Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIENSTAG, 17. AUGUST 2004 
VOLKS I BLATT I 
GESUNDHEIT 
FIT UND ZWÄG 
22 RATGEBER Silvio Tribelhorn Homöopath aus Mauren Insektenstiche Bei Insektenstichen denken wir immer an die üusserliche Behandlung mit Salben oder Tlip- fer. Dabei gibt es homöopathische Mittel zum Einnehmen, die rasch und nachhaltiger wirken. Was kann man tun? In der Homöopathie unterscheidet man zwi­ schen den verschiedenen Insektenstichen. In unserer Gegend haben wir es vor allem mit Mücken, Bienen, Wespen und immer mehr auch mit Zecken zu tun. Wir reagieren aber unterschiedlich auf die verschiedenen Gifte der Insekten. • Bei Bienen, Wespen und Mückenstichen hilft in der Regel immer das hom. Mittel Apis. Die Dosierung kann alle zehn Minuten wieder­ holt werden, bis die Schmerzen, die Schwel­ lung und die Entzündung zurückgehen. Wenn eine kühle Auflage den Schmerz zusätzlich lin­ dert, dann ist Apis da,s richtige Mittel. • Es gibt Menschen, die aus irgendwelchen Gründen auf ApLs nicht reagieren. Häufig ist das bei Mückenstichen der Fall, dann hilft eher das hom. Mittel Ledum. Auch dieses Mittel do­ siert man etwa alle zehn Minuten bis zum Ab­ klingen der Symptome. Ledum ist ein wertvol­ les Verletzungsmittel, verstanden als Folge vom Stich, wobei auch hiereine kühle Auflage lindert. Auffallend ist, dass bei Ledum die Ein­ stichstelle kalt ist. Ledum wirkt auch als Gegenmittel bei Spinnengiften. • Sind die lokalen Symptome veîangen, aber es bleiben geistige Verwirrtheit, Schwäche oder Unruhe übrig, dann gibt man noch alle zwei Stunden einmal Arsenicum Album bis zum Abklingen auch dieser Symptome. • Eine zunehmende Plage sind die Zeckenbis- se. Wenn man an sich eine Zecke findet, so muss sie zuerst entfernt werden. Am besten mit einer.geeigneten Pinzette vorsichtig herauszie­ hen und die Einstichstelle desinfizieren. Dann kann man vorsichtshalber eine Dosis Ledum einnehmen. Wenn man erst spät bemerkt, dass man eine Zecke hat, und die Bissstelle ist be­ reits geschwollen und dunkelrot gefärbt, dann nimmt man nach der Zeckenentfernung eine Dosis Lachesis. Auch alle anderen Stiche, die eine dunkelrote bis blaurote Farbe annehmen, müssen mit Lachesis behandelt werden, um ei­ ner Blutvergiftung vorzubeugen. Lachesis ist ein Schlangengift. Kann man Insektenstichen vorbeugen? In der Homöopathie gilt eigentlich der Grundsatz, dass man nicht vorbeugend behan­ deln kann, aber wie immer gibt es auch hier kei­ ne Regel ohne Ausnahme. So eine Ausnahme ist das hom. Mittel Staphisagria. Die Erfahrung hat uns gelehrt, dass Staphisagria vorbeugend gegen Mückenstiche wirkt. Offenbar verändert Staphisagria unser Blut so, dass es für die Mücken fast ungeniessbar wird. Probieren Sie es doch einmal aus. www.naturheilpraxis.li WUNDERMITTEL Teebaumöl als Allergen DORTMUND - Das Öl des australischen Teebaumes erfreut sich als alternatives Mittel zur Beseitigung von Hautkrankheiten. Die Palette der Anwendungsmöglichkeiten reicht von Insektenstichen über Hauterkran­ kungen bis hin zu Wunden. Auch als Mund- und Rachendesinfizienz wird es verwendet. Einen Haken hat das öl aber: Bereits nach vier Tagen beginnt der Oxidationsprozess. Dabei bilden sich vermehrt Peroxide, die be­ sonders auf erkrankter Haut eine allergene Wirkung entfalten können. Die Wunde heilt zwar schnell ab, es kann aber zu einem so genannten Kontaktekzem kommen. 
Training steuert Hunger Hoffnung für Behandlung von Essstörungen 
GESUND LEBEN Die Kopfarbeit Ist beim Abnehmen eine ganz wichtige Sache. LONDON - Wissenschaftlern des Wellcome Department of Ima- ging Neuroscience ist es gelun­ gen, das Gehirn dahingehend zu trainieren, dass es beim Sehen eines abstrakten Bildes nach einem bestimmten Nahrungs­ mittelhungert. Diese Experimente stehen in der Tradition der berühmten Versuche des russischen Wissenschaftlers Ivan Pavlov. Durch den Einsatz der Bild gebenden Kernspintomografie konnte das Team den Erfolg seines Experiments z.B. bei Vanilleeis oder Erdnussbutter sichtbar ma­ chen. Zusätzlich konnten neue Er­ kenntnisse über Hunger und die Gehirnveränderungen bei satten Menschen gewonnen werden. Das erste Ziel war, laut Jay Gott­ fried, die Studienteilnehmer so zu konditionieren, dass sie durch 
Wiederholung die Verbindung zwi­ schen neutralen Reizen, abstrakten Bildern oder Fraktalen, und den Gerüchen der Lebensmittel her­ stellten. Alle diese Vorgänge spiel­ ten sich im unterbewussten Bereich ab. Die Teilnehmer wurden über den Zweck der gelernten Assozia­ tionen nicht informiert. Laut Gott­ fried spielte es keine Rolle, ob die­ se Zusammenhänge erkannt wur­ den. Der gesamte Konditionie- rungsvorgang dauerte jeweils rund acht Minuten. Gehirn aktualisiert Situationen Anschliessend wurden den Ver­ suchspersonen im MRI-Scanncr die abstrakten Bilder gezeigt. Re­ aktionen fanden in den medialen Temporallappen im unteren Drittel des Gehirns und in der orbitalen Stirnlappenrinde oberhalb der Aug­ äpfel statt. Diese Bereiche bilden 
Vorhersagen, die Menschen darü­ ber informieren, dass etwas Ange­ nehmes zu erwarten ist. Nach dem Scannen erhielten die Teilnehmer ein reichhaltiges Mittagessen, bei dem es auch jene Nahrungsmittel gab, auf die sie sich gefreut hatten. Nach dem Essen verringerte sich die Reaktion im Gehirn auf gezeig­ te Bilder deutlich. Das bedeutet, dass Sättigung zu Veränderungen im Gehirn führt. Das einfache Zei­ gen der Bilder verhinderte in der Folge, dass weiterer Appetit auf diese Nahrungsmittel bestand. Da­ raus lässt sich ableiten, dass das Gehirn lernt, seine Vorhersagen von zu erwartenden angenehmen Ereig­ nissen immer wieder auf den neuesten Stand zu bringen. In Zu­ kunft sollen diese Erkenntnisse laut zu Fortschritten in der Behandlung von Essstörungen wie Bulimie und Anorexie führen. (PT) Gesund dank Haustieren Weniger Arztbesuche von Tierhaltern FRANKFURT - Nach einer Studie des sozio-ökonomischen Panels (www.diw.de )  leben Haustier­ halter gesünder. Die Wissen­ schaftler Bruce Headey und Markus Grabka vom Deutschen Institut für Wirtschaftsfor­ schung haben dabei die Daten der Jahre 1996 und 2001 mit­ einander verglichen. Demnach lag die Zahl der Arztbe­ suche bei Menschen ohne Haustie­ re um 18,5 Prozent höher als bei je­ nen mit Tieren im Haushalt, berich­ tet das Bundesministerium für Bil­ dung und Forschung (BMBF), das die Studie finanziert hat. Für die Studie wurden die Teil­ nehmer nach der Häufigkeit der Arztbesuche in den vergangenen drei Monaten gefragt. Dabei fiel auf, dass in der Gruppe der Haus- tierbesitzer die Zahl der Arztbesu­ che in diesen fünf Jahren von 2,8 (1996) auf 2,7 Arztbesuche im Jahr 2001 gefallen waren, obwohl die Befragten in diesem Zeitraum fünf Jahre älter geworden sind. Eigent­ lich hatten die Wissenschaftler da­ mit gerechnet, dass es zu einer Zu­ nahme der Arztbesuche kommen würde. Bei den Befragten ohne Haustiere stieg hingegen die Zahl der Arztbcsuche im gleichen Zei­ traum von drei auf 3,2. Der Zu­sammenhang 
gilt für Frauen und Männer, für Jüngere und Ältere, mit ihrem Leben Zufriedene und Unzufriedenere. Voraussetzung scheinen allerdings auch die für die Haustierhaltung günstigen Lebens­ umstände zu sein, wie etwa das Le­ ben im eigenen Haus. Gemeinsam durch dick und dünn Nach der Studie war allerdings 
auch signifikant, dass die Dauer des Haustierbesitzes einen Ein- fluss auf die Gesundheit hatte. Of­ fensichtlich profitieren vor allem jene, die ihr Tier länger als fünf , Jahre besassen. Allerdings mach­ ten die Forscher auch die Ent­ deckung, dass der Verlust des Haustiers dazu führt, dass soviel Arztbesuche gemacht werden wie in der Gruppe ohne Haustiere. (PT) V-"' i - ' • ' • yArj&'tf-ü - SÄ;.-' 
Kurt Hungerbühler Heilpraktiker aus Nendeln Zecken Durch den Biss einer Zecke kann es zu einer Gehirnhautentzün­ dung oder der Lymekrankheit kommen; allerdings kommen die virulenten Zecken nur in be­ stimmten Gebieten Europas vor. Allgemeine Massnahmen: Die Zecke niemals mit Gewalt entfer­ nen. Wenn der Kopf abreisst, kann es zu Entzündungen kom­ men. Drehen Sie die Zecke vorsichtig, linksherum heraus, dabei den Zeckenhinterleib nicht drücken, bzw. verletzen. In der Regel sind Kinder weniger ge­ fährdet als Erwachsene und ho­ möopathisch behandelte Men­ schen so gut wie gar nicht. Lyme Krankheit (Borreliose): Diese Krankheit wird auch durch Zecken übertragen. Sie ist schlim­ mer, da sie allopathisch kaum zu behandeln ist und es keinen Schutz gibt. Es kann zu Rheuma, Lähmungen der Gesichtsnerven, Herzmuskel- und Rückenmarks­ entzündungen und Gelenkszerfall kommen. Die Spätfolgen ähneln denen der Syphilis. Die Zccken- bissnosode scheint auch vor der Lymekrankheit zu schützen, je­ denfalls ist bisher noch keine Fol­ gekrankheit bekannt geworden. Wer allerdings ganz sicher gehen möchte, kann die Borrelia-Noso- de als Prophylaxe benutzen. www.heilpraktiker.li Ob solche Situationen die Gesundheit fördern? Wohl eher nicht. 
SS'BlI'Hlfffll Mein Befund WIEN - Allzu oft hat der unter­ suchende Arzt in seiner Praxis nicht die Zeit, dem Patienten alle medizinischen Fachausdrucke seines Befundes zu erklären. Was macht man also, wenn auf dem ärztlichen Attest steht: «Aus dif­ ferentialdiagnostischen Gründen weitere Untersuchungen ge­ plant?» Man greift zu «Mein Be­ fund 2». In diesem unverzichtba­ ren Wegweiser durch das medizi­ nische Fach-Chinesisch erklären die Autoren auf fast 500 Seiten die wichtigsten Fachausdrücke und Abkürzungen. Sie bringen damit nicht nur die Begriffe für Krankheiten und Leiden auf praktische Weise näher, sondern machen auch Untersuchungsme­ thoden wie Spiegelung und Com- putertomographie für den interes­ sierten Laien verständlich. MEIN BEFUND 2 t Medizinische V Fachaasdrücke verständlich Ueberreuter: «Mein Befund 2», Dr. Wolfgang Exel und Dr. Karl Maler, 47.50 Franken.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.