Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIENSTAG, 17. AUGUST 2004 
VOLKS I BLATT I 
INTERNATIONAL TOPNEWS DES TAGES 
24 b?$TI SPLITTER Nordkorea will nicht SEOUL - Nordkorea hat erneut den Nutzen der Sechs-Lünder-Gespräche über eine Be­ endigung seines Atomprogramms in Frage gestellt. Die USA wurden erneut beschul­ digt, eine feindselige Politik gegenüber Pjöngjang zu betreiben. Ein Sprecher des Aussenministeriums in Pjöngjang erklärte am Montag, dass es für Nordkorea auf Grund der Haltung der USA nicht möglich sei, an der vereinbarten Arbeitsgruppe zur Vorbereitung der für September geplanten nächsten Sechsergespräche teilzunehmen. Den USA warf er vor, «die Grundlage für, die Gespräche zerstört» zu haben und an ei­ nem «fruchtbaren Dialog» nicht interessiert zu sein. , (sda) Protestwelle wächst BERLIN - Trotz der Korrekturen an Hartz IV wächst der Widerstand gegen die um­ strittene Arbeitsmarktreform zusehends: Am Montagabend demonstrierten bis zu 70 000 Menschen in Dutzenden ostdeutschen Städ­ ten. Alleine in Leipzig verdoppelte sich die Zahl der Protestierenden von 10 000 vergan­ gene Woche auf laut Veranstalterangaben nun 20 000. Zu den ersten Grosskundgebun­ gen in der Hauptstadt Berlin kamen laut Po­ lizei 15 000 Demonstranten, die Veranstalter sprachen sogar von 30 000 Teilnehmern. Vergangene Woche hatten bereits fast 40 000 Menschen vorwiegend in Ost­ deutschland protestiert. (sda) Blutbad verurteilt GATUMBA - Der UNO-Sicherheitsrat hat das Massaker im Flüchtlingslager Gatumba in Burundi mit bis zu 165 Toten scharf ver­ urteilt. UNO-Generalsekretär Kofi Annan forderte eine Untersuchung, um die Verant­ wortlichen zu finden und zu bestrafen. Der UNO-Sicherheitsrat forderte die Regierun­ gen Burundis und der benachbarten Demo­ kratischen Republik Kongo auf, bei der Su­ che nach den Tätern zusammenzuarbeiten. Die beiden UNO-Beauftragten für Kongo und Burundi wurden mit einer Untersu­ chung beauftragt. (sda) UN-Hilfslieferungen blockiert KAIRO - In der sudanesischen Krisenre­ gion Darfur haben Soldaten nach UN-An­ gaben den Zugang zu einem Flüchtlingsla­ ger blockiert. Mitarbeitern der Vereinten Nationen und verschiedener Hilfsorganisa­ tionen werde seit Freitag der Zugang zum Lager Kalma verweigert, sagte Jennifer Ab- rahamson, Sprecherin des UN-Büros. In dem Lager, in dem ein mutmassliches Mit­ glied der arabischen Dschandschawid-Mili- zen getötet worden sein soll, leben etwa 90 000 Flüchtlinge. (sda) ANZEIGE August-Aktion 2004 25 % auf Früchte und Gemüse gültig im Denner-Satellit Schaan und Nendeln 232 00 80 232 46 46 Profitieren Sie als . £"-Abonnent von Vorzugspreisen 
Umfassender Abzug Bush kündigt Abzug von zelintausenden Soldaten aus Europa an CINCINNATI/FRANKFURT - US- Präsident George W. Bush hat eine umfassende Neuordnung der US-Truppen im Ausland mit erheblichen Folgen für Deutsch­ land angekündigt. Bush sagte am Montag vor Veteranen in Cincinnati (US-Staat Ohio), dass bis zu 70 000 in Europa und Asien stationierte Soldaten ver­ legt werden sollten. Ein Grossteil davon soll in die USA zurückkehren, einige Einhei­ ten könnten aber auch nach Osteu­ ropa verlegt werden. Auch aus der Bundesrepublik sollen nach Anga­ ben des Pentagons Einheiten ab­ gezogen werden. Dem Vernehmen nach sollen die 1. US-Panzerdivi­ sion mit Sitz in Wiesbaden und die 1. Infanteriedivision in Würz­ burg durch kleinere Verbände er­ setzt werden. Die Bundesregie­ rung wollte Bushs Ankündigung zunächst nicht kommentieren. In Regierungskreisen hiess es, eine abschliessende Entscheidung über die Zukunft der Standorte der US- Streitkräfte in Deutschland sei nicht angekündigt worden. Das Auswärtige Amt betonte, man sei in Konsultationen von den USA über die Pläne informiert worden. Darin seien auch die Bundeslän­ der einbezogen worden. Die rheinland-pfälzische Landesregie­ rung erklärte, Bushs Rede habe 
Auch aus der Bundesrepublik sollen nach Angaben des Pentagons Einheiten abgezogen werden. keine Neuigkeiten erhallen. Un­ klar bleibe vor allem das Schick­ sal des Luftwaffenstützpunktes Spangdahlem. Man gehe aber da­ von aus, dass die 1. US-Panzerdi­ vision aus Deutschland abziehen werde, sagte Innenstaatssekretär Karl-Peter Bruch. Beim Standort Baumholder werde über einen Er­satz 
durch leichtere US-Truppen und Bundeswehrsoldaten verhan­ delt. Um positives Klima bemüht Die hessische Landesregierung äusserte sich zurückhaltend. Regie­ rungssprecher Dirk Metz sagte, man werde sich weiter um ein posi­tives 
Klima mit den Amerikanern bemühen. Der bayerische Minister­ präsident Edmund Stoiber erklärte, er werde sich für den Verbleib mög­ lichst vieler US-Soldaten in Bayern einsetzen. Der stellvertretende Bür­ germeister von Kitzingen, Franz Böhm, sagte, ein Abzug wäre «ein Riesenschlag». (sda) Ende des Aufstandes fordern Irak: Nationalkonferenz sendet Delegation zu Schiitenführer el Sadr NADSCHAF - Eine Delegation der irakischen Nationalkonfe­ renz soll den radikalen Schii­ tenführer Muktada ei Sadr und seine Milizen zur Einstellung der Kämpfe in Nadschaf be­ wegen. Dies faeschloss die in Bagdad tagende Konferenz. Eine Mehrheit der Delegierten in Bagdad stimmte am Montag für den Vorschlag des schiitischen Geistlichen und Verwandten el Sadrs, Hussein el Sadr, in Nadschaf noch einmal zu verhandeln. Die Delegation werde in Kürze aufbre­ chen und ein Ende des Aufstandes fordern, sagten Delegierte. Mukta­ da el Sadr und dessen Anhänger sollten aufgefordert werden, sich 
Dem radikalen Schiitenführer Muktada Geleit garantiert werden. 
el Sadr (Bildmitte) solle freies 
aus der Imam-Ali-Moschec, einem der wichtigsten Heiligtümer der Schiiten, zurückzuziehen, die Wal­ ten niederzulegen und sich in eine politische Partei umzuwandeln. El Sadr solle freies Geleit garantiert werden. Er dürfe in Nadschaf blei­ ben, aber nicht in der Moschee. Forderungen zurückgewiesen El Sadrs Sprecher Achmed Schaibani wies die Forderungen umgehend zurück. Über sie Könne einzig auf dem Verhandlungsweg entschieden werden, nicht aber aufgrund einer «einseitigen Ent­ scheidung», sagte Schaibani in Nadschaf. El Sadr und seine Miliz seien zum Empfang der Delegation bereit. (sda) Chävez feiert Sieg Opposition spricht von Wahlbetrug CARACAS - In Venezuela hat der umstrittene Präsident Hugo Chävez den Machtkampf mit der Opposition für sich ent­ schieden. Er gewann das gegen ihn gerichtete Referendum nach Angaben der nationalen Wahlkommission (CNE). Laut der CNE stimmten 58,25 Pro­ zent der Wähler für Chävez' Ver­ bleib inv Amt. 41,74 Prozent stimmten für eine Absetzung. Nach Angaben des Leiters der Wahlkom­ mission, Francisco Carrasquero, votierten knapp 5 Millionen Wäh­ ler für Chävez, während rund 3,6 Millionen ihre Stimme der rechts­ gerichteten Opposition gaben. Ins­ gesamt seien bislang rund 94,5 
Prozent der Stimmen ausgezählt. Zur Abberufung des Präsidenten hätte die Opposition mindestens 3,8 Millionen Stimmen benötigt - so viel wie der Präsident bei der Wahl im Jahr 2000 auf sich vereinigte. Vor dem Präsidentenpa­ last in Caracas feierten die Anhän­ ger des Präsidenten. Der 50-jährige Chävez reckte die Faust, als er vor die Menge trat. Der bis Januar 2007 gewählte Linksnationalist Chävez sprach von einem «grossen Sieg». In einer ersten Ansprache sagte er, er werde die Versorgung der Weltmärkte mit Öl aus dem südamerikanischen OPEC-Staat garantieren. Die ölmärkte reagier­ ten zunächst mit sinkenden Preisen auf das Resultat. (sda) 
+ + + + + Zu guter Letzt... + + + + + Feuerwerk sorgt für rote Köpfe THUN - Ein Feuerwerk zu Eh­ ren des Basler Fussballtrainers Christian Gross hat in Thun für rote Köpfe gesorgt. Weil die Thu­ ner Behörden das Spektakel ver­ boten hatten, Hessen die Veran­ stalter das Feuerwerk jenseits der Gemeindegrenze steigen. Den Lärm des 25-minütigen Feuer­ zaubers hatten die Thuner trotz­ dem. Bewilligt hatten ihn schliesslich die Nachbargemein­ de Hilterfingen und der Kanton Bern. «Wir werden umgehend mit den betroffenen Gemeinden in der Region das Gespräch su­ chen», versicherte der zuständige 
Thuner Gemeinderat Heinz Leu- enberger. Hilterfingen habe nicht etwa aus bösem Willen das Feu­ erwerk bewilligt, zeigte sich Leu- enberger überzeugt. (sda)
	        

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