genfahrer ist dagegen noch immer in der Gewalt von Geiselnehmern. Die jordanische Firma, die ihn be­ schäftigte, erklärte gemäss -dem arabischen Nachrichtensender El Dschasira, sie werde die Arbeit im Irak beenden. Damit kam sie der Forderung der Kidnapper nach. Iraker protestieren Die Entführung ausländischer Zivilisten durch Extremistengrup­ pen erregt auch bei den Irakerin­ nen und Irakern Unwillen. So gin­ gen am Mittwoch in Bagdad rund 100 Personen aus Protest auf die Strasse. «Hände weg von den Un­ schuldigen!» stand auf Transpa­ renten. (sda) 
+ + + + + Z11 guter Letzt... + + + + + «Zu spät geboren» BRUNEAU/USA - Nur wer ein echter Cowboy ist, kommt wo­ chenlang allein in der Prärie aus. Auch heute noch gibt es die Vieh­ treiber in den USA, ihre Arbeit hat sich in den letzten 150 Jahren nicht stark verändert. Die härteste Umstellung sei, dass man mittler­ weile auch mit Menschen umge­ hen müsse, sagt der Viehzüchter Chris Black. Denn ein echter Cowboy ist schliesslich von Natur aus ein Einzelgänger. Auf einem abgelegenen, felsigen Stück Erde im US-Staat Idaho liegt Owyhee County, wo es viel mehr Kühe als Menschen gibt. Dort, auf Blacks Farm, arbeitet Jeremy Mink. Mit 
geschwungenem Schnurrbart und einem 38er-Revolver im Gürtel kommt er wie ein Cowboy aus längst vergangenen Zeiten daher. «Ein guter Cowboy sorgt nicht dafür, dass etwas Bestimmtes pas­ siert», sagt Mink, «er bereitet nur vor und lässt den Dingen dann ih­ ren Lauf.» (sda)
	        

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