Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 4. SEPTEMBER 2004 VOLKS I IIV11 AlVin EINSATZ IM BERGWALD BLATTI IIVI-M IM U SOMMERAKADEMIE 
5 LIHGA-INIachrichteim Das Tiefbauamt an der LIHGA am 7. und 8. September VADUZ - Das Tiefbäuamt ist zuständig für den Bau und Unterhalt der Landstrassen und Radwege. Weitere Aufgaben sind die Ver­ kehrsplanung, die Überwachung und der Unterhalt der technischen Bauten für Rufen und Gewässer, das Vermessungs- und Kar­ tenwesen Sowie die Planung des öffent­ lichen Personennahverkehrs. Diese Aufga­ ben werden durch die Abteilungen Strassen- baii, Strassenunterhalt, Rüfen und Gewäs­ ser, Vermessung und Geoinformation und die Liechtensteinische Busanstalt LBA wahrgenommen. Dabei werden die neusten Methoden und Informationsmittel einge­ setzt. Ein nützliches Hilfsmittel für ver­ schieden Planungs-, Projektierungs- und Überwachungsaufgaben bilden die Daten der Geodateninfrastruktur (GDI) Liechten­ stein. Mit deren Hilfe kann man sich sehr ef­ fizient über Eigentumsverhältnisse, die Art der Bodennutzung oder Namen von Strassen oder Hausnummern informieren. Es können auch sehr einfach Distanzen und Flächen- massc abgegriffen werden. Mit den Grund­ lagedaten der GDI Liechtenstein - Amtliche Vermessung, Karten und Orthophotos - kann jeder Mitarbeiter Karten und Pläne zur Orientierung im Gelände erstellen. Wenn Sie Fragen zu den verschiedenen Aufgaben des Tiefbauamts oder weitere Informationen zum Geodatenportal oder der GDI Liechten­ stein haben möchten, besuchen Sie uns am Stand der Landesverwaltung. Amt für Wald, Natur und Landschaft am 6. und 9. September Das- Amt für Wald, Natur und Landschaft beschäftigt sich vorrangig mit der nachhalti­ gen Entwicklung von Natur und Landschaft. Es setzt sich für die Erhaltung der Fläche und der räumlichen Verteilung des Waldes und.dessen naturnahen Bewirtschaftung ein. Zu seinem Aufgabengebiet gehört die Sorge für einen artenreichen und gesunden Wild­ bestand und die Erhaltung und Verbesserung von Wildlebensräumen. Ein besonderes An­ liegen des Amtes ist es, die natürliche Viel­ falt von Tieren, Pflanzen und Lebensräumen zu schützen. Dazu wird die Bewahrung tra­ ditioneller Kulturlandschaften gefördert. Daneben wird die Erhaltung des Berggebie­ tes als Natur- und Kulturraum unterstützt. Das Amt ist auch zuständig für den Schutz von Menschen und Sachwerten vor Stein­ schlag, Lawinen und Rüfen. Neben den grü­ nen Fachbereichen ist das Amt für Wald, Natur und Landschaft verantwortlich für die Koordinationsgmppe «Umwelt und Raum» und für. Aufgaben im internationalen Um­ weltschutz. An der LIHGA stehen am 6. und 9. September zwei Mitarbeiter des Amtes für sachbezogene Fragen 'zur Verfügung. Ausserdem werden die Ebenen bzw. The­ mendes GDI Liechtenstein vorgestellt, die einen Bezug zum Amt haben. (pafl) Jodelgesang an der LIHGA SCHAAN - Es ist bestimmt mehr als 60 Jahre her, als der damalige Lebensmittelin­ spektor Josef Beck aus Schaan und langjäh­ riger Präsident des «Männerchors Schaan» im Zusammenhang mit der Lebensmittelra­ tionierung mit Bern zu tun hatte und mit ei­ nem Mitglied des «Jodelclubs Berna Bern» Freundschaft knüpfte. Damals waren die Kontakte zwischen dem Männerkirchenchor Schaan und Berna Bern sehr rege. Gegen­ wärtig sind sie eher locker. Sporadisch besu­ chen jedoch Mitglieder des Männerkirchen- chors Schaan Veranstaltungen in Bern oder umgekehrt. Gerne denken wir an die musi­ kalische Begleitung, einer hl. Messe durch die Berner im Kloster in Schaan vor einigen v Jahren. Eine erfreuliche Nachricht kommt aus der Bundeshauptstadt, dass der diesjährige «Männerausflug» der Berna Bern ärn Sonn­ tag, 5. September, an die LIHGA in Schaan führt. Ab 13 Uhr werden sie dort einige Vor­ träge zum Besten geben. Jodelinteressierte sind herzlich zu diesem «musikalischen Leckerbissen» eingeladen. Wir heissen die Sänger aus Bern herzlich willkommen in unseren Gemarkungen und wünschen schö­ ne und gesellige Stunden. (PD) 
Waldpflege und Aufforstung 15 Freiwillige beteiligten sich an der ersten Schaaner Bergwald-Projektwoche SCHAAN - 1990 wurde die Stif­ tung Bergwaldprojekt von Greenpeace und WWF Schweiz gegründet. Seither haben Frei­ willige die Möglichkeit, in Pro- jektwochen Bergwälder an ver­ schiedensten Orten zu pflegen. Vom 29. August bis zum 4. Sep­ tember fand eine solche Pro­ jektwoche zum ersten Maf in Liechtenstein statt. 15 Teilneh­ mer forsteten während dieser Zeit den. Bergwald hoch über Schaan auf. • Martin Hasler Realisiert wurde diese Projektwo­ che in Zusammenarbeit mit Ger­ hard Konrad, Revierförster von Schaan. Die Freiwilligen aus der Schweiz, Österreich und Deutsch­ land übernachteten während dieser Zeit in und um die Alpilahütte he­ rum. Tagsüber verrichteten sie un­ ter dem Kommando von Projektlei­ ter Banz Schweizer diverse Arbei­ ten. So setzten sie den Wanderweg instand und räumten eine Rufe frei. Das 
Hauptaugenmerk lag jedoch auf der Waldverjüngung. Zu die­ sem Zweck wurden alte Bäume von Hand gefällt, nachkommende wiederum von Gestrüpp freige­ räumt und mit einem Wildschutz­ mittel besprüht. Eine der Teilneh­ merinnen ist Vera Conrad, Lehrerin aus Bamberg in Deutschland. Dies ist bereits die vierte Woche, die sie im Rahmen des Bergwaldprojekts besucht, und sie ist auch von dieser begeistert: «Die Arbeit in der Natur ist sehr schön und vor allem ab­ wechslungsreich.» Zur gestrigen Medieninformation über die Projektwoche gelangten die Journalisten per'Helikopter. An­ wesend 
waren dort auch Iren Roh­ rer, Medienverantwortliche des Bergwaldprojekts, und Norman Nigsch vom Amt für Natur und 
Kräftig anpacken, hiess es für die Teilnehmenden der Bergwaldprojektwoche in Schaan. Landschaft. Dieser erklärte in ei­ nem kleinen Vortrag die Besonder­ heiten des Liechtensteiner Berg­ walds. Zu wenig junge Bäume Das Grundproblem bestehe darin, dass er hauptsächlich aus Baum­ arten bestehe, die eigentlich nicht fürs Gebirge gemacht seien, führte er aus. Ausserdem funktioniere die Verjüngung der Baumbestände nicht so, wie sie eigentlich sollte. Nigsch lobte das Engagement der Projektteilnehmer, erinnerte aber daran, dass ihre Arbeit nur ein Tropfen auf den heissen Stein ist: «Durch solche Projekte lässt sich leider nicht der gesamte Liechten­ steiner Gebirgswald aufforsten und verjüngen. Dies sind Aufgaben, die 
von der Natur selbst am besten übernommen werden können; dazu müssen wir aber die hiesigen Wild- bestände auf ein für den Wald ver­ trägliches Mass reduzieren.» , Rund 70 solcher Wochen organi­ siert die Stiftung Bergwaldprojekt jährlich in der Schweiz, Österreich, Deutschland und nun auch in Liechtenstein. Die Altersklassen der Teilnehmer reichen von 18 bis 80, wie Iren Rohrer erklärt. Die Anreise wird von jedem selbst übernommen, für Unterkunft und Verpflegung kommt die Stiftung auf. Wer selbst gerne einmal an einer solchen Projektwoche teilnehmen will, kann sich im Internet auf der Seile  www.bcrgwaldprojekt.ch in­ formieren. 
Aufräumen und aufforsten die Devise für diese Herren. 
hiess Multikulturelle Ideenwerkstatt Sommerakademie als Plattform grenzüberschreitenden Ideenaustausches VADUZ - Die Sommerakademie, «eine Ideenwerkstatt», in der sich verschiedene Kulturen ge­ troffen haben und versuchten, etwas zu entwickeln. So haben an einem Projekt, 16 Teilneh­ mer aus 6 Ländern mitgearbei­ tet. «Naherholung und Mobilität in der Region Liechtenstein- Werdenberg» waren die zentra­ le Thematik. • Sebastian Goo p 
 :' Die Voraussetzungen Und Heraus­ forderungen der diesjährigen Som­ merakademie «Brennpunkt Alpen», die mit einer Schlussveranstaltung an der Fachhochschule Liechten­ stein abgeschlossen wurde, waren sehr speziell und gerade deshalb ei­ ne Kraftquelle für drei besonders intensive und interessante Wochen: Die erste Hürde, wobei dieser Be­ griff im Kontext des Projektes posi­ tiv interpretiert werden muss, war die Arbeit mit Teilnehmern aus unterschiedlichsten Kulturberei­ chen. Die Entwicklung der Ideen und Denkanstösse, welche die drei Gruppen schliesslich einer Runde von Experten präsentierten, erfor­ derten Toleranz, Rücksichtnahme und nicht zuletzt Offenheit. Ver­ schiedene Hintergründe, soziale und kulturelle Unterschiede dien­ ten als besondere Motivation und gerade diese Differenzen 
ermög-Die 
Verantwortlichen der Sammerakademie präsentleren stolz ihre erar­ beiteten Projekte. lichten eine effiziente Gruppendy­ namik. Transdisziplinarität als besondere Chance Der zweite wichtige Aspekt der Sommerakademie, die ein Weiter­ bildungsangebot der Internationa­ len Alpenschutzkommission (CI- PRA) und der Fachhochschule Liechtenstein ist, war die Sicht­ weise auf verschiedene Ideen aus dem Standpunkt unterschiedlicher Fachrichtungen: Geographen, Ar­ chitekten, Soziologen, Biologen 
Wirtschaftsspezialisten und Juris­ ten traten die Reise zu einem ge­ meinsamen Ziel an. Wie Janine Vo­ gelsang, Leiterin der Sommeraka­ demie 2004, treffend klarstellte, «gingen die Schwierigkeiten wäh­ rend des ungewohnten Arbeitens in wichtige Lernprozesse über». Oer Blick von aussen ' Die Feststellung, dass die Grenze zwischen Liechtenstein und Wer­ denberg in vielerlei Hinsicht eine schwer überwindbare Schwelle* ist, erstaunte das Teilnehmerfeld. Die­ses 
Beispiel zeigt, dass gerade je­ mand, der ausserhalb der liechten­ steinischen Strukturen 
und Gesell- schaftsufer denkt und wirkt, einen differenzierten und somit auf- schlussreich-verwunderten Blick auf gewisse Umstände, die im All­ gemeinen als. gottgegeben gelten, werfen kann. Ein Blick, der durch einen einfachen Vergleich zwischen den eigenen Denkstrukturen und den vorgefundenen Gegebenheiten neue Aufschlüsse ermöglicht. «Es ist sehr hilfreich, Leute von aussen zu 
haben, die einem gewissermas- sen einen Spiegel vorhalten», laute­ te eine adäquate Aussage während der Pressekonferenz. Die Teilneh­ mer profitierten von der Som­ merakademie nicht nur fachlich. Teamarbeit und- Verständigung in internationalem Umfeld, das Hinterfragen eigener Denkstruktu­ ren und.die Erkenntnis, dass Sach­ verhalte anhand des Hintergrunds verschiedener Berufsrichtungen interpretiert werden können, sind Werte, die nur den Anschein haben, leicht erwerbbar zu sein. Finanzielle Unterstützung Dankbarkeit gilt von Seiten der Organisatoren vor allem der Mava- . Stiftung für Naturschutz. Da die Durchführung der Sommerakade­ mie auch viel Aufwand erfordert, ist finanzielle Unterstützung unab­ dingbar. ! ffü
	        

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