Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

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Proble Frühzu Kontaktierej bitte unser« Tel. +4; Liechtensteinische Port AQ DIENSTAG, 7. SEPTEMBER 2004 
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KALENDER Was Ruth Gschwendt­ ner-Wölfle im Gymna­ sium Vaduz zum The­ ma «Sehen ist lernbar» zu sagen hatte. 25 VOLKS BLATT 
NEWS Buch übers Büchermachen TRIESEN - Seit Gutenberg und den wenig später aufkommenden ersten Hochburgen des. Verlagswesens für gedruckte Bücher wie der «rue nocufue de Nostredame» in Paris hat sich im Bereich der Buchherstellung, des Buchverlags- und Vertriebswesens einiges geändert. Wie entsteht eigentlich heute ein Buch? Diese, ihm häufig gestellte, Frage be­ antwortet der Triesner Verleger Frank P. van Eck in einem kleinen, von ihm verfassten und von Leone Ming Est, Schaan, gestalteten Bündchen mit dem Titel «dein Buch». Van Eck hat auf knapp 80 Seiten in wenigen Stichworten das zusammengetragen, was seine anvisierte Zielgruppe, v. a. Autoren, Journalisten, Graphiker, Buchgestalter, Wer­ beagenturen und Bibliotheken übers Bücher- machen so alles fragen könnten. Das in Fa­ denheftung adrett gebundene Büchlein er­ klärt in jeweils ein bis drei Sätzen, was die ISBN bedeutet, was den Korrektor vom Lek­ tor unterscheidet, was Internet-Buchhand­ lungen sind und was man über Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wissen sollte. Wer tie­ fer in die Materie einsteigen will, der wird sich mit «dein Buch» kaum begnügen. Eines wird dein Leser jedoch unmissverständlich klar gemacht: Kein Buch ohne Verlag! Das gilt unverändert auch über 500 Jahre nach Vincent Cotnmin. (al) Internationale Präsenz TRIESEN - Der Triesner Künstler Vlado Franjevic wurde während sei­ ner Teilnahme am internationalen Künstlersympo- siüm 
PostsovkoZ4 in Estland zum Thema Isolation zu einem weiteren Sympo­ sium eingeladen, diesmal in seine Urheimat Kroatien. Vom 7. bis 14. September wird er Liechtenstein in Medulin, an der südlichsten Spitze Istriens, vertreten, wo diese Veranstal­ tung heuer zum achten Mal stattfindet. Die Teilnehmer werden sich mit «Landschaften von Medulin», beschäftigen und ausserdem Gelegenheit haben, ihr gesamtes bisheriges Schaffen zu präsentieren. Das kroatische Staatsfernsehen hat seine Teilnahme fest zugesagt. Auch bei den Web­ seiten, einer internationalen Vereinigung von Internetkünstlern, ist Franjevic weiter äus­ serst aktiv: Im französischen Schloss Saint- Auvent werden am 18. und 19. September von dem Webisten Bernhard Dumaine die Digitalarbeiten von zwanzig Künstlern aus aller Welt - unter ihnen Franjevic - unter dem Titel «Art et technologie» präsentiert. Jüngste Webism-Aktionen fanden im Buda­ pester Schlosstunnel, in New Dehli, in Köln und in Sonthofen statt. (al) 
SYMPOSIUM Zu welcher Veranstal­ tung der in Triesnen wohnhafte Künstler Vlado Franjevic einge­ laden wurde. 25 
SINGEN STÄRKT Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sich Singen positiv auf den Organismus aus­ wirkt. 29 
GENTEST Wer der irakischen Re­ gierung im Zusammen­ hang mit der Isset-Ibra- him-al-Duri-Verhaf­ tung ins Netz ging. 32 Visuelle Alphabetisierung Das Liechtensteiner Gymnasium lädt ein VADUZ - Christian Marti und May Macpherson-Ospelt, beide Lehrer am Liechtensteinischen Gymnasium und Mitglieder der LG-Steuergruppe, stellten den LG-Veranstaltungskalender für das neue Schuljahr vor. Den An­ fang machte ihre Kollegin Ruth Gschwendtner-Wölfle mit ei­ nem Vortrag zum Thema «Sehen ist lernbar». »Arno Lflffle r Auch heuer wird das Liechtenstei­ nische Gymnasium wieder mit zahlreichen kulturellen Aktivitäten den Kontakt von Schülern und Leh­ rern zur Öffentlichkeit suchen, wie Christian Marti am Montagabend in seinen Begrüssungsworten be­ tonte. May Macpherson-Ospelt stellte den aktuellen Kulturkalender des Hauses vor und griff einige Beispiele der kulturellen Öffent­ lichkeitsarbeit des Hauses heraus: Neben so traditionellen Programm­ punkten wie Ausstellungen, dem Mühleholzgespräch (20. 10., The­ ma: «Wieviel Sport braucht der Mensch?») oder den Aufführungen der Theatergruppen «Idefix» (ab 5. 11.) und «Sisyphus» (ab 21. 1.) ge­ be es «neue Traditionen» wie das Musical «Harvey» (22. 10.) oder auch die Reihe Lebenswege, in der ehemalige Schüler aus ihrer Bio­ graphie erzählen (24. 6.). Den An­ fang der Veranstaltungsreihe mach­ te die Kunster/.ieherin und 
Künstle-Ruth 
Gschwendtner-Wölfle stellte Im LG-Foyer Ihr Buchprojekt «Sehen Ist lernbar» vor. rin Ruth Gschwendtner-Wölfle mit einem Vortag über das EU-Koope- rationsprojekt «Sehen ist lernbar», dessen Ergebnis letztes Jahr an der Kunstschule Liechtenstein vorge­ stellt wurde: Unter der Projektlei­ tung von Gschwendtner-Wölfle und Mitwirkung von Autoren aus Deutschland, Finnland, Liechten­stein, 
dem Britischen Überseeterri­ torium Montserrat, Österreich und Schweden entstand ein. Buch, das sich mit ganz . verschiedenen Aspekten des Sehens befasst. Se­ hen sei keineswegs so selbstver­ ständlich, erklärte Gschwendtner- Wölfle. Eine visuelle Alphabetisie­ rung tue not, denn «mir liegt viel 
daran, dass wir selbstbewusste Be­ trachter werden». Sehen sei ein akr tiver, individueller Vorgang, der weit über die kunsthistorische Ebe­ ne hinausgehe und Aspekte wie den des Materials, persönlicher Assozi­ ationen oder auch philosophische Fragen wie die der Phänomenolo­ gie berühre. Zwei Baritone von Weltruf Thomas Quasthoff und Dietrich Fischer-Dieskau in Schwarzenberg SCHWARZENBERG - Auch die zwei bedeutendsten deutschen Baritone waren nach Tenor Pe­ ter Schreier bei der heurigen Schubertiade zu bewundern: Thomas Quasthoff und der le­ gendäre Lied- und Opernstar Dietrich Fischer-Dieskau. Thomas Quasthoff, der.aus Hildes­ heim stammende Bariton, der es trotz schwerer körperlicher Behin­ derung binnen weniger Jahre vor allem als Liedinterpret zu Welt­ ruhm gebracht hat, gab am 4. Sep­ tember im Kauffmann-Saal einen Liederabend mit Liedperlen ver­ schiedener Komponisten. Dietrich Fischer-Dieskau, die im 80. Le­ bensjahr stehende Sängcrlegende aus Berlin, die sich aber nur mehr dem Dirigieren, Buchveröffentli- chungen, diversen Meisterkursen (regelmässig auch in Schwarzen­ berg) und Rezitationen widmet, präsentierte mit stimmlichem Wohlklang am Sonntag, dem 5. September, in einer Matinee im Kauffmann-Saal vier Melodramen bekannter Komponisten wie Schu­ mann, Liszt und Viktor Ullmann, 
Mit Thomas Quasthoff und Dietrich Fischer-Dieskau standen In Schwar­ zenberg zwei der ganz grossen Baritone der Gegenwart auf der Bühne. des Angellka-Kauffmann-Saals. der 1944 im KZ ermordet wurde (Rilkes «Cornet»); eine Musikspe­ zies, die nicht allzu populär und deshalb immer noch zu entdecken ist. Hartmut Höll am Steinway war der kongeniale Mitgcstalter. Thomas Quasthoff besitzt eine 
ungemein sonore Baritonstimme mit einem Modulationsreichtum sondergleichen - vom hellen Freu­ denjubel bis zum geheimnisvollen oder schaurig verhauchenden Pia- nissimo, vom schmachtenden Lie- besgeflüster bis zum begeisterten 
Preis der Natur usw. - der Künstler beglückt und berührt stets, mit Stimme, Ausdruck und vor allem auch mit präzisem Dienst an der Wortkunst der Dichter seine grosse Freundesschar. Für den Lie­ derabend hatte Quasthoff Lieder bzw. Balladen von Franz Schubert, Carl Loewe, Hugo Wolf und Ri­ chard Strauss ausgewählt. Am Steinway begleitete als trefflicher «Flügelmann» Quasthoffs der deut­ sche Pianist bzw. persönliche Freund Justus Zeyen. Leider nur wenige Beispiele aus dem Füllhorn der Liedschätze des Konzerts kön­ nen erwähnt werden. Da erklangen zuerst etwa der von elementarem Trotz erfüllte «Prometheus» oder der ungemein dramatisch-differen- ziert gestaltete «Erlkönig» (Goe­ the) - Lieder aus der Feder Schu­ berts. Es folgten die anmutig zele­ brierte Ballade «Tom der Reimen» von Loewe und berühmte Gesänge von Wolf und Richard Strauss wie die verschmitzte «Storchenbot- schaft» oder die «Zueignung» so­ wie köstliche Schubert-Encores. Überwältigender Jubel! (PD) Ii Ste
	        

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