Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 21. AUGUST 2004 VOLKS BLATT 
KULTUR fest1VAL 
LUN G 
35 MUSIK Latino-Hits am laufenden Band ; VADUZ - Zum > Sommerabschluss j findet heute • ; Samstag, den 21. \ August im Rah- ! men des Vaduzer ; Städtlesommers ! bereits zum drit- •; ten Mal eine gros­ se Fiesta Latina \ .auf dem Rathausplatz Vaduz statt. Wie be- • reits letztes Jahr wird die renommierte Live- t Band Keybaiada aus hervorragenden Ses- ' sion-Müsikern an diesem Abend mit samt- • liehen grossen Latino-Hits aus Süd-/Latcin- i amerika und Spanien das Publikum wieder in Tanzstimmung versetzen. ] Bekannt durch zahllose TV-Auftritte und ' • ihre Zusammenarbeit mit Künstlern wie • Lionel Richie, Eros Ramazzotti, AI Jarreau ; und den Weather Girls vermitteln die vir- i tuosen Musiker karibische Party-Atmos- : phiire. Zum Abschluss der grossen Ferien bäumt - sich der Sommer noch einmal auf in Vaduz mit heissen lateinamerikanischen Rhyth- ; men und Samba-Klassikern von Santana < über Gipsy Kings, Jennifer Lopez, Ricky ' Martin, Buena Vista Social Club und Jenni­ fer Lopez u.v.a. Bereits ab 19 Uhr sorgen : Latino-DJs für einen stilgerechten Auftakt der Fiesta Latina auf dem Rathausplatz. Für Cocktails, Drinks und ein exotisches kuli­ narisches Angebot sorgt das Team der Crash-Bar. 
 ! Liechtensteiner «Jazzzirkus» zu Gast auf der «Jazzmeile» •-] VADUZ - Zirkus war untertrieben - je nachdem, wie man ihn sieht. Eine Uberzeu-" gende Vorstellung der Stefan-Frommelt- Group, einer Formation aus Liechtenstein unter Schweizer und Österreicher Beteiii- i gung ain Sonnabend im «mon ami». Und 1 es ging zusammen: experimentelle, teils freejazzige Musik in bester Chicago-Blä- sersatz-Tradition (zuweilen auch Charlie -j t Parkers Art: Bernhard Klas) mit kraftvol- ' • lern Mundartjazz, bekennender Heimatmu- ; sik sozusagen. Diese spiegelte sich in Ti- : teln wie «Lausbuaba», «Dia Täiig vo Wji und Liabi» (für Henry Mancinis «Days of ' Wine and Roses»!) und dem fast anrühren-  r den «Am Alvier der Schnee», allesamt \ Texte des Kabarettisten Mathias Ospelt, • teils rapartig, teils lyrisch angelegt: Dialekt \ . des Alpenrheins (Verstehensbemühungen • ; 1 sinnlos!). Wir hörtenirrsinnig Sprachwitzi­ ges auf menschlicher Stimme nebst Instru- ' menten - skurrile Reflexionen zwischen ; Ostschweizer und Liechtensteiner Gebir- , gen. Köstliche Gags: «Kiwi und Banana», } der «Alm-Zwiefache» in «Dora Bom Ti- ri...», das mühelose Jonglieren mit unglei- ! chen Metren. Und: das Einlog-Geräusch ei- , nes Modems ergab «Mac and Mail» (Zufall ! I schafft 5/4 Metrum-Vorlage!). Die Liech- ! Ktensteiner Band machte ein Klang- und |-.Rhythmusfass auf mit einem absoluten ; !'Drive (Schlagzeuger Carlo Lorenzi und Trompeter Herbert Walser müssen stellv. erwähnt werden!). Sie brachte eine unge- : wohnte Note auf die 10. «Jazzmeile», strukturiert, authentisch im Sinne der Ur- musik und jazzverwandter Stilarten, eine : intelligente, glaubhafte Melange. Von ! Frommelts Luzerner Hochschulexamen ; ging alles aus: der Nachweis für Qualifika- ; tion, über den alle sieben Musiker plus j Sänger Wolfgang Nipp verfügen. Das be- . geistert mitswingende Publikum honorierte i die Leistung Frommelts (der leitende Pia- inist komponierte fast alle und arrangierte > alle Titel) und die der grossartigen Band j mit anhaltendem Applaus. Eine deftige Zu- : gäbe (C'est toi) beschloss den Spass auf " beiden Seiten - sehr sympathisch nicht nur • die Musik, auch die Musiker. Nachfolgend i die weiteren Konzerttermine: • Donnerstag, 26. August 20 Uhr im Caf6 ; . im Kunstmuseum Vaduz • Freitag, 27. August 20 Uhr im Innenhof der Liechtensteinischen Landesbank Vaduz • Sonntag, 29. August 19 Uhr in der Burg ^ Gutenberg, Balzers (bei ungünstiger Witte- i rung im kleinen Balzner Saal) (PD) ; 
Deine, meine, unsere Zeit Vernissage von Hermy Geissmann in der Galerie Domus SCHAAN - Die Eschnerin Hermy Gelssmann hat schon oft ausge­ stellt im Land. Die Hausfrau und Mutter, die sich ihr künstleri­ sches Rüstzeug an diversen Kunstschulen und im Austausch mit Künstlern im In- und Aus­ land erworben hat, legt auch in ihrer aktuellen Schau «Impulse» eine erstaunliche Frische und Neugier an den Tag. Es sprach Edith De Boni. • Arno Löffler ' Hermy Geissmanns Werk zeichnet eine beständige Suche nach Neu­ em aus. Obwohl sie in einem Alter ist, in dem andere sich längst ent­ spannt zurücklehnen, ist die agile Frau aus Eschen voller Eifer und Begeisterung bereit, immer neue Wege zu beschreiten. Stilistisch lässt sie sich nicht einordnen, ob­ wohl sich in ihren Bildern deutlich Einflüsse moderner Richtungen wie Kubismus,, neue Sachlichkeit oder Expressionismus feststellen lassen. Dass augenfällige Stil­ merkmale oft eher isoliert daste­ hen und einzelne Werke deutlich an einen ganz bestimmten Stil oder Einfluss denken lassen, mag ihr den Vorwurf des Eklektizismus eintragen. Man glaubt kaum, dass alle Bilder in dieser Ausstellung von derselben Hand stammen. Doch Geissmann versteht es, diese Offenheit für Einflüsse zu ihrer Stärke zu machen, indem sie stän­ dig Grenzen überschreitet. Oft reisst sie gar im Weiterstürmen Brücken hinter sich wieder ein. 
Hermy Geissmanns Tatendrang hält ungebrochen an. Die Vernissagerednerin Edith De Boni, Vorsitzende der Schaaner Kulturkommission, schilderte sehr anschaulich, wie die Künstlerin auf eine Frage zu einem techni­ schen Detail geantwortet habe, sie wisse gar nicht mehr, wie ich das gemacht habe. Jedes Beharren ist ihr fremd. Vergänglichkeit und Tod Die überwiegende Mehrheit der gezeigten Arbeiten in Acryl und Mischtechnik sind Diptycha und 
Triptycha. Geissmann strebt über die einfache Leinwand hinaus. Das Triptychon «Farbenrausch III» hat zwei eigentliche Zentren, zu denen das Auge hingezogen wird, eines im linken und eines im mittleren Teil. Auf mit breiten Spachtel grob aufgebrachten, rechteckigen Fel­ dern in Grün- und Blautönen schwebt im linken Teil, von einem dynamischen Schwung in Rot und Orange umfangen, eine zart hell­ grüne Kugel, die trotz ihrer völli­ gen Abstraktheit in nachgerade 
photorealistischer Plastizität dem Betrachter entgegenschwebt. Im Mittelteil eine weitere, gleissend weisse, geborstene Kugel, der et­ was Unbestimmtes, Schemenhaftes entschwebt. Geissmann malt, was sie empfindet und was sie bewegt; ihre gegenständlichen und un­ gegenständlichen Arbeiten sind sehr persönlich, ja intim, und befas­ sen sich oft genug mit Vergänglich­ keit und Tod. «Impulse» ist bis 19. September zusehen. «Sinnvollstes Festival» Kulturherbst Bündner Herrschaft MAIENFELD - Am 4. September wird im Schloss Salenegg der Kulturherbst Bündner Herr­ schaft 2004 eröffnet. Das Festi­ val präsentiert sich mit grossen Namen und einem neuen Haupt­ sponsor: der Vaduzer Centrum Bank. Kulturherbst-Präsident Urs Höhener-von Gugelberg lud die Presse am Freitag zu einer Konferenz, verschönt durch die Violinistin Anna Reszniak. »ftroo Löttler Im Gegensatz zu herkömmlichen Festivals will der Kulturherbst Bündner Herrschaft 2004 alle Sinne ansprechen. Kultur finde nicht nur im Konzertsaal statt, sondern sei ei­ ne Alltagserfahrung für alle Sinne, so Jürg Dähler, Bratschist und künstlerischer Leiter des Festivals. Er bezeichne daher den Kulturherbst gerne als das «sinnvollste Festival der Schweiz». Die musikalischen Darbietungen an so ansprechenden Aufführungsorten wie dem Römer­ bad der Grand Hotels oder Torkel 
und Gartensaal von Schloss Salen­ egg werden daher mit kulinarischen Köstlichkeiten und erlesenen Wei­ nen kombiniert. Als kleinen Vorge­ schmack auf die anstehenden mu­ sikalischen Köstlichkeiten spielte die mehrfach preisgekrönte Violinis­ tin Anna Reszniak, die am Festival den erkrankten Ferenc Illdny erset­ zen wird, für die Pressegäste zwei Capricen von Niccolö Paganini. Schwerpunkt Italien mit Staraufgebot 'Paganini und Italien werden Hauptschwerpunkt des Programms sein, das Dähler vorstellte. Musik­ liebhaber dürfen sich ferner u. a. auf Stars wie die Kurmann Strings aus Basel, den Saxophonisten Andy Scherer (4. 9.), das Carmina Quar­ tett (4. 9.), das Amati Quartett (7. 9.), Werner Bärtschi (9. 9.), und 'Heinz.. Holliger' (11. 9.) freuen. Letzterer wird seine Oboensonate spielen vorstellen, die er als Sieb­ zehnjähriger geschrieben und seit­ her vor den Ohren der Öffentlich­ keit verborgen hat - möglicher­weise 
eine schweizerische Urauf­ führung! Neben Musik des 18. und 19. Jahrhunderts werden ausser Holliger auch die Schweizer Kom­ ponisten Frank Martin und Ulrich Gasser zu hören sein. Der Oboist und bildende Künstler Bernhard Heinrichs zeigt neue Arbeiten, und mit «Smoking Chopin» vom teatro del Chiodo wird es eine Welturauf­ führung geben. Nachzulesen ist das 
Programm im «Musik & Theater Special» das dessen Chefredaktor Andrea Meuli vorstellte. Thomas Handl, GeschUftsführender Direk­ tor der Centrum Bank aus Vaduz, betonte die Dankbarkeit seines Hauses dafür, dieses Kulturereignis im Bündnerland sponsern zu dür­ fen, wo die Bank vermehrt aktiv werden will. Programm unter www.kultur-herbst.ch . ÄNZI-IGF. Die vielfach preisgekrönte Violinistin Anna Reszniak verschönte die Pres­ sekonferenz mit Capricen von Paganini. 
Dienstleistung hat einen Namen B b-center Am 1. Juli 2004 hat das b-center in Bendern als erstes Bü­ rocenter, im Fürstentum Liechtenstein seineTore geöffnet. Bürocenter finden zunehmend grossen Zuspruch, da die va­ riable und virtuelle Nutzung von Büros, Personal und Ein­ richtungen einer Entwicklung entspricht, die grosse Flexibi­ lität garantiert. So kann man sich in modern ausgestatteten Einzelbüros in­ klusive Dienstleistung innerhalb eines Tages ohne jeglichen Organisationsaufwand im b-center Bendern einmieten - dies mit einer erheblichen Kostenreduktion gegenüber kon­ ventionellen Büros, da nur die unmittelbare Beanspruchung der Dienstleistungen berechnet wird, d. h. übliche Leerzei­ ten und Kosten entfallen. Um Interessenten dieses neuartige Konzept näher zu brin­ gen, veranstaltet das b-center, Industrrestrasse 2, FL-9487 Bendem» am 26. August 2004 um 17.00 Uhr den 2. Informa­ tionsabend mit Apero. Anmeldungen unter der Telefonnummer 00423 399 03 99, per Fax 00423 399 03 98 oder unter  office@b-center.li . Wei­ tere Informationen finden Sie unter:  www.b-center.li .
	        

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