Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 4. SEPTEMBER 2004 SSSSI INTERNATIONAL BiKBäi. 
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SPLITTER Marent bestätigt Ermittlungen FELDKIRCH - Sicherheitsdirektor Marent bestätigte am Freitag die Aufnahme der Er­ mittlungen 
im Fall August Paterno. Auch hinsichtlich des zweiten nicht namentlich bekannten Vonirlberger Geistlichen. gegen den Missbrauchsvoryvürfe geäussert wurden, werde 
ermittelt. Diesbezüglich seien die Hinweise im Moment aber «sehr vage». Der Sicherheitsdirektion seien die Namen mög­ licher Missbrauchsopfer, die August Paterno belasten, bekannt. Die Gespräche mit diesen Personen seien am Laufen. «Es geht in erster Linie darum zu eruieren, ob ein strafrecht­ licher Taibestand vorliegt», so der Sicher- lieitsdirektor. VVeiters sei auch die Frage ei­ nereventuellen Verjährung zu klären. Sollten sich die in den Medien transportierten An­ schuldigungen als gerechtfertigt erweisen, würde am ehesten ein «Missbrauch- eines Autoritätsverhältnisses» vorliegen, sagte Marent. Das sei aber eine reine Vermutung. Zunächst gelte es, die Ermittlungen abzu­ warten. Auch gegen einen zweiten Vorarlbcr- ger Geistlichen, der Jugendliche missbraucht haben soll, wurden Ermittlungen eingeleitet. «Wir wollen die Sache sauber aufarbeiten, auch falls sie strafrechtlich nicht mehr rele­ vant, weil verjährt ist», so Marent. (vol) Jackson soll Jungen für Schweigen bezahlt haben LOS ANGELES - Die Liste von Vorwürfen gegen Popstar Michael Jackson wird immer länger: Bereits 1990 habe der Sänger dem Sohn eines Angestellten zwei Millionen Dol­ lar gezahlt, damit dieser nicht wegen Miss- brauchs gegen ihn aussage. Die Polizei habe bereits 1993 bei Ermittlungen in einem an­ deren Fall von den Anschuldigungen des Jungen erfahren, wurde unter Berufung auf einen früheren Polizisten, Jim Thomas, be­ richtet. (AP) Lebenswerk ausgezeichnet STOCKHOLM - Der amerikanische Re­ gisseur Oliver Stone wird auf dem Stockhol­ mer Internationalen Filmfestival für sein Le­ benswerk ausgezeichnet. Stone werde die Auszeichnung, eine gut sieben Kilogramm schwere Pferdestatue aus Bronze, am 18. November, erhalten, wie die Organisatoren am Donnerstag bekannt gaben. ( AP) Nur eine Rolle BERLIN- Die Schauspielerin Hannelore Hoger empfindet die Naivität mancher Zu­ schauer im Umgang mit Schauspielern als unfassbar. Immer wieder werde sie gefragt, wie ähnlich ihre Paraderolle der ZDF-Kom­ missarin Bella Block dem'Menschen Hanne- lorc Hoger sei. «Ich bin privat gar nicht Bel­ la Block», sagte Hoger in Berlin. (AP) ANZIilGI-KOCAfiL) iil INS 0;:!! I f'S NU:! | f TM*- (~n"L; "leBS! 'N Mi t f E MI CH PUR 20 
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Drama endet blutig Russland: Mehr als 150Tote und über 400 Verletzte BESLAN - Nach mehr als 50 Stunden haben russische Spezi- aleinheiten das blutige Geisel­ drama in Beslan beendet. Weit über 150 Menschen kamen ver­ mutlich ums Leben. Unter den rund 400 Verletzten befanden sich mindestens 100 Kinder. Die Terroristen hatten ihre Opfer seit Mittwoch in der Turnhalle ei­ ner Schule gefangen gehalten. Al­ lein in der Halle wurden am Freitag nach Ende des Dramas über 100 Leichen entdeckt. .Womöglich han­ delte es sich um männliche Gei­ seln, die von Frauen und Kindern getrennt worden waren. Ein Berater des russischen Präsidenten Wladi­ mir Putin erklärte, die Gesamtzahl der Opfer liege möglicherweise weit über 150. Nach seinen Anga­ ben befanden sich bis zu 1200 Kin­ der, Eltern und Lehrer in der Ge­ walt der Terroristen. Ereignisse Uberschlugen sich Während am Morgen noch nichts auf ein rasches Ende der Geiselnah­ me hingewiesen hatte, überschlugen sich die Ereignisse am Mittag: Innerhalb des Schulgebäudes kam es zu einer Explosion, die ein Loch in eine Wand des Gebäudes riss. Darauf eskalierte die Lage: Nackte Kinder rannten schreiend und wei­ nend aus dem Gebäude. Die Geisel­ nehmer schössen auf die Flüchten­ den und töteten nach unterschied­ lichen Angaben einige von ihnen. Soldaten brachten die Kinder in Si­ cherheit, einige 
-der Geiseln waren 
Nach mehr als 50 Stunden haben russische Spezialeinheiten das blutige Geiseldrama beendet. blutüberströmt. Von der Geiselhaft ohne Wasserlieferungen gezeichnet, stürzten sich die Schülerinnen und Schüler auf bereitgehaltene Wasser­ flaschen. Über dem Gebäude waren Kampfhelikopter im Einsatz. Meh­ reren Geiselnehmern gelang die Flucht. Die Rebellen verschanzten sich später und lieferten sich immer wie­ der Schiessereien 
mit den Spezial­ kräften. Mindestens 20 Geiselneh­ mer wurden getötet. Die Kämpfe dauerten am Abend an. Noch immer 
befanden sich offenbar Kinder in der Gewalt der Terroristen. Erstürmung nicht geplant Die Erstürmung der Schule war nach Angaben des russischen In­ landsgeheimdienstes FSB nicht ge-v plant. Zum Zeitpunkt der Eskala­ tion hätten die Behörden noch im­ mer auf eine friedliche Lösung ge­ setzt. Um das Leben der flüchten­ den' Kinder und Erwachsenen zu schützen, hätten die russischen Spe­ zialkräfte vor Ort dann die Geisel­nehmer 
beschossen, hiess es weiter. Zeitgleich hätten aber wütende Ein­ wohner von Beslan ebenfalls das Feuer auf die Geiselnehmer eröff­ net. Nach der Stürmung errichteten Rettungsdienste Sammelplätze in den umliegenden Parks. Das russi­ sche Fernsehen zeigte dramatische Bilder von den Erste-Hilfe-Stellen. Dort versammelten sich weinende Menschen, die nach Angehörigen suchten. Die Geiseln waren Zum Teil blutverschmicrt und halb nackt, nur in Unterwäsche gekleidet. (AP) Französische Journalisten offenbar frei Drama um verschleppte französische Journalisten steht vor dem Ende BAGDAD/PARIS - Im Geiseldra­ ma um die zwei im Irak ver­ schleppten französischen Jour­ nalisten hat sich am Freitag ein glückliches Ende abgezeichnet. Eine Wagenkolonne mit den Entführten war laut Radio Fran­ ce International (RFI) auf dem Weg zum Bagdader Flughafen. Alain Mdnargues, der Informa­ tionsdirektor des Senders RFI, für den eine der Geiseln arbeitet, be : zeichnete in Paris die Lage als «sehr gefährlich». Georges Mal brunot und Christian Chesnot 
be-Ole Entführung der Presseleute löste in Paris Massenproteste aus. 
fanden sich offenbar in der Nähe der sunnitischen Aufständischen- Hochburg Falludscha. Nach Me- nargues' Darstellung waren sie mit Unterhändlern,- die sie «aus den Händen der Entführer holen sol­ len», unterwegs. Offenbar wurden sie auch von Mitgliedern der Grup­ pe, die sie entführt hatte, begleitet. «Der Konvoi mit den Entführern darf aus Sicherheitsgründen nicht anhalten», sagte Mdnargues. Auf den «40 oder 50 Kilometern» zum Flughafen gebe es viele politische oder religiöse «Gruppen, die ein­ greifen können». ' (sda) j • • - . • >*". • Weitere Infos' 
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Mehr Spielraum EU-Kommission wil Stabilitätspakt reformieren BRÜSSEL - Die EU-Kommission will den Stabilitätspakt refor­ mieren. Vorgesehen sind einer­ seits mehr Haushaltsspielraum in längeren VUirtschaftsflauten und andererseits eine umfas­ sendere Haushaltsüberwa­ chung. Die Kommission verabschiedete an ihrer Sitzung am Freitag ein erstes Idecnpapicr für eine Reform des Pakis. «Ich bin fest davon über­ zeugt, dass die Vorschlüge den Pakt stärken und glaubwürdiger machen werden», erklärte Kommissions­ präsident Romano Prodi in Brüs­ sel. EU-Währungskommissar Joa- qufn Almunia betonte, es handle sich nicht um eine Aufweichung, sondern um eine der Realität ange-passte 
Weiterentwicklung. An den beiden Eckpfeilern, der Obergren­ ze von drei Prozent für die nationa­ len Haushaltsdefizite und dem 60- Prozent-Referenzwert für die Staatsverschuldung, soll nicht ge­ rüttelt werden. Die Vorschläge sehen jedoch ei­ ne stärkere Berücksichtigung der unterschiedlichen wirtschaftlichen Entwicklung in den einzelnen EU- Staaten und wirtschaftlicher Schwächephasen vor. Zudem soll die Gcsamtstaalsverschuldung stärker überwacht werden. Die Kommission schlägt vor, dass künftig eine lang anhaltende Wacjistumsschwäche eine ^Ver­ schuldung von mehr als drei Pro­ zent rechtfertigen kann. (sda) 
+ + + + + Z11 Bussgeld für «Parken» im Stau OSLO - Mitten 
im Stau hat eine Norwegerin ein Falschparker- Ticket bekommen. Renathe Ope- dalzog vor 
Gericht - und bekam Recht. Am Freitag hob der Rich­ ter die Geldbusse wegen Falsch­ parkens, 
in Höhe von 500 Kronen (60 Euro) auf und sprach der Autofahrerin 4 000 Kronen (480 Euro) Aufwandsentschädigung zu. Die Politesse habe die Situa­ tion offenbar missverstanden, hiess es in der Urteilsbegrün­ dung. Opedal sei in der Stadt Kris- tiansand in schwerem. Berufs­ verkehr in einen Stau geraten und habe diesen keineswegs durch 
falsches Parken ausgelöst. Wie die Behörden zu dieser Einschät­ zung gelangten, war ein wenig unklar, da Opedals Auto mitten in dem Stau gestanden hatte. «Sie hätten einfach zu Verstand kom­ men sollen. Stattdessen mussten wir vor Gericht», sagte die 32- Jährige. 7, (sda) -v 
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