Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIENSTAG, 14. SEPTEMBER 2004 
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A CT KRISENSTIMMUNG IN DER US-LUFTFAHRT 
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Wlrl IOUnnr I LAFV-GASTBEITRAG 
ly KOMPAKT Kurseinbruch um 20 Prozent ZÜRICH - Der Aktienkurs von Conve- rium ist am Montag nach der Herabstufung des Kreditratings durch Standard & Poor's um über 20 Prozent eingebrochen. Auch für das Geschäft des Rückversicherers hat die tiefere Bonität Folgen: Die Hannover Rück konnte bereits abgesprungene Converium- Kunden übernehmen. Während Converiurh nun den Businessplan überarbeitet und be­ reits des Rückzug aus dem US-Geschäft und Änderungen auf der Chefetage ange­ kündigt hat; reagierte der Handel am Mon­ tag mit heftigen Verkäufen auf die Hiobs­ botschaften von Freitag. Gegen 10 Uhr no­ tierte die Aktie mit 17.10 Fr. um 20,3 Pro­ zent tiefer als bei Börsenschluss am Frei­ tag. Gegen 15.30 Uhr lag der Kurs noch mit 18,4 Prozent im Minus. Converium hat je­ doch nicht nur mit einer weiteren Reduzie­ rung ihres Marktwertes zu kämpfen, son­ dern auch mit abtrünnigen Kunden, (sda) Geschützte Bezeichnung BERN - «Emmentaler» wird in der Schweiz zur geschützten Ursprungsbe­ zeichnung (GUB/AOC) für Käse. Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) hat die verbliebenen Einsprachen gegen den Registereintrag des grosslöchrigen Käses abgewiesen. Damit der Eintrag erfolgen könne, müsse aber erst die 30-tägige Re­ kursfrist abgewartet werden, sagte Manfred Bötsch, Direktor des BLW, am Montag vor den Medien in Bern. Von insgesamt 64 Ein­ sprachen gegen die Registrierung aus dem: In- und Ausland wurden 47 zurückgezogen. Mit dem Registereintrag schützt das BLW die Tradition und die Qualität von Emmen­ taler Käse in der Schweiz. Fortan werden sich Käsereien, die Emmentaler herstellen, an das Pflichtenheft für die Herstellung hal­ ten müssen. So darf Emmentaler AOC (Ap­ pellation d'origine contrölöe) nur aus Roh­ milch ohne Zusatzstoffe hergestellt werden. Die verarbeitete Milch darf nicht älter als 24 Stunden sein. (sda) Ölpreis weiter gefallen WIEN/HAMBURG - Der Ölpreis ist in der vergangenen Woche weiter gefallen: Ein Barrel (159 Liter) Opec-Öl kostete im Schnitt 38.62 Dollar nach 38.89 Dollar eine Woche zuvor. Am Freitag setzte sich der Rückgang allerdings nicht fort/der Ölpreis stieg am letzten Handelstag der Woche auf 38.82 Dollar, wie die Organisation Öl ex­ portierender Länder (Opec) am Montag in Wien mitteilte. Der Preis für Benzin und Diesel lag mit 1.13 Euro (Super) und 0.93 Euro (Diesel) nach Angaben von Marktfüh­ rer Aral am Montag auf dem Niveau der vo­ rigen Woche. Am Mittwoch kommen in Wien die Vertreter der Opec zu ihrer näch­ sten Sitzung zusammen. (sda) Biotech-Forschung BASEL - Das Basler Pharmaunternehmen Roche setzt in der Forschung und Entwick­ lung verstärkt auf Partnerschaften. Gut 40 Allianzen hat Roche alleine 2003 abge­ schlossen - nach Angaben von Forschungs­ chef Jonathan Knowles deutlich mehr als alle anderen Pharmafirmen. Erfahrung ge­ sammelt hat Roche unter anderem mit einer der ersten grossen Partnerschaften mit dem US-Biotechunternehmen Genentech, wie der Leiter «Roche Pharma Partnering», Pe­ ter Hug, sagte. Trotz Mehrheitsanteil von Roche habe Genentech ihre ganz eigene Identität behalten können. Das bewährte Genentech-Modell kam nicht nur bei der Übernahme der japanischen Chugai erneut zur Anwendung, es wird auch bei den zahl­ reichen kleineren Partnerschaften umge­ setzt: Man wolle den Partnern, die sich ja eine Erfolgsgeschichte erarbeitet hätten, ihre eigene Philosophie lassen. «Wir schlucken unsere Partner nicht», so Hug. Eine «echte Partnerschaft» bescheinigte auch Gardiner Smith von der US-Firma Memory der Zusammenarbeit seiner Firma mit Roche. Mcmoiy entwickelt mit 85 An­ gestellten Medikamente gegen Alzheimer, Schizophrenie und Depressionen. (sda) 
US-Luftfahrt im Aufruhr Krisenstimmung bei den amerikanischen Fluglinien in America NEW YORK - Die Hiobsbotschaf­ ten bei den grossen traditionel­ len US-Fluggesellschaften häu­ fen sich. Sie haben seit den Ter­ rorattacken vom 11. September 2001 riesige Milliardenverluste eingeflogen. Dagegen floriert das Geschäft der Billigfluglinien wie nie zuvor, vor allem Jjei Southwest, JetBlue und America West. Sie haben inzwi-. sehen einen Marktanteil von 25 Prozent im US-Fluggcschäft und wachsen rasant weiter. Pleitegeier kreisen Die siebtgrösste US-Fluggesell­ schaft US Airways hat am Wochen­ ende zum zweiten Mal in zwei Jah­ ren einen, Insolvenzantrag gestellt, weil sie nicht mit der Konkurrenz der Billigfluglinien, den hohen Ko­ sten und Schulden fertig werden konnte. Dies gilt auch für United Airlines, die sich seit Dezember 2002 im Insolvenzverfahren befin­ det. Die Hawaiian Airlines hatte diesen Schritt im März 2003 vorge­ nommen. Ebenso ominös sind die Insolvenz-Drohungen der drittgrös- sten US-Fluggesellschaft Delta Airlines. Die schwer angeschlage­ ne Airline will im Zuge einer weit 
Die US-Fluggesellschaft US Airways hat am Wochenende zum zweiten Mal einen Insolvenzantrag gestellt. reichenden Neuausrichtung in den kommenden 18 Monaten zwischen 6000 und 7000 Mitarbeiter entlas­ sen oder 12 Prozent der Gesamtbe­ legschaft. Delta schloss auch ein Insolvenzverfahren nicht aus, falls die eigenen Sparpläne nicht voll re­ alisiert werden sollten. Das Unter­ nehmen will bis 2006 jährliche Ein­sparungen 
von mehr als fünf Milli­ arden Dollar (4,2 Mrd. Euro) errei­ chen. Zweite Konsolidierung Nach der Entregulierung der amerikanischen Luftfahrt im Jahr 1978 durch den damaligen US-Prä­ sidenten. Jimmy Carter waren in 
den Achtziger- und Neunzigerjah­ ren bereits Fluggesellschaften wie Braniff, Eastern und PanAm ge­ scheitert, und es gab eine massive Konsolidierung. TWA mussle mehrfach in .Insolvenzverfahren und endete schliesslich im Jahr 2000 bei der weltgrössten Flugge­ sellschaft American Airlines, (stla) LAFV-GASTBEITRAG Einige Beobachtungen zum Aktienmarkt LAFV-Gastbeitrag von Franz Winkler, AFM Vaduz Dollar Trading Volume Vs. Market Cap - All ULS. Stock Härtels (2004 est) 
-Mutual 
Fund Cash Levels 12w 
THKWASTHE ENDOFABEAR 10% 84b 6% 49b 
WASTWSTHE ENDOFABEAR IS THIS STILL A BULL MARKET? OfttttfULMAftMETl 1985 
1990 
199S< 2000 Wie wichtig sind Aktien? Sicher in den USA haben diese einen grossen Einfluss und Stellenwert in der Öffentlichkeit. Das Dollar-Trading- Volumen (DTV) in Prozenten der Börsenkapitalisierung erreichte im Jahre 1928 den Wert von 169 Pro­ zent und am Ende von 1929 war „dieser Wert bei 228 Prozent. Im Jahre 2000 betrug dieser Wert wiederum 203 Prozent. Solche Ex­ tremwerte wurden nur in Zeiten überschwenglicher Euphorie in den Aktienmärkten erreicht, d.h. der gesamte Aktienmarkt wurde mehr als 2-mal im Jahr gehandelt. Heute bewegt sich der Wert immer noch hartnäckig bei 170 Prozent, d.h. . von normalen Zeiten (40 Prozent siehe Chart) kann immer noch kei­ ne Rede sein. Das Interesse an den Aktienmärkten ist immer noch rie­ sig. Cash Level Wichtig für die Zukunft der Ak­ tienmärkte ist aber der «Cash Le­ vel» und der Neugeldzufluss, wel­ che alle Mutual Fund haben. Diese Zahl zeigt uns an, wie viel Potenti­ al für den zukünftigen Kauf von Aktien vorhanden ist. Diesen Chart zu interpretieren ist sehr einfach. Am Ende das Bearmarktes im Jah­re 
1970 befand sich dieser Wert auf über 13 Prozent. Als Herr Green- span von einer «Irrational Exubere- ance» der Aktienmärkte sprach, be­ fand sich der Cash Level immer noch auf 6 Prozent. Am Ende des Büll-Marktes im Jahre 2000 waren gerade noch 4 Prozent der Anlagen in Cash gehalten. Nach einem kur­ zen Anstieg im März 2003 auf über 6 Prozent, was auch kurzfristig den Boden des Aktienmarktes markier­ te, ist dieser Anteil heute wieder auf unter 4,5 Prozent gesunken. 
Dieser sehr tiefe Cash-Bestand, verbunden mit der euphorischen Einstellung der Analysten (immer noch sehr viele Strong Buys und Buys aber fast keine Sell-Empfeh- lungen) dürften es dem Aktien­ markt sehr schwer machen, einen grösseren Anstieg zu verzeichnen. Wir erwarten demnach im Ak­ tienmarkt nach wie vor eine grösse­ re Seitwärtsbewegung, welche sich über mehrere Jahre hinwegziehen dürfte^ Es wird ganz sicher ein sehr selektiver Markt, welcher aktive Analyst Recommendations Top Ten Issues by Mkt Cap STRONG BUY HOLD STRONG SELL 04b 104b 204b 30% 40% 50% • HPV 2002 TU 3AN20Q4 BB3UN 2004 | 
Strategien belohnen wird. Index-- 'orientierte Anleger werden es sehr schwer haben, auf eine genügend hohe Rendite zu kommen. Sehr se­ lektives Vorgehen der Anleger bei der Auswahl der Akticnanlagen oder der Fonds ist gefordert, um in diesem schwierigen Umfeld Geld zu verdienen. Gastbeitrag von Franz Winkler, AFM in Vaduz. Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung für diesen Beitrag liegt beim Verfasser. ANZI;KIK PanAlpina Sicav Alpina V Preise vom 13. September 2004 Kategorie A (thesaurlerend) Ausgabepreis: € 49.05 Rücknahmepreis: € 48.09 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 47.06 Rücknahmepreis: € 46.14 Zahlstelle In Liechtenstein; Swisstirst Bank (Liechtenstein) AG Austrasso 61, Postfach, FL-9490 Vaduz
	        

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