Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 31. JANUAR 2004 VOLKS I BLATTI 
INLAND 
VORSTEHER VON BALZERS BALZERS IN ZAHLEN BALZERS IN ZAHLEN Einwohnerzahl 4385 (Stand 28.1.2004) Bevölkerungsdichte 220 Einwohner/km 
2 Fläche 19,6 km 
2 Höhe ü.M. 472 m Voll- und Teilzeitarbeitsplätze 2925 (10,0 Prozent aller Arbeitsplätze in FL; Stand Ende 2002) Arbeitsstätten 312 (.9,2 Prozent aller Arbeitsstätten in FL; Stand Ende 2002) Anzahl Steuerzahler (2002) 2693 natürliche Personen 124 juristische Personen Steuereinnahmen (2002) Vermögens- und Erwerbssteuer 6,708 Mio. Franken (1530 Franken pro Einwohner); Kapital- lind Ertragssteuer 4,523 Mio. Fr. Gemeindevoranschlag 2004 Laufende Rechnung: Ertrag Aufwand Bruttoergebnis Abschreibungen Ertragsüberschuss Investitionsrechnung: Ausgaben Einnahmen Nettoinvestitionen Selbstfinanzierung Fehlbetrag 
CHF 26 499 400.- CHF 18 978 160. CHF 7 521 240.- CHF 7 453 375, CHF 67 865, CHF 10 761 000.- CHF I 672 800.- CHF 9 088 200- CHF 7 513 240.- CHF 1 574 
960.- Mittel aus Finanzausgleich 10,307 Mio. Franken (Rechnungsjahr 2002) Gemeinderat Sitzverteilung 2003-07: 7 VU, 5 FBP, 1 FL: • Vorsteher Anton Eberle (FBP) • Vizevorsteher Norbert Biirzle (VU) • Hehnuth Büchel (FBP) • Adolf Nigg (FBP) • Peter Frick (FBP) • Marcel Gstöhl (FBP) • Jürgen Vogt (VU) • Patrick Büchel (VU) • Alex Vogt (VU) • Franz Wille (VU) • Albert Vogt (VU) • Hanspeter Vogt (VU) • Markus Wille (FL) < 
Sportanlagen erneuern Volksblatt-Serie «Ein Jahr nach den Wahlen» - Heute Teil 2: Balzers BALZERS - Als langjähriger Ge­ meindekassier hatte der vor ei­ nem Jahr gewählte Balzner Vor­ steher Anton Eberle keine gros­ sen Probleme mit seiner neuen Arbeit als Gemeindeoberhaupt. Eines der wichtigsten Projekte: die Erneuerung der Sportanla­ gen. »Martin frömmel t  : Volksblatt: Herr Eberle, was für eine Zwischenbilanz ziehen Sie nach dem ersten Jahr Ihrer Le­ gislaturperiode? Ich bin sehr zufrieden mit dem ersten Jahr. Wir haben sehr viel auf­ gegleist und arbeiten auch mit Hochdruck an den verschiedenen Projekten. Aufgrund meiner lang­ jährigen Kassiertätigkeit ist mir der Einstieg recht leicht gefallen, denn ich habe die Aufgaben, die in einer Gemeinde anstehen, gekannt. Auch war ich schon mit der ganzen Ver­ waltung bestens vertraut. Und wenn die Mitarbeiter hinter dir ste­ hen, dann hast du kein grosses Pro­ blem. Vorteilhaft für mich war auch, dass ich bereits gute Kontak­ te zu den verschiedensten Amtsstel­ len gehabt habe. Wie sieht es im Gemeindcrat mit der Zusammenarbeit über die Parteigrenzen hinweg aus? Wir haben im Gemeinderat ein sehr harmonisches Verhältnis. Es geht immer um die Sache und ei­ gentlich nie um eine parteipoliti­ sche Situation. — • Aber bei der Besetzung tles Kas­ sierpostens hat sich die VU doch ziemlich quergestellt und zumin­ dest hier Parteipolitik vor Sach­ politik gestellt: War das also ein Einzelfall? Es stimmt, das war eine ungute Sache. Es ist sicher ein Klecks im Reinheft, aber es ist eine Ausnahme geblieben. Danach, nachdem wir es im Genieinderat intensiv bespro­ chen haben, hat es sich aber relativ schnell wieder gelegt. Was sind die wichtigsten Projek­ te, die Sic aufgegleist oder umge­ setzt haben? Eines der grössten Projekte ist natürlich die Überbauung im Sta­ del, wo wir den Bürgern 20 Woh­ nungen verkaufen. Im August wird Baubeginn sein. Ein weiteres Pro­ jekt ist der Kindergartenneubau Ira- mali, wo im April Baubeginn sein soll. Hier entstehen bis Ende 2005 für 5,2 Millionen Franken drei 
Seit genau einem Jahr Vorsteher In Balzers: Anton Eberle. Schulzimmer sowie Vereinsräume im Untergeschoss. Im Frühjahr werden wir auch den Torkel sanie­ ren. Dieser wird restauriert und durch einen Anbau mit Küche und W(^Anlage ergänzt. Wir beschäfti­ gen uns derzeit auch intensiv mit dem Thema Bürgergenossenschaft. Von Gesetzes wegen müssen wir bis Juni eine Entflechtung von Bür­ ger- und Gemeindevermögen errei­ chen. Diesbezüglich sind wir gut unterwegs. Wir haben auch eine Projektgruppe gegründet, um Ideen für die Gestaltung des Zentrums in­ klusive der Burg Gutenberg zu sammeln. Am 20. März führen wir dazu einen grossen Workshop durch. Wir überprüfen derzeit auch für gewisse Quartiere Tempo 30. Ausserdem gibt es Überlegungen hinsichtlich eines Kulturtreffs mit integriertem Dorfmuseum. Was sind die Schwerpunkte in diesem Jahr? • Neben dem erwähnten Kinder­ gartenbau und der Stadel-Überbau­ ung möchte ich hier die Höfle- Überbauung erwähnen. Im Tief­ baubereich die grössten Projekte sind die Fertigstellung der Bau- landumlegung Rietle sowie die Er­ neuerung der Kanalisation in der Gagoz-Strasse. Gesamthaft haben 
wir ein Baubudget von 10 Millio­ nen Franken. Damit liegen wir im Vergleich der letzten Jahre eher im oberen 
Bereich. Wir beschäftigen uns auch schon mit einer Erneue­ rung der Sportanlagen Rheinau. Das neue Grundkonzept haben wir uns 
soeben im Gemeinderät vor­ stellen lassen. Hier geht es um In­ vestitionen von 5 Millionen Fran­ ken. Unter anderen ist die Schaf­ fung eines Kunstrasen-Spielfeldes vorgesehen, das auch den Meister­ schaftsvorgaben entspricht. Weiters sind auch Anlagen respektive Plät­ ze für Beachvolleyball, Boccia und Unihockey 
geplant. Das Haupt­ spielfeld soll neu direkt vor dem Garderobengebäude angelegt wer­ den. Es geht jetzt dann darum, die­ ses Konzept zuerst den Vereinen vorzustellen. Der Baubeginn ist für nächstes Jahr vorgesehen. Um den Meisterschaftsbetrieb aufrecht er­ halten zu können, soll die Realisie­ rung etappenweise erfolgen. In welchem Bereich sind Sie nicht so vorangekommen, wie Sie sich vorgenommen haben? Lieber weiter wäre ich bei der Verwaltungsreorganisation. Wir wollen gewisse Bereiche untersu­ chen, damit die Verwaltung effi­ zienter wird. Einen Schwachpunkt 
sehe ich beispielsweise bei der Per­ sonalbetreuung. Wir machen jeden Monat 90 Zahltage; hier müssen wir professioneller werden. Eben­ falls professioneller werden müs­ sen wir in der Öffentlichkeitsarbeit, beispielsweise im Gemeindekanal und vor allem im Internet. Wenn man sieht, dass Behörden andern­ orts im Internet Steuererklärungen und weitere Formulare anbieten, dann sieht man, wie weit wir in die­ sem Bereich hinterher hinken. Was gefällt Ihnen an der Vorste­ herarbeit am besten? . Mir selbst gefällt, dass ich etwas anreissen und vorantreiben kann. Ich habe auch festgestellt, dass Mitarbeiter sehr motiviert sind, wenn sie in die ganzen Geschäfte involviert sind. Mir gefällt auch der Kontakt zur Bevölkerung sehr gut. Schon als Kassier hatte ich viel Kontakt, jetzt spielt sich das ein­ fach auf einer anderen Ebene ab. Manchmal kann man mit wenig viel erreichen. Es freut einen. Wenn die Leute einem vertrauen und mit dir zufrieden sind. Was ist der grösste Nachteil im Vergleich zur früheren Tätigkeit? Persönlich möchte ich nichts als Nachteil bezeichnen. Ich arbeite aber sicher einen Drittel mehr als früher, denn als Vorsteher gibt es in dem Sinn keinen Feierabend. Für mich ist das aber kein Nachteil, denn dessen war ich mir bei der Kandidatur bewusst. Was war Ihre grösste Pleite? Am meisten aufgeregt habe ich mich, dass ich für eine Veranstal­ tung eine Bewilligung erteilt und erst nachträglich festgestellt habe, dass der Termin ein Feiertag war, für den ein Veranstaltungsverbot gilt. Ich habe dann mit dem Pfarrer besprochen 
und der hat gemeint, dass man das Ganze nun hält so laufen lassen soll. Die Veranstal­ tung wurde dann auch nicht abge­ blasen. Welche Schlagzeile möchten Sie einmal über den Vorsteher Anton Eberle in der Zeitung lesen? Mein Traum wäre es, dass wir das Dorfzentrum so gestalten kön­ nen, dass es mit Leben erfüllt wird und zugleich über eine parkiihnli- che Landschaft verfügt. Mit Bal­ zers und Mäls haben wir jetzt näm­ lich ein zweigeteiltes Dorf. Es wäre wirklich ein Traum, wenn wir diese Zweiteilung durch ein attraktives Dorfzentrum beseitigen könnten. Das «Höfle» wieder mit Leben erfüllen Höfle-Überbauung ist eines der wichtigsten Projekte dieses Jahres in Balzers BALZERS - Die Planungsarbei­ ten der Höfle-Überbauung nennt Vorsteher Anton Eberle als eines der wichtigsten Pro­ jekte dieses Jahres in Balzers. Das «Höfle» war einst pulsierendes Zentrum der Gemeinde Balzers. Nach dem verheerenden Höfle- Brand vom 7. Februar 2001 soll hier nach dem Wunsch des Vorstehers wieder ein markantes Stück Balzers entstehen. Wie sich der Vorsteher erinnert, waren im «Höfle» früher neben einem Gasthaus unter ande­ rem auch ein Friseur, en Radflicker und ein Wagner beheimatet. «Es war früher ein echter Dorftreff­ punkt, und ich hoffe, dass das Höfle 
auch wieder zu so einem Treffpunkt wird», so Anton Eberle. Nach Vor­ stellung des Vorstehers sollen ent­ lang der Landstrasse eher Geschäfte oder beispielsweise ein Cafö oder eine Arztpraxis angesiedelt werden, während im Innenhof ein echter Dorfplatz entstehen soll. «Wir sind hier recht offen», so der Vorsteher. Bald ein Überbauungsplan Nach Auskunft von Anton Eberle kommen die umfassenden Vorarbei­ ten gut voran: «Mit dem Abtausch eines Bodens konnten wir die Be­ sitzverhältnisse zwischen Gemeinde und Privaten besser aufteilen. Das war auch der Auslöser, dass wir jetzt sehen, wohin der Weg gehen soll. 
Den Überbauungsplan werden wir bis im April fertig haben. Ich rechne damit, dass die ersten privaten Bau­ vorhaben nächstes Jahr in Angriff genommen werden können.». Gesamthaft 30 Wohnungen Der Überbauungsplan gibt be­ reits recht klare Vorgaben. Dortist 
- etwa klar geregelt, welcher Eigen­ tümer was für Bauten mit welchen Ausnutzungsziffern, Gebäudehö­ hen und Dachformen realisieren kann. Neben rund 15 Privat-Woh­ nungen sollen hier auch IS Ge- meinde-Wöhnungen gebaut wer­ den, die dann den Bürgern im Stockwerkeigentum verkauft wer­ den sollen. (M. F.) 
Vor drei Jahren wurde das «Höfle» durch einen Brand zerstört.
	        

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