Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

\*a. •>:V ? DIE KULTURNEWS FÜR LIECHTENSTEIN 
Proble Frühzu Kontaktie bitte unsei Tel. +4; Uechtenstelnltche Po*t DONNERSTAG, 29. JANUAR 2004 SEITE 29 STAUB «Staub» ist eine Instal­ lation von 12 quadrati­ schen Flächen, jede mit je 25 Originalgrafiken belegt. 31 
ZÄHMUNG Wer, wo Wiederspen- stige zähmt und was das Publikum dabei zu erwarten hat, lesen Sie auf Seite 29 
TERMINE Welche Veranstaltun­ gen kultureller Art in nächster Zeit wo gebo­ ten werden und von wem, auf Seite 3 *J 
HORROR Wieso im ne*ien Horror- Streifen «Underworld» Vampire und Werwölfe um die Vormachtstel­ lungkämpfen. 34 VOLKS BLATT 
NEWS Schlagabtausch mit Poesie TRIESEN - Mit Etta Streicher und Toby Hoffmann waren am Dienstagabend im Lite­ raturhaus Liechtenstein (LiLi) die Erstplat- zicrten des ersten liechtensteinischen Poetry Slam (ach du heiliges Neudeutsch) vom letz­ ten Sommer zu Gast. • Gerolf Hauser «To slam» heisst zuschlagen oder schlagab- tauschcn. Also ist «Poetry Slam», ein Schlagabtausch mit Poesie,, (ein 
Sport, der schon im alten Griecheitfarfd ausgetragen wurde. Dabei darf das PubljKum jubeln oder buhen, denn das bewertet und kürt die Sie­ ger/innen. Der heutige «Poetry Slam» ent­ stand in den 80er Jahren in den I^thno-Ghet- tos der USA als sozialkritischer Protest. Zum Slammen gehört auch mit Witz dem von Me­ dienkonsum geprägten Leben oder politi­ schen Sumpfblüten entgegenzutreten. Sprachklang auskosten Die Poetry Performance am Dienstag im «LiLi» war kein «Slammen». Etta Streicher und Toby Hoffmann boten, im Duo oder al­ leine, ohne in einen vom. Publikum nach aussen zu bewertenden Wettstreit zu treten, ihre Texte vor. Nach innen konnte man sehr wohl bewerten. Meine Favoritin war eindeu­ tig Etta Streicher. Ihre Texte sprachen mich besonders an, da sie eben mit Witz und viel Einfühlungsvermögen die vom Medienkon­ sum geprägte Wirklichkeit thematisierte und dabei hervorragend mit der Sprache spielte und jonglierte, den Sprachklang auskostete. Fantastisch z. B. ihr Gedicht über das Leiden der Mikrophone. Nicht umsonst schrieb der «Südkurier» über sie: «Ihre Poesie beweist, dass es auch heute möglich ist, kritische Ge­ danken und Wortspiele in handwerklich ein­ wandfreie Verse zu giessen und diese auch noch eindrucksvoll vorzutragen». Etta Strei­ cher ist Clownesse, Schauspielerin, Modera­ torin und Performancepoetin. Sie ist eine der, markantesten in der deutschsprachigen Slain-Szene, gewann in den letzten "zwei Jah­ ren mehr als 30 Poetry Slams und war Fina­ listin beim German International Poetry Slam 2002 in Bern. Toby Hoffmann ist Per­ formance-Poet, Wortschmied, Lyriker, Orga­ nisator und Zeremonienmeister von Slams und Lesungen. Er erhielt 2002 den Ravens­ burger Literaturpreis und ist Mitbegründer des Kleinverlags «Edition Kulturbremse». Er war Finalist beim German International Poetry Slam 2002 in Bern und hatte seit dem Jahr 2000 über 100 Auftritte im deutschspra­ chigen Raum. In der Laudatio zur Verleihung des Ra­ vensburger Literaturpreises hiess es: «Dieser kraftvolle, kreative Ausdruck des Semioti- schen wie Semantischen, hat ein enormes Potential.» 
Unkorrekt - aber witzig Bremer Shakespeare Company mit «Die Zähmung der Widerspenstigen» im TaK SCHAAN - Mutter tot, Vater al- leinerziehend; eine angepasste Tochter (Bianca), eine weitere (Katharina), die sich «wider­ spenstig» zeigt. So verfügt der Vater: Bianca darf erst heira­ ten, wenn die ältere Schwester unter der Haube ist - Höchst unkorrekt. Aber witzig. Und Weltliteratur. Präsentiert im TaK am 5. und 6. Februar von der legendären «bremer shakespeare Company». • Geröll Häuse r Wegen der unverwechselbaren Spielweise ist die «bremer shake­ speare Company» 
(«bsc»), ein 1983 gegründetes Theater in Selbstver­ waltung, ein Unikat in der Theater­ landschaft. Die kontinuierliche Beschäfti­ gung mit Shakespeare und den Spielweisen des Volkstheaters ist einzigartig. Fast 40 Shakespeare- Inszenierungen und annähernd 30 Uraufführungen sind seit 1983 ent­ standen. Pflegeleicht? «Die Zähmung der Widerspens­ tigen» - eine Frau darf nicht sein, wie sie will, sondern muss sich den gesellschaftlichen Riten unterwer­ fen. Heute wäre ungewöhnlich, was zu Shakespeares Zeiten nor­ mal war: Der Vater beschliesst, ei­ ner Verheiratung der jüngeren Tochter erst zuzustimmen, wenn 
Die legendäre «bremer shakespeare Company» 
zeigt im TaK Weltliteratur mit Shakespeares «Die Zähmung der Widerspenstigen» in einer grotesk überzeichneten Inszenierung. die ältere, Katharina die «Wider­ spenstige», die «schwer zu Ver­ mittelnde», ebenfalls an den Mann gebracht ist. Da die Jüngere (Bian­ ca) unbedingt heiraten will, suchen ihre Freier nach einem Verrückten, der sich für dieses schwere Amt,, Katharina zu heiraten, hergibt. Und ANZEIGE Die Zähmung bremer shakespeare Company 
von William Shakespeare Donnerstag,;5. Februar ^reitag, 6. Februar 20.09 Uhr TaK/Schaan 
finden ihn in . dem «lonesome ri- der» Petruchio, dem es anschei­ nend vornehmlich um eine lukrati­ ve Hochzeit zu tun ist. Die Strate­ gien, mit deren Hilfe er die «Widerspenstige» zu einer «pfle­ geleichten Partnerin» zu machen gedenkt, entsprechen nicht ganz dem, was sich unsere Zeit als «po­ litisch korrekt» vorstellt. Unterhaltungswert Die «bsc» zeigt Shakespeares «Die Zähmung der Widerspensti­ gen» im TaK am 5. und 6. Februar in der Übersetzung von Rainer Iwersen, in der Spielfassung und Regie von Christian Fries, ge­ spielt von Christian Bergmann, Christoph Jacobi, Peter Lüchin­ ger, Franziska Mencz, Susanne Plassmann, Erich Radke und Erik 
Rossbander. Regisseur Christian Fries hat die widerspenstige Ko­ mödie gezähmt, ohne sie sich nach Belieben zusammenzustrei­ chen. Medienpartner VOLKSBLATT Dabei hat er nichts anderes ge­ macht, als das (aus heutiger Sicht) Groteske der Handlung auch ebenso auf die Bühne zu bringen. Konsequent bedient er sich zu die­ sem Zweck der Mittel des Zeichentrickfilms und des Co­ mics, stellt Distanz zum Gesche­ hen auf der Bühne her und schafft es doch, den hohen Unterhal­ tungswert des Stücks zu wahren. ANZEIGE Schiiuspiel-Abo C+D und Freier Verkauf CHF 40.-/35.- erm. CHF 
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Musikverein Cäcilia Schellenberg Samstag, 31. Januar 2004 20.00 Uhr Gemeindesaal Schellenberg Dirigent: Stefan Wirrer Motto des 2. Konzertteils "Wild Wild West" Mitwirkende: Rhein Valley Line Dance Groi^ Barbetrieb Eintritt frei 1 
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