Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 21. AUGUST 2004 VOLKSi lAIIDTCl^U A CT 
UMSATZSTEIGERUNG BI SIKA BLATT | 
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18 KOMPAKT Erstmals in der Verlustzone ZÜRICH - Mit der Abkehr des Forbo- Konzerns von seinen Bodenbelägen be­ fürchtet die Gewerkschaft GBl, dass ein weiteres Schweizer Unternehmen «zer­ schlagen und verhökert wird». Und das ge­ he auf Kosten der Arbeitsplätze in den eu­ ropäischen Standorten. Schon im Frühling habe Forbo-Chef This Schneider angekün­ digt, dass der Produktionsstandort Westeu­ ropa zu teuer sei. Nun verkünde eine Stra­ tegiegruppe, entgegen der Forderung des europäischen Betriebsrats ohne Arbeit­ nehmervertretung, dass für den Stammbe­ reich Bodenbeläge ein Partner her müsse. Dabei verfüge Forbo gerade in dem Bereich über grosse Tradition und sei beim Lino­ leum mit 60 Prozent Marktanteil weltweiter Leader. Und gerade in diesem Bereich pro­ duziere Forbo nur in Westeuropa - in der Schweiz in Giubiasco Tl. (sda) Stagnation der Kundengelder ZÜRICH - Die Kundengelder auf Schwei­ zer Banken haben im zweiten Quartal 2004 stagniert. Das Total der Kundengelder be­ trug wie im Vorquartal 1046 Mrd. Franken. Dagegen nahmen die Ausleihungen an Kunden zu. Bei den Kundengeldern nah­ men die Verpflichtungen auf Sicht leicht um l Prozent auf 279 Mrd. Fr. ab, wie aus dem am Freitag veröffentlichten Vorab­ druck des statistischen Monatshefts der Schweizerischen Nationalbank (SNB) her­ vorgeht. Gleichzeitig stiegen die Verpflich­ tungen auf 
Zeit um l Prozent auf 395 Mrd. Franken. Diese Bewegung war bei den auf Franken lautenden Position besonders aus­ geprägt. Die Verpflichtungen gegenüber Kunden im Ausland, welche mit 296 Mrd. Fr. den Löwenanteil der Verpflichtungen auf Zeit ausmachten, veränderten sich nur leicht. Die Spar- und Anlagegelder verharr­ ten bei 344 Mrd. Franken. Die vergleichs­ weise kleine Komponente der Kassenobli­ gationen schrumpfte erneut um 3 Prozent auf 28 Mrd. Franken. (sda) Bundesrat Merz will Bundesmehrheit abgeben BERN -feinen Tag nach dem gescheiterten Anbandeln der Swisscom mit der Telekom Austria plädiert Finanzminister Merz für einen Ausstieg des Bundes als Swisscom- Mehrheitsaktionär. Deren Chef Alder über- lässt diesen Entscheid der Politik. «So, wie ich die schweizerische Politik verstanden habe, steht das (der Ausstieg) nicht zur De­ batte», sagte Jens Alder am Freitag. Das Scheitern des Deals schrieb er «den politi­ schen Risiken in Österreich» zu. Schliess­ lich sei die Telekom Austria '«ein Privatisie­ rungsprogramm». Bundesrat Hans-Rudolf Merz wollte die geplatzten Verhandlungen am Freitag nicht kommentieren. Doch es gelte die Lehre daraus zu ziehen, «dass der Bund seine Mehrheit an der Swisscom abgeben sollte», sagte Merz. (sda) Syngenta stösst auf Widerstand BASEL/PRETORIA - Der Agrochemie­ konzern Syngenta stösst mit seinen Freiset­ zungsplänen für den umstrittenen Gentech- Mais 
Btll in Südafrika auf Widerstand. Entwicklungsorganisationen werfen Syn­ genta vor, die Lücken in den Regulierungen ärmerer Länder gezielt auszunutzen. Das südafrikanische Landwirtschaftsdeparte- ment erteilte Syngenta bereits im Juli 2003 die Erlaubnis für den unbeschränkten Im­ port und Anbau sowie die Vermarktung der gentechnisch manipulierten Süssmaissorte Btll. Gegen den Entscheid hat die Um- weltorganisation Biowatch aber Rekurs eingelegt. Am (morgigen) Samstag findet das erste Hearing vor einem Berufungsge­ richt in der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria statt. In ihrem Rekurs wirft Biowatch der Re­ gierung vor, sie habe gegen die südafrikani­ schen Umweltschutzgesetze Verstössen 
und Syngenta die Bewilligung ohne ausreichen­ de wissenschaftliche Studien erteilt, (sda) 
Markante Umsatzsteigerung Gewinnsprung von fast 50 Prozent bei Sika BAAR - Der Bauchemiekonzern Sika hat mit einer markanten Umsatz- und Ertragssteigerung ein solides Halbjahresresultat vorgelegt. Für die zweite Jah­ reshälfte soll die hohe Wachs­ tumskadenz beibehalten wer­ den. Teurere Rohstoffe dürften sich frühestens im vierten Quartal niederschlagen. Die Börse reagierte mit Avancen. Sika weist für das erste Halbjahr 2004 einen Gewinnsprung von 48,3 Prozent auf 60,4 Millionen Franken aus und verbesserte den Umsatz im Vergleich zur Vorjahresperiode um 15,7 Prozent auf 1,238 Milliarden Franken. In Lokalwährungen be­ trug das Umsatzwachstum 14,6 Prozent, wie der Bauchemiekon­ zern am Freitag im /Algerischen Baar bekannt gab. Die Erwartungen der Finanzanalysten wurden damit klar übertroffen. Hohes Wachstum Im Geschäftsbereich Bay stieg der Umsatz um 15,9 Prozent auf 910 Millionen Franken. Einem überdurchschnittlichen Wachstum in Nord- und Lateinamerika sowie in Osteuropa stand laut Sika ein raues Klima in Japan, Deutschland und Brasilien gegenüber. Der Ge­ schäftsbereich Industrie konnte den 
Sika weist für das erste Halbjahr 2004 einen Gewinnsprung von 48,3 Prozent auf 60,4 Millionen Franken aus. Umsatz dank der Erschliessung neuer Kunden und Anwendungen um 15,1 Prozent auf 328 Millionen Franken erhöhen. Der steigende Materialkosten­ druck wurde durch anteilsmässig geringere Personalkosten mehr als kompensiert, was sich positiv auf den Ertrag auswirkte. Dazu beige­tragen 
habe auch der im ersten Se­ mester 2004 einsetzende Turn- around von Sika Deutschland. Der Betriebsgewinn (EBIT) verbesserte sich 
um 30,5 Prozent auf 104,6 Millionen Franken. Der Eigenfinanzierungsgrad er­ höhte sich von 46,2 auf 49,4 Pro­ zent. Für das gesamte Geschäfts­jahr 
hält der Konzern an einem Umsatzziel von rund 2,5 Milliarden Franken fest; im Jahr 2003 hatte Si­ ka 2,268 Milliarden Franken Um-, satz erreicht. Wie es in der Mitteilung weiter heisst, sind die Auswirkungen der Rohmaterialverknappung auf die Preise schwer abzuschätzen, (sda) Logistische Herausforderung Am Freitag wurde in Sennwald eine spektakuläre Verladeaktion durchgeführt SENNINALD - Im Mittelpunkt stand bei diesem Ereignis die «UNI 3000», eine Anlage zum Herstellen von grossformatigen Flachbildschirmen. Die Unaxis AG hatte diese in Zu­ sammenarbeit mit einem asiati­ schen Kunden entwickelt und her­ gestellt. Nun stellte sich jedoch das. Problem, die 113 Tonnen schwere Anlage an ihren Bestimmungsort in Asien zu schaffen. 
Nach dem Verladen im Industrie­ gebiet Sennwald wurde sje in der Nacht von Freitag auf Samstag mit einem Spezial-Strassentransport an den Flughafen Kloten gebracht. Dort wird die Fracht nun in eine Antonov AN-I24-I00 verladen, ei­ nes der grössten Transportflugzeu­ ge der Welt. Die Antonov wird die «UNI 3000» nun mit einigen Zwischenstopps an ihren Zielort in Asien bringen, an welchem sie am 23. August ankommen wird. Seilziehen zwischen Unsicherheiten und Boom Gastbeitrag von Roger Zulliger Accuro AG Mit dem Start der Kampügncn für die Priisidentschaftswahlen in der Ukraine haben die internationalen Wirtschaftsagenturen die Berichts­ erstattung auf dieses Ereignis aus­ gerichtet. Dabei gehen die Veröf­ fentlichungen der sensationellen Wirtschaftszahlen fast unter. Im Ju­ li stieg das Bruttosozialprodukt der Ukraine auf Monatsbasis wieder um beeindruckende 17,2%. Insge­ samt darf das Land in den vergan­ genen sieben Monaten auf ein Wachstum der Volkswirtschaft um 13,5 % zurück blicken. Die Indust­ rieproduktion erreichte im selben Zeitraum eine nicht minder sehens­ werte Steigerung von 14,7%. Bei diesen Wachstumszahlen würde man dementsprechend hohe Inflationszif­ fern 
erwarten. Die Konsumenten­ preise stiegen in diesem Jahr bis En­ de Juli jedoch lediglich um 4,4%. Anders sieht es bei den Preisen für die Produzenten aus. Diese stiegen seit Jahresbeginn, getrieben durch die hohen Preise für Öl und Kohle, um happige 14,4%. Die Unterneh­ men können, dank dem gestiegenen Exportanteil ihrer Umsätze, die ope­ rativen Margen dennoch weiter ver­ bessern. Um die WUhrungsstabilität 
1999 2000 2001 
2002 
2003 2004F 2005F Nominal GDP (b UAH) 130,4 170,1 • 201.9 
220,9 263,2 298 341 Real GDP (% changc) -0,2 5,9 9,1 
4,8 9,3 12,5 6.5 Ind. Production (% change) 4,0 12,4 14,2 7.0 15,8 10,0 8,0 Inflation (% change) 19,2 25,8 6.1 -0,6 8,2 6,5 6,5 External Public Debt (% GDP) 39,4 33,1 27,5 
20,5 17,6 17.5 16,5 Net Rescrvcs (b USS) l.l 
2' 1,5 
2 1,1 2,6 5,1 . 9,0 11,5 Current Acc (% GDP) 2,6 4,7 . 3,5 
7,7 7.5' 6,5 6,0 FDI Inflow (m US$) 489 594 700 784 1 186 1 500 2 200 Average Exch. Rate UAH/US$ 
4,13 5,44 5,37 5,33 5,33 : 5,35 5.35 PFTS Performance ($ based) 19,0% 36,4% -21,2% 33,6% • 49,0% n/a n/a sourcc: Cnbinct of Ministers of Ukraine, State Statistics Committcc, PFTS gegenüber dem US-Dollar zu ge­ währen, musste die ukrainische Na­ tionalbank in den letzten Monaten die heimische Wahrung verkaufen und die US-Valuta kaufen. Dies führte zu einem drastischen Anstieg der 
Währungsreserven, welche mitt­ lerweile über 11 Milliarden US Dol­ lar betragen. Zudem konnte die posi­ tive Handelsbilanz weiter ausgebaut werden und erreichte per Mitte Jahr einen Wert von USD 2,5 Milliarden. Dies ist eine Verfünffachung gegenüber dem Vorjahreswert. All diese Entwicklungen haben dazu ge­ führt, dass Standard & Poor's ihr 
Länderrating für die Ukraine Ende Juli von B auf B+ erhöht hat. Wären da nicht die Unsicherheiten betref­ fend Präsidentschaftswahlen (gegen­ wärtiger Konservatismus gegen Li­ beralismus), wäre wohl auch die gu­ te Aktienperformance der ersten Jah­ reshälfte von fast 40% nicht ins Stocken geraten. Wir sind aber Uberzeugt, dass nach den Wahlen (ab November) sich die Aktienkurse wieder vermehrt an den fundamentalen Wirtschafts- und Unternehmenszahlen richten werden und wir eine frappante Winterrallye erleben werden. 
Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung für diesen Beitrag liegt beim Verfasser. ANZÜICii: LGT Precious Metal Fund Anlagefonds für Edelmetallwerte Inventarwert* USD 6.45 per 16.8.2004 *+/- Ausgabekommission Informationen Tel. +423/235 20 69 • Fax +423/235 16 33 • Internet   www.lgt.com LGT Bank
	        

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