Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

FREITAG, 10. SEPTEMBER 2004 
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16 KOMPAKT Siemens nimmt Handypanne mit Humor MÜNCHEN - Der Technologiekonzern Siemens hat mit Humor und Selbstironie j auf die Softwarepanne bei seiner neuen Handybaureihe 65 reagiert. «Uuuups, das war unser Elchtest», 
j schrieben die Miinchener gestern Donners- I tag in einer ganzseitigen Anzeigen, die in 
j mehreren überregionalen Tageszeitungen 
j erschien. «Wir haben erkannt: Man kann nicht immer perfekt sein», hiess es in der Anzeige, in der der Konzern die Kunden um Entschuldigung bat. (sda) ; Lufthansa im August mit Pas­ sagier und Frachtzuwachs FRANKFURT - Vom Aufwärtstrend .in der Luftfahrt hat im August auch die Deut- i sehe Lufthansa profitiert. Wie zuvor bereits i mehrere Konkurrenten, verzeichnete auch die drittgrösste europäische Fluggesell­ schaft deutliche Zuwächse. Mehr als 4,5 Millionen Passagiere wur­ den gezählt, das sind 13,6 Prozent mehr als ! im Vorjahresmonat, wie das Unternehmen gestern Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Damit konnte die Lufthansa zum sechsten J Mal in Folge zweistellige Passagierzu- I ! wachse vermelden. Die Auslastung im Be- ) reich Passage lag bei 75,2 Prozent und da- ; mit 0,5 Punkte unter dem, Votjahr. Die I Frachtmenge stieg im August um 15 Pro- zent auf 142 000 Tonnen. Lufthansa legte damit im August bei den Passagierzahlen erneut stärker zu als wich­ tige europäische Konkurrenten, hat aber , weiterhin eine schwächere Auslastung sei­ ner Maschinen. Marktführer Air France hatte im August mit 5,7 Millionen Fluggästen ein um 3,9 | Prozent höheres Passagieraufkommen, ! allerdings bei einer Auslastung von knapp 82 Prozent. British Airways, die Nummer ! zwei in Europa, verkaufte im Juli aufgrund i einiger Störungen im Flugbetrieb nur 2,3 i Prozent mehr Tickets als im Vorjahr, erhöh- ' te die Auslastung aber leicht auf 77,7 Pro­ zent. (sda) i • ' ' ' ••••''..' • i Gewinn von Telecom Italia im Halbjahr mehr als halbiert 
j MAILAND - Eine höhere Steuerbelastung | hat den Gewinn der Telecom Italia im ers- ! ten Halbjahr 2004 mehr als halbiert. Der I Reingewinn fiel auf 405 Mio. Euro nach > I,056 Mrd. Euro in der Vorjahresperiode. Der Nettogewinn des Vorjahres habe ei­ nen Steuerkredit von 1,3 Mrd. Euro im Zu- J sammenhang mit der Fusion mit der einsti­ gen Muttergesellschaft Olivetti beinhaltet, j teilte der, ehemalige Monopolist gestern ' Donnerstag mit. Vor Steuern dagegen stieg der Gewinn von Januar bis Juni um knapp j 80 Prozent auf 2,345 Mrd. Euro. (sda) ] Tokios'Börse schliesst schwach - Euro fester TOKIO - Die Börse in Tokio hat gestern j Donnerstag schwach geschlossen. Der Nik­ kei-Index für 225 Standardwerte fiel um j 108,23 Punkte oder 0,96 Prozent auf 11 i 170,96 Punkte. Der breit gefasste Topix gab ; II,01 Punkte oder 0,96 Prozent auf j 1133,12 Punkte ab. Der US-Dollar wurde um 15.00 Uhr Ortszeit leichter mit 109.47,50 Yen gehan­ delt nach 109.60,63 Yen zur gleichen Zeit am Vortag. Der Euro wurde fester mit 1.2176,79 Dollar notiert nach 1.2069,71 Dollar am Vortag. (sda) 
LAFV-G ASTBEITRÄG Pharmawerte zu stark korrigiert? Gastbeitrag von Klaus D. Burger von der Verwaltungs- und Privat-Bank-AG Die Pharmawerte sind in den letzten Wochen und Monaten stark unter Druck geraten und haben relativ zum Gesamtmarkt verloren. Vor den US-Wahlen kommen Befürchtungen auf, Kerry und die Demokraten könnten die Gewinne der Phar­ maindustrie stark beschränken. Das Medicare-Programm würde zu Preissenkungen 
hei den Me­ dikamenten in den USA führen. Die USA sind der weltweit grösste und wichtigste Markt für die Phar­ maindustrie, wo zum Beispiel etwa 60% - 70% der Gewinne erzielt werden. Auch sind die so genann­ ten «Internet-Apotheken» in Kana­ da, die mit Billigexporten die US- Pharmapreise weiter unter Druck setzen, eine zusätzliche Belastung für die Pharmavalören, Das sind'dic gleichen Geschichten wie vor den Wahlen im Jahr 2000. Bei näherer Betrachtung sind die­ se Gefahren aber nicht so gross oder stellen sogar Chancen dar. Begin­ nen wir mit dem Medicarc-Pro- gramm in den USA. Hier wurde En­ de letzten Jahres beschlossen, älte­ ren Personen rezeptpflichtige Medi­ kamente von der Regierung zu be­ zahlen. Das Programm beinhaltet 400 Mia. USD über die nächsten 10 Jahre. Unabhängige Studien erwar­ ten aber, dass es sogar 530 Mia. 
UK Pharma Index gegen FTSE All Share Index. USD kosten könnte. Das sind Gel­ der, die den Umsatz für Medika­ mente erhöhen werden, also positiv für die Pharmaindustrie sind. Preis­ senkungen und andere Massnah­ men brauchen auch bei einem Sieg der Demokraten eine 60 %-Mehr- heit im Senat. Gegenwärtig haben wir eine 49% zu 51 % Verteilung der Stimmen. Das Medicare-Programm bringt also netto für die Pharmain­dustrie 
mehr Umsatz und ist positiv. Die zweite «Bedrohung» sind die Direktimporte durch die kanadi­ schen Internet-Apotheken. Aber auch hier sind bei einer etwas ge­ naueren Betrachtung die Gefahren nicht wirklich gross. Erstens ist Ka­ nada von der Bevölkerung her gese­ hen relativ klein. Sollten alle Medi­ kamente aus Kanada in die USA ge­ liefert werden, kann damit nur ein 
Bundesstaat wie Kalifornien ver­ sorgt werden. Zweitens entfällt mit der Einführung des neuen Medica- re-Programms der Anreiz Medika­ mente günstig im Ausland zu. kau­ fen, wenn sie nicht mehr selbst be­ zahlt werden müssen. Drittens ist es sehr unwahrscheinlich, dass der Di­ rektimport in die USA legalisiert und durch die FDA genehmigt wird. Es gibt spezielle Vorschriften für das Herstellungsverfahren, die nur für die USA Gültigkeit haben. Zum Beispiel müssen alle Komponenten eines Medikamentes dreimal gewo­ gen werden, im Rest der Welt nur zweimal. Alleine diese Vorschrift verhindert eine Legalisierung der Direktimporte. Wir sind der Überzeugung, dass die Korrektur in diesem Umfang nicht berechtigt ist und im Moment eine gute Möglichkeit besteht, Pharmawerte zu vernünftigen Prei­ sen zu bekommen. Unternehmen, die wir in diesem Sektor als viel versprechend betrachten sind Sano­ fi- Aventis, Astrazcncca, Novartis und GlaxoSmithKline. Verfasser: Klaus D. Burger. CFA. Senior Fundmanager Europa, Ver­ waltungs- und Privat-Bank-AG Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung für diesen Beitrag liegt beim Verfasser. 80 Jahre Schweizer Grenzwächter im Land Gedenktag heute um 16 Uhr an der LIHGA SCHAAN - Heute Freitag ist an der LIHGA 04 unter anderem «Grenzwächtertag». Gefeiert wird das 80-Jährige Jubiläum der Schweizer Grenzwächter in Liechtenstein. Denn vor genau 80 Jahren, mit dem Inkrafttreten des schweizerisch- liechtensteinischen Zollvertrages und der damit verbundenen Öffnung unseres Marktes zur Schweiz, wur­ de die Aussengrenze der Eidgenos­ senschaft an jene des Fürstentums Liechtenstein verschoben. Am I. Ja­ nuar 1924 traten die ersten Schwei­ zer Grenzwächter an unseren Grenz­ übergängen nach Österreich und an der grünen Grenze ihren Dienst an. Mit einem Jubiläumsempfang, der von den liechtensteinischen Grenz­ gemeinden mitgetragen wird, möch­ te 
die Organisation der LIHGA je­ nen Männern danken, die oft ihr hal­ bes oder gar ganzes Berufsleben als 
Grenzwächter in unserem Lande Dienst taten. Die Jubiläumsveran­ staltung, an der gegen 60 Personen teilnehmen werden, beginnt um 16 Uhr in einem eigens dafür reservier­ ten Teil des Fesfzeltes. Vorgesehen sind u. a. eine Ansprache von Regie­ rungschef Otmar Hasler und eine Jubiläumsrede von Manfred Wanger (Planken), der sich insbesondere mit den menschlichen Aspekten des Ju­ biläums befassen wird. Einem an­ schliessenden Messerundgang folgt als Abschluss ein gemeinsames Abendessen im Festzelt. Manfred Wanger wird daran erin­ nern, dass mit «unseren» Grenz- wüchtem auch Menschen gekommen sind, deren persönliches Schicksal durch die Dienstentsendung nach Liechtenstein mitunter nachhaltig be- einflusst worden ist. Obwohl das «Grenzwächterjubiläum» eine ge­ schlossene Veranstaltung ist, sind Zaungäste willkommen. (PD) 
Manfred Wanger hält heute im LIHGA-Festzelt die Ansprache zum 80-jäh- rigen Jubiläum der Schweizer Grenzwächter im Fürstentum Liechtenstein Deutsche Konjunktur kommt in Fahrt Wachstum kommt vor allem aus EU-Ländern, China und Russland HAMBURG - In Deutschland kommt die Konjunktur zuneh­ mend auf Touren - dank der Ex­ porte. In den ersten acht Mona­ ten zogen die 
Exporte nach An­ gaben des Statistischen Bun­ desamtes um 10,7 Prozent gegenüber dem Voijahr an. Das Institut für Wirtschaftsfor­ schung Halle (IWH) hob am Don­ nerstag seine Prognose für das Wachstum im laufenden Jahr von 1,8 auf 2 Prozent an. Am Vortag hatte bereits das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) 
seine Prog­ nose erneut auf 1,9 Prozent nach 
oben korrigiert. Die Phase der Stagnation in Deutschland ist nach Ansicht der Bundesregierung be­ endet: «Die wirtschaftlichen Rah­ menbedingungen sind so gut wie seit Jahren nicht mehr», sagte Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) gestern Donners­ tag im Parlament. Der Bundesverband des Deut­ schen Gross- und Aussenhandels (BGA) sieht die Exporte auch zu Beginn der zweiten Jahreshälfte auf einem stabilen Wachstumspfad. Im Juli wurden laut Statistischem Bundesamt Waren im Wert von 62,5 Mrd. Euro ausgeführt. Das 
sind 7,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Wieder mehr Investitionen Die Importe legten um 12,5 Pro­ zent auf 49,0 Mrd. Euro zu. Dieser Anstieg könnte nach Einschätzung der Commerzbank darauf hindeu­ ten, dass sich die Inlandnachfrage allmählich belebt. Bislang leide die Binnennachfrage unter der Investi­ tionszurückhaltung. Gemäss IWH dürfte sich die Investitionsneigung im Jahresverlauf verbessern. Auch die Konjunktur im Euro­ raum, dem bisherigen Nachzügler der Weltkonjunktur, zieht an, wie 
die Wirtschaftsforscher in Halle weiter erklärten. Als Risikofaktor für Konjunktur und Teuerung gelten vor allem die andauernd hohen Ölpreise. Die Preissteigerung in Deutschland beschleunigte sich im August wegen der rasanten Verteuerung des Öls. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Konsumentenpreise um 2,0 Prozent. Im Juni und Juli lag die jährliche Inflationsrate noch bei 1,7 und 1,8 Prozent. Ohne Mineralöler­ zeugnisse hätte die Teuerungsrate laut Statistikern im August nur 1,6 Prozent betragen. (sda)
	        

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